Das große Thema mit der Kappe

Johann Faber, A.W. Faber, Faber-Castell

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Ann
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Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Ann » 13.01.2019 8:22

Hallo zusammen,

seit etwas über einem Jahr gehöre ich wieder zu den Handschrift- und Füller-Enthusiasten. Und schreibe beruflich und privat sehr viel mittlerweile. Bisher hatte ich nur einen billigen Schulfüller aus der Drogerie. Die Feder find ich super. Genau die richtige Stärke, perfekter Tintenfluss. Nur der Korpus stört mich. Daher suche ich aktuell nach etwas höherwertigerem. Gestern hab ich schon die Damen in unserem örtlichen Schreibwarenladen fast wahnsinnig gemacht.

Die Auswahl im Laden ist für den relativ kleinen Ort schon beachtlich. Ich habe sehr viele Füller ausprobiert und auf explizitem Wunsch nicht nur auf diesem super-glatten Papier, das die dort immer haben. Am Ende blieben drei übrig:

Lamy Studio Palladium mit Goldfeder
Lamy Studio mit Stahlfeder
Faber Castell Ambition mit Birnbaumholz
alle jeweils mit M-Feder

Und hier wollte ich erstmal nachdenken. Eigentlich gefällt mir der Faber Castell am besten, ABER man liest ständig von Problemen mit der Kappe. Auch bei anderen Modellen von Faber Castell. Ist das immer noch so? Oder hat sich da qualitativ inzwischen was getan?

Die Lamy-Füller schreiben zwar toll, aber mir gefällt ein etwas klassischeres Design der Feder einfach besser... Vielleicht sollte ich Damen im Geschäft auch einfach nochmals belästigen und die anderen Marken intensiver durchprobieren... :D

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Edelweissine
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Edelweissine » 13.01.2019 10:30

Liebe Ann,
die anvisierten Füller kenne ich, meiner Meinung nach sind sie allerdings nicht unbedingt miteinander zu vergleichen.
Den Studio mag ich, auch das für viele rutschig empfundene Mundstück stört mich nicht. Beim Palladium-Modell ist es einen Hauch angerauht und somit etwas griffiger. Die Goldfeder dieses Modells empfinde ich als sehr angenehm. Die Stahlfeder des Studios ist auch nicht schlecht, gleitet aber nicht ganz so widerstandslos.
Der Ambition ist sehr viel schmaler, diese Stahlfeder schreibt "williger". Die Stufe vor der Feder kann als störend empfunden werden, wenn man den Füller weit vorne anfasst.
Meine Modelle von Faber-Castell trochnen nicht aus, bei mir entfällt somit das Kappenproblem. Dieses kann allerdings auch daran liegen, dass ich gerne fließfreudige Tinten und saftig laufende Federn verwende; zudem schreibe ich so viel, dass es kaum einmal zu Pausen kommt, in denen die Tinte die Zeit zum Eintrocknen finden könnte.
An Deiner Stelle würde ich ausprobieren, welcher Füller Dir am besten in der Hand liegt und welche Feder für Dich persönlich am besten schreibt.
Und wenn Du nochmal zum Testen in den Laden musst, wirst Du das wohl verkraften müssen ;) ...
Gruß,
Heike

Ann
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Ann » 13.01.2019 11:18

Liebe Heike,

danke für die Rückmeldung. Am liebsten wäre mir die Ambition. Man liest aber auch immer wieder, dass die Kappen nicht nur zur Austrocknung der Tinte führen, sondern nach nicht allzu langer Zeit schlicht nicht mehr halten, sondern ständig abfallen. Und bei einem Füller für rund 100€ finde ich schon etwas schwierig.

Meine Recherchen dazu liefern aber hauptsächlich Aussagen dazu, die schon ein paar Jahre alt sind. Daher meine Frage ans Forum, ob sich da in den letzten Jahren vielleicht etwas weiterentwickelt hat.

Schöne Grüße,
Ann

buchfan
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von buchfan » 13.01.2019 12:19

Liebe Ann,
die Kappen meiner Grafen halten auch nach Jahren super. Und das Austrocknen kenne ich eher von anderen Füllern.
lg
mecki

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sommer
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von sommer » 13.01.2019 12:20

Ich habe gerade mal meinen Ambition, der ca. 3 Wochen nicht mehr im Gebrauch war (da Urlaub), ausprobiert: Kein Problem bzgl. Austrocknen, schreibt problemlos. (Tinte: GvFC Deep Sea Green als Patrone)

Bzgl. Kappe kann ich nichts beitragen, da ich ihn selber noch keine 3 Monate habe.

Ich sehe aber ein anderes Problem beim Ambition: Der Griff bietet keinerlei Hilfe, um die Finger am Griff zu halten, keine Mulde oder ähnliches. Rutscht man dann beim längeren Schreiben nach unten, kommt man an die Kante, was man als störend empfinden könnte.

Aber #1: Ob das auch in der Praxis passiert, kann ich nicht berichten, da der Füller für mich (als Mann mit angeblich großen Händen) sowieso zu dünn ist, um damit länger schreiben zu können. (Dafür liebe ich ihn für Notizen, Protokolle usw. auf der Arbeit, wo er täglich zum Einsatz kommt.)

Aber #2: Du kaufst ihn mit Holzschaft, da sollte man sowieso weitaus weniger zum Herunterrutschen neigen als bei der Variante mit Edelharz-Schaft.
Axel

Ann
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Ann » 13.01.2019 12:57

Hm, ok, ich muss mir den Ambition nochmal genauer anschauen. Das mit der Kappe ist für mich immer noch etwas ein Unsicherheitsfaktor.

Dass der nix für große Männerhände ist, glaub ich gerne. Ich hab selbst auch relativ große Hände, dennoch lag er sehr angenehm in der Hand. Eine fehlende Mulde oder so ist natürlich ein Thema. Ich schreibe aktuell sehr viel, zT lange am Stück. Allerdings halt ich auch mit den aktuellen Billigfüller nie ganz unten und hab ein relativ entspannte Handhaltung. Dennoch ein guter Punkt, auf den ich achten sollte.

Gibt es vielleicht einen Rat für ein bestimmtes Modell, welches ich mir zum Vergleich anschauen könnte/sollte? Vom selben oder einem anderen Hersteller?

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Tenryu
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Tenryu » 13.01.2019 13:05

Dann schau dir doch mal Füller mit Schraubkappe an. Die halten lange und leiern nicht aus.

Wenn es unbedingt ein Lamy sein soll, könnte der Aion etwas für dich sein. Er liegt m.E. angenehmer in der Hand als der Studio.
Nicht so elegant, aber funktional sehr gut und nicht so dünn ist der Faber-Castell Loom. Und günstig ist er auch.
Außerdem würde ich mir unbedingt auch mal einen Kolbenfüller näher anschauen, vielleicht einen Pelikan M200 oder größer.

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Füchschen
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Füchschen » 13.01.2019 13:05

Ich habe bei allen meinen Faber Castell Füllern keine Probleme mit der Kappe und die sind zum Teil schon 10 Jahre alt. Sie schließen perfekt und schreiben sofort an.
Tintige Grüße von Vanny

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sommer
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von sommer » 13.01.2019 14:28

Ann hat geschrieben:
13.01.2019 12:57
Ich schreibe aktuell sehr viel, zT lange am Stück.
Dann solltest du auch im Laden vor dem Kauf ein längeres Stück schreiben.
Axel

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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Ann » 14.01.2019 8:14

Danke euch allen für die Ratschläge und Kommentare!

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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Tenryu » 14.01.2019 8:28

sommer hat geschrieben:
13.01.2019 14:28
Dann solltest du auch im Laden vor dem Kauf ein längeres Stück schreiben.
Den Laden möchte ich sehen, wo man eine Stunde lang probeschreiben darf. :o

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sommer
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von sommer » 14.01.2019 12:44

Tenryu hat geschrieben:
14.01.2019 8:28
Den Laden möchte ich sehen, wo man eine Stunde lang probeschreiben darf. :o
Eine Stunde vielleicht nicht, aber eine A5-Seite sicherlich.
Axel

Tintenklex

Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von Tintenklex » 14.01.2019 16:04

buchfan hat geschrieben:
13.01.2019 12:19
die Kappen meiner Grafen halten auch nach Jahren super...
Die "Grafen" sind ja auch eine andere Preisklasse als die "bürgerlichen" von Faber-Castell.

SpurAufPapier
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von SpurAufPapier » 14.01.2019 16:17

Ann hat geschrieben:
13.01.2019 11:18
Am liebsten wäre mir die Ambition. Man liest aber auch immer wieder, dass die Kappen nicht nur zur Austrocknung der Tinte führen,
Ich habe mehrere Füller von Faber-Castell:
- Ambition M-Feder mit Pelikan Dunkelgrün
- Loom F, M, B; F mit Diamine Chocolate Brown, M schluckt alles, was zur Hand ist, B mit Diamine Purple
- Ondoro M und B
- E-motion pure black M mit Pelikan 4001 Schwarz

Bei mir sieht es so aus:
Ondoro neigt stark zum Eintrocknen, schreibt bereits nach 2-3 Tagen schlecht an (aber absolut problemlos bei täglicher Benutzung)
E-motion hat Anschreibprobleme nach ca. einer Woche Nichtbenutzung
Die Looms trocknen auch nach mehreren Wochen nicht ein
Der Ambition kann mehrere Wochen liegen, Tinte ist dunkler, er schreibt aber an.

Einen Lamy Studio habe ich auch (aber mit schwarzem Kunststoffgriff, weil mir das polierte zu rutschig wäre).

Meine Faber-Castell-Federn M fallen feiner aus als Lamy-M, die B-Federn sind ungefähr gleich. Das solltest Du ausprobieren.

Ann hat geschrieben:
13.01.2019 11:18
sondern nach nicht allzu langer Zeit schlicht nicht mehr halten, sondern ständig abfallen.
Dazu kann ich leider nichts sagen, ich habe meinen Ambition noch nicht lange und auch selten in Gebrauch. Aber für mich wäre das ein Reklamationsgrund, auch nach einer langen Zeit.
Grüße
Vikka

Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte

V-Li
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Re: Das große Thema mit der Kappe

Beitrag von V-Li » 14.01.2019 17:32

SpurAufPapier hat geschrieben:
14.01.2019 16:17
Bei mir sieht es so aus:
Ondoro neigt stark zum Eintrocknen, schreibt bereits nach 2-3 Tagen schlecht an (aber absolut problemlos bei täglicher Benutzung)
E-motion hat Anschreibprobleme nach ca. einer Woche Nichtbenutzung
Das kann ich so bestätigen. Basic/Essentio ist komplett problemfrei.

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