Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

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StephanHX
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Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 07.04.2019 16:15

Hallo zusammen,
ich bin mir etwas unsicher:
Mich erreichte ein Lamy mit der Beschriftung 68 auf der Kappe, LAMY auf dem Tank und 37 OF auf dem Füllknopf.

Clip, Kappenring und Ring am Griffstück sind silber. Feder Gold. Zustand gesamt super, Sichtfenster schön sauber, Kappe "klickt" sanft aber hörbar auf das Griffstück.

Da ich bis jetzt noch keinen Lamy hatte, hätte ich gern Hilfe bei der Einordnung. Ich fände es schade, wenn der Zustand nicht original wäre.

Danke Euch.
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Grüße.
Stephan

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StephanHX
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 07.04.2019 16:15

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Grüße.
Stephan

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stift
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von stift » 08.04.2019 17:56

Schaut eh original aus,und nachdem was ich im Google gefunden habe sowieso .
Liebe Grüße
Harald
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 08.04.2019 20:28

stift hat geschrieben:
08.04.2019 17:56
...und nachdem was ich im Google gefunden habe sowieso .
Die "Lamy 68" Bezeichnung am Kappenrand habe ich auch mehrfach gesehen.

Aber ein Detailfoto der "37" habe ich noch nicht gefunden, daher die Frage, ob das normal ist bzw. was die 37 bedeutet
Grüße.
Stephan

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von Zollinger » 08.04.2019 21:31

Die Kappe ist ja identifiziert. Der Füller sieht für mich aus wie ein 27/30n. Der 68 hatte eine Stahlfeder. Auch der Ausschnitt der Feder im Griffstück war anders, könnte also kombiniert sein. Bei Lamy weiss man aber nie so genau...
Was mich besonders irritiert ist der Schriftzug, den kenne ich nur von den ersten 27 und 99!
Z.

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 08.04.2019 22:27

Zollinger hat geschrieben:
08.04.2019 21:31
Auch der Ausschnitt der Feder im Griffstück war anders, könnte also kombiniert sein. Bei Lamy weiss man aber nie so genau...
Was mich besonders irritiert ist der Schriftzug, den kenne ich nur von den ersten 27 und 99!
Moin Christoph,
also ist mein Nachfragen gerechtfertigt.

Eine 1:1 Zuordnung war mir nicht möglich.

Klar könnte es kombiniert sein, aber beim Reinigen nach dem Flohmarkt kam nur eine winzige Menge Tintenrest zum Vorschein. Das Sichtfenster war vorher schon klar. Der ganze Füller erscheint gesamt recht unbenutzt, Farbunterschiede Kappe/Tank sind für mich nicht auszumachen. Das Klicken/Einrasten ist mit leichtem Druck erledigt, so wie es sein soll.

Ich habe mal vorsichtshalber eine Anfrage in Richtung Lamy geschickt, keine Ahnung, ob ich eine Aussage zur eindeutigen Zuordnung bekomme.
Grüße.
Stephan

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 10.04.2019 12:43

Wie bereits vermutet dann hier auch von offizieller Stelle die Bestätigung:

Sehr geehrter Herr xxxxxxxxx,

vielen Dank für die Anfrage.

Tatsächlich wurde hier ein Füllhalter zusammengewürfelt.

Modell 037 ist aus den 50/60er Jahre, während der Lamy 068 aus Ende der 60/70er Jahre stammt.
Vermutlich war die Originalkappe des Lamy 037 defekt, oder verlorengegangen und wurde mit der
Kappe Lamy 068 komplettiert. Einige Modelle aus der Zeit waren baugleich und so konnte man alternativ auf ein anderes Modell zwecks Ersatzteil ausweichen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Info helfen können und verbleiben

mit freundlichen Grüßen / Kind regards

C. Josef Lamy GmbH

i.A.
Grüße.
Stephan

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von stift » 10.04.2019 13:36

Das ist eine nette Antwort.
Liebe Grüße
Harald
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von Zollinger » 10.04.2019 13:46

Ja, das ist eine brauchbare Auskunft - und ganz ehrlich: so schlimm ist das ja nicht. Die Originalkappe sah genau gleich aus, ausser dass die Metallteile vergoldet waren. Und umgekehrt sah der Lamy 68 fast genauso aus wie der 037, ausser dieser Feinheit des Federausschnitts beim Griffstück. Mir gefällt dieser Füller sehr.
Hier ein sehr altes (10Jahre!) Bild vom 27/30n (037)
Lamy_Profil_80_27_2 klein.jpg
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 10.04.2019 18:05

Hi Harald und Christof,

ich hatte mich eben für die Auskunft bei der netten Dame bedankt und sicherheitshalber meine Fotos angefügt.

Daraufhin wurde mir ein Telefonat angeboten, was ich auch genutzt habe.

Auch bei ihr löste der Lamy Schriftzug erst Verwirrung aus, mit Christofs Hinweis zum 99er fand sie aber auch in ihren alten Katalogen etwas.

Ich fand ihren abschließenden Ansatz sehr sympathisch: Es wird wohl ein 037er gewesen sein, über den es nicht allzuviel Daten gibt, wohl nicht lange produziert - wenn ich es richtig verstanden habe. Datiert irgendwann um 1960.

Dieser wird wohl mal eine defekte Kappe gehabt haben. Sie ist selbst seit 1991 im Unternehmen und hat selber nach dem Prinzip "...könnte ersatzweise auch auf ein anderes Modell passen" eingesendete Füller repariert - als es noch genügend bzw. mehr Ersatzteile für ältere Füller gab. Da mein Füller nicht verranzt ist und optisch noch klasse aussieht meinte sie nur: "Vielleicht ist auch der durch meine Hände gegangen und ich habe ihm die Kappe verpasst..." - Das ist mir der sympathischste Gedanke, dabei werde ich es belassen 😊
Grüße.
Stephan

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von Matthias MUC » 10.04.2019 23:20

Meine Rede immer. Die zusammengewürfelten, die verbastelten Frankenpens, die unidentifizierbaren Einzelstücke und auch manche richtig abgeranzten Zombies haben oft die interessanteren Geschichten als die stets geschonten "schönen" Füller, die zeitlebens nie mehr als ihre eine Schreibtischschublade erlebt haben.....

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von stift » 12.04.2019 6:07

Fast seht ihr unter einer Frankenpen?
Harald
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von StephanHX » 12.04.2019 20:27

Matthias meint damit einen zusammengewürfelten Füller, der also nicht im Originalzustand ist.

Beispiel Kappe von Modell A, Schaft von Modell B, Feder von einem anderen Hersteller. Das läuft wohl unter dem Begriff "Frankenpen" - und da der Lamy aus unterschiedlichen Modellen besteht, ist er ein Frankenpen.

Und der somit eine Geschichte hat, warum (!) er nicht mehr original ist.
Grüße.
Stephan

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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von Matthias MUC » 12.04.2019 21:05

Der Begriff kommt von "Frankensteins Monster", der freundliche Herr aus der bekannten Gruselgeschichte ist ja auch aus verschiedensten Einzelteilen "zusammengewürfelt" :D

Tigerfox
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Re: Lamy 68 oder doch zusammengewürfelt?

Beitrag von Tigerfox » 21.04.2019 18:07

Um mal zur Lösung des Rätsels bgeizutragen: Bei "37" würde ich zunächst an den 99-37 denken, was quasi die günstigere Version vom 27-31 war, also schwarzer Schaft, silberner Ring, die bekannte Goldfeder, wie sie heute, komplett platiniert, im 2000 noch verwendet wird, und eine Chromkappe mit schwarz-weißen "L"-Logo im Chromring.
Der 99-36 hat wie der 27-30 die schwarze Plastikkappe mit Goldclip und Goldrand. Einen 99-38 mit Kappe aus Walzgold-Double analog zum 27-32 gab es wohl auch, die ist aber wohl sehr selten.

Die 60er (also 67p, 68 und 69) hatten meines Wissens nach schon die leicht veränderten Stahlfedern und Aufnahmen vom Design 20 und Design 72 (bekannt als 25P und 26P), der 67P (=Patrone) und 69 eben mit Metallkappe, der 68 mit Plastikkappe, alle wohl im Stil des 27-30n.
Einige Ansichten zu perfekt erhaltenen Exemplaren verschiedener Lamys aus der Generation findet Ihr auf dem Flickr-Account von Jan Frisman von FPN.

Ich finde diese Generation total interessant, auch weil sich da während der Bauzeit noch so vieles geändert hat, die Enden von Kappe und Schaft, die Aufnahme der Feder etc. Deshalb würde ich übrigens bei diesem Modell auch gerne mal die Unterseite der Feder sehen.

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