Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

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Snyten
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Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von Snyten » 15.09.2018 21:43

Hallo zusammen,
Ich lese jetzt seit einigen Wochen fleißig mit und habe auch meine Freude am Schreiben mit einem Füllfederhalter wiederentdeckt.

Ich hab einige Wochen mit einem Lamy ST mit F Feder geschrieben und es hat so viel Spaß gebracht, dass ich gleich nachgelegt habe. Wie der Titel es erahnen lässt, ist es ein GvFC geworden, Federstärke F. Bei der Schreibprobe im Kaufhaus fand ich den großartig, weshalb ich nicht lange zögerte.

Zuhause mit der ebenfalls frisch gekauften Carbon Black von GvFC aufgeladen war die Verunsicherung erstmal groß, er fühlte sich etwas kratziger an als im Geschäft. Ich hab mich direkt beim Kundenservice vom FC gemeldet und den Füller eingeschickt. Feder wurde getauscht, alles superschnell und ein paar Bleistifte lagen auch noch bei.

Der Kundenservice ist wirklich nicht zu bemängeln, aber meine Verunsicherung ist noch größer geworden.
- Die Feder fühlt sich kratziger an als die meines Lamy ST für 30 EUR
- Der Füller schreibt nicht unter seinem Eigengewicht. Ich brauche nicht viel Druck, aber ich dachte ein hochwertiger Füller braucht garkeinen Druck?

Zu alle dem hat meine Frau einen Caran dAche Ecridor mit Stahlfeder der meine beiden Füller vom weichen Gefühlweit überflügelt. Könnte daran liegen das der Caran dAche eine M Feder hat, aber ich weiß nicht wie viel Effekt das hat.

Ist meine Erwartung an den Füller zu hoch oder ist es wirklich unnormal das ein teurer Füller mit 18kt Goldfeder ein schlechteres Schreibgefühl hat als zwei Vergleichsstifte mit Stahlfedern.

Danke für die Zeit die Ihr Euch genommen habt um meine langen Ausführungen zu lesen, ich hoffe Ihr könnt mir mit etwas Rat beiseite stehen.

VG

V-Li
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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von V-Li » 15.09.2018 21:59

Erstmal willkommen.
Eine F-Feder ist hoher Wahrscheinlichkeit "kratziger" als eine zugehörige M-Feder, auch die Tinte kann hier den Eindruck verstärken, dass es kratziger ist, wenn sie eher trocken fließt.
Die Stahlfedern von Faber-Castell gehören definitiv zu den Guten auf dem Markt, mit Goldfedern des Herstellers habe ich leider keine Erfahrung.

agathon
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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von agathon » 15.09.2018 22:31

Hallo,
zwischen Schreibgefühl und Anschaffungspreis besteht natürlich kein physikalischer Zusammenhang und auch die Gleichungen „Goldfeder = weiches Schreibgefühl“ und „Stahlfeder = hartes Schreibgefühl“ stimmen nicht. Trotzdem darf die Feder deines Grafen nicht kratzen. Auch diese Feder, auch wenn es sich um eine F-Feder handelt, muss mit gutem Tintenfluss gleiten.

Grüße & herzlich willkommen in unserem Forum

agathon

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ASNiederberger
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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von ASNiederberger » 16.09.2018 11:03

Meine Erfahrungen zeigen auch, daß es keine Pauschal-Aussage zu Gold- oder Stahlfedern gibt.

In den Läden wird zum Probieren auch gerne sehr glattes Papier genommen, um eben dieses Gefühl "man schreibt der weich" zu verstärken.
Zu Hause, je nachdem mit anderem Papier, fühlt sich das schon ganz anders an.
Meine Erfahrung hier liegt eher im Zusammenhang mit der Federbreite.
Dickere Feder = mehr Auflagefläche = weicheres Schreibgefühl.

Ich habe eben einen GvFC Guilloche Chevron erstanden, mit M-Feder. Der Ist bei mir aktuell auch mit der Carbon-Tinte von GvFC befüllt.
Der schreibt schööön weich.
Aber ist ja eben auch ein M.
Gruß
Alexander

buchfan
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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von buchfan » 16.09.2018 13:43

Ich habe einen GvFC mit F-Feder und die schreibt sehr weich. M- und B-Federn gleiten aber weicher/leichter übers Papier. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schreibprobe - Feder wird in Tinte getunkt - weicher schreibt als später mit Patrone und/oder Konverter, weil beim Tunken mehr Tinte an der Feder ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass du unterschiedliche Schreiberfahrungen mit der F-Feder hast. Kratzen sollte die F-Feder aber auf keinen Fall. Da würde ich evtl. bei GvFC noch mal nachhaken.
lg
mecki

lion
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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von lion » 23.09.2018 9:47

Das Problem mit der feinen Feder, hier ja bereits an vielen Stellen diskutiert, habe ich bei der Anschaffung meines Neuen auch wieder beobachtet. Es ist ein GvFC Guilloche rhodiniert, den ich nach langem Probieren im Schreibwarengeschäft erworben habe. Dieser hat jetzt eine M-Feder, obwohl ich eigentlich auf F aus war. Im Geschäft war nur ein minimaler Unterschied zu bemerken zwischen den drei verschiedenen F und der letzten Endes gewählten M.
Ich habe den Eindruck, dass das Dippen die wahren Schreibeigenschaften doch merklich kaschiert. Vermutlich ist da viel mehr Tinte an der Feder als im Normalbetrieb. Jedenfalls hat die M daheim auch erstmal zwei komplette Patronen und eine vorangehende Intensivreinigung der Federeinheit gebraucht, bis es so richtig,lief. Jetzt ist GvFC olivgrün getankt (Patrone) und es läuft! :)

Mein Rat: Geduld, die Tinte Deiner Wahl und ein wenig Zeit - schreiben, schreiben.
Einen schönen Sonntag
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád

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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von Edelweissine » 23.09.2018 10:14

lion hat geschrieben:
23.09.2018 9:47
Ich habe den Eindruck, dass das Dippen die wahren Schreibeigenschaften doch merklich kaschiert. Vermutlich ist da viel mehr Tinte an der Feder als im Normalbetrieb. Jedenfalls hat die M daheim auch erstmal zwei komplette Patronen und eine vorangehende Intensivreinigung der Federeinheit gebraucht, bis es so richtig,lief.
[...]
Mein Rat: Geduld, die Tinte Deiner Wahl und ein wenig Zeit - schreiben, schreiben.
Das gehört jetzt vielleicht in einen anderen Faden, aber warum ist das so? Wenn die Produktionsrückstände weggespült sind und die Tinte "den Füller von innen ausgekleidet" hat (Feder, Tintenleiter, Konverter/Patrone/Tintenbehälter), schreibt alles gut. Nach der Reinigung und Neubefüllung müsste as dann doch erneut zu Schwierigkeiten kommen, zumindest kurzzeitig. Tut es aber nicht. Warum schreibt also ein fabrikneuen Füller schlechter als einer, der schon länger in Betrieb ist?
Gruß,
Heike

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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von ASNiederberger » 23.09.2018 10:45

"Produktionsrückstände" sind ja was anderes, als Tintenrückstände vom vorherigen Schreiben.

Beim Schleifen, Fräsen und so wird ja nicht nur mit Wasser gekühlt, sondern mit "Kühlmittel", wo dann noch irgendwelche Zusätze (Öle ?) drin sind.
Zudem dürfte sich nach der Produktion noch alles Mögliche an Spänen / Staub in den Kanälen befinden.

Nach dem heimischen Spülen mit Wasser oder im Ultraschall ist das Ding sauber, bzw es haftet ggf noch etwas "Spüli" an den Innenwänden.
Spüli verbessert aber die Fliesserei, da es die Oberflächenspannung reduziert.

So könnte ich mir das erklären, warum manche Füllerli am Anfang erwas "störrisch" sind...
Weiter gibt es den einen oder anderen Kandidaten, der Konverter am Anfang überhaupt nicht mag, aber mit Patrone viel zahmer ist.
Gruß
Alexander

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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von lion » 23.09.2018 10:49

Nach der Reinigung und Neubefüllung müsste as dann doch erneut zu Schwierigkeiten kommen, zumindest kurzzeitig. Tut es aber nicht. Warum schreibt also ein fabrikneuen Füller schlechter als einer, der schon länger in Betrieb ist?
Ich vermute, dass die Tinte vom Dippen im Tintenleiter hochzieht und das ja wiederholt. Wenn das dort ordentlich eingetrocknet ist, braucht es eben ein wenig Anstrengung, bis da alles frei ist. Daher mache ich bei Füllern, die neu zu mir kommen, in der Regel auch zuerst eine längere Reinigung. Danach brauche ich ungefähr eine bis zwei Patronen bzw. Kolbenfüllungen, bis der Füller in einem „Routinemodus“ angekommen ist.
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád

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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von SpurAufPapier » 24.09.2018 12:45

Ich habe einen FC Ondoro mit M-Feder und einen FC Loom Gun Metal mit F-Feder (die Federn sind bei diesen Modellen beide sind bis auf die Stärke gleich).
Ondoro (M) mit Diamine Onyx black, Loom (F) mit Diamine Chocolate braun. Die F-Feder läuft glatter als die M, obwohl der Strich eindeutig dünner ist.
Aber auch die M ist nicht kratzig, sondern schreibt mit etwas mehr Rückmeldung. (Ich kann kratzige Füller nicht leiden, das würde ich sofort merken).
Es hängt wohl nicht immer nur von der Federstärke ab?
Grüße
Vikka

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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von Snyten » 27.09.2018 20:45

Hallo,
Danke für die Antworten. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber es fühlt sich weniger kratzig an.
Zudem habe ich mal ordentlich durchgespült und die Tinte auf die Manufactum Nachtblau gewechselt, vom Schreibgefühl bin ich jetzt sehr zufrieden. Muss mal sehen ob ich ein Schwarz finde das vergleichbar gut schreibt.
VG

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Re: Graf von FC Guilloche - erster schöner Füller

Beitrag von ASNiederberger » 29.09.2018 9:33

Wenn Dir die Tinte von Manufactum gefällt, kannst ja mal das Manufactum Schwarz probieren.

Oder Du probierst direkt vom Hersteller der Tinten (DeAtramentis.de) eine.
Da gibts so viele nette Farben....

Beim lesen dieses Threads fällt mir auf..... daß mein mit der Carbon-Schwarz gefüllter OttoHutt04 (Stahlfeder) auch leicht kratzig schreibt.
Vielleicht sollte ich da auch mal ne andere Tinte rein werfen...
Gruß
Alexander

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