Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
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- JulieParadise
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Ja, eben. (Wenn auch nicht mehr so intensiv dabei.) -- Jedenfalls wundere ich mich, dass ihr von handgemachten Füller schreibt und dann plötzlich den Blick nach Indien zu Noodler's(-style)-Federn wendet, wo wir hier doch jemanden haben, der offenbar sogar flexible Goldfedern herstellen kann.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Romillo macht seine Federn auch selbst
http://www.romillopens.com/workshop/
http://www.romillopens.com/workshop/
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Eine Feder quasi als Einzelstück herstellen, kann vermutlich jeder gelernte Goldschmied. Aber eine Massenproduktion mit kostanter Qualität und höchster Effizienz ist wiederum eine ganz andere Sache. Da braucht man Maschinen, die man vermutlich nicht von der Stange kaufen kann, sondern selbst konstruieren muß.
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Die Werkzeuge sind schon Spezialanfertigungen. Das ist aber nicht ungewöhnlich, deshalb gibt's ja Werkzeugmacher.
Wenn Julie Federn hat, brauchen wir nur noch Ebonit für den Tintenleiter. Dann machen wir das Dingens als Eyedropper aus Titanrohr.
Wenn Julie Federn hat, brauchen wir nur noch Ebonit für den Tintenleiter. Dann machen wir das Dingens als Eyedropper aus Titanrohr.
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Naja, wenn ich hier so lese was es an Schwankungen bei Massenherstellungen gibt, da kommen mir an „konstanter Qalität und höchster Effizienz“ gelinde Zweifel.
Jeder Jeck schreibt anders, aber so viele haben eine Feder XYZ und die ist toll und kaufen genau die gleiche XYZ wieder und kriegen was ganz anderes .... Konstanz ist Mumm-Sekt.... der schmeckt immer gleich über Jahre und Jahrgänge
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Wenn es uns nur auf die Schönschreibfunktion ankommt...
sollte man lediglich eine Federeinheit mit den gewünschten Eigenschaften entwickeln, die in eine gut laufende Füllerserie passt, sagen wir mal Pelikan 4xx. Dann kann man immer mal schnell versuchen ...
Wenn es dann auch noch einen passenden "Forums-Griff" geben sollte, egal ob als Titan-Eyedropper oder mit Konverter, einfach ausschrauben und wieder einschrauben, fertig!
Grundsätzlich Modular denken, sonst ist das alles viel zu teuer bzw. man erreicht viel zu wenig Füller-Narren!
Sonst geht das wie üblich los:
sollte man lediglich eine Federeinheit mit den gewünschten Eigenschaften entwickeln, die in eine gut laufende Füllerserie passt, sagen wir mal Pelikan 4xx. Dann kann man immer mal schnell versuchen ...
Wenn es dann auch noch einen passenden "Forums-Griff" geben sollte, egal ob als Titan-Eyedropper oder mit Konverter, einfach ausschrauben und wieder einschrauben, fertig!
Grundsätzlich Modular denken, sonst ist das alles viel zu teuer bzw. man erreicht viel zu wenig Füller-Narren!
Sonst geht das wie üblich los:
- Habt ihr auch einen für Linkshänder?
- Gibt es auch einen für Frauen?
- Ich bin aber Veganer!
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Puuuuh - Schwein gehabt: Hatte eben erst einen 300g-Rindfleischburger, da bin ich wohl raus!
Hier gibt's die passenden Bohrer:
http://www.titanwerkzeuge.de/titanbohrer.html
Viele Grüße
Michael
Michael
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Ciau bellabella hat geschrieben: ↑05.08.2018 20:21Romillo macht seine Federn auch selbst
http://www.romillopens.com/workshop/
Verschiedene Arbeitsgänge und Abläufe bei dieser Art von Vorführungen sind mir allerdings etwas suspekt: Die Goldlegierung wird hier gleichmäßig gewalzt, die Feder sollte aber an der Spitze dicker sein als an der Basis. Man hört das im "Waldmann- Film", wenn bei Bock das Goldband gewalzt wird, das rumpelt gewaltig weil eine der Walzen um einen winzigen Bruchteil exzentrisch läuft. Die sogenannten "Platinen" kommen dann auch alles andere als glatt aus der Walze raus. Bei gleichmäßiger Dicke und Härte ist das Biegemoment der Feder an der viel schmaleren Spitze, noch dazu ohne merkliches Profil, drastisch anders als im Mittelbereich der Feder. Direkt hinter dem Korn würde sich die Feder stärker durchbiegen, was den Anstellwinkel des Anschliffs ändern würde. Im dümmsten Fall würde die Feder nach kurzer Zeit einen Ermüdungsbruch erleiden.
Das Federimprint wird in der Regel flach auf der noch ungewölbten Feder eingeschlagen. Danach darf nicht, wie gesehen, weiter auf der Oberfläche herumgeschliffen werden.
Einige der herumstehenden Werkzeuge sehen aus, als wären sie gerade aus dem Baumarkt geholt worden und das Ausbohren des Atemloches mit dem Drillbohrer ist nicht gerade professionell.
Gruss, Frodo
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Da geht es nicht los, vielmehr wird es da jedoch zweifellos enden.Old Boy hat geschrieben: ↑05.08.2018 22:59
Grundsätzlich Modular denken, sonst ist das alles viel zu teuer bzw. man erreicht viel zu wenig Füller-Narren!
Sonst geht das wie üblich los:
- Habt ihr auch einen für Linkshänder?
- Gibt es auch einen für Frauen?
Die Richtung "Einer für (fast) Alle" ist immer anzustreben ... find ich!
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Ich melde mich schon mal für eine 18Karat 9er Feder mit folgender Spezifikation an:
-Frau
-Linkshänder
- KENDO Käpferin
-vegetarisch wäre schön
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!"
Bob Dylan
Drummer, Metallica
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Im Grunde bedarf es nur des korrekten Werkzeugs (also dem Teil in der Maschine), befürchte ich. Die Maschine ist da eher unspektakulär. Wir durften bei Pelikan ja zuschauen, wie die Feder gestanzt wurden, das Korn aufgeschweißt wird und so weiter. Die verwendeten Maschinen hatte teilweise noch Typenschilder mit dreistelligen Postleitzahlen.Tenryu hat geschrieben: ↑05.08.2018 20:28Eine Feder quasi als Einzelstück herstellen, kann vermutlich jeder gelernte Goldschmied. Aber eine Massenproduktion mit kostanter Qualität und höchster Effizienz ist wiederum eine ganz andere Sache. Da braucht man Maschinen, die man vermutlich nicht von der Stange kaufen kann, sondern selbst konstruieren muß.
Das was Romillo macht, geht mit Sicherheit langsamer, ist aber am Ende eine individuelle Serienproduktion. Ich habe mittlerweile zwei Romillos und beide Federn sind vom Finish her identisch (und ziemlich perfekt). Wie die Feder schreibt ist hier ziemlich individuell. Ich für meinen Teil, konnte die Federn testen bevor sie in den Stift verbaut wurden und bin äußerst zufrieden, mit beiden Stiften und beiden Federn. Im Grunde ist das eine übertriebene WDW Feder. Grundsätzlich werden die Federn dort zwar per Hand hergestellt, aber doch in Serie, nur eben viel langsamer als bei Pelikan. Denn auch da, ist sehr viel Handarbeit in der Federherstellung notwendig.
Mit dem ersten Romillo schreibe ich jetzt schon deutlich über 1 Jahr und habe nichts bemerken können, was mich auf mangelndes Handwerk schließen lassen könnte. In meinen Augen ist mir der (exorbitante) Preis des Stiftes, jeden Cent wert.Am Ende ist es für mich das was ich haben wollte, eben keine Serieneinheitsproduktion, sondern ein auf mich individuell abgestimmter Stift, mit dem nur ich schreibe, sonst niemand.
Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß
www.tintanium.de/@tintan.ium
Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Ich möchte fast wetten, dass die erforderlichen Stanzwerkzeuge und Gesenkte bei Montblanc, Kaweco oder Pelikan bzw. den einschlägigen Federherstellern irgendwo im hintersten Keller eingelagert sind und dort in Vergessenheit geraten sind.
Hat denn niemand der anwesenden "Forumsältesten" einen "heißen Draht" zu den Entwicklungsabteilungen?
Hat denn niemand der anwesenden "Forumsältesten" einen "heißen Draht" zu den Entwicklungsabteilungen?
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Schreibfedern kann auch Brause in Iserlohn machen. Da fragte ich mal den Produktionsleiter, ob man die Rose auf der Rosenfeder weglassen könnte. Er meinte aber, es wäre ein Kombinationswerkzeug (selbst gesehen habe ich's aber nicht).
Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Würde denn die Rose jemanden stören ... außer Brause?
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Old Boy
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Re: Füller handgemacht ... genau wie vor 100 Jahren!
Das war damals die Sache mit dem Romus, in dem Video ist die Rosenfeder im Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt war aber noch nicht klar, dass sie im Füller verrosten (phosphatieren hatten wir allerdings nicht ausprobiert).