Keine Ahnung ob wir unter uns auch einen Papier- und Zellstofftechniker haben, aber Erfahrungen können ja auch zum Ziel führen.
Als Eingangsinformation ein Auszug von einem anderen Thread:
UV-Licht macht viele böse Sachen und kaum jemand wird seine Mitschriften ans Fenster heften und sie über einige Zeit dort aufbewahren, daher kann man wahrscheinlich diese Lager- und Umgebungsbedingungen von der Betrachtung ausschließen. Aber wie sieht es in einer Lade in der Wohnung mit recht angenehmen und konstanten Umgebungsbedingungen aus?JulieParadise hat geschrieben: ↑10.08.2018 22:57Papier kann tatsächlich seine Eigenschaften verändern und "altern". Ich erlebe das jeden Monat bei meinem am Fenster hängenden Tintentest-Papier (Rhodia Yellow lined), das seine Beschichtung nach wenige Tagen verliert und dann statt der gewohnt tollen Qualität, die es im geschlossenen Block hat und behält, zum Löschpapier wird. Bei beschichteten Aquarellpapieren (Canson Arches) hatte ich das leider auch schon. Ob es an der Einwirkung von UV-Strahlung (wahrscheinlich) oder rein an der Luftfeuchtigkeit oder noch anderem liegt, vermag ich aber nicht zu sagen. Leider bedeutet das auch, dass es wohl nicht sinnvoll ist, Papier zu horten.14all41 hat geschrieben: ↑10.08.2018 21:54Warum beim zweiten Tintenkreis keine der Tinten ein Durchbluten zeigt ist mir nicht ganz klar. Beide Male wurde ein Clairefontaine Veloute 90/g² verwendet, jedoch wurde der erste Tintenkreis auf einem älteren Papier gezeichnet. Das Papier vom zweiten Tintenkreis habe ich frisch vom Händler besorgt und sofort eingesetzt.
Ich habe schön öfters einen Unterschied beim Umstieg eines vollgeschriebenen auf einen neuen Block bemerkt, dabei verwende ich ausschließlich Clairefontaine Veloute 90g/m² in allen möglichen Lineaturen, um eben keine Differenzen in den Schreibeigenschaften zu haben. Leider ist dies nicht so, denn einmal ist eine Tinten-Füllhalter-Kombination in einen Block komplett problemlos, während sie im nächsten zum Durchbluten neigt (oder umgekehrt). Dabei ist es vollkommen egal, ob ich von einem ausgeschriebenen auf einen neuen Block mit gleicher Lineatur wechsle oder nur den Block wegen der Lineatur tausche.
Was das Durchbluten betrifft bin ich derzeit der Meinung, dass älteres Papier eher zum Durchbluten neigt als neues Papier (des gleichen Herstellers und der gleichen Type). Sehr interessant ist aber, dass ich auch Papier mit mehr als 40 Jahren Alter habe, doch dieses zeigt überhaupt kein Durchbluten oder Ausfransen. Zu diesen Papieren gibt es leider keine Referenz aus der heutigen Zeit.
Ausgehend von den Umgebungsbedingungen in einer Wohnung und einer Lagerung an einem UV-geschützen Ort, stellen sich für mich folgende Fragen:
1) Kann Papier seine Eigenschaften, hinsichtlich der Verwendung mit einem Füllhalter, ändern?
2) Welche Umgebungsbedigungen müssen herrschen, dass Papier sich nicht verändert?
3) Bin ich, was Schreibeigenschaften betrifft, die "Prinzessin auf der Erbse"?
4) Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
Happy writing!
Peter