Parker Jotter

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Bernhard1964
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Parker Jotter

Beitrag von Bernhard1964 » 12.02.2010 21:32

Hallo, noch eine Frage zum Parker Jotter. Wie unterscheiden sich die
Kulies Made in USA, Made in France, Made in England beziehungsweise Made in UK in der
Qualität. Meine Jotter die ich besitze sind Made in USA. Ein passender Tip wäre sehr nett.

MfG Bernhard

G-H-L
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Re: Parker Jotter

Beitrag von G-H-L » 17.03.2010 20:48

Hallo,

hab nicht widerstehen können und habe in einem 99-Cent Laden eingekauft. Ein Parker Jotter Kugelschreiber und Füller für je 3 Euro. Beschriftet sind beide mit Parker und Made in UK.

Die Kugelschreibermechanik arbeitet, wie seit Jahren gewohnt, sehr geräuschvoll. Die Metallmanschette an der Kugelschreiberspitze wirkt irgendwie wulstig und stört m.E. die Optik bei ausgefahrener Mine. Früher war das Metallteil kantig und bildete mit der Minenspitze so etwas wie eine Einheit.

Der Füller ist mit einer Edelstahlfeder ausgestattet. Ich vermute mal die Federbreite M. Die Angabe fehlt jedoch auf der Feder. Lediglich der Schriftzug Parker ist zu erkennen. Sie sitzt etwas schief auf dem Tintenleiter, schreibt jedoch einwandfrei. Ich habe zwar versucht die Feder gerade zu richten, jedoch aus Angst den Tintenleiter zu beschädigen nicht allzu viel Kraft aufgewendet. Sie ist nach wie vor schief gesetzt. Der Füller selbst ist sehr leicht und die Gußgrate am Griffteil sind überaus deutlich zu fühlen. Irgendwie fühlen sich beide Schreibgeräte "billig" an. Nicht mehr das stabile und wertige Gefühl wie man es von früher her noch kennt.

Auch die Clips der beiden Schreiber sehen anders aus, als ich sie von früher her kenne. Die Rillen am oberen Ende des Clips - gleichbedeutend mit den Schwanzfeder am Ende eines Pfeiles - sind nur noch leicht angedeutet, der Clip selbst wirkt nicht mehr so massiv wie früher. Die Kappe des Füllers verfügt direkt oberhalb der Clipspitze über eine ovale Öffnung. Soll wohl ein Luftloch sein.

Alles in allem sind die beiden Stifte funktionell und schreiben. Die Haptik wirkt billig. Das sind nicht mehr die Parker Schreibgeräte, wie ich sie von früher noch in Erinnerung habe.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)

U_T
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Re: Parker Jotter

Beitrag von U_T » 23.04.2011 16:03

Hallo,

ich komme soeben aus einem Fachgeschäft zurück, welches wieder Parker führt.
Ich habe mir einen Parker Jotter Premium aus Ganzmetall gegönnt.
Der Kugelschreiber macht einen sehr guten Eindruck, die Mine schreibt sehr gut und auch sehr flüssig. Die Mine ist "Made in France".Die Jotter Premium sind "Made in China", die Verarbeitung ist klasse! Vor allen Dingen der Übergang zwischen Schreibschaft und Minensteuerung ist sehr sauber ausgeführt, habe ich lange nicht mehr gesehen. Die Rotationsmechanik arbeitet viel weicher als die UK-made Jotter.
Noch ein Wort zu den normalen Jottern die jetzt aus Frankreich kommen: Hier wurde auch der Übergang vom Schreibschaft zum oberen Schaft, der die Mine steuert und auf dem der Pfeilclip sitzt überarbeitet: Die Verarbeitung ist perfekt, das Innenleben ist jetzt aus schwarzem Kunststoff und auch hier die Rotationsmechanik der Mine weicher. Dies gilt auch für die komplette Edelstahlvariante. Ich habe mir mehrere angesehen und habe keinen gefunden, der schlecht montiert war wie zu UK-Zeiten.

Ich glaube, ich schliesse wieder Frieden mit der einst so von mir geliebten Marke mit dem Pfeilclip. Auch der Rest des Programms gefällt mir: Die überarbeiteten Serien IM (jetzt mit Griffstück aus Edelstahl) und der Urban haben sich zu einem echten Hinkucker entwickelt.

Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, das voraussichtlich im Mai ein Buch über den Parker Jotter erscheint, dazu wird es eine limitierte Serie des Jotter (ich meine was von 500 Stück gelesen zu haben) geben. Als Jotter-Fan fiebere ich der Sache schon entgegen, ist der Jotter für mich doch DER klassische Kugelschreiber ...
Pelikan M 481 (1984) - Pelikan M 150 (1990) - Pelikan M 250 (1992) - Pelikan M 400 SOUVERÄN (1995)
Pelikan K 100 / K 200 / D 200 / K 355 / K 481

G-H-L
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Re: Parker Jotter

Beitrag von G-H-L » 25.04.2011 15:00

Hallo,

bei den alten Jotter-Modellen hat mir gefallen, daß die Gewinde der Stifte ein Feingewinde waren. Später waren die Gewinde sehr grob und billig ausgeführt.
Ich hatte immer einen Jotter in der Schlaufe eines Gürteletuis stecken. Bis eben das grobe Gewinde ausgebrochen war.
Zudem billdete die Spitze der alten Jotter mit der Minenspitze eine gerade Einheit. Später hatte man das Gefühl beim Schreiben, als ob die Mine nicht vollständig ausgefahren war. Das kam durch die abgerundete Form.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
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U_T
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Re: Parker Jotter

Beitrag von U_T » 25.04.2011 15:55

Hallo Gerhard,

das Feingewinde des Jotter wurde 1986 ausgetauscht. Vorher war das Gewinde im oberen Schaft auch aus Messing, 1986 wurde es gegen ein Kunststoff und auch Grobgewinde ausgetauscht.

Ich denke, es war im Zuge der Neuausrichtung bei Parker eine Sparmaßnahme: 1986 kauften firmeneigene Manager der Familie Parker das Unternehmen ab ("Management Buy Out").
Der Hauptsitz wurde von Janesville/USA nach Newhaven/England verlegt. Nachdem Parker in den USA jahrelang rote Zahlen geschrieben hatte, schafften die Manager unter Leitung von Jaques Margry die Wende: Sie machten Parker wieder zu einem profitablen Schreibgerätehersteller. Dazu gehört (anscheinend) auch diese Einsparung beim Jotter.

Ich persönlich habe noch nie Probleme mit diesem Kunststoffgewinde gehabt. Bei mir halten die Jotter. Was mich aber immer gestört hat war die teilweise sehr schlechte Übergang zwischen Ober- und Schreibschaft. Da durfte man nicht empfindlich sein ...

Gruß,

Udo
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