Das wird bei uns nicht so gehandhabt, zumindest nicht überall. Es gab in der Realschule Noten für gute Heftführung, bewertet wurde nach bestimmten starren Kriterien, die den Schülern vorher bekannt waren (z. B. "Überschriften doppelt unterstrichen", "Seiten nummeriert"). Die Handschrift musste lesbar sein, Schönheit oder so wurde nicht verlangt, auch egal, mit welchem Schreibgerät und ob Druck- oder Schreibschrift. Im Prinzip fand ich das auch gut, so hatte jeder, der halbwegs ordentlich arbeitet, die Chance, eine gute Note zu bekommen. Das ist fürs Leben wichtiger als eine schöne Handschrift. Aber zumindest in der Grundschule sollte man verstärkt darauf achten. Immerhin wird dort der Grundstein gelegt. Und das können nicht (nur) die Eltern übernehmen, sonst arten die Hausaufgaben noch mehr in Triezen aus. Zumindest bei meiner älteren Tochter (jetzt 12. Klasse) bin ich damals gescheitert. Jetzt hat sie eine ordentliche und lesbare (auch schnelle) Schrift, aber Druckschrift. Mein älterer Sohn (6. Klasse) hat, wenn er Deutsch schreibt, eine Druck-Sauklaue. Wenn er Russisch schreibt, eine zwar ungeübte, aber flüssige und ordentliche Schreib-Handschrift. Woran das wohl liegt...
Übrigens wird unserem Gymnasium nicht mehr auf die Schrift geachtet. Eigentlich in der Grundschule ab ca. Klasse 3 nicht mehr. Nur die Realschule stach hervor. Kann aber sein, dass es dem jeweiligen Lehrer obliegt, das weiß ich nicht.