Trockene Tinten

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PrinceInk
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Trockene Tinten

Beitrag von PrinceInk » 05.10.2020 0:22

Hallo liebe Forenmitglieder,

die obligatorische Vorstellung: Ich bin ein junger Liebhaber schöner Schreibgeräte und muss in meinem Studium 5 stündige Klausuren mit hoher Seitenzahl bewältigen. Ich habe mich dann vor einiger Zeit aufgrund der Schönheit, aber auch des Schreibgefühls wegen auf einen Füllhalter zurückbesonnen.
Ich bin Linkshänder und habe deshalb das Problem des Verwischens der Tinte, weswegen ich mich erst für eine EF-Feder in meinem Pelikan entschied. Da mir diese aber zu kratzig war, habe ich mich dann doch für eine F-Feder entschieden.

Nun zur Frage: Könnt ihr mir trockene Tinten empfehlen, mit denen ich zwar den schöneren Fluss der F Feder habe, dennoch weniger Schmiergefahr. Ich weiß, dass es sich desto flüssiger umso angenehmer schreibt und mein Ziel deshalb vielleicht etwas paradox ist.

Ich bin etwas skeptisch bzgl. Eisengallus-Tinten, weil ich Angst habe, sie nicht mehr aus meinem schönen Schreibgerät vollständig hinaus zu bekommen.
Ich danke euch schon mal für eure Antworten und wünche euch eine gute Zeit!

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Strombomboli
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von Strombomboli » 05.10.2020 0:30

Die Bernanke-Tinten von Noodler's trocknen sofort, da ist die Verschmiergefahr gering.
Iris

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Conandoyle
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von Conandoyle » 06.10.2020 15:52

Ich hatte oft das gleiche Problem und hatte dann immer Löschpapier dabei. Meist 2 Stück, eins immer unter der Hand und eins zum schnell draufdrücken nach dem Schreiben. Dann konnte ich jede Tinte nutzen wie gewollt. Viel Erfolg beim schreiben. Ich fand es auch sehr viel angenehmer mit Füller zu schreiben als Linkshänder da meine Schnellschrift immer leserlicher war und angenehmer als mit Kugelschreiber!

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JuergenR
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von JuergenR » 08.10.2020 0:07

Strombomboli hat geschrieben:
05.10.2020 0:30
Die Bernanke-Tinten von Noodler's trocknen sofort, da ist die Verschmiergefahr gering.
Ich bitte um Nachsicht, dass ich schon wieder mit Adams Videos um die Ecke komme, aber es passt eben auch hier wieder. Nach seinen Reviews wäre die Bernanke Blau tatsächlich eine sehr gute Wahl, die Bernanke Schwarz hat aber eine höhere Viskosität, ist also etwas dickflüssiger. Die Bernanke Schwarz wird also schon sehr schnell trocken, der Fluss könnte nur nicht ganz optimal sein.

Hier die Links zu den Reviews vom Adam:
Bernanke Blau: https://youtu.be/c61IoFP3B90
Review Schwarz: https://youtu.be/w1HcQvylJiU

Grüße
Jürgen
Verba volant, scripta manent.

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Strombomboli
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von Strombomboli » 08.10.2020 15:54

JuergenR hat geschrieben:
08.10.2020 0:07
Ich bitte um Nachsicht, dass ich schon wieder mit Adams Videos um die Ecke komme,
Das macht doch gar nichts, ich habe auch nicht zum ersten Mal geschrieben, daß die Bernanke-Tinten schnell trocknen.
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von Killerturnschuh » 08.10.2020 16:16

Hallo PrinceInk,

du brauchst keine trockene Tinte sondern schnell trocknende Tinte, das ist ein himmelweiter Unterschied.
Du kannst die allermeisten Tinten sorglos benutzen, nur um sehr hochpigmentierte Tinten würde ich dir raten einen Bogen zu machen.
Montblanc, Caran d`Ache, Diamine oder R & K und viele anderen Hersteller kannst du also problemlos benutzen.

Eisengallus Tinten haben und werden bei mir keine Verwendung finden.
Salve

Angi

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hoppenstedt
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von hoppenstedt » 10.10.2020 14:25

Ganz konkret würde ich zu den Klassikern von Montblanc raten, nämlich Mystery Black und Royal Blue.
Und auch ich betone den Unterschied zwischen trockener und schnell trocknender Tinte. Ich verstehe es deshalb ebenfalls so, dass du als Linkshänder eine schnell trocknende Tinte benötigst.
Außerdem gehe ich davon aus, dass du Blau oder Schwarz brauchst, wenn es um das Verfassen von Klausuren geht.

Welches schöne Schreibgerät hast du denn eigentlich :?:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Trockene Tinten

Beitrag von runenaljoss » 14.10.2020 11:58

Kann alles obig gesagte nur bestaetigen... also einmal zur Sache der Nomenklatur (trocken vs. trocknend; wobei wir ja doch alle wussten, was Du meintest) sowie zur Benutzbarkeit von Noodler's Benanke Blue. Das habe ich, und zwar gar nicht mal wegen der Eigenschaft schnell zu trocknen, immer in einem Stift... weil es auch so ein schoenes, kraeftiges aber noch helles Blau ist.

Neben Bernanke Blue gibt es, wie erwaehnt, noch Bernanke Black und Bernanke Red, -- aber auch "American Aristorcracy" und "Q-E'ternity ($&c)" zaehlen dazu. Letzteres ein schoenes, leicht dunkleres, erwachsenes Blau. Ersteres tricky -- da naemlich eine von drei Farben: red port, dark sherry, and Madeira... "plum burgundy hues" aber man weiss nicht im Vornherein was man bekommt.

Ebenfalls schnell trocknend sind die meisten typischen Schultinten und Parker Quink... wo's schon im Namen steckt: Quick-drying Ink. :-)

Beispiele:
Noodlers_Bernanke-Blue_OWN.jpg
Noodlers_Bernanke-Blue_OWN.jpg (29.82 KiB) 3783 mal betrachtet
Bernanke_Q-Eternity_OWN.jpg
Bernanke_Q-Eternity_OWN.jpg (26.9 KiB) 3783 mal betrachtet
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PrinceInk
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von PrinceInk » 15.10.2020 22:18

Guten Tag liebe Forenmitglieder,

ich möchte mich ganz herzlich für die vielen freundlichen und überaus lehr- und hilfreichen Tipps bedanken, die ich von euch erhalten habe!
Danke für die Mühe!
PS: Ich habe etwas Sorge, die Bernanke Blue in meinen M600 zu laden, da ich schon schaurige Geschichten über diese Tinte gehört habe. Kann dazu noch jemand etwas sagen?

Herzliche Grüße und bleibt gesund!


PrinceInk

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Tenryu
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von Tenryu » 16.10.2020 2:37

Neigen die Noodler's Tinten nicht sehr zum Durchdrücken oder Ausfedern? Ich besitze nur drei Noodlers, von denen zwei sehr extrem in dieser Hinsicht sind.
Damit eine Tinte schnell trocknet, und wischfest wird, muß sie rasch tief ins Papier eindringen. (Oder das Papier selbst muß sehr saugfähig sein, wie diese speziellen Inkjet-Papiere.)

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JuergenR
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von JuergenR » 16.10.2020 6:50

Tenryu hat geschrieben:
16.10.2020 2:37
Neigen die Noodler's Tinten nicht sehr zum Durchdrücken oder Ausfedern? Ich besitze nur drei Noodlers, von denen zwei sehr extrem in dieser Hinsicht sind.
Damit eine Tinte schnell trocknet, und wischfest wird, muß sie rasch tief ins Papier eindringen. (Oder das Papier selbst muß sehr saugfähig sein, wie diese speziellen Inkjet-Papiere.)
Durchdrücken oder ausfedern (das jetzt vielleicht weniger; die Klausur soll keinen Schönheitspreis gewinnen) wäre auch meine erste Sorge, weniger die Frage der Reinigung, zumal wir ja hier von Schulpapier für Examina sprechen. Die erwähnte Tinte Q-E'ternity ist da vielleicht etwas besser als Bernanke Blue. Was man da auch noch dagegen tun könnte, dass es durchdrückt, wäre eben eine feinere Feder zu verwenden.

Für eine gute Reinigung hat Dein M600 ja beste Voraussetzungen. Das Federaggregat herauszuschrauben ist schon mal die halbe Miete. Ein guter Tintenreiniger tut sein Übriges. Den hier verwende ich selbst : https://youtu.be/tshA_0hwAIY

Gruß, Jürgen
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von HeKe2 » 16.10.2020 9:43

Tenryu hat geschrieben:
16.10.2020 2:37
Neigen die Noodler's Tinten nicht sehr zum Durchdrücken oder Ausfedern? Ich besitze nur drei Noodlers, von denen zwei sehr extrem in dieser Hinsicht sind.
Damit eine Tinte schnell trocknet, und wischfest wird, muß sie rasch tief ins Papier eindringen. (Oder das Papier selbst muß sehr saugfähig sein, wie diese speziellen Inkjet-Papiere.)
Du beschreibst hier das Verhalten der Noodler's "Bulletproof" Tinten. Die benötigen auf saugfähigen Papieren definitiv eine sehr feine Feder. Von den Standardtinten habe ich nur die Baystate Blue, die allerdings auch nicht für zu billiges Papier zu gebrauchen ist. Die Probleme sind hier aber geringer. Wieder anders verhält sich Apache Sunset, die diesbezüglich weniger Probleme macht, dafür auf weniger saugfähigem Papier ewig braucht, um zu trocknen. Und dann gibt es bei Noodler's ja noch die X-Feather, die extra für solche Zwecke gemacht ist. Generalisieren kann man die Aussagen zum Fließverhalten der Noodler's Tinten also wenn überhaupt nur für die Produktserien. Die Bernake-Serie kenne ich nicht, daher kann es schon sein, dass die tatsächlich gut geeignet ist.
Beste Grüße
Hermann

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JuergenR
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Re: Trockene Tinten

Beitrag von JuergenR » 16.10.2020 11:51

Oh, und @PrinceInk, als Option für das Markieren in Gelb von Text, der mit Tinte geschrieben ist, gibt es natürlich immer noch den Holztextmarker. Da braucht man sich dann keine Gedanken machen, da verschmiert garantiert nichts, sobald die Tinte eben trocken ist.

Also so was z.B.: https://www.memo.de/faber-castell-trock ... gelb-s7188
Verba volant, scripta manent.

Thom

Re: Trockene Tinten

Beitrag von Thom » 16.10.2020 11:52

Ja, kann man nicht generalisieren, Tenryu beschreibt aber das im Allgemeinen angewandte Prinzip bei explizit schnelltrocknenden Füllertinten. Klingt zwar etwas kafkaesk, aber man könnte das Schreibblatt auch im Uhrzeigersinn drehen und mal schauen,
was dann passiert. :)

V.G.
Thomas

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Re: Trockene Tinten

Beitrag von Strombomboli » 16.10.2020 14:42

HeKe2 hat geschrieben:
16.10.2020 9:43
Du beschreibst hier das Verhalten der Noodler's "Bulletproof" Tinten.
Nicht unbedingt. Ich habe gerade die Kung te-cheng wiederentdeckt. Die ist so bulletproof, daß das Geschriebene nach dem Wässern haargenauso aussieht wie vorher. Beim Schreiben selbst gibt's keinerlei Ausfasern oder Durchbluten -- wie's auf billigem Papier aussieht, kann ich allerdings nicht sagen, das habe ich nicht ausprobiert. Einigermaßen schnell trocknet sie außerdem, sie wäre also ein weiterer Tip.
Iris

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