Ich wollte mal etwas Anderes probieren und habe alle meine dokumentenechten Tinten so in Kästchen nebeneinander gemalt, dass jede Tinte einmal jede andere des Vergleichs als direkten Nachbarn hat. Herausgekommen ist ein recht ansehnliches Muster, das ich Euch zunächst einmal mit Zahlen verunstaltet vorstelle: Dabei bedeuten die Zahlen folgende Tinten:
- LAMY T53 Crystal Ink "Benitoite"
- Pelikan 4001 Blau-Schwarz
- Diamine Registrars Ink
- Sailor Sei Boku
- Sailor Sou Boku
- Noodlers 54th Massachusetts
Wie den Meisten hier im Forum sicher bekannt ist, handelt es sich bei den ersten drei Tinten um Eisengallustinten, während die letzten drei auf der Nanotechnologie basieren. Bis auf eine Tinte kommen alle Tinten nahezu blau auf das Blatt. Nur die Pelikan 4001 Blau-Schwarz kam von vornherein grau auf das Papier. Das mag daran liegen, dass diese Tinte mit Abstand die älteste der verglichenen Tinten ist und somit schon einige "Reaktionszeit" hinter sich hat. Alle drei dunkeln aber noch nach, die 4001 am wenigsten, die Registrars Ink am kräftigsten. Die Lamy "Benitoite" behält aber einen schönen Blauton zurück, jedenfalls, wenn man sie so mit einem Zahnstocher aus dem Glas zu Papier bringt. Mit dem Füller verschrieben wirkt das jedoch deutlich grauer.
Verlierer dieses Vergleichs sind für mich die 54th Massachusetts und Sailor Sou Boku. Beide sind mir zu "petrolig" und zu blass in der Farbe. Bei der Noodlers Tinte liegt es daran, dass sie wie alle Noodlers "Bulletproof"-Tinten tief in das Papier einzieht. Die Sou Boku macht schon beim Tintenauftrag einen recht farblosen Eindruck. Ich hatte die Tinte bisher noch nicht in einem Füller, bleibt es jedoch auch dann bei dem Eindruck, ist sie für mich eine Enttäuschung und den hohen Preis nicht wert. Das kann die Sailor Sei Boku meiner Meinung nach viel besser.
Eine Bemerkung noch zu der Erscheinung der Tinten am Bildschirm:
Ich habe es aufgegeben, versuchen zu wollen, den Bildschirmeindruck so hinzubekommen, dass man die Farben wirklich korrekt beurteilen kann. Selbst 100%ig farbrichtig eingescannt zerstört spätestens das Anzeigemedium beim Betrachter das Ergebnis der Einstellarbeit. Auf meinem Bildschrim erscheinen z.B. die Farben der Blautöne viel zu leuchtend. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich das "farbrichtigste" Ergebnis meistens mit meinem Handy erhalte. Ich kann das aber nur für die Handys meiner Familie mit Sicherheit sagen und nicht für alle Marken dieser Welt.