Fritz Schimpf: The Expressive

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Brunnen Stift
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Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Brunnen Stift » 16.10.2020 17:06

Moin,

heute kam ein Paket aus Tübingen bei mir an. Darin befand sich die Fritz Schimpf Special Edition zum 140-jährigen Jubiläum.

Der Füller ist ein Standard-149er, dafür ist die Feder eine ganz besondere. Es ist eine Italic-Flex-Feder, an der sich Montblanc mehr als 2 Jahre lang die Zähne ausgebissen hat. In 2019 durfte ich in Tübingen einige Prototypen testen, bis zum Endprodukt ist die Feder noch einmal signifikant besser geworden.

Anbei einige Bilder von Verpackung, Füller, Feder und Schriftbild. Ich habe den Füller mit Pilot Iroshizuku Tsuki-Yo befüllt.

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Brunnen Stift
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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Brunnen Stift » 16.10.2020 17:08

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Brunnen Stift
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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Brunnen Stift » 16.10.2020 17:10

Hier noch ein paar Schriftproben und ein Vergleich mit der 149er Calligraphy Flex Feder.

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Krümel
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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Krümel » 16.10.2020 20:33

:o wow!! Das sieht interessant aus!! Die Tsuki-yo steht ihm super! Wie fühlt sich die Feder an? Insbesondere im Vergleich mit der Calligraphy? Verkantet sie bei seitlichen Strichen? Sorry für die vielen Fragen...
DANKE für die Bilder!!

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von hoppenstedt » 16.10.2020 21:48

Von Hamburg über Tübingen nach Hamburg... 8-)
Da freut sich der Tübinger, der mal soo gerne in HH gelebt hat!
(Ist das lange her... :shock: )

Vor allem aber HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu diesem wohl wahrgewordenen Traum von Feder und Füller :D

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Brunnen Stift » 16.10.2020 22:45

Moin,

die Feder schreibt sich wunderbar. Sie ist nicht ganz so weich wie die Calligraphy Flex aber weicher als die alten Montblanc Federn.

Als Linkshänder kommt die Linienvarianz erst richtig heraus, wenn ich das Papier um 90° drehe - so wie auf den Fotos oben. Natürlich möchte ich aber auch mit meiner "normalen" Schrift damit schreiben. Daher ist es für mich immer wichtig, dass Federn auch gut alltagstauglich sind. Da ist die Calligraphy Flex schon ganz gut, nach einem Tag intensiven Testens gefällt mir die Expressive allerdings besser. Eine ganz andere Nummer, die man mit den modernen Federn nicht vergleichen kann, ist die aus dem 139er.

Die Expressive verkantet nicht und man muss auch keine Angst haben, das Papier aufzuschlitzen, nach meinem Dafürhalten ist die extrem gut gelungen.

Hier mal ein Bild mit einem L139G BB-Feder (Pelikan 4001 Brillant Braun), dem Calligraphy Flex (GvFC Stone Grey) und The Expressive (Iroshizuku Tsuki Yo).

Vergleich.jpg
Vergleich.jpg (631.21 KiB) 5134 mal betrachtet

Viele Grüße,
David

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von bella » 16.10.2020 23:45

sieht toll aus ....

Ich hätte nicht gedacht das Du Linkshänder so mit diesen Federn schreiben kannst.
Ich habe den Calligraphy, nur zum Zeichnen, und bin da auch nicht so ganz happy, weil ich eigentlich von rechts nach links zeichnen müsste. Oder drehen, aber das ist alles so anstrengend das jede spontane Linie flöten geht.

Bei der Expressive, die ich im Sommer auch als „Erlkönig“ getestet habe .... sie ist als Italic einfacher, aber als nicht-PPier-drehender-und-stur-geradeaus-Schreiber habe ich links ni Hits vom Flex.

Ich werde bis zum Ende meines Augenlichts Flexschriften bewundern, sie aber nicht hinbekommen.
Noch nicht mal Flexlinien beim Zeichnen ...
Deswegen überlege ich auch den Calligraphy ziehen zu lassen

Micha71
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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Micha71 » 17.10.2020 5:59

Moin David,

Ein sehr gelungener Beitrag... vielen lieben Dank und wirklich starke Feder.

Herzlichen Glückwunsch.

Musst Du mal zum Tee mitbringen :)

Schönes Wochenende,

Michael

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Killerturnschuh » 17.10.2020 11:22

Ui, das klingt spannend, danke für deinen Eindruck, David.
Wie ist die Strichbreite bzw, Alltagstauglichkeit für eher klein schreibende Linkshänder?

Vielleicht hast du bei Gelegenheit mal etwas Zeit und vor allem Lust ein paar Worte auf normalen karierten Papier zu posten, mein Dank wäre dir sicher.

Ich kämpfe ja schon die ganze Zeit mit mir ob ich mir eine flexible Italic von Montblanc maßschneidern lassen soll und schwanke ständig hin und her.
Mit der finalen Calligraphy schreibe ich als wäre ich an Parkinson erkrankt, im Gegensatz zum Prototyp, mit dem ich gut klar gekommen bin.
Salve

Angi

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Brunnen Stift » 17.10.2020 16:54

Moin Angi,

da es viele Arten gibt, wie Linkshänder den Füller halten, versuche ich mal zu beschreiben, wie ich schreibe. Meine Hand ist leicht oberhalb der Zeile, meine Hand streicht so etwa nach 5 bis 7 Zeilen über den geschriebenen Text (Karopapier). Ansonsten halte ich den Stift eher gerade und setze ihn unter 45° auf. Somit ist bei "normalen" Italic-Federn der horizontale Strich der breite und der vertikale der feine.

Bei den Texten in den Posts oben habe ich das Papier um 90° gedreht, dann sieht das Schriftbild eher so wie bei Rechtshändern aus. Hier habe ich mal ein paar Zeilen mit dem Calligraphy Flex und The Expressive mit meiner Standard-Handhaltung geschrieben. Für die letzte Zeile habe ich das Papier um 90° gedreht, da sieht man sehr gut den Unterschied.

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Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann hattest Du schon einen Termin bei Montblanc und hast Deine Handschrift aufzeichnen lassen, Dich aber bislang noch nicht dazu durchgerungen, die Feder zu bestellen, richtig? Ich habe von anderen Linkshändern gehört, dass sie Schwierigkeiten bei der Aufzeichnung hatten. Das Gerät, das Montblanc zur Aufzeichnung verwendet, scheint für Rechtshänder konzipiert zu sein. Hattest Du da auch Probleme mit?

Schade, dass der finale 149er nicht für Dich passte, ich hatte bislang den Eindruck, dass es eher Probleme mit dem Solitaire Gold Leave gab.

Viele Grüße,
David

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Killerturnschuh » 18.10.2020 0:05

Lieber David,

Danke für die Schriftproben. Die Expressive Feder scheidet für mich damit auf jeden Fall aus, was gut zu wissen ist.
Meine Schreibhaltung dürfte der deinen ähneln allerdings halte ich meine Füller steiler und die Feder kommt bei mir auch sehr genau aufs Papier, bei Italic ist das ja durchaus von Vorteil.
Schreiben kann ich in alle Richtungen.
Mein zaudern mit der Bespoke Nib liegt vor allem darin das ich daran zweifle ob eine solche Feder tatsächlich "besser" sein könnte als die die ich bereits habe. Meine geschliffene Rouge et Noir Spider Metamorphosis LE 1906 empfinde ich als kongenial bei der ich nicht wüsste wie sie zu toppen sein sollte, außer vielleicht von der großen Heritage Feder im 1914 oder Moctezuma LE Feder.

Außerdem spüre ich einfach nicht mehr den Wunsch nach mehr, habe aber um so mehr Freude an den Füllern die ich habe.
Salve

Angi

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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Brunnen Stift » 20.10.2020 15:13

Moin Angi,

sehr gerne, mit den 149ern zu schreiben ist ja keine Strafe ;)

Und schön zu hören, dass Du "Deine" Feder gefunden hast. Bei mir wechselt das immer mal, mal finde ich die breiten Federn ansprechender, dann gefällt mir das Schriftbild feiner Federn wieder besser. Vom Schreibgefühl her habe ich zum Glück mehrere Federn, die nicht rumzicken und auf den allermeisten Papieren eine gute Figur machen.

Viele Grüße,
David

agathon
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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von agathon » 20.10.2020 17:52

Killerturnschuh hat geschrieben:
18.10.2020 0:05


Außerdem spüre ich einfach nicht mehr den Wunsch nach mehr, habe aber um so mehr Freude an den Füllern die ich habe.

Das ist ein behagliches Gefühl. Mir gehts ähnlich, bin dir aber immer noch ein paar Jährchen hinterher. Die entscheidenden Zäsur war bei mir der 149 Calligraphy. Nach dessen Anschaffung durften ad hoc ganz viele Füller gehen, nur zwei neue kamen seitdem (und das ist jetzt auch schon wieder ein ganzes Jahr) dazu. Und mein Gefühl sagt mir, dass die Ausdünnung kontinuierlich weiter gehen wird: Es geht nur noch um ein paar ganz wenige Lieblingsfüller.

Grüße

agathon

Thom

Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von Thom » 20.10.2020 18:44

Da kannst Du mal sehen. Ich versuche gerade, wie ein Linkshänder zu denken und kann problemlos eine Schwellzugschrift schreiben. Ich drehe nur das Schreibblatt um ca. 45° im Uhrzeigersinn und führe die Hand unter der Schrift entlang (allerdings bleibt die linke untere Blattecke immer am hochgekrempelten Hemdsärmel hängen :) ).

V.G.
Thomas

agathon
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Re: Fritz Schimpf: The Expressive

Beitrag von agathon » 20.10.2020 19:38

Thom hat geschrieben:
20.10.2020 18:44
Da kannst Du mal sehen.

V.G.
Thomas

So gesehen auch preislich eine günstige Angelegenheit.

Grüße

agathon

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