(¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

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Klecks
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Beitrag von Klecks » 04.01.2019 11:26

Nachdem ich lange Zeit nicht mehr wirklich viel von Hand geschrieben habe, erst recht keine längeren Texten, habe ich hier einmal einen Text geschrieben, spontan, ganz normal, wie ich normal schreiben würde. Also weder war ich bemüht extrems sauber zu schreiben, noch habe ich übertrieben schnell geschrieben. Ich habe geschrieben, wie ich mir auch Notizen machen würde. Habe auf blanko Papier geschrieben und auch keine Hilfslinien oder liniertes Unterblatt verwendet.

Papier war normales Druckerpapier blanko A4 reinweiß.
Füllhalter war ein Cross Century II in B
Tinte war selbstangerührt aus mehreren älteren Tinten *zusammenkippundschüttel*

Was meint ihr zu meiner Schrift? Man bedenke, dass der Füllhalter mit B für meinen Geschmack zu breit ist.
Wenn ihr nur die Schrift sehen würdet, ohne Hintergrundwissen zur Person, welcher Eindruck entstünde bei euch?

Bild

Freue mich über Feedback, vielen Dank!

.

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Edelweissine
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Edelweissine » 04.01.2019 12:52

Wäre das Foto nicht so briefmarkenklein und beim Vergrößern nicht extrem verpixelt, könnte man mehr dazu sagen...
Gruß,
Heike

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sanphoemo
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von sanphoemo » 04.01.2019 13:02

Man kann es doch anklicken, und dann ist es groß und überhaupt nicht verpixelt :)
Ich bin absolut kein Schriftexperte. Für mich sieht es so aus, dass du in Druckschrift schreibst. Eine persönliche Eigenart, die man im Laufe der Zeit entwickelt. Wenn es für dich funktioniert ist das eben deine Schrift.

Interessant wäre eventuell, welche Schrift du in der Schule gelernt hat. Die älteren Semester hier, ich also auch *hüstel*, haben ja ganz andere Schreiblernerfahrungen. da wurde Wert auf Schreibschrift gelegt.

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TomSch
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von TomSch » 04.01.2019 13:11

Tschuldigung, Heike,

wenn ich das Bild - bzw. die Verlinkung - anklicke, habe ich ein großes und keinesfalls verpixeltes Bild vor mir. :o

Zu deiner Schrift. Du schreibst einen recht unregelmäßigen Mix aus Druckbuchstaben und Schreibschrift, wobei du beides spontan zu mischen scheinst. Generell gut leserlich, wenn man sich auf ein paar Eigenheiten eingestellt hat: d und b sind oft eher als Rudimente, statt als Buchstaben zu erkennen. Das "h" und vor allem "ch" sind so schöne Buchstaben, werden von dir jedoch eher "hingepfeffert". Man könnte sie bei Böswilligkeit auch mit einem "d" oder "l" verwechseln.
Vielleicht solltest du dich erst einmal für eine Schriftart entscheiden: lateinische Ausgangsschrift, Schreibschrift, Druckschrift, und diese entsprechend üben. ;)

Liebe Grüße dem Bibel-Repetitor,
Thomas
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Papermint » 04.01.2019 13:24

Mir fällt auf, dass du nach jedem Buchstaben absetzt - ist das nicht anstrengend/hinderlich beim Schreiben?
Ansonsten finde ich die Abstände zwischen den Buchstaben recht groß, das ist vllt dem ersten Umstand geschuldet. Insgesamt sehr unregelmäßiges Schriftbild, teils durch die großen Abstände, teils auch dadurch, dass meist steil nach links, dann aber auch mal nach rechts geneigt wird
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maggutefueller
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von maggutefueller » 04.01.2019 14:25

Bild spricht schon an.

Blattaufteilung paßt, Tintenmix paßt zum nicht ganz hochweißen Papier. Würde für diese Schrift die Schriftbreite B lassen.

Ohne Unterleglinien erstaunlich gerade geblieben. Könnte es ohne dieses Hilfsmittel nicht so.

Verbundene Schreibschriften hätten Vorteile...


PS: Shading entsteht vor allem durch Druckbuchstaben, da man ständig absetzt. Viele "Schönschriften" werden auch abgesetzt geschrieben und es entsteht Shading und trotzdem ein durchgeschriebener Eindruck.

Klecks
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Klecks » 04.01.2019 14:43

Vielen Dank für alle Antworten!

Ja, ihr habt absolut recht. Die Schrift ist auch mir zu weit und zu unregelmäßig - ich würde gerne verbessern, auch gebundener schreiben, also weniger oft absetzen. Gibt es Übungen oder Tipps, wie ich das erreichen kann? Freue mich über Hilfe!

Vielen lieben Dank!

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JulieParadise
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von JulieParadise » 04.01.2019 15:09

Der Weg zu einem schöneren Schriftbild, ohne die Eigenheiten Deiner Handschrift zu verlieren, wäre mehrschrittig:

1) Nimm Dir ein wenig Zeit, um alle Buchstaben einzeln jeweils mal mindestens eine Zeile lang durchzuschreiben. Achte dabei auf Deine Schreibhaltung, in welcher Reihenfolge Du ohne und mit Nachdenken die Striche setzt, was sich dabei gut anfühlt und was gezwungen. Probiere dabei auch verschiedene Füller, Kulis, Stifte allgemein. Schnell, langsam, mittel.

Wenn Du dabei merkst, dass die eine andere Version Deiner oder einer fremden, irgendwo gesehenen Schrift eines Buchstabens besser gefällt, kannst Du versuchen, diesen zu integrieren.
Aber Vorsicht: Eine Schrift sieht u.a. auch deswegen "geschlossen" und natürlich aus, wenn Du gleiche Elemente (Auf-, Abstriche, Rundungen, Verbindungen) gleich oder zumindest ähnlich konstruierst. Wild irgendetwas zusammen zu mischen, wird schnell zu wüst und stört den Gesamteindruck.

Nach einer Weile (manchmal reichen schon wenige Zeilen bewussten und "bewusst unbewussten" (gern auch schnelleren) Schreibens merkst Du sicher, mit welchen Buchstaben wie ausgeführt Du sowohl bequem klarkommst als auch ihr Aussehen okay findest.

2) Danach kommt die Gleichmäßigkeit in der Höhe: Mittellänge -- sogenannte x-Höhe, also der Bereich, in dem sich der Buchstabe x, auch a, c, e, m, n, o, r, s, v, w, z üblicherweise bewegen --, Ober- und Unterlängen.

Schnapp Dir ein liniertes Blatt und ziehe Zwischenlinien, oder, einfach, ziehe die normalen Linien plus weitere Hilfslinien einmal stark nach und verwende dieses Blatt als Unterlegblatt. Der Wow-Effekt auf dem später linienfreien Blatt ist dann noch schöner.

Was ich meine, sieht man hier ganz gut:
2017-09-08_16_04_03.jpg
2017-09-08_16_04_03.jpg (225.41 KiB) 5531 mal betrachtet
Sobald die Ober-, Unter- und Mittellängen mit Hilfe der Hilfslinien halbwegs gleichmäßig sind, kommt der nächste Schrift:

3) Die Weite und Abstände der Buchstaben und Wörter zueinander. Auch hier gilt erst einmal: Egal, wie Du es konkret umsetzt, Gleichmäßigkeit zählt.

Das ist auch das Schöne an dieser Herangehensweise: An Deiner eigentlichen Schrift, soe sie Dir gefällt und sich gut anfühlt, brauchst Du zunächst gar nicht viel zu ändern, es wird also im Großen und Ganzen Deine Handschrift bleiben.

Sicherlich ändern sich aber doch hier und da Details, einfach weil Du mehr oder bewusster schreibst. Es wird Dir aber keine fremde Schrift übergeholfen.

4) Jetzt könnte man anfangen, herumzuschieben: Enger, schmaler, weiter, höher, tiefer und komplett anders geformte Alphabete. Auch Druckveränderungen mit Flexfedern oder das Üben mit Pinsel(stifte)n machen jetzt Spaß, das bewusste Vergessen all dessen, was von 1)-3) geübt wurde zugunsten eines tanzenden Stils usw. usf.

Ist ein wenig ausführlicher geworden, meine Antwort, ich hoffe, das stört nicht. ;)

Edit: Fast vergessen: Der Neigungswinkel. Lässt sich auch ganz gut alle 2-3 cm auf den Unterlegblättern vortragen.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede

Klecks
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Klecks » 04.01.2019 16:05

Vielen Dank, besonders an liebe JulieParadise. Ich werde mal ein wenig üben und in exakt 7 Tagen eine neue Schriftprobe mit dem
identischen Text hochladen.

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Mahlekolben
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Mahlekolben » 04.01.2019 18:58

In "exakt 7 Tagen"?

OK - jetzt hast Du mich: Ich setze mal ein Abo und schaue gerne wieder rein!

Ob's nun 7, 8 oder 500 Tage werden... Mich interessiert die Entwicklung und wie sie sich dann tatsächlich entwickelt.

Bin dabei!
Viele Grüße

Michael

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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von maggutefueller » 04.01.2019 21:28

Uebfrei: Zielalphabet in Sichtweite aufhängen. Kulis weglegen. Liniertes Papier (z. B. Clairefontaine Kursusblock) ....in 3 Monaten automatisch besser.

Bitte den m600 jetzt und kuenftig nicht drücken oder flexen. Vollkommen drucklos schreiben.

Viel Erfolg!

Klecks
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Klecks » 05.01.2019 10:55

Ich bin Jahrgang 81. Das heißt, meine Einschulung war 1987. Somit war ich zwischen 1987 und 1991 in der Grundschule (Niedersachsen) und habe Schreiben gelernt. Wenn ich mich konzentriere, kann ich auch noch so schreiben, wie in der Schule gelernt, also ich weiß noch genau, wie die Buchstaben geschrieben und verbunden werden. Nur beim k und K musste ich nachgucken.

Wir haben so gelernt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgangss ... _plain.svg

Meine Frage wäre, ob ich ich zu dieser Schrift zurückgehen soll, also eine Zeit erstmal so schreiben soll, wie
ich als Grundschüler geschrieben haben. Einfach, damit meine Schrift wieder gebundener wird und ich weg von den
Einzelbuchsstaben kommen.

maggutefueller
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von maggutefueller » 05.01.2019 11:58

Klecks hat geschrieben:
05.01.2019 10:55
eine Zeit erstmal so schreiben soll, wie
Grundschüler geschrieben haben. Einfach, damit meine Schrift wieder gebundener wird und ich weg von den
Einzelbuchsstaben kommen.
Ja. Das ist gute Basis. Persönlich würde ich die SAS 1968 (deiner sehr ähnlich) nehmen.

Neigungswinkel erstmal unerheblich. Du schreibst automatisch weniger steil mit der Zeit.

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Mahlekolben
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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Mahlekolben » 05.01.2019 12:07

Irgendwie verstehe ich das hier nicht so ganz richtig, sodass ich noch mal zum Anfang gehe.

Du hast Dein Schriftbild gezeigt und "etwa und ganz grob" in die Runde gefragt, wie wir uns jemanden vorstellen würden, dessen Schriftbild wir hier nun sehen.

Dafür gibt es professionelle Profiler, gerne auch mal in der Forensik. Ich kann Dir gerne bescheinigen, in Deinem Schriftbild durchaus einen potenziellen Kunden für Pommes/Mayo und Currywurst zu vermuten, einen Axtmörder erkenne ich so nicht - aber hier sind eher die Profis gefragt, vielleicht gibt es dazu noch Gegenstimmen.

Was willst Du? Willst Du Deine Handschrift derart verbiegen, dass sie eher in Richtung Yacht-Kunde wirkt? Gesellschaftlich gewandt oder doch eher der introvertierte Auftragskiller?

Das wird nichts, jedenfalls nichts natürliches. Und gerade das Natürliche ist es doch, was eine Handschrift ausmacht.

Schreibe einfach. Schreibe viel. Nicht so viel, dass es nervt, aber schreibe. Hier und dort kannst Du Dir einen coolen Haken oder eine super Schleife abgucken, was Du dann versuchst, in Deine Schrift mit einzubauen, aber sonst...

Ansonsten entsteht Deine Handschrift von selbst durch schreiben.

Alles Andere ist verfälscht, gekünstelt oder Kunst, wie man es hier an vielen tollen Schriften sehen kann. Das hat aber nichts mit persönlicher Handschrift zu tun.

Das Leben selbst kann Einfluss auf Deine Handschrift nehmen, umgekehrt geht das nicht.
Viele Grüße

Michael

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Re: (¸.·´ Meine Schrift! ¸.·*¨)

Beitrag von Klecks » 05.01.2019 12:14

@mahlekolben

Was auch immer mit Pommes/Currywurst-Kunde gemeint ist (????) sehe ich das ganz anders. :twisted:

Von ästhetischen Gesichtspunkten gefällt mir meine Handschrift halbwegs. Aber was ich merke ist, dass es sehr angestrengt ist so zu schreiben, einfach weil ich - wie hier auch auch viele schrieben - häufig ab- und aufsetze. Es wohl immer leichter zu schreiben ist, wenn die Schrift in einem Fluß durchgeht. Und das möchte ich wieder erreichen. Das die Schrift mehr Fluß bekommt und gebundener ist, weniger absetzen, somit auch die Hand und das Handgelenk entspannt wird. :P Ziel ist es, auch lange bis sehr lange Texte ermüdungsfreie durchschreiben zu können.

Somit will ich mir keine verkünstelte Handschrift aneignen, noch eine "Yacht-Besitzer-Handschrift".

.
Zuletzt geändert von Klecks am 05.01.2019 12:25, insgesamt 1-mal geändert.

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