über Weihnachten habe ich mir einmal kurz die Zeit genommen, einen kleinen Bericht über meine jüngste Neuerwerbung zu verfassen. Es handelt sich um den Parker Vector Füllhalter.
Modell:
Parker Vector Füllhalter in Blau aus aktuelle Produktion (Made in France), F-Feder
Geschichte:
Der Parker Vector geht aus dem 1981 lancierten Rollerball 1, sog. Parker RB1 hervor. Aus diesem wurde 1984 der Parker FP1 (Fountainpen 1) als Füllhalter-Variante entwickelt. 1986 wurden beide Modelle überarbeitet (v.a. wurde das Verhältnis von Kappe und Korpus angepasst). Seitdem werden sie als Parker Vector angeboten.
Charakteristika:
Der Parker Vektor ist ein einfacher Füllhalter mit zylindrischen Korpus aus ABS-Kunststoff und standardmäßig in den Farben Blau, Weiß, Schwarz und Rot erhältlich. Andere Varianten bestehen vollständig aus Edelstahl, weiterhin sind neue Premium-Modelle aus graviertem/poliertem Stahl und schwarzem Kunststoff erhältlich. Der Clip, das Griffstück, das Endstück und die Feder sind aus Edelstahl gefertigt. Kappe und Korpus ergeben einen nahtlosen Zylinder. Das Griffstück ist dementsprechend wesentlich schlanker als der Korpus und gänzlich rund; der Durchmesser beträgt etwas über 8mm. Das Endstück entspricht im Durchmesser dem Griffstück, womit sich die Kappe sehr sicher auf das Endstück aufsetzen lässt. Die Gesamtlänge mit Kappe beträgt 13,1cm.
Feder/Tintenleiter:
Das vorliegenden Modell ist mit einer F-Feder ausgestattet, die für eine F-Feder eher schmal ausfällt. Die Feder kratzt etwas, auch auf glattem Papier wie Clairefontaine. Der Tintenleiter besteht aus schwarzem Kunststoff, der Tintenfluss ist eher mäßig. Die Federn sind wirklich sehr rigide, was auch an der rundgebogenen Form liegen mag. Ein M-Feder die ich vergleichend geschrieben habe, fiel für eine M-Feder ebenso eher schmal aus.
Befüllt wird der Füllhalter mit Parker Quink Großraum-Patronen und Konvertern, ich verwende den Parker-Drehkonverter. Hier ist zu beachten, dass nur die neue Variante des Drehkonverters in das schmale Griffstück passt, da die ältere Fassung des Konverters mit einem breiteren Metallring an der Öffnung versehen ist. Der Schiebe-Konverter passt meines Wissen ebenfalls. Die eingesetzten Federn scheinen die gleichen zu sein wie beim Jotter-Füllhalter.
Preis/Verfügbarkeit:
UVP ist €11,95, die Lieferung erfolgt mit Pappbox und einer blauen Patrone. Der Deluxe-Konverter kostet nach UVP €6,95, eine Packung mit 5 Parker Quink Großraum-Patronen kostet €2,80.
Man findet den Vector eher selten in Schreibwaren-Geschäften, vorwiegend findet man dort die Rollerball-Variante. Andere Federbreiten als M sind eher schwierig zu bekommen. Bei Internethändlern findet man gelegentlich auch F-Federn, diese sind dann eher etwas teuerer. Die Preise im Internet variieren zwischen €8 und €12. Das hiesige Modell kostete inklusive Versand etwas über €12.
In anderen Ländern, so im asiatischen oder englischsprachigen Raum scheint der Vector dagegen weiter verbreitet zu sein und wird wohl auch als Schulfüller genutzt.
Mein persönliches Fazit:
Da ich einen unkomplizierten und robusten Füllhalter "zum in die Tasche werfen" suchte und mir der neue Pelikano wirklich nicht gefiel, habe ich mir den Vector bestellt. Ich finde das Design durch die schmale Form recht elegant, außerdem gefällt mir, dass die Form eine gewisse Beständigkeit seit nunmehr 24 Jahren hat. Die Verbeitung ist subjektiv deutlich wertiger als die des Jotter-Füllhalters, dessen Griffstück aus schwarzem Plastik besteht. Mit dem robusten Clip und der eher kurzen Form passt er problemlos in allerlei Jacken-, Jackett- und Kitteltaschen. Durch den geringen Preis und das unempfindliche Gehäuse ist er damit für den Einsatz jenseits des Schreibtisches bestens gerüstet.
Mit dem Schreibverhalten konnte ich mich bisher leider weniger anfreunden. Der Griff bietet wenig halt, der aber erforderlich wäre, um die kratzige und wirklich dünne Feder exakt genug zu führen. Mit dem Tintenfluss bin ich nicht so zufrieden. Lamy Königsblau fließt ganz ordentlich, mit pigmentreicheren schwarzen Tinten (im Beispiel Pelikan Brillant-Schwarz) ist der Fluss "not very smooth".
Tja, ich bin also zwiegespalten. Für kurze Notizen und feine Schrift in Notizbücher und Kalendern ist der Vector ganz gut geeignet. Sein günstiger Preis und die robuste Fertigung bieten ihn als Unterwegs- und Reisefüller an.
Trotzdem muss man bedenken, dass es in gleicher Preislage bewährte Füllhalter deutscher Hersteller gibt, allen voran den Lamy Safari. Dieser schreibt besser, kostet zumindest im Onlinehandel genauso viel und der Konverter (€4) und die Patronen (ebenfalls 5 Stück kosten einen ganzen Euro weniger, €1,75) sind wesentlich günstiger. Die Federn sind selbst wechselbar. Andere Alternativen wären etwa der Pentel Tradio, Schulfüller von Schneider oder auch der Kaweco Sport, der edel wirkt und für unterwegs besonders gut geeignet ist. Auch das ältere Modell des Pelikanos ist ja im weniger kindlichen Schwarz erhältlich.
Zusammenfassend ist der Vector ein günstiger und optisch ansprechender Füllhalter mit gutem Preisleistungsverhältnis. Einsetzen würde ich ihn vor allem unterwegs, da man dort eher Kürzeres schreibt. Ich würde ihn nicht an jemanden verschenken, der bislang keinen Füllhalter verwendet und nun mit dem guten Schreibverhalten überzeugt werden soll, doch auch mal einige Zeilen mit Füllhalter zu schreiben.
Alles in allem ist der Vector sicher kein Fehlkauf.
Viele Grüße, Jens.
Hinterlasst bitte auch Feedback zum Kurzbericht und ergänzt ruhig fehlendes. Ich finde, wir sollten hier wieder mehr Testberichte sammeln
