Conid - Erfahrungen

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Rokebyrose
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von Rokebyrose » 04.11.2019 13:43

agnoeo hat geschrieben:
04.11.2019 12:54

Der Preis kann eigentlich nur dann fallen, wenn es sich für Conid lohnt von der Einzelanfertigung zur "Massenproduktion" überzugehen, was wiederum wohl nur dann möglich ist, wenn mehr Leute diese Füllhalter kaufen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine tragfähige Lösung für Conid wäre, weil sie damit ja das Alleinstellungsmerkmal der Manufaktur verlieren würden. Wenn man sich einen Conid bestellt, möchte man doch gerade keinen Füller von der Stange.
Jetzt kenne ich mich allerdings in Produktionsprozessen nicht gut genug aus, um Manufaktur- und Industrieproduktion selbst auseinanderhalten zu können. Die Idee des kleinen Unternehmer-Teams, wo jeder noch jedes Bauteil selbst in die Hand nimmt und für seinen Arbeitsschritt persönlich verantwortlich ist, die wäre mir den Preis durchaus wert. Nur die Bockfeder stört mich noch ein kleines bisschen.... Aber das ist eine persönliche Marotte.
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SimDreams
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von SimDreams » 04.11.2019 16:22

Nee, die ist schon ein objektiver "Stachel". Sie müssten die Feder gar nicht komplett selbst fertigen. Eine für Conid schön! individualisierte (das gelaserte Logo ist ja tatsächlich nix, was an einen tausend Euro Füller gehört) und dort verfeinerte Feder à la Danitrio gepaart mit einer wie jetzt an die Kundenwünsche angepasste Feder würde den Füller erheblich aufwerten.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/

agnoeo
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von agnoeo » 05.11.2019 12:04

Ich denke es gibt schon Möglichkeiten die Produktion zu optimieren und gleichzeitig noch von Manufaktur in Kleinserien reden zu können. Und wenn der Qualitätsstandard stimmt, ist gegen ein paar Einsteigermodelle die wirklich industriell gefertigt werden finde ich auch nichts einzuwenden. Vollständig nach Kundenwünschen gefertigte Stücke sind dann immer noch möglich. Aber da gibt es sicherlich Leute die mehr von Produktion und Wirtschaft verstehen als ich. :-)

Viele Grüße,
David

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von agnoeo » 05.11.2019 12:04

Und zur Feder: auch da denke ich ist es vor allem eine Frage der Masse, ob sich "gebrandete" Federn lohnen zu ordern.

- David

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hoppenstedt
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von hoppenstedt » 05.11.2019 17:23

SimDreams hat geschrieben:
04.11.2019 16:22
Nee, die ist schon ein objektiver "Stachel". Sie müssten die Feder gar nicht komplett selbst fertigen. Eine für Conid schön! individualisierte (das gelaserte Logo ist ja tatsächlich nix, was an einen tausend Euro Füller gehört) und dort verfeinerte Feder à la Danitrio gepaart mit einer wie jetzt an die Kundenwünsche angepasste Feder würde den Füller erheblich aufwerten.

Grüße, Uwe
Da die Devise doch eigentlich heißen sollte "Hunt for the nib, not for the pen", hätte es auch meiner Meinung nach besser gepasst, wenn die Leute von CONID sich der Feder mehr gewidmet hätten... denn das Laserlogo finde ich - wie oben Uwe - auch eher billig aussehend...
Wahlweise stört es mich, wenn auf einem selbst entwickelten Füller dann auf der Feder schnöde "Bock" steht - bei solchen Objekten spielen dann genau solche Details eine entscheidende Rolle.

Leider, muss ich sagen, denn ich stand schon einige Male vor einer Kaufentscheidung und habe mich dann eben doch fürs Traditionelle entschieden... auch, das gebe ich ehrlich zu, wegen der Möglichkeit des wahrscheinlich unkomplizierteren Wiederverkaufs und solchen Dingen... Service...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

paul
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von paul » 06.11.2019 13:11

Zur Frage der Preise und Herstellung:
Ich finde es sehr schade, dass Conid bisher nocht *nichts* dafür getan hat, ein erschwingliches (so 150-200€ ?) Einsteigermodell für die Leute zu produzieren, die in allererster Linie an dem Füllmechanismus interessiert sind. Das beharren auf Manufaktur und Handarbeit hilft da genauso wenig wie die durchgängige Wahl teurer und schwer zu bearbeitender Materialien (Titan). (Und das Logo auf der Feder interessiert mich persönlich dann auch viel weniger als die Schreibeigenschaften und der Preis)

Es gäbe ja bestimmt auch die Möglichkeit, den Bulkfiller-Mechanismus an andere Firmen zu lizensieren. Denn wenn ich als Erfinder überzeugt davon wäre, das ‚überlegene‘ Füllsystem erfunden zu haben, möchte ich doch eigentlich, dass es sich so weit wie möglich verbreitet und vielen Menschen zugute kommt? Diese Ambitionen lässt Conid bisher leider vermissen.

DioSanto
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von DioSanto » 06.11.2019 13:58

paul hat geschrieben:
06.11.2019 13:11

Ich finde es sehr schade, dass Conid bisher nocht *nichts* dafür getan hat, ein erschwingliches (so 150-200€ ?) Einsteigermodell für die Leute zu produzieren, die in allererster Linie an dem Füllmechanismus interessiert sind. Das beharren auf Manufaktur und Handarbeit hilft da genauso wenig wie die durchgängige Wahl teurer und schwer zu bearbeitender Materialien (Titan). (Und das Logo auf der Feder interessiert mich persönlich dann auch viel weniger als die Schreibeigenschaften und der Preis)
Das wäre wie wenn Rolex eine Uhr billige Uhr produziert oder produzieren lässt für Leute die eine Uhr wollen wo Rolex drauf steht...
Da kann man auch ein Plagiat kaufen.
Bei dem Füllmechanismus kann man dann ebenso einen PenBBS mit dem Bulkfillersystem kaufen.

Ich finde es legitim einen schmalen Kundenkreis anzusprechen der bereit ist einen höheren Preis zu zahlen.

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von agathon » 06.11.2019 17:31

Ich denke, bei Conid geht es um‘s Faible für‘s technisch-ästhetische.


Grüße

agathon

paul
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von paul » 06.11.2019 22:19

DioSanto hat geschrieben:
06.11.2019 13:58
Ich finde es legitim einen schmalen Kundenkreis anzusprechen der bereit ist einen höheren Preis zu zahlen.
Ja, natürlich ist das eine vollkommen legitime Geschäftstaktik, das will ich gar nicht bestreiten. Es trägt bloß nicht dazu bei, den Bulkfiller-Mechanismus unters Volk zu bringen. Und nur der war meiner Wahrnehmung nach bisher immer das Killerfeature eines Conid-Füllers. (Dass das Gesamtpaket trotzdem stimmen muss, und die hochpreisigen Varianten ihren ganz eigenen Reiz haben, ist klar, zumindest für mich aber kein alleiniges Kaufargument.)
Bei dem Füllmechanismus kann man dann ebenso einen PenBBS mit dem Bulkfillersystem kaufen.
Leider gab es so einige Berichte über PenBBS' Bulkfiller, die von "sehr schwergängig/löst sich von selbst/bleibt stecken" berichteten – da scheint es also (noch) Unterschiede zu geben. Ich hoffe ja darauf, dass bald WingSung ihre Variation davon vorstellen.

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von agnoeo » 06.11.2019 22:55

Ist der TWSBI Go nicht auch ein Bulkfiller? ;-)

VolkerB
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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von VolkerB » 07.11.2019 0:04

Hallo,

nein, beides sind Kolbenfüller, aber der TWSBI GO ist im Prinzip ein 'syringe filler', der mit Hilfe einer Feder gefüllt wird. Pelikan-Kolbenfüller bewegen die Kolbenstange durch einen Schraubmechanismus, beim 'syringe filler' wird einfach nur gezogen, wie bei einer Spritze. Beide Verfahren haben den Nachteil, daß etwa die Hälfte des Schafts benötigt wird, um Platz für den zurückgezogenen Kolben mit seiner Kolbenstange zu haben.
Montblanc hat in den 30ern ein System produziert, bei dem sich die Kolbenstange teleskopisch ausfuhr, so daß man etwa 2/3 der Länge für den Tintentank nutzen kann.

Der 'Conid bulk filler' ist erst auch einmal ein Spritzenfüller, bei dem der Kolben bis an die Rückseite des Tintentanks zurückgezogen wird, dann ragt die Kolbenstange hinten raus. Einige Spritzenfüller haben nur einen recht geringen Hub und dann wird der eigentliche Schaft über den Mechanismus gechraubt, um ein versehentliches Bewegen des Kolbens zu verhindern.
Beim Conid wird dagegen die Kolbenstange losgeschraubt und im Tank selbst verstaut. Dadurch ragt sie nicht hervor, man muß nicht auf sie Rücksicht nehmen und kann praktisch die volle Länge des Schafts als Tintentank verwenden.

Der Preis, den man durch die Konstruktion zahlen muß, ist recht gering:
Einmal muß vor und nach jedem Betankvorgang die Kobenstange mit dem eigentlichen Kolben verbunden werden, zwei Drehbewegungen und einmal Schieben.
Zum anderen ist die Konstruktion so ausgeführt, daß die verstaute Kolbenstange auch als Ventil für den Tintentank dient. Damit kann mann Kleckern vermeiden, wenn die Luft im Tank sich erwärmt, ausdehnt und die Tinte durch den Tintenleiter drückt. Dieses Ventil findet man auch bei den meisten Vakuum-Füllern und in Japan wurden auch Eyedropper mit solchen Ventilen produziert. Ich persönlich bin kein Freund von solchen Ventilen, aber andere scheint es weniger zu stören.

Viele Grüße,
Volker

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von Zollinger » 07.11.2019 5:56

Beim Conid Bulkfiller dreht sich alles um das Fassungsvermögen. Dafür wurde er erfunden (und dem wurde meines Erachtens auch einiges geopfert). Obwohl ich ein eigentlicher Vielschreiber bin hatte ich nie das Bedürfnis nach solch enormen Tintenreserven. Ich trage manchmal einfach zwei Füller mit mir und habe sowohl Zuhause wie auch im Büro Nachfüllmöglichkeiten.
Die Material- und Verarbeitungsqualität ist hingegen sehr hochstehend. Ich glaube kaum dass man diesen Füller günstiger produzieren kann, zumindest nicht in Europa.
Z.

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von Skotty » 07.11.2019 12:18

Hallo,

der TWSBI-Go hat ja nun gar nichts damit zu tun.
Dann schon eher der TWSBI VAC 700. Und der funktioniert auch hervorragend.

Man muß ja wirklich für sich beurteilen, wieviel Geld man für einen Stift bezahlen will. Das ist wohl einer der Grunddebatten
hier und bei allem anderen (Schmuck, Autos, uvm)
Jeder, der nicht unendlich Budget hat, dürfte sich diese Frage sicherlich stellen (für die anderen ist das egal, da ist dann auch mal
ein vergoldetes Steak drin)
Für mich ist ein Conid ein ziemlicher Gral. Mein gesetztes Budget für Stifte ist nur wesentlich niedriger. Nicht weil ich das nicht ausgeben könnte, sondern weil mir der gebotene Unterschied keinen 10fach höheren Preis wert ist. Besitzen würde ich gern einen.

Ich habe mir letztens meinen ersten Montblanc gekauft (146). Ein toller Füller, klar, aber der Preisunterschied zu anderen, die mindestens genauso gut schreiben (wenn nicht sogar besser), ist eklatant und nicht wert.
Glücklicherweise habe ich ihn recht günstig bekommen. Hätte ich den vollen Preis bezahlt, wäre ich echt enttäuscht gewesen.

Gruß
Stephan

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von DioSanto » 09.11.2019 20:52

Der TWSBI VAC 700 hat genau so viel damit zu tun wieder der TWSBI Go...
Beides ganz andere Füllsysteme

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Re: Conid - Erfahrungen

Beitrag von bella » 13.11.2019 20:36

Wer den Conid Newsletter liest wird erfahren haben ..... Bestellstop für 6 Monate um die backorders abzuarbeiten.
Wow, dachte ich mir da, dann scheint es richtig gut zu laufen.
Tut es wohl, aber zwischen den Zeilen war auch zu lesen das die Produktion effizienter gestaltet werden soll in dieser Zeit.

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