Eversharp Skyline - schöne Divas
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator
Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo,
da kürzlich im Unterforum "Amerikanische Marken" über den Skyline geschrieben wurde, und ich gerade einen etwas mitgenommenen auf der Werkbank habe, bietet sich ein Reparaturbericht an.
Eversharp hat, bei der Entwicklung des Füllers, einen Designer zu Rate gezogen, was in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, durchaus ungewöhnlich war. Richard Dreyfuss hieß der Mann und er hatte vorher unter anderem eine Dampflok designt - diese Linie wandte er auch auf den Skyline an.
Von dem Herstellungsverfahren her, ist der Skyline auch wegweisend, denn neben (seltenen) Zelluloid-Varianten, wurde der Füller hauptsächlich im Spritzguss-Verfahren gefertigt.
Leider ist das verwendete Material im laufe der Jahre brüchig geworden, was bei einer Reparatur zu gebrochenen Schäften führt. Auch der zweiteilige Clip ist alles andere als robust... An diesem Beispiel würde ich arbeiten - Mechanik defekt (C-Ring gebrochen), Schaft hinüber, Clip gerissen und eines der "Häkchen" fehlt, und die Sektion sieht arg mitgenommen aus. Dies ist nicht alles reparabel - es wird also kein klassischer Reparatur-Faden, sondern ich muss manches (vor allem den Schaft) neu machen - wenn trotzdem Interesse besteht, schreibe ich ein paar Beiträge.
Lasst von euch hören, wenn euch so etwas anspricht!
da kürzlich im Unterforum "Amerikanische Marken" über den Skyline geschrieben wurde, und ich gerade einen etwas mitgenommenen auf der Werkbank habe, bietet sich ein Reparaturbericht an.
Eversharp hat, bei der Entwicklung des Füllers, einen Designer zu Rate gezogen, was in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, durchaus ungewöhnlich war. Richard Dreyfuss hieß der Mann und er hatte vorher unter anderem eine Dampflok designt - diese Linie wandte er auch auf den Skyline an.
Von dem Herstellungsverfahren her, ist der Skyline auch wegweisend, denn neben (seltenen) Zelluloid-Varianten, wurde der Füller hauptsächlich im Spritzguss-Verfahren gefertigt.
Leider ist das verwendete Material im laufe der Jahre brüchig geworden, was bei einer Reparatur zu gebrochenen Schäften führt. Auch der zweiteilige Clip ist alles andere als robust... An diesem Beispiel würde ich arbeiten - Mechanik defekt (C-Ring gebrochen), Schaft hinüber, Clip gerissen und eines der "Häkchen" fehlt, und die Sektion sieht arg mitgenommen aus. Dies ist nicht alles reparabel - es wird also kein klassischer Reparatur-Faden, sondern ich muss manches (vor allem den Schaft) neu machen - wenn trotzdem Interesse besteht, schreibe ich ein paar Beiträge.
Lasst von euch hören, wenn euch so etwas anspricht!
Grüße Andi
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hey Andi,
natürlich möchte ich das gerne sehen. Ich freu mich schon auf einige neue Highlights Deines Könnens.
Liebe Grüße
Gerd
natürlich möchte ich das gerne sehen. Ich freu mich schon auf einige neue Highlights Deines Könnens.
Liebe Grüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Ciao Andi,
ja, bitte, das ist immer sehr spannend
und auch vielen Dank dafür !
Grüße
Pennino
ja, bitte, das ist immer sehr spannend
und auch vielen Dank dafür !
Grüße
Pennino
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
- Knorzenbach
- Beiträge: 1423
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- Wohnort: Nordbaden
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Moin Andi,
ich würde mich auch freuen zu sehen, wie aus einem solchen Schrotthaufen ein funktionierender Stift entsteht.
Gruß,
Tomm
ich würde mich auch freuen zu sehen, wie aus einem solchen Schrotthaufen ein funktionierender Stift entsteht.
Gruß,
Tomm
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo,
dann wollen wir mal!
Zuerst ist die Mechanik dran. Während es viele Federn/Druckplatten neu (Nachgefertigt) zu kaufen gibt, ist das beim Skyline, meines Wissens, nicht der Fall. Laut Literatur gab es drei Versionen, wobei ich in Natura nur die 3. und häufigste gesehen habe, die auch bei diesem Füllfederhalter eingebaut war. Ganz oben links im Bild ist der Hebel und darunter was vom gebrochenen C-Ring noch vorhanden ist.
Die Feder und die Druckplatte sind eigentlich am oberen Ende miteinander verbunden ( ich habe sie nur zum reinigen und vergolden auseinander genommen). Die "Nase" der Druckplatte korrespondiert mit dem Schlitz in der Feder und die beiden Laschen daneben fixieren, im umgebogenen Zustand, die beiden Bauteile.
Am entgegen gesetzten Ende hat die Feder noch ein kleines Öhr, durch welches der C-Ring mit dem Hebel gefädelt werden kann, so daß die komplette Mechanik schließlich eine Einheit bildet. Der C-Ring schnappt, beim Einbau in den Füllerkorpus, in eine Nut im Schaft und arretiert die ganze Mechanik. Ein ziemlich geniales System, wenn ihr mich fragt.
Den neuen Ring habe ich aus Titandraht gemacht - ist federhart, hochfest und absolut korrosionsbeständig. Die erforderliche Nut im Schaft ist natürlich auch eine Sollbruchstelle, das ist der Nachteil bei diesem System. Wahl - Eversharp hat das durch eine größere Wandstärke am Füllerschaft kompensiert - die Innenkontur folgt nicht der Außenkontur. Dadurch ergibt sich im Bereich der Nut und des Schlitzes (für den Hebel) eine größere Materialstärke. Eigentlich sehr durchdacht und solide gemacht - leider wurde das Material spröde!
dann wollen wir mal!
Zuerst ist die Mechanik dran. Während es viele Federn/Druckplatten neu (Nachgefertigt) zu kaufen gibt, ist das beim Skyline, meines Wissens, nicht der Fall. Laut Literatur gab es drei Versionen, wobei ich in Natura nur die 3. und häufigste gesehen habe, die auch bei diesem Füllfederhalter eingebaut war. Ganz oben links im Bild ist der Hebel und darunter was vom gebrochenen C-Ring noch vorhanden ist.
Die Feder und die Druckplatte sind eigentlich am oberen Ende miteinander verbunden ( ich habe sie nur zum reinigen und vergolden auseinander genommen). Die "Nase" der Druckplatte korrespondiert mit dem Schlitz in der Feder und die beiden Laschen daneben fixieren, im umgebogenen Zustand, die beiden Bauteile.
Am entgegen gesetzten Ende hat die Feder noch ein kleines Öhr, durch welches der C-Ring mit dem Hebel gefädelt werden kann, so daß die komplette Mechanik schließlich eine Einheit bildet. Der C-Ring schnappt, beim Einbau in den Füllerkorpus, in eine Nut im Schaft und arretiert die ganze Mechanik. Ein ziemlich geniales System, wenn ihr mich fragt.
Den neuen Ring habe ich aus Titandraht gemacht - ist federhart, hochfest und absolut korrosionsbeständig. Die erforderliche Nut im Schaft ist natürlich auch eine Sollbruchstelle, das ist der Nachteil bei diesem System. Wahl - Eversharp hat das durch eine größere Wandstärke am Füllerschaft kompensiert - die Innenkontur folgt nicht der Außenkontur. Dadurch ergibt sich im Bereich der Nut und des Schlitzes (für den Hebel) eine größere Materialstärke. Eigentlich sehr durchdacht und solide gemacht - leider wurde das Material spröde!
Grüße Andi
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Normalerweise brechen die nicht,da war Gewalt dahinter,schaut als jemand auf den Füller getreten ist oder wer weiß wo er ein gezwickt war.Wurmbunt hat geschrieben: ↑08.08.2019 14:07Hallo,
dann wollen wir mal!
Zuerst ist die Mechanik dran. Während es viele Federn/Druckplatten neu (Nachgefertigt) zu kaufen gibt, ist das beim Skyline, meines Wissens, nicht der Fall. Laut Literatur gab es drei Versionen, wobei ich in Natura nur die 3. und häufigste gesehen habe, die auch bei diesem Füllfederhalter eingebaut war.15643490850081.jpg
Ganz oben links im Bild ist der Hebel und darunter was vom gebrochenen C-Ring noch vorhanden ist.
Die Feder und die Druckplatte sind eigentlich am oberen Ende miteinander verbunden ( ich habe sie nur zum reinigen und vergolden auseinander genommen). Die "Nase" der Druckplatte korrespondiert mit dem Schlitz in der Feder und die beiden Laschen daneben fixieren, im umgebogenen Zustand, die beiden Bauteile.
Am entgegen gesetzten Ende hat die Feder noch ein kleines Öhr, durch welches der C-Ring mit dem Hebel gefädelt werden kann, so daß die komplette Mechanik schließlich eine Einheit bildet.15644300346790.jpg15644312542030.jpg
Der C-Ring schnappt, beim Einbau in den Füllerkorpus, in eine Nut im Schaft und arretiert die ganze Mechanik. Ein ziemlich geniales System, wenn ihr mich fragt.
Den neuen Ring habe ich aus Titandraht gemacht - ist federhart, hochfest und absolut korrosionsbeständig. Die erforderliche Nut im Schaft ist natürlich auch eine Sollbruchstelle, das ist der Nachteil bei diesem System. Wahl - Eversharp hat das durch eine größere Wandstärke am Füllerschaft kompensiert - die Innenkontur folgt nicht der Außenkontur. Dadurch ergibt sich im Bereich der Nut und des Schlitzes (für den Hebel) eine größere Materialstärke.15652656137651.jpg15652655468170.jpg
Eigentlich sehr durchdacht und solide gemacht - leider wurde das Material spröde!
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo Harald,
vielleicht habe ich zu sehr verallgemeinert - dieser hier ist spröde!
Ich habe ihn defekt als Teilespender gekauft. Als ich die "Baustelle" erhalten habe, war nur der vordere Teil, mit dem Gewinde abgebrochen. Beim vermessen ist mir der Schaft aus ca. 150cm Höhe heruntergefallen, und mittig gebrochen.
Allerdings weiß niemand, wie der Füller all die Jahre gelagert war. Vielleicht hat dieses spezielle Exemplar einfach zu viel UV-Licht abbekommen, oder der Kunststoff war anderweitig vorgeschädigt.
vielleicht habe ich zu sehr verallgemeinert - dieser hier ist spröde!
Ich habe ihn defekt als Teilespender gekauft. Als ich die "Baustelle" erhalten habe, war nur der vordere Teil, mit dem Gewinde abgebrochen. Beim vermessen ist mir der Schaft aus ca. 150cm Höhe heruntergefallen, und mittig gebrochen.
Allerdings weiß niemand, wie der Füller all die Jahre gelagert war. Vielleicht hat dieses spezielle Exemplar einfach zu viel UV-Licht abbekommen, oder der Kunststoff war anderweitig vorgeschädigt.
Grüße Andi
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo,
als nächstes werde ich mich um den Schaft kümmern.
Genauer gesagt mache ich zwei Schäfte.
Ich habe noch Ersatzteile (eigentlich nur Feder Tintenleiter und Mechanik) für einen weiteren Skyline. Da bei Nummer zwei so ziemlich alles fehlt, was die äußeren Dimensionen angeht, mache ich mir einen Oversize für meine Pratzen.
Der Schaft für das aktuelle Projekt wird aus Ebonit gefertigt (vielleicht etwas größer ), der Oversize aus GFK und Rochenhaut.
Durch die Stromlinienform, ist das Erzeugen der Innenkontur nicht ganz einfach.
Zuerst habe ich den defekten Schaft, so gut es ging, vermessen. Anschließend aus einem herumliegenden Aluminiumstab die, sich verjüngende, Innenkontur nachgebildet. Der Ebonitrohling wurde gestuft aufgebohrt, so dass sich die innere Verjüngung als kurze Bereiche unterschiedlichen Durchmessers darstellt.
Um, die sich ergebenden, Stufen im Inneren des zukünftigen Schaftes zu beseitigen, kam die Aluminiumwelle, mit der gewünschten Innenkontur zum Einsatz.
Diese habe ich mit 2K-Epoxydharz bestrichen und mit Siliziumkarbit - Körnern bestreut (60er Körnung). Natürlich muss der Durchmesser des Aluminiumkörpers etwas kleiner sein, als benötigt, um die Schichtdicke der Schleiffkörper auszugleichen.
In der Drehbank lässt sich die Innenkontur nun ausschleiffen. Als Material für den Schaft kam Ebonit von der "Schönauer Ebonitmanufraktur", der Farbe "Briar" zum Einsatz. Beim Schneiden des 3-Gängigen Gewindes war ich leider etwas zu ungeduldig, so dass der Strehler Brocken aus dem Material riß und das Gewinde zu rauh war.
Da mittlerweile schon ziemlich viel Arbeit investiert wurde, wollte ich den Schaft nicht neu machen. Deshalb bekam der Schaft eine kurze Messinghülse, die das Gewinde trägt. Als nächstes ist polieren des Schaftes und schwärzen der Gewindehülse angesagt (das Design des Schaftes ist so durchgängig, daß ein goldenes Gewinde, meiner Meinung nach, störend wirkt)
als nächstes werde ich mich um den Schaft kümmern.
Genauer gesagt mache ich zwei Schäfte.
Ich habe noch Ersatzteile (eigentlich nur Feder Tintenleiter und Mechanik) für einen weiteren Skyline. Da bei Nummer zwei so ziemlich alles fehlt, was die äußeren Dimensionen angeht, mache ich mir einen Oversize für meine Pratzen.
Der Schaft für das aktuelle Projekt wird aus Ebonit gefertigt (vielleicht etwas größer ), der Oversize aus GFK und Rochenhaut.
Durch die Stromlinienform, ist das Erzeugen der Innenkontur nicht ganz einfach.
Zuerst habe ich den defekten Schaft, so gut es ging, vermessen. Anschließend aus einem herumliegenden Aluminiumstab die, sich verjüngende, Innenkontur nachgebildet. Der Ebonitrohling wurde gestuft aufgebohrt, so dass sich die innere Verjüngung als kurze Bereiche unterschiedlichen Durchmessers darstellt.
Um, die sich ergebenden, Stufen im Inneren des zukünftigen Schaftes zu beseitigen, kam die Aluminiumwelle, mit der gewünschten Innenkontur zum Einsatz.
Diese habe ich mit 2K-Epoxydharz bestrichen und mit Siliziumkarbit - Körnern bestreut (60er Körnung). Natürlich muss der Durchmesser des Aluminiumkörpers etwas kleiner sein, als benötigt, um die Schichtdicke der Schleiffkörper auszugleichen.
In der Drehbank lässt sich die Innenkontur nun ausschleiffen. Als Material für den Schaft kam Ebonit von der "Schönauer Ebonitmanufraktur", der Farbe "Briar" zum Einsatz. Beim Schneiden des 3-Gängigen Gewindes war ich leider etwas zu ungeduldig, so dass der Strehler Brocken aus dem Material riß und das Gewinde zu rauh war.
Da mittlerweile schon ziemlich viel Arbeit investiert wurde, wollte ich den Schaft nicht neu machen. Deshalb bekam der Schaft eine kurze Messinghülse, die das Gewinde trägt. Als nächstes ist polieren des Schaftes und schwärzen der Gewindehülse angesagt (das Design des Schaftes ist so durchgängig, daß ein goldenes Gewinde, meiner Meinung nach, störend wirkt)
Grüße Andi
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo,
Schaft Nummer zwei!
Diesen mache ich mir aus GFK (Glasfaser-verstärkter- Kunststoff). Dazu brauche ich wieder einen Aludorn, der die Innenkontur des späteren Schaftes bestimmt. Um diesen Dorn wird dann das Glasgewebe gewickelt. Mit Epoxydharz getränktes Glasgewebe ist leicht, stabil und nahezu unzerbrechlich - leider auch besch... zu bearbeiten. Die Glasfasern killen in kürzester Zeit jede Werkzeugschneide.
Für die Befestigung der Hebelmechanik, mittels C-Ring, ist aber eine Nut im Schaftinneren erforderlich. Deshalb laminiere ich die Nut gleich mit ein!
Dafür muss eine Kerze herhalten. Den Docht habe ich nur angezündet, um zu verdeutlichen, daß es sich um eine handelsübliche Kerze handelt, die da in der Drehbank steckt - der Feuerlöscher stand bereit !
Aus einem Stück des Stearins wurde eine Büchse gedreht, die dem Aludorn an der Stelle, an der die Nut entstehen soll, entspricht. Das Aluminium kurz erwärmt und schon sitzt das Wachs fest. Als nächstes brachte ich die Wachshülse auf die Stärke für die Nut. Anschließend noch alles ausgiebig mit Trennspray behandelt und die Form zum Laminieren ist fertig! Die Markierungen habe ich angebracht, um beim Laminieren nicht den Überblick zu verlieren.
Schaft Nummer zwei!
Diesen mache ich mir aus GFK (Glasfaser-verstärkter- Kunststoff). Dazu brauche ich wieder einen Aludorn, der die Innenkontur des späteren Schaftes bestimmt. Um diesen Dorn wird dann das Glasgewebe gewickelt. Mit Epoxydharz getränktes Glasgewebe ist leicht, stabil und nahezu unzerbrechlich - leider auch besch... zu bearbeiten. Die Glasfasern killen in kürzester Zeit jede Werkzeugschneide.
Für die Befestigung der Hebelmechanik, mittels C-Ring, ist aber eine Nut im Schaftinneren erforderlich. Deshalb laminiere ich die Nut gleich mit ein!
Dafür muss eine Kerze herhalten. Den Docht habe ich nur angezündet, um zu verdeutlichen, daß es sich um eine handelsübliche Kerze handelt, die da in der Drehbank steckt - der Feuerlöscher stand bereit !
Aus einem Stück des Stearins wurde eine Büchse gedreht, die dem Aludorn an der Stelle, an der die Nut entstehen soll, entspricht. Das Aluminium kurz erwärmt und schon sitzt das Wachs fest. Als nächstes brachte ich die Wachshülse auf die Stärke für die Nut. Anschließend noch alles ausgiebig mit Trennspray behandelt und die Form zum Laminieren ist fertig! Die Markierungen habe ich angebracht, um beim Laminieren nicht den Überblick zu verlieren.
Grüße Andi
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo weiter geht's.
Das Laminieren ist nicht weiter schwierig, wenn ein paar Dinge beachtet werden. Am wichtigsten ist es das zwei -Komponenten- Harz exakt zu mischen. Eine elektronische Briefwaage ist dabei eine große Hilfe. Auch finde ich es praktisch ein Harzsystem mit langer Tropfzeit zu verwenden - so kann in Ruhe gearbeitet werden, ohne daß das Laminierharz beginnt fest zu werden. Gummihandschuhe sind auch praktisch... Aus dem Glasgewebe, links im Bild, wurden noch schmalere Streifen geschnitten. Anschließend der Dorn kreuzweise umwickelt. Besonders Augenmerk habe ich auf die Stelle mit dem Wachsring gelegt, um ihn nicht zu beschädigen. Die einzelnen, abstehenden Glasbüschel stören nicht weiter - wenn das Epoxydharz ausgehärtet ist, wird der Rohschaft noch geschliffen (nass und mit Staubmaske).
So sieht das dann aus: Ja - schön ist es noch nicht, aber dafür ist auch der Perlrochen zuständig. Aus dessen Leder habe ich Streifen von ca. 1cm breite geschnitten, die Fleischseite möglichst dünn abgeschliffen und mit dem GFK verklebt. Rochenleder gibt es unterschiedlich gefärbt - hier kam schwarzes zum Einsatz. Zum Schaftende hin läuft der Lederstreifen dünn aus, um der Kontur besser folgen zu können. Nachdem der Kleber getrocknet war, wurden ungefähr 20 Schichten Cyanakrylat (Sekundenkleber) aufgebracht und die Rochenhaut anschließend geschliffen.
Durch das anschleifen werden die Knochenähnlichen Perlen auf der Haut geöffnet, was die weißen Punkte ergibt. So weit so gut!
Das Laminieren ist nicht weiter schwierig, wenn ein paar Dinge beachtet werden. Am wichtigsten ist es das zwei -Komponenten- Harz exakt zu mischen. Eine elektronische Briefwaage ist dabei eine große Hilfe. Auch finde ich es praktisch ein Harzsystem mit langer Tropfzeit zu verwenden - so kann in Ruhe gearbeitet werden, ohne daß das Laminierharz beginnt fest zu werden. Gummihandschuhe sind auch praktisch... Aus dem Glasgewebe, links im Bild, wurden noch schmalere Streifen geschnitten. Anschließend der Dorn kreuzweise umwickelt. Besonders Augenmerk habe ich auf die Stelle mit dem Wachsring gelegt, um ihn nicht zu beschädigen. Die einzelnen, abstehenden Glasbüschel stören nicht weiter - wenn das Epoxydharz ausgehärtet ist, wird der Rohschaft noch geschliffen (nass und mit Staubmaske).
So sieht das dann aus: Ja - schön ist es noch nicht, aber dafür ist auch der Perlrochen zuständig. Aus dessen Leder habe ich Streifen von ca. 1cm breite geschnitten, die Fleischseite möglichst dünn abgeschliffen und mit dem GFK verklebt. Rochenleder gibt es unterschiedlich gefärbt - hier kam schwarzes zum Einsatz. Zum Schaftende hin läuft der Lederstreifen dünn aus, um der Kontur besser folgen zu können. Nachdem der Kleber getrocknet war, wurden ungefähr 20 Schichten Cyanakrylat (Sekundenkleber) aufgebracht und die Rochenhaut anschließend geschliffen.
Durch das anschleifen werden die Knochenähnlichen Perlen auf der Haut geöffnet, was die weißen Punkte ergibt. So weit so gut!
Grüße Andi
- Knorzenbach
- Beiträge: 1423
- Registriert: 19.11.2017 0:37
- Wohnort: Nordbaden
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Faszinierend!
Ich bin gespannt, wie das weitergeht...
Gruß,
Tomm
Ich bin gespannt, wie das weitergeht...
Gruß,
Tomm
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
ich bin schon wieder maximal begeistert ....
Danke das Du Dir neben dem immensen Zeitaufwand in der Werkstatt auch noch die Zeit nimmst die Schritte hier zu dokumentieren. Ich verfolge Deine Threads sehr gerne
Danke das Du Dir neben dem immensen Zeitaufwand in der Werkstatt auch noch die Zeit nimmst die Schritte hier zu dokumentieren. Ich verfolge Deine Threads sehr gerne
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Wow, Andi,
langsam glaube ich, Du könntest aus allem einen Füllfederhalter bauen. Für mich ist das nahezu Zauberei. Nur die leicht bekleidete Assistentin fehlt, die man schweben, zersägen oder verschwinden lässt. Dafür hast Du ja aber Füller oder wenigstens Teile mit welchen Du das gleiche machst. Hat Las Vegas schon bei Dir angefragt?
Spaß bei Seite, ich bin völlig beeindruckt und schaue mir mit offenem Mund an, was Du da tolles konstruierst.
Erinnert mich auch ein wenig an ein Assessment-Center. Sie haben hier Rochenhautlederstreifen, Kleber, eine Kerze, Glasfasermatten und etwas Aluminium. Was könnte man damit wohl machen? Klar, einen Füllhallterkorpus! OK, da müsste ich jetzt nochmal wenigstens ein paar Minuten drüber nachdenken ...
Herzliche Grüße
Gerd
langsam glaube ich, Du könntest aus allem einen Füllfederhalter bauen. Für mich ist das nahezu Zauberei. Nur die leicht bekleidete Assistentin fehlt, die man schweben, zersägen oder verschwinden lässt. Dafür hast Du ja aber Füller oder wenigstens Teile mit welchen Du das gleiche machst. Hat Las Vegas schon bei Dir angefragt?
Spaß bei Seite, ich bin völlig beeindruckt und schaue mir mit offenem Mund an, was Du da tolles konstruierst.
Erinnert mich auch ein wenig an ein Assessment-Center. Sie haben hier Rochenhautlederstreifen, Kleber, eine Kerze, Glasfasermatten und etwas Aluminium. Was könnte man damit wohl machen? Klar, einen Füllhallterkorpus! OK, da müsste ich jetzt nochmal wenigstens ein paar Minuten drüber nachdenken ...
Herzliche Grüße
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Eversharp Skyline - schöne Divas
Hallo liebe Foristi,
vielen Dank für Eure Zuschriften!
Ehrlich gesagt hatte ich schon befürchtet, mit "Nichtveganen" Werkstoffen auf Ablehnung zu stoßen.
Die Dame muss ja nicht zersägt werden... vielleicht kann ich sie in das Drehfutter spannen...
Auch die Idee mit dem Assessment Center gefällt mir, tatsächlich habe ich in meiner kurzen Füllerbaukarriere schon aus seltsamen Dingen Schreibgeräte hergestellt. Banksina ist eine australische Pflanze, deren Zapfen erst nach einem Buschfeuer ihre Samen freigegeben. Die gelben Streifen sind Kunstharz, welches die leeren Samentaschen des Zapfens ausfüllt. Doch zurück zum Skyline!
Der "Oversize" mit der Rochenhaut ist ein Langzeitprojekt. Da muss ich wirklich fast alles selber machen - zum Beispiel ist der Durchmesser des Schaftes auch entsprechend größer geworden, um die Proportionen zu erhalten. Dadurch muss ich einen höheren Hebel für die Mechanik machen, damit er eben mit der Schaftoberfläche abschließt, und eine Kappe, und einen Kappenabschluss, und eine Sektion, und einen größeren Clip, und....
Sollte euch das interessieren, mache ich demnächst einen eigenen Faden darüber auf - hier würde es, glaube ich, den Rahmen sprengen.
Deshalb mache ich hier mit der Ebonitvariante weiter.
Mittelerweile ist das Messinggewinde geschwärzt und der Schaft vorpoliert. Eine Sektion ist auch entstanden. Wenn niemand weiß, daß es ein Füllfederhalter wird, erinnern die Werkstücke irgendwie an kleine Skulpturen. Noch ein sinnfreier Name für das Arrangement - wie "Spaziergang im Park" - und ab damit zu "Bares für Rares".
vielen Dank für Eure Zuschriften!
Ehrlich gesagt hatte ich schon befürchtet, mit "Nichtveganen" Werkstoffen auf Ablehnung zu stoßen.
Ja Gerd - das mit der leicht bekleideten Assistentin, fände ich auch gut...Will hat geschrieben: ↑12.08.2019 7:56Wow, Andi,
langsam glaube ich, Du könntest aus allem einen Füllfederhalter bauen. Für mich ist das nahezu Zauberei. Nur die leicht bekleidete Assistentin fehlt, die man schweben, zersägen oder verschwinden lässt. Dafür hast Du ja aber Füller oder wenigstens Teile mit welchen Du das gleiche machst. Hat Las Vegas schon bei Dir angefragt?
Spaß bei Seite, ich bin völlig beeindruckt und schaue mir mit offenem Mund an, was Du da tolles konstruierst.
Erinnert mich auch ein wenig an ein Assessment-Center. Sie haben hier Rochenhautlederstreifen, Kleber, eine Kerze, Glasfasermatten und etwas Aluminium. Was könnte man damit wohl machen? Klar, einen Füllhallterkorpus! OK, da müsste ich jetzt nochmal wenigstens ein paar Minuten drüber nachdenken ...
Herzliche Grüße
Gerd
Die Dame muss ja nicht zersägt werden... vielleicht kann ich sie in das Drehfutter spannen...
Auch die Idee mit dem Assessment Center gefällt mir, tatsächlich habe ich in meiner kurzen Füllerbaukarriere schon aus seltsamen Dingen Schreibgeräte hergestellt. Banksina ist eine australische Pflanze, deren Zapfen erst nach einem Buschfeuer ihre Samen freigegeben. Die gelben Streifen sind Kunstharz, welches die leeren Samentaschen des Zapfens ausfüllt. Doch zurück zum Skyline!
Der "Oversize" mit der Rochenhaut ist ein Langzeitprojekt. Da muss ich wirklich fast alles selber machen - zum Beispiel ist der Durchmesser des Schaftes auch entsprechend größer geworden, um die Proportionen zu erhalten. Dadurch muss ich einen höheren Hebel für die Mechanik machen, damit er eben mit der Schaftoberfläche abschließt, und eine Kappe, und einen Kappenabschluss, und eine Sektion, und einen größeren Clip, und....
Sollte euch das interessieren, mache ich demnächst einen eigenen Faden darüber auf - hier würde es, glaube ich, den Rahmen sprengen.
Deshalb mache ich hier mit der Ebonitvariante weiter.
Mittelerweile ist das Messinggewinde geschwärzt und der Schaft vorpoliert. Eine Sektion ist auch entstanden. Wenn niemand weiß, daß es ein Füllfederhalter wird, erinnern die Werkstücke irgendwie an kleine Skulpturen. Noch ein sinnfreier Name für das Arrangement - wie "Spaziergang im Park" - und ab damit zu "Bares für Rares".
Grüße Andi
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