Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

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Edelweissine
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Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Edelweissine » 23.08.2018 13:01

Tintenproben mag ich sehr. Ich habe so einige Füller, die besonders gut für die Aufgabe geeignet sind, eine neue Tinte schön zu inszenieren, die ich immer wieder dazu verwende. In der Regel nehme ich hierzu Patronenfüller.
Manchmal möchte ich aber auch mal ein "Aschenputtel" zum Zuge kommen lassen, d. h. einen Füller, der sonst längere Zeit mit einer bestimmten Tinte läuft, soll mal mit einer unbekannten Tinte oder einer Probe betankt werden.
Oft passt dann die Kombination nicht oder zumindest nicht auf Anhieb, und das ist mein "Problem": Manchmal dauert es extrem lange, bis der Tintenleiter seine Funktion übernommen hat, und bis dahin muss ich die Feder immer wieder in die Tinte eintauchen, einen Tropfen Wasser aufspritzen o. ä. Das dauert, und bis der Füller richtig gut schreibt, ist einiges an Probetinte schon verschrieben und die Lust an der Tinte vergangen.
Wie macht Ihr das?
Habt Ihr Tricks auf Lager, damit der Tintenleiter schneller übernimmt?
Oder verschreibt Ihr Tintenproben aus diesem Grund immer nur in einem einzigen Füller?
Gruß,
Heike

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MarkIV
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Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von MarkIV » 23.08.2018 13:16

Mmmh, ich verwende beides, Patronen- und Kolbenfüller, je nachdem wie groß die Probe ist oder grundsätzlich zum Testen. Ich habe über die Zeit auch gelernt, nicht immer ist günstig eine Lösung. Sprich, ein hochwertiger Patronenfüller macht macht einem das Leben doch leichter. Wobei ich mit hochwertig nicht unbedingt teuer meine.
Bei mir ist daraus ein Set von Stiften geworden, dass mir eine gute Einschätzung und am Ende damit auch eine solide Basis liefert.

Mit Kolben sind das im Wesentlichen TWSBIs. Die kleinere Feder im Eco, Eco-T oder Mini ist mit dem dazu passenden Tintenleiter sehr tolerant. Aber da hat man die Probleme mit dem Tintenleiter auch nicht so, höchstens hinterher mit dem Tintenfluss.

Mit Patrone verwende ich sehr gern die 250er Triple Exoten. Bei mir die Stifte mit Titanfedern. Ich wechsle einige davon hin und her, aber zum Testen verwende ich gern meine Namisus mit Titanfeder, ich habe insgesamt 5 und mit keinem davon habe ich bisher Probleme gehabt. Die Kombinationen aus Tintenleiter und Feder fließen sehr gut. Meist reicht es daher, die Patrone einzustecken und den Stift einfach eine Weile liegen zu lassen, er schreibt dann sofort an.
Mit den Tinten, von denen ich weiß, dass sie mit einer zu flüssigen Feder Probleme haben könnten, verwende ich meine GvFC Tamitio. Auch da scheint mir die tintenleiter/Feder Kombination sehr tolerant zu sein.

Und, ich habe noch einen TWSBI Micarta, mit einer Feder, die Volker mit geschliffen hat. Auch die kann sehr gut mit der Allgemeinheit.

Gute erfahrungen habe ich auch mit einfachen aber sehr guten Stiften gemacht. Pelikan Pelikano P460, Pelikan Silvexa P/M20 oder MK20. Die sind dafür gebaut mit so gut wie jeder Tinte zurecht zu kommen.

Insgesamt habe ich mir zu viele verschiedene Stifte für die initialen Versuche abgewöhnt. Man bekommt da leider nichts vergleichbares.

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün

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TomSch
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Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von TomSch » 23.08.2018 19:04

Moinsen!

So seltsam es klingt, verwende ich normalerweise in einem Füller eine Tinte. Wenn ich irgendwann wechsle, reinige ich ihn gründlich und mehrfach.
Für Tintenproben benutze ich in der Regel einen Glasfederhalter und/oder eine Spitzfeder, weil ich dann auch sofort unter verschiedenen Umständen testen kann. 8-)

Tschö, Thomas

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Edelweissine
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Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Edelweissine » 23.08.2018 20:40

Danke Euch beiden!
Mark, danke für Deine detaillierten Erläuterungen! Wenn ich Tintenproben teste, dann möchte ich wissen, wie sie sich im Füller unter bestimmten Voraussetzungen verhalten.
Wie wirkt die Tinte in trockenen/ nassen/ breiten/ schmalen Federn? Und da bin ich ungeduldig, der Füller soll möglichst schnell zeigen, wie er die Tinte grundsätzlich zu Papier bringt. Nicht jeder Füller bringt das fertig
Thomas, die Glas- oder Spitzfeder zeigt mir nur die Tinte an sich in dieser einen Feder. Ich möchte aber das Zusammenspiel mit meinen unterschiedlichen Haltern sehen.
Gruß,
Heike

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Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Knorzenbach » 23.08.2018 22:16

Hallo Edelweissine,

ich bin jetzt nicht der Spezialist für Deine Anfrage. Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß Füller mit Patronen wesentlich länger brauchen, bis die Tinte im Leiter respektive der Feder ankommt. Bis es soweit ist, ist schon die halbe Patrone leer. Deswegen verwende ich für Proben lieber Konverter, die ich mit der Spritze befülle. Meinem Empfinden nach funktioniert das besser (und schneller, für Ungeduldige). Und "Aschenputtels" gibt es bei mir nicht, jeder Füller muß alles können. Wenn nicht, wird er für Spezialaufgaben aussortiert.

Gruß
Tomm

Thom

Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Thom » 23.08.2018 23:00

Knorzenbach hat geschrieben:
23.08.2018 22:16
Deswegen verwende ich für Proben lieber Konverter, die ich mit der Spritze befülle. Meinem Empfinden nach funktioniert das besser (und schneller, für Ungeduldige).
Beim Konverter kann man die Tinte halt auch "vordrehen", die Patrone müsste man dazu quetschen.

V.G.
Thomas

Frischling
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Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Frischling » 23.08.2018 23:07

Hallo Heike,

ich tu mir (noch?) sehr schwer Tinten und Füllfedern richtig einzuschätzen und schnell eine halbwegs passene Kombi zu finden. Meistens ist die Probe fast aufgebraucht, wenn ich endlich die richtige Füllfeder gefunden habe :?
Mit der Glasfeder schaut die Tinte sowieso ganz anders aus. Meistens verwende ich Füllfedern mit Konverter, den drehe ich zur Not (wenn's mir nicht schnell genug geht ;) ) ein Stück zu.

LG
Christa
Es gibt kein Fundbüro für verpasste Gelegenheiten

Thom

Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Thom » 23.08.2018 23:15

Frischling hat geschrieben:
23.08.2018 23:07
Mit der Glasfeder schaut die Tinte sowieso ganz anders aus.
Wir haben's im EG-Thread auch nicht geschafft, eine Tinte zu machen, die für Füller und Feder perfekt ist, das waren immer Kompromisse. Und wenn ich mir die Tests der dokumentus hier mit Spitz- und Redisfeder anschaue, muss ich schon fast sagen, das gibt kein hinreichend aussagekräftiges Ergebnis für die Füllernutzung.

V.G.
Thomas

Der Zeitreisende
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Re: Tintentests - Tintenleiter übernimmt nicht

Beitrag von Der Zeitreisende » 29.08.2018 9:22

Knorzenbach hat geschrieben:
23.08.2018 22:16
[…] Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß Füller mit Patronen wesentlich länger brauchen, bis die Tinte im Leiter respektive der Feder ankommt. Bis es soweit ist, ist schon die halbe Patrone leer. Deswegen verwende ich für Proben lieber Konverter, die ich mit der Spritze befülle. Meinem Empfinden nach funktioniert das besser (und schneller, für Ungeduldige).
Da schließe ich mich an. Ich fülle den Konverter halb mithilfe einer Spritze (entweder aus der Apotheke, oder für 1,50€ eine Packung aus China über die Bucht kommen lassen: Spritzen, die eigentlich für das Schmieren von Motoren gedacht sind und einen breiteren, stumpfen Nadel als Apothekspritzen haben); dann setze ich ihn ein, drehe, bis ein bisschen Tinte an der Feder sichtbar wird, drehe dann zurück, fertig.

Fast noch schneller ist: man taucht die Federspitze eine Sekunde in die Tinte, womit man den Füller gefüllt hat, und die Feder saugt ein wenig von der Tinte auf. Dann kurz abwischen, und fertig. (Dies kann man natürlich auch mit neu, von Hand mit einer Spritze gefüllten Patronen machen.)
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.

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