Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

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pokpok
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von pokpok » 30.11.2020 8:33

Viel Erfolg wünsch ich dir. Du gehst das tapfer an und hast schon einiges erreicht. Vielleicht tätest du dir ab jetzt mit kleineren Schritten leichter. Weniger schreiben, langsamer schreiben, einen Buchstaben perfektionieren, dann erst den nächsten. Die afrikanische Methode: Einen Elefanten isst man scheibchenweise!

Nur Mut, ich freu mich mit dir über deine kleinen Fortschritte - besonders, wennst davon stolzerweise was herzeigen tätest!
Liebe Grüße von
Matthias

maggutefueller
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von maggutefueller » 01.12.2020 12:34

der initiierende ist jetzt eher verkaufender als schriftübender hier ;-)

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hoppenstedt
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von hoppenstedt » 03.12.2020 8:18

maggutefueller hat geschrieben:
01.12.2020 12:34
der initiierende ist jetzt eher verkaufender als schriftübender hier ;-)
Das wäre ja nicht der erste Thread, der sich zu einem tollen informativen Selbstläufer entwickelt... und das Thema ist ungebrochen aktuell - ich sehe es in Grundschule und Gymnasium, wie das (nicht nur in meinen Augen) Kulturgut Handschrift sehr stiefmütterlich behandelt wird :(

Mich erstaunt und ärgert das besonders vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Schreiben von Hand ganz andere neuronale Netzwerke triggert als das Tippen, und dass es sinngemäß eine kongeniale gegenseitige Ergänzung ist (bzw. sein kann).

Ich habe jetzt - beruflich bedingt - mit einem Studium der Erwachsenenbildung begonnen und hoffe dort im Laufe der Leistungsnachweise Zeit diese Erkenntnisse einbringen zu können...

Aber davon abgesehen würde mich auch sehr interessieren, wie es unserem Themenstarter mittlerweile ergangen ist, und bedaure auch ein wenig das Fehlen jeglicher Bilder in einem Thema zur Handschrift...

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Zockerherz
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von Zockerherz » 05.12.2020 9:35

Guten Morgen,

hier möchte ich hoppenstedt beipflichten. Bei meiner Recherche über „Handschrift“ stieß ich ebenfalls auf diverse Publikationen in welchen sich besorgt über das Verlernen der Schreibschrift geäußert wurde. So wäre es doch eine der höchsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Seine Gedanken ohne Umschweife und Unterbrechungen auf das Papier zu bringen.

Ich selber bin ursprünglich Ergotherapeut und hatte während meiner Ausbildung viel über die menschliche Physiologie gelernt. Gerade die Themen Psychologie und Neurologie hatten mich hier am Meisten interessiert. Daher klingt es für mich plausibel, dass mit der Hand zu schreiben gänzlich andere Bereiche im Gehirn anspricht.

Ich kann hier nur für mich selber sprechen, aber seit ich angefangen habe mir die Schreibschrift wieder anzueignen, so merke ich dass mir das Denken an sich immer leichter fällt, je flüssiger ich es schaffe zu schreiben. :) Weiterhin wird meine Wortwahl bedächtiger, da ich ein geschriebenes Wort nicht einfach so zurücknehmen kann (zumindest nicht ohne dass der Text für meine Augen an Ästhetik verliert). An dieser Stelle könnte ich noch viel mehr Beobachtungen und Theorien anbringen, allerdings würde das den Rahmen sprengen und wäre vermutlich in einem eigenen Faden über die neurologischen Auswirkungen des Schreibens an sich wohl besser aufgehoben. ;)

Bilder meiner Handschrift werde ich beizeiten veröffentlichen. Ich habe zwar sehr viel geschrieben bisher und kann eine Verbesserung meiner Handschrift erblicken, allerdings ist das Geschriebene dann doch zu persönlich um es öffentlich auszuhängen.

Lieber Themenstarter, es wäre erfreulich eine Rückmeldung Deinerseits zu erhalten. Hat Dein Vorhaben gefruchtet, oder Dich gar gefrustet? Es ist immerhin Dein Faden hier, welchen ich wie ein Pirat gekapert habe. Ay!

Beste Grüße
Max
"Mancher findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert." (Friedrich Nietzsche)

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vanni52
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von vanni52 » 05.12.2020 11:10

Zockerherz hat geschrieben:
05.12.2020 9:35

Bilder meiner Handschrift werde ich beizeiten veröffentlichen. Ich habe zwar sehr viel geschrieben bisher und kann eine Verbesserung meiner Handschrift erblicken, allerdings ist das Geschriebene dann doch zu persönlich um es öffentlich auszuhängen.
Da bieten sich vielleicht die Fäden zu „Gedichten“ oder „Aphorismen“ an.
LG
Heinrich

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hoppenstedt
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von hoppenstedt » 06.12.2020 20:57

vanni52 hat geschrieben:
05.12.2020 11:10
Zockerherz hat geschrieben:
05.12.2020 9:35
Bilder meiner Handschrift werde ich beizeiten veröffentlichen. (...)
Da bieten sich vielleicht die Fäden zu „Gedichten“ oder „Aphorismen“ an.
Absolut :!:
Da ist Vielfalt und neue Schrift gerne gesehen :)

DESAFINADO!

Grüße von Alfred

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Zockerherz
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von Zockerherz » 07.12.2020 8:07

Super! 👍🏻
Da werde ich definitiv mal aktiv werden.

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche.

Viele Grüße
Max
"Mancher findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert." (Friedrich Nietzsche)

steini
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von steini » 29.12.2020 11:26

Hallo liebe Forengemeinde,

ich möchte diesen Thread nutzen für meinen ersten Post. Da ich kein Freund davon mit über Pseudonyme mit anderen zu kommunizieren, vorab ein paar Worte zu meiner Person.

Ich heiße Sven, wohnhaft in der Nähe von Stuttgart 35 Jahre jung, soweit zu mir.

Warum dieser Faden, ich bin seit meinem 16 Lebensjahr in der IT tätig und gehörte Anfang der 2000‘er zu einer Modellklasse welche voll digitalisiert gearbeitet hat, sprich mit Laptop und den ersten digitalen Whiteboards, Overheadprojektor Erweiterungen. Das hat dazu geführt, dass meine Handschrift völlig unleserlich wurde, mangels Übung, fehlender Praxis, verkrampften Schreibens oder schmierend. Es handelt sich eher um die Abfolge von Zeichen fernab jeglicher Normschrift.

Bisher bin ich damit gut zurecht gekommen, Geburtstagskarten oder sonstige handschriftliche Tätigkeiten hat meine bessere Hälfte übernommen.

Mit Beginn des berufsbegleitenden Studiums muss ich hier nun Abhilfe schaffen. An diesem Weg welcher noch lang ist, möchte ich Euch teilhaben lassen.

Der erste Schritt bestand in der Verbannung von allen Kugelschreibern. Glücklicherweise habe ich noch einen alten Montblanc Füller der seit gefühlt 20 Jahren in der Schublade ein trockenes Dasein führt.

Voller Elan nutze ich also die Dezembertage, welche bei uns was das berufliche betrifft eher ruhig sind, um mich dem Projekt „Handschrift leserlich“ bekommen zu widmen.

Nach Kauf von Königsblauer Tinte und Inbetriebnahme des sehr alten Schreibgerätes riss als erstes der Tintenfluss ab. Erster Rückschlag, das Problem war schnell identifiziert, es lag am Papier.

Erster Erkenntnis gutes Material alleine macht keine leserliche Handschrift, also habe ich das Internet befragt, erster Anhaltspunkt war YouTube. Von den Begriffsmäßigkeiten Handlettering bis Kalegraphie habe ich mich durch verschiedene Videos geklickt ohne was wirklich befriedigendes zu finden.

Kurz um die anfängliche Euphorie wich der Ernüchterung, das dieses Projekt wohl sehr viel Zeit, Energie und Arbeit erfordern wird.

Kurzum besann ich mich darauf, wie früher statt der digitalen Medien ein Übungsbuch zu nutzen. Nach längerer Recherche bin ich auf das Übungsheft Handschrift-Trainer: Locker, flüssig und lesbar schreiben von Karin Pfeiffer gestoßen.

Dieses habe ich im Dezember mit gefühlt mehr als 40h durchgearbeitet. Teilweise fühlte ich mich in Grundschulzeiten zurück versetzt. Aber ein erstes Fazit:

Ich schreibe langsam bewußt, versuche mich zu zwingen nicht in alte Muster zurück zu verfallen, was natürlich noch ständig passiert. Das alles in bequemer Position und am Schreibtisch sehr konzentriert und sieht da, dass Schriftbild erinnert mich zwar an meine wirklich jungen Jahre, aber es ist wieder lesbar für andere :-).

Ich hoffe ich habe Euch mit meinen ersten Erfahrungen seit Jahren was das Schreiben mit der Hand betrifft nicht all zu sehr gelangweilt.

Ich freue mich über zukünftigen Austausch und lese schon interessiert in dem einen oder anderen Faden mit.

Gr
Sven

meinauda
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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von meinauda » 29.12.2020 12:22

Liest sich ja wunderbar! Ein herzliches Willkommen hier unter den Schreibenden. Da Du hier auch schon gestöbert hast, ist Dir der Tipp einen alten Füllhalter mal mit einem Schluck Wasser zu erfreuen, sicher schon begegnet. Da ich vermutet, dass der MB nicht aus Ebonit ist, lass den Füller eine Nacht in lauwarmen Wasser stehen und freue Dich an möglichen Tintenresten, die noch rauskommen können.
Die richtige Breite der Feder liegt an Deiner Schriftgröße. Das kleine e sollte noch offen sein.
Viel Freude beim Üben. Schreib immer das Tagesdatum dazu, damit Du Deine Fortschritte siehst.

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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von steini » 29.12.2020 15:06

Hallo Else,

vielen lieben Dank für den Tipp, der Füller wird denke ich irgendwo aus den 50‘er sein. Aber da bin ich mir nicht wirklich sicher, werde das mal im Forum erfragen oder schauen ob ich vom Bild her was ähnliches sehe, es ist kein klassisches Meisterstück, das passt von der Feder her nicht. Was das kleine „e“ betrifft dieses ist zumindest wenn ich mir Mühe gebe offen. Zurück zum Thema, ich schreibe mit einer Federgröße B.

VG
Sven

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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von meinauda » 29.12.2020 19:48

Stell doch mal ein Foto ein von der Feder, der Kappe, vom ganzen Füller mit und ohne Kappe. Hier gibt es viele MB-Kenner!

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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von steini » 30.12.2020 8:20

Hallo Zusammen,

nach genauen lesen habe ich die Inschrift No. 22 gefunden, damit ist klar was es für ein Modell ist :-).

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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von maggutefueller » 30.12.2020 10:27

steini hat geschrieben:
29.12.2020 11:26

Der erste Schritt bestand in der Verbannung von allen Kugelschreibern. => gut!

Nach Kauf von Königsblauer Tinte => Mist! Tinte macht viel aus. Billig+gut z. B. Pelikan 4001 türkis.

Welches Papier nimmst du? Wie liniert?


Erster Erkenntnis gutes Material alleine macht keine leserliche Handschrift, also habe ich das Internet befragt, erster Anhaltspunkt war YouTube. Von den Begriffsmäßigkeiten Handlettering bis Kalegraphie habe ich mich durch verschiedene Videos geklickt ohne was wirklich befriedigendes zu finden. => nimm als Referenz-Alphabet z. B. Schulausgangsschrift 1968

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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von agathon » 30.12.2020 11:03

Ich will ja niemanden seine Illussionen rauben, aber die eigene Handschrift zu verändern ist mehr als schwierig. Was man machen kann, ist die Aneignung einer Zweitschrift als (kalligraphischer) Schönschrift, die man aber immer nur recht langsam und mit Bedacht schreiben kann. Das ist schön, macht Spaß und bringt schöne Ergebnisse, verbessert aber nicht die Handschrift. Leider ist es so, dass der große Hans nicht mehr lernen kann, was das kleine Hänslein nicht gelernt hat. Auswirkungen auf die Denkfähigkeit sehe ich da aber nicht.

Grüße

agathon

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Re: Das "Wiedererlernen" der eigenen Handschrift durch Büroarbeiten - wie (und welche Federbreite)?

Beitrag von steini » 06.01.2021 12:44

maggutefueller hat geschrieben:
30.12.2020 10:27
steini hat geschrieben:
29.12.2020 11:26

Der erste Schritt bestand in der Verbannung von allen Kugelschreibern. => gut!

Nach Kauf von Königsblauer Tinte => Mist! Tinte macht viel aus. Billig+gut z. B. Pelikan 4001 türkis.

Warum ist königsblaue Tinte nix? Ist das eher eine Geschmackssache oder was ist der Hintergrund?

Welches Papier nimmst du? Wie liniert?
Ich schreibe auf unterschiedlichen Papieren, auf den gelabelten Blöcken meiner Firma diese sind kariert, im MB Notizbuch dieses ist Blanco oder manchmal auf Silberburg Papier das aber sehr selten.


Erster Erkenntnis gutes Material alleine macht keine leserliche Handschrift, also habe ich das Internet befragt, erster Anhaltspunkt war YouTube. Von den Begriffsmäßigkeiten Handlettering bis Kalegraphie habe ich mich durch verschiedene Videos geklickt ohne was wirklich befriedigendes zu finden. => nimm als Referenz-Alphabet z. B. Schulausgangsschrift 1968 das war ein guter Tipp! Danke dafür :-).

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