Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

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Frischling
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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Frischling » 25.11.2018 12:30

MobyDick hat geschrieben:
25.11.2018 11:12
Den Thread habe ich jetzt nur oberflächlich überflogen, eine einfache Lösung scheint aber zu fehlen.
Mein Erkenntnis nach den Beiträgen ist, dass es keine einfache Lösung gibt, es gibt mehrere und für jeden passt eine andere :)

LG
Christa
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Haptograpsus
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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Haptograpsus » 06.04.2019 7:42

Ich hoffe, ich habs nicht überlesen, aber eine einfache Lösung ist eine Waage. Den Füller einmal leer wiegen und man kann später jederzeit kontrollieren, wieviel Tinte noch drin ist.
20 Gramm Waagen messen auf 1 milli Gramm genau und kosten nicht viel.

Trotzdem halte ich einen Füller ohne Tintenkontrolle für einen Konstruktionsfehler und so was würde ich nie kaufen. Wer weiß was der Konstrukteur sonst noch so auf die leichte Schulter genommen hat

Gruß Helmut

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JulieParadise
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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von JulieParadise » 06.04.2019 13:08

Tintenkontrolle hat man doch auch, wenn man vorsichtig den Kolben so lange hochdreht, bis Tinte an und um die Feder herauszuquellen beginnt. Mir reicht das als Info darüber, wie viel ca. noch drin ist.

Außerdem: Ein Tintenfenster, das nicht da ist, kann auch nicht verdrecken und versiffen. ;)
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

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hoppenstedt
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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von hoppenstedt » 06.04.2019 14:04

Haptograpsus hat geschrieben:
06.04.2019 7:42
(...)
Trotzdem halte ich einen Füller ohne Tintenkontrolle für einen Konstruktionsfehler und so was würde ich nie kaufen. Wer weiß was der Konstrukteur sonst noch so auf die leichte Schulter genommen hat

Gruß Helmut
Herrlicher Thread :lol:

Ich habe absichtlich nicht den Verlauf vorher gelesen, sondern bin gleich hier eingestiegen.
Ist ein Ferrari, Lamborghini, Rolls-Royce, ... ein Konstruktionsfehler?!

Seit ich meine Montegrappas habe, liebe ich erst recht Füller ohne solche praktischen Extras - die stören nämlich die Linie ;)
Und so wunderbar wie die schreiben und aussehen und in der Hand liegen, sind mir solche Details bei solchen Objekten auch weitestgehend egal, ganz ehrlich. Die Dinger machen einfach Laune. Und das ganz ohne Tintenfenster, aber zu überdrehten Preisen :P
Bezüglich Tintenfenster und des Drex, den man ggf. sehen muss, pflichte ich Sina vollkommen bei.
Tintenfenster werden sowieso überbewertet :P
Spätestens wenn der Edelschreiber zu edelschreiben aufhört, fülle ich ganz einfach nach. Mit Tinte.

Ich will das Thema, um es nicht zu ernst werden zu lassen, nun nicht weiter kommentieren als abschließend mit der rhetorischen Frage "Wer fährt schon Ferrari, um auf ingenieursmäßig beste Art von A nach B zu kommen?".

Übrigens war neulich die Tankanzeige meines Autos defekt :evil:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Haptograpsus » 06.04.2019 16:07

hoppenstedt hat geschrieben:
06.04.2019 14:04

Seit ich meine Montegrappas habe, liebe ich erst recht Füller ohne solche praktischen Extras - die stören nämlich die Linie ;)
Und so wunderbar wie die schreiben und aussehen und in der Hand liegen, sind mir solche Details bei solchen Objekten auch weitestgehend egal, ganz ehrlich. Die Dinger machen einfach Laune.
Gut Alfred, ich gebe ja zu dass ich die Welt sehr einseitig mit technischen Augen betrachte..Unter Design-Gesichtspunkten sieht das natürlich alles gleich ganz anders aus.

Ich komme gerade von der Füller Börse in Köln. Unglaublich wie viele schöne Füller dort zu sehen waren. Habe mir bei Anja einen neuen Füller (so einen wo der ganze Füller ein Tintenfenster ist ;) ) und eine neue Tinte gekauft und muss jetzt testen....

Gruß Helmut

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von hoppenstedt » 06.04.2019 16:33

@Helmut: Gut, dass Du das mit einem Augenzwinkern siehst :D

Bei deinem Vornamen solltest du dich übrigens erst recht mal mit Montegrappa auseinandersetzen, nur so am Rande ;)

Die technische deutsche Sicht auf die Dinge kenne auch ich in begrenztem Maße und finde es deshalb um so reizvoller, die mal lustvoll zu ignorieren :D
Das hat natürlich seine Vorteile, in der Großstadt zu wohnen, das weiß ich aus eigener Erfahrung, z. B. wenn es um Füllermessen o. Ä. geht...

Und nun steht ja bei mir nächste Woche die FedEx Lieferung eines total ernsten Ingenieurfüllers ins Haus, mit ebenfalls dem ganzen Korpus als Tintenreservoir und Kontrollfenster... :)

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von chw9999 » 06.04.2019 23:07

Wirklich ein interessanter Thread... aber ich bin doch verwundert, dass kein einziger Hinweis auf einen altes Patent fiel, das den Makel “Tinte leer“ zumindest verzögerte, nämlich der Geha Reservetank. Die dazugehörigen Füller gibt es ja nur noch als “Vintage“, und selbst davon haben die meisten ein Sichtfenster...
Das Patent sollte doch eigentlich mittlerweile ausgelaufen sein, so dass jeder Füllerhersteller es nutzen können sollte, aber scheinbar scheint es keinen Markt dafür zu geben!?

Schönes Wochenende
Christoph

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Mario Be » 07.04.2019 8:17

Also ich habe das Problem einfach umgangen, indem ich für die Arbeit nur Kolbenfüllen von TWSBI angeschafft habe.
Da sehe ich immer was Phase ist und brauche mir keine Gedanken machen. Auch wenn ich jetzt noch einen kaufen muss.
Da ich ja nicht mehr mit Grün schreiben soll, hab ich mir ja Salix bestellt. Aber der Arbeitsfüller war einer mit grünen Akzenten... da ist jetzt blaue Tinte drin... geht ja mal gar nicht. Leider bekommt man den 580AL nicht mehr mit blau...

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von bebna » 12.04.2019 23:51

Ich hab ein Lamy 2000M, dieser hat ja auch keine Fenster und wird bei mir gerne für längere Texte am Stück genutzt. Wenn er von sehr feuchten auf eher trockenen Fluss wechselt, dann ist dies für mich das Zeichen bald nachzufüllen.

Fühle mich nicht davon genervt, denn ich schau auch nur selten nach wie voll meine Patronen Füller sind. Da geht es auch wie beim Lamy, meist eher nach Gefühl und Erfahrung, als nach Tankanzeige.

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von SpurAufPapier » 22.06.2019 18:46

JulieParadise hat geschrieben:
06.04.2019 13:08
Tintenkontrolle hat man doch auch, wenn man vorsichtig den Kolben so lange hochdreht, bis Tinte an und um die Feder herauszuquellen beginnt. Mir reicht das als Info darüber, wie viel ca. noch drin ist.
Genauso habe ich das in der Schule (Oberstufe) gemacht, allerdings nicht nur zur Kontrolle (es war ein Demonstrator), sondern um gleich nachzufüllen, habe damals etwa eine halbe Kolbenfüllung am Tag verschrieben. Man kann ja auch den Bürofüller mitnehmen und zu Hause nachfüllen. Eine Kolbenfüllung reicht für ganz schön viele Büronotizen (mir reicht der Lamy 2000 mit F/M-Feder für die ganze Woche und länger).

Ansonsten kann ich mich Alfred/hoppenstedt anschließen: Ich finde Tintensichtfenster meistens hässlich und störend. Außer vielleicht beim Lamy 2000 aus Makrolon, aber da ist es so klein, dass man es auch gleich hätte weglassen können.
Grüße
Vikka

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Horsa » 22.06.2019 20:08

Ein Tintenfenster hilft im Übrigen nur, wenn man auch drauf schaut. Meist bekomme ich trotz Tintenfenster erst mit dem Versiegen der Tinte mit, dass die Füllfeder leer ist. Macht aber auch nix, gibt ja nicht nur einen Füllhalter.
Arm dran sind natürlich die, die weder Tinte noch einen Zweitfüller dabei haben.
Beim Auto tanke ich übrigens, weil ich die Reichweite kenne, stets zwei Tage vor Stillstand.
Die Tankanzeige wäre da für mich also auch nicht so wichtig. Bei VW ist die doch auch kostenpflichtiges Extra, oder?

Ist einem nicht bekannt, wie viele Tage man im Schnitt mit der Füllfeder hat, schreibt man vermutlich ohnehin vernachlassunggswürdig wenig. Dann wird es vermutlich auch nicht so bedeutend sein .. .

LG

Horsa

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von chw9999 » 22.06.2019 20:33

Nur weil man wenig und/oder seltener schreibt, heißt das ja nicht gleich, das es einem weniger wichtig wäre...

Um als Seltenfahrer beim Beispiel Auto zu bleiben: Da MUSS ich eine Tankanzeige haben, denn ich fahre so wenig, dass ich nie weiß, wieviel seit dem letzten Tanken im letzten Monat noch an Treibstoff vorhanden ist. Und wie ich den Tageskilometerzähler zurücksetze - dafür müsste ich ja erst wieder das Handbuch hervorkramen. Früher™ reichte ein Knopfdruck auf den prominenten Stift am Tacho... ;)

Zurück zu Füllern:
Bei nachlassendem Tintenstand kann man noch dazu die beruhigenden Tinten-Schlieren am Fenster vorbeifließen lassen, ist das im Tagesstress nicht erholsam (Füller zwischen den Fingern drehend...)?

Schönes Wochenende
Christoph

VolkerB
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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von VolkerB » 30.06.2019 22:46

Je nachdem, was für einem Füller man hat, kann das Tintensichtfenster eher ein Warnlicht als eine Tankanzeige sein. Beim Lamy 2000 kann man den Füllstand am ehesten daran abschätzen, wie schnell die Fenster durchsichtig werden. Dauert es, ist der Tank recht voll, geht es ratzfatz, ist er ziemlich leer. Für den praktischen Einsatz ist es gut genug.

So Konstruktionen wie die Conklin 'Word Gauge' übertreiben die Präzision einfach am anderen Ende - Pseudo-Genauigkeit.

Gruss,
Volker

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Seraphin
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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Seraphin » 26.10.2019 22:43

Also ich betanke einfach neu wenn ich denke dass es Zeit ist. Das heißt, wenn ich vor Aufbruch in den Tag denke dass es nich langt wird neu betankt. Bisher hab ich mich selten verschätzt. Und wenn doch, schreibe ich mit einem anderen weiter da ich in der Regel 8 Stifte in meiner Umhängetasche hab. Plus Reservetintenetui wie ichs im Folgenden beschreibe.

Für die Konverterfüller hab ich ein kleines Etui mit Blutentnahmeröhrchen, befüllt mit Tinte. Dazu eine 2ml Spritze plus Kanüle und ich kann mehrmals nachfüllen da sich die Membran dieser Röhrchen ja wieder verschließt. Theoretisch könnte man auch einfach direkt eine 10ml Spritze mitführen. Hier ist mir aber die Gefahr zu groß, dass versehentlich Druck auf den Kolben kommen könnte und damit Sauerei entsteht. Die Blutröhrchen lassen sich zudem zusätzlich unter Sog setzen, indem bei gehaltenem Kolben die aspirierte Luft respektive Kanüle entfernt wird. Dadurch bräuchte ich auch vor eventuell veränderten Druckverhältnissen keine Angst haben (Flugreise z.B.).

Ich benutze hierbei recht dünne Röhrchen. Man kann aber problemlos auch dickere Röhrchen hernehmen, die dann Platz für einen Füller haben der per Kolben betankt werden möchte. Spontan kommen mir da aber auch Abstrichröhrchen in den Sinn, die lassen sich verschrauben (das Wattestäbchen muss man natürlich rausmachen, was aber in der Regel kein Problem ist da die oft nur per Steckverbindung im Deckel fixiert sind). Den Umgang mit Kanüle und Spritze kann man sich ja eigentlich sparen. Ich habs halt einfach lieber den Konverter mit Spritze zu befüllen. Beim Kolbenfüller hab ich ja keine Wahl. Also Abstrichröhrchen mit Tinte befüllen, verschrauben und ins extra Etui. Ich benutz 4er Etuis. Meistens hab ich zwei davon dabei. Wenn ich nun sage, ich möchte nur eines mitnehmen kann ich ja beispielsweise zwei Füller rein tun plus zwei Röhrchen um für jeden Füller nen Reservetank zu haben.

Irgendwie schustert sich da glaub ich jeder so seine Strategie im Laufe der Zeit zusammen. Man muss sich halt an die (eigenen) Bedingungen, Bedürfnisse und Möglichkeiten anpassen und die für sich passende Strategie entwickeln, wovon es ja sehr viele gibt wie sich in diesem Thread gezeigt hat.
Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie. Daher bedenke: Mors certa, hora incerta!
Beschwere dich, doch mach es still. Ich höre dich, sofern ich will.

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Re: Kolbenfüllfedern ohne Tintensichtfenster

Beitrag von Seraphin » 27.10.2019 8:20

Noch eben Bilder meines Notfallsets für unterwegs:

BildBild

Zurzeit nur mit Noodler's X-Feather (plus Kugelschreiber- und Tintenrollermine) ausgestattet, weil das für mich ausreichend ist für den Alltag.
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