Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
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Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
https://www.behoerden-spiegel.de/2019/0 ... uer-obama/
Ein interessanter Artikel über professionelle Kalligraphie im auswärtigen Amt.
Ein interessanter Artikel über professionelle Kalligraphie im auswärtigen Amt.
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Danke für den Link. Ich wusste nicht, dass zwei Kalligrafinnen im Dienst sind, klasse.
lg
mecki
lg
mecki
- Edelweissine
- Beiträge: 2506
- Registriert: 08.01.2016 18:32
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Ich hätte nicht gedacht, dass Urkunden und Tischkarten tatsächlich noch mit Tinte ("nur in Schwarz!") und Feder geschrieben werden. Toller Beitrag!
Gruß,
Heike
Heike
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Das ist wirklich mal was Informatives! Danke für link! Interessant war für mich u.a., dass das AA sein Papier aus den Niederlanden bezieht und mit schnöder Pelikan-Tinte geschrieben wird.
Grüße
agathon
Grüße
agathon
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Zum Glück sind das nicht meine Steuergelder, die für solch einen Firlefanz zum Fenster hinaus geworfen werden.
Nichts gegen Kalligraphie als Kunst! Aber handgemalte Tischkärtchen für privilegierte Parasiten? Wir leben nicht mehr in Zeiten des Feudalismus, wo Fürsten sich im nutzlosen Prunk zu übertreffen suchten, derweil das Volk Kuchen fressen mußte, weil es kein Brot hatte... Aber anscheinend ändern sich die Zeiten weniger, als erhofft.
Nichts gegen Kalligraphie als Kunst! Aber handgemalte Tischkärtchen für privilegierte Parasiten? Wir leben nicht mehr in Zeiten des Feudalismus, wo Fürsten sich im nutzlosen Prunk zu übertreffen suchten, derweil das Volk Kuchen fressen mußte, weil es kein Brot hatte... Aber anscheinend ändern sich die Zeiten weniger, als erhofft.
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Vor allem deutet es mal an, welchen hohen Anspruch Kalligraphie erfordert. Ich sage Martin immer, schreibe bloß nicht,
wieviel Zeit das für dieses Niveau erfordert, sonst werfen sie alle das Handtuch.
Aber hier: "Der damalige Referatsleiter des Protokolls sagte zu mir: 'Ihre Fantasie können Sie in der Kalligraphie aber nicht ausleben, Frau Dybowski.' ” Buh, damaliger Referatsleiter. Buuuh. https://www.youtube.com/watch?v=x5v8brTo2wM
V.G.
Thomas
wieviel Zeit das für dieses Niveau erfordert, sonst werfen sie alle das Handtuch.
Aber hier: "Der damalige Referatsleiter des Protokolls sagte zu mir: 'Ihre Fantasie können Sie in der Kalligraphie aber nicht ausleben, Frau Dybowski.' ” Buh, damaliger Referatsleiter. Buuuh. https://www.youtube.com/watch?v=x5v8brTo2wM
V.G.
Thomas
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Danke @Huly für den Link. Ein interessanter Bericht!
Mit dem PC kann ja jeder, @Tenryu. Mit dem richtigen Einsatz der Steuergelder ist das sicher immer ein Balanceakt. Aber diese handwerkliche Kunst so sichtbar zu machen, finde ich toll.
Das besonders Anspruchsvolle und Herausfordernde an diesem Job (und es ist ja ein Job ohne Verkaufsabsichten) finde ich das Trainieren zur Zwillingsschrift mit der Kollegin, um nicht alle Tischkarten und Co. alleine schreiben zu müssen; die Englische Schreibschrift so exakt schreiben zu können, dass schnell Ersatz hergestellt werden kann. Nicht leicht!
Da finde ich Thoms „Buh“ für den damaligen Referatsleiter nicht ganz verständlich. Denn da ist Präzision gefragt, nicht Kreativität.
Ein bisschen schade finde ich jedoch, dass sich kein deutscher Papierhersteller favorisieren konnte/wollte.
Ich würde ja mal gerne wissen, wieviele Tischkärtchen nach dem Essen in die Jackets und Handtäschchen der Gäste wandern und was mit den stehengebliebenen Tischkarten gemacht wird.
Ich verwahre meine Tischkärtchen immer auf und muss hin und wieder nachbessern, weil die Familie gerne mal eins mitnimmt
Mit dem PC kann ja jeder, @Tenryu. Mit dem richtigen Einsatz der Steuergelder ist das sicher immer ein Balanceakt. Aber diese handwerkliche Kunst so sichtbar zu machen, finde ich toll.
Das besonders Anspruchsvolle und Herausfordernde an diesem Job (und es ist ja ein Job ohne Verkaufsabsichten) finde ich das Trainieren zur Zwillingsschrift mit der Kollegin, um nicht alle Tischkarten und Co. alleine schreiben zu müssen; die Englische Schreibschrift so exakt schreiben zu können, dass schnell Ersatz hergestellt werden kann. Nicht leicht!
Da finde ich Thoms „Buh“ für den damaligen Referatsleiter nicht ganz verständlich. Denn da ist Präzision gefragt, nicht Kreativität.
Ein bisschen schade finde ich jedoch, dass sich kein deutscher Papierhersteller favorisieren konnte/wollte.
Ich würde ja mal gerne wissen, wieviele Tischkärtchen nach dem Essen in die Jackets und Handtäschchen der Gäste wandern und was mit den stehengebliebenen Tischkarten gemacht wird.
Ich verwahre meine Tischkärtchen immer auf und muss hin und wieder nachbessern, weil die Familie gerne mal eins mitnimmt
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Firlefanz? Parasiten? Feudalismus? Nutzloser Prunk?Tenryu hat geschrieben: ↑02.08.2019 1:07Zum Glück sind das nicht meine Steuergelder, die für solch einen Firlefanz zum Fenster hinaus geworfen werden.
Nichts gegen Kalligraphie als Kunst! Aber handgemalte Tischkärtchen für privilegierte Parasiten? Wir leben nicht mehr in Zeiten des Feudalismus, wo Fürsten sich im nutzlosen Prunk zu übertreffen suchten, derweil das Volk Kuchen fressen mußte, weil es kein Brot hatte... Aber anscheinend ändern sich die Zeiten weniger, als erhofft.
Warum so polemisch?
Huly,
vielen Dank für den Link!
Es freut mich immer wieder, wenn die Kunst des schönen Schreibens gepflegt wird.
Heutzutage brauchen wir Kulturpflege mehr denn je. Besser noch: Pflege der Zivilisation und des zivilisierten Umgangs.
Laßt uns dafür dankbar sein, daß es noch Institutionen gibt, die so etwas kultivieren.
Beste Grüße
Robbes
Beste Grüße
Robbes
Calvin and Hobbes: "Nothing to do?! You could read a book! Or write a letter! Or take a walk!"
Robbes
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- Eliza Winterborn
- Beiträge: 442
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- Wohnort: Niedersachsen
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Schreibst du keine Tischkärtchen in Schönschrift? Sofern öfter Staatsbesuch nach Bern kommen würde, würde es da auch Kalligraphen geben, nur würden die dann höhere Kosten erzeugenTenryu hat geschrieben: ↑02.08.2019 1:07Zum Glück sind das nicht meine Steuergelder, die für solch einen Firlefanz zum Fenster hinaus geworfen werden.
Nichts gegen Kalligraphie als Kunst! Aber handgemalte Tischkärtchen für privilegierte Parasiten? Wir leben nicht mehr in Zeiten des Feudalismus, wo Fürsten sich im nutzlosen Prunk zu übertreffen suchten, derweil das Volk Kuchen fressen mußte, weil es kein Brot hatte... Aber anscheinend ändern sich die Zeiten weniger, als erhofft.
Viele Grüße
Eliza
Eliza
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Also ehrlich gesagt, eine Schönschrift ginge schon mit Computer. Und ich glaube auch nicht, dass es Donnie wirklich interessiert.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Bei uns gibt es keinen Ersatz-Kaiser, der mit seinem Gefolge in den alten Palästen residiert. Wir besitzen nicht einmal Paläste. Wir leisten uns keinen Regierungs-Jet, hängen niemandem Orden um den Hals, und man hat auch schon Regierungsmitglieder mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren sehen. Für imperialen Pomp hätte hierzulande keiner Verständnis. Das entspricht einfach nicht unserer Tradition und dem Verständnis vom Staatsdiener.
Selbst unsere Militär-Uniformen sehen aus, wie beim C&A gekauft. ^^" (Die sind echt häßlich. )
Selbst unsere Militär-Uniformen sehen aus, wie beim C&A gekauft. ^^" (Die sind echt häßlich. )
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Danke für den Link.
Dass man die Tadition für hangeschriebenes für wichtige Anlässen hochhält (und nicht mit dem Comuter zu imitieren versucht) halte ich für ein Zeichen guten Geschmacks.
Gemessen an der Einwohnerzahl der Bundesrepublik sind dafür zwei Vollzeitstellen wohl vertretbar. Umgerechnet auf die Schweiz wäre das eine Teilzeitstelle von 20%...
Z.
Dass man die Tadition für hangeschriebenes für wichtige Anlässen hochhält (und nicht mit dem Comuter zu imitieren versucht) halte ich für ein Zeichen guten Geschmacks.
Gemessen an der Einwohnerzahl der Bundesrepublik sind dafür zwei Vollzeitstellen wohl vertretbar. Umgerechnet auf die Schweiz wäre das eine Teilzeitstelle von 20%...
Z.
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Genau. Und wenn man sich auch noch auskennen würde, nähme man eine ordentliche Kalligraphietinte
und nicht die Pelikan Brillantschwarz (die aber eine gute Füllertinte ist).
(Quelle: https://www.behoerden-spiegel.de/wp-con ... ar-696.jpg )
V.G.
Thomas
- Eliza Winterborn
- Beiträge: 442
- Registriert: 16.11.2016 16:16
- Wohnort: Niedersachsen
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Es ist auch schön, dass zwei Leute einfach hauptberuflich das machen können, was sie gern tun.
Der Halter ist übrigens von Standardgraph, die Feder vermutlich auch.
Der Halter ist übrigens von Standardgraph, die Feder vermutlich auch.
Viele Grüße
Eliza
Eliza
- Knorzenbach
- Beiträge: 1423
- Registriert: 19.11.2017 0:37
- Wohnort: Nordbaden
Re: Deutschlands Protokoll-Kalligraphen
Dass man die Tadition für hangeschriebenes für wichtige Anlässen hochhält (und nicht mit dem Comuter zu imitieren versucht) halte ich für ein Zeichen guten Geschmacks.
Genau.Es ist auch schön, dass zwei Leute einfach hauptberuflich das machen können, was sie gern tun.
Richtig, Protz und Prunk müssen nicht sein, Tenryu, aber so was ist eine schöne Aufmerksamkeit dem Gast gegenüber. Die Kosten hierfür halten sich arg in Grenzen, wenn ich andererseits an die Millionen für die Renovierung der Gorch Fock denke...Für imperialen Pomp hätte hierzulande keiner Verständnis
Gruß,
Tomm