Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

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Amantilado
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Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von Amantilado » 05.05.2019 23:04

Hallo

Ich spiele gerade mit dem Gedanken mit dem „Federschleifen“ anzufangen!
Ich habe vom Rasiermesser schleifen verschiedene feine Schleifsteine hier als auch nen „Proxxon “ mit verschiedensten Schleifaufsätzen , sowie natürlich verschiedene Schleifpapiere und auch ne Lupe! ;)
Ne „Fein/Kunsthandwerkliche“ Ausbildung hab ich auch mal genossen.. vielleicht hilft das ja auch?
Hintergrund ist, dass ich gerade völlig auf „Italic“ Federn abfahre, die es aber nicht immer als günstige Standard Feder gibt, oder in mieser Qualität. (Zu hart, nicht flexible, schlechter Tintenfluss usw..)
Also wieso nicht ne günstige , alte (?) , gebrauchte B Feder „einfach“ abflachen?
Also denke ich mir so in meinem „Jugendlichem“ Leichtsinn! 😂
Aber ich meine, wenn man ne eh schon ausrangierte oder sehr günstige Feder nimmt, kann man auch nicht mehr kaputt machen als die Feder, oder?
Jetzt meine Frage;
Es gibt zwar Anleitungen im Internet (was ist zu beachten, Vorgehensweise )
Aber vielleicht hat ihr jemand Erfahrung und kann mir eine Anleitung empfehlen?
Klar am Ende spielt auch immer das eigene „Geschick“ und dann natürlich die Erfahrung eine Rolle, aber so ein paar (fundierte) Richtlinien für den Anfang wären hilfreich!

Grüße
Amantilado

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Wolle_F
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von Wolle_F » 05.05.2019 23:15

Ich würde nicht mit einer Maschine rangehen, da dann evtl. zu schnell zu viel abgeschliffen ist. Ich mache das ab und zu mit verschieden feinen Schleifsteinen, die Du ja auch hast. Garade bei günstigeren Federn kann man den Verlust einer Feder verschmerzen, sodass man üben kann. Nimm Dir "einfach" die Lieblingsfeder zum Vorbild und versuch den Schliff nachzuahmen. Zwischendurch immer mal wieder testen, wie die Feder schreibt.

Glückauf
Wolfgang
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TomSch
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von TomSch » 05.05.2019 23:21

Wenn du des Englischen einigermaßen mächtig bist, empfehle ich diese Gebrauchsanweisung:
http://www.marcuslink.com/pens/aboutpen ... g-tan.html, oder auch
https://fpgeeks.com/forum/showthread.ph ... r-own-nibs
kurz, sehr informativ und bebildert. 8-)

Viel Spaß, Thomas
Sei nicht so; sei anders.

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bella
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von bella » 05.05.2019 23:28

Ich mache das sehr regemäßig..... angefangen habe ich mal mit einer Lamy Safari Feder.
Ich kann da schwer eine Anleitung geben. Ich schleife aus dem Bauch heraus. Schaue mir die Feder sehr sehr lange unter der Lupe an, schreibe mit dem Füller und irgendwie habe ich dann im Kopf meinen Winkel wie der Schliff sein soll, sprich wo die Feder dann aufsetzt .... erbleiche das immer wieder mit einer Referenzfeder und lasse mir sehr viel Zeit

agathon
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von agathon » 05.05.2019 23:47

Mit Micromesh in verschiedenen Stärken geht es am besten.

Grüße

agathon

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Strombomboli
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von Strombomboli » 05.05.2019 23:52

Ich habe keine auch nur annähernd handwerkliche Ausbildung, habe mir aber trotzdem einmal die 1,5-mm-Kalligraphiefeder eines Reform-Füllers oblique geschliffen. Dazu habe ich meinen japanischen Messerschleifstein genommen und bin auf auf dem mit der Feder in meiner Schreibhaltung so lange herumgefahren, bis sie richtig war. Das ging sehr leicht -- entweder weil der Schleifstein wirklich für Hardcore-Schleifen ausgelegt ist oder weil die Feder nun nicht gerade aus Kruppstahl ist.

Mit dem Schleifstein habe ich seither nicht mehr gearbeitet, aber die meisten Federn ein bißchen mit dem Nagelpolierblock nachgearbeitet. Mir ist dabei noch keine Feder kaputtgegangen.

Bellas Methode, erst einmal mit einer billigen Lamy-Feder anzufangen, finde ich sehr gut.
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.

Amantilado
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von Amantilado » 06.05.2019 21:29

Hallo

Erst mal DANKE für die vielen ermutigenden Zuschriften und Tips!
Hab sie alle interessiert gelesen und fühle mich jetzt ... ja, ermutigt es mal wirklich auszuprobieren! :)

agathon hat geschrieben:
05.05.2019 23:47
Mit Micromesh in verschiedenen Stärken geht es am besten.

Grüße

agathon
Welches Micromash meinst du? Die Pads?
Ich bin ja eigentlich kein Fan von solchen Superlativen, aber bei den Pads würde ich es verstehen, da die wohl( durch ihr nachgeben!) beim Entgraten helfen. Etwas was man ja beim Messerschleifen gerade NICHT will, da ;) will man ja genau einen Grad erzeugen.
Frage nach , weil;
Also wenn es darum geht, könnte ich das auch anders erzeugen! Schleifmittel habe ich wie gesagt genug! (Hochwertige Japanische Schleifsteine, Leder, Pasten, Schleifpapier und fürs „grobe“ halt auch Maschinen)
Den „weichen Untergrund“ könnte ich also auch durch Pastenleder oder ein Mousepad unter dem Papier erzeugen...
Micromeshpads und Gumminagelfeilen gehen bestimmt aber auch (gerade fürs Entgraten) gut!
Wollte nur wissen, warum man sie so gerne verwendet? (Abgesehen von der günstigen Verfügbarkeit)
Naja, ich glaube halt wie so oft im Leben, das viele Wege und Mittel zum Ziel führen. Mir geht es halt um die Eigenschaften des Werkzeugs das ich brauche! Hab halt schon einiges hier und wollte wissen ob und wie ich es auch effizient verwenden kann! Deswegen frag ich! ;)

agathon
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von agathon » 06.05.2019 21:53

Ich habe die Pads, weil sie gut, preiswert und verfügbar sind. Eine normale Nagelpolierfeile geht aber auch. Es muss ja in der Tat nicht immer der Superlativ sein.

Grüße

agathon

Tichy
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Re: Federn selbst schleifen- ich würde es gern versuchen!

Beitrag von Tichy » 06.05.2019 23:17

Ich habe auch schon ein paar Federn in (cursive) italic umgeschliffen, dabei habe ich mich an diese Anleitung gehalten. Die Ergebnisse sind ganz brauchbar geworden, ich wollte es aber immer noch weiter ausprobieren, Luft nach oben gibt es noch reichlich...
Für den Anfang kann ich chinesische Jinhao Füller empfehlen, die sind günstig und haben Federn in #5 und #6, Ersatzfedern gibt es auch sehr günstig bei Ebay.
Gruß

Björn

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