EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

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hleb1975
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von hleb1975 »

Thom hat geschrieben:
05.03.2021 20:20
An den Platinum Desk Pen habe ich jetzt auch schon gedacht. Aber Bosseschreibt braucht moralische Unterstützung.
Hiermit hat der Kollege Shakespeare geschrieben:

Bild
V.G.
Thomas
Das habe ich nicht bedacht! Für die moralische Unterstützung gibt der Platinum vermutlich nicht genug her ;)
Thom

Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Thom »

Julia, nein, der Platinum ist schon gut. Der Großmeister benötigte nur einen schlichten Gänsekiel. :)

V.G.
Thomas
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JulieParadise
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von JulieParadise »

Vielleicht liegen Deine Probleme mit Goldfedern darin begründet, dass Du tatsächlich ausgerechnet weichere Exemplare erwischt hast? So gern ich etwa lustvoll mit weichen und weichsten Federn schreibe und auf dem Papier herumschwinge, funktionieren sie für mich nicht, wenn ich ganz ablenkungsfrei viel Text runterschreiben möchte. Dafür sind mir harte, feine Federn am liebsten.

Eine, die ich auch schon mal über Wochen testen (vorher wieder gesundbiegen) konnte und die ich seither empfehlen würde, auch weil ich von ihrer Art bereits 4 oder 5 weitere habe schreiben können, ist die Pilot PO-Feder, eine sehr harte Goldfeder. Vergleichbar sind vielleicht die modernen Sailor-Federn, die auch reichlich fest sind und durch ihre besondere Rauigkeit eine gewisse Rückmeldung liefern, wo eine allzu butterglatte Feder "wegrutscht".
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Bosseschreibt
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Bosseschreibt »

Ich hab mir jetzt erstmal einen Platinum Preppy bestellt. Einfach um das mal zu testen.
Ein Sailor Pro Gear war jetzt eh das nächste bei mir auf der Liste, aber den würde ich gerne vorher mal testen bevor ich die 300+€ in die Hand nehme 😅
Der Pilot mit PO Feder ist jetzt auf jeden Fall auch auf die Liste gekommen. Da gilt für mich aber auch, dass ich den gerne testen würde bevor ich den Preis zahle.
Gibt es irgendwelche Empfehlungen für Ladengeschäfte die solche Füller führen(Hamburg, Berlin, Hannover)? Hier in Wolfsburg haben sie mich schon schräg angeguckt als ich nach einem Lamy in EF gefragt habe. Da sind solche Spezialitäten eher nicht zu finden.
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patta
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von patta »

Jan, einen Pilot PO im Laden in D zu testen, ist eine grösserere Herausforderung als Impfstoff oder Selbsttests zu bestellen. Dazu wirst du vermutlich bist zu einem Füllertreffen warten müssen.
Schau dir mal den Pro Gear Slim an. Wenn du mit Aurora Optima von der Größe klarkommen sollte, wird es bei diesem auch gehen. Und er kostet weniger als die Hälfte.
Sailor gibt es mit unterschiedlich breiten (harten) Federn, die PO ist sehr schmal.
Mit europäischen EF-Feder komme ich auch gut klar, aber Aurora ist etwas breiter, Lamy und Pelikan noch breiter im Vergleich zu japanischen.

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
rhapsodic
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von rhapsodic »

Ums Ausprobieren wird man aber nicht herumkommen. Ich bin bei der Federbreite "Japanisch F" gelandet, also feiner als das "normale" europäische EF. Allerdings bin ich so richtig weder bei Sailor (das Feedback ist "speziell"), Platinum (hart wie ein Nagel) noch Pilot hängengeblieben. Die Federn, die für mich aktuell am besten funktionieren, sind einfache Stahlfedern: eine von Conid angepasste Bock 250 EF (nach dem hier geposteten Formular etwas reduziert) sowie zwei JoWo-Federn (Kaweco/060 "Glückstreffer" und eine JoWo #6 EF). Und so sind die Geschmäcker sicher verschieden.

Eine Alternative zum Ausprobieren im Laden wäre vielleicht auch die Tauschbörse, diese hat zumindest aktuell auch geöffnet.
Bosseschreibt
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Bosseschreibt »

Die Sailor Pro Gear Slim finde ich tatsächlich auch sehr hübsch. Aber da hätte ich Sorge, dass er mir zu klein ist. Den würde ich also auch gerne einmal vorher in der Hand halten. Meine lieblings Füller zum schreiben sind derzeit meine Opus 88 Füller (also eher sehr groß).
Kleine Füller (Sailor Lecoule, Kaweco sport etc.) nutze ich dann gerne zum Korrektur lesen.
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fismoll
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von fismoll »

Einige Sailor habe ich in HH-Ottensen (Nähe Bhf. Altona) testen können: Papier und Design Christine Bruhn. Die Damen waren ebenso nett wie geduldig (ich hatte einige meiner Lieblingspapiere mit), auch wenn ich ohne Füllhalter wieder rausgegangen bin. Ist allerdings schon eine Weile her, zwischendurch war ich nicht mehr dort.

Oh, und superweich schreibende Lamy Z-Federn (Stahl), die Lärm machen, habe ich auch. Stört mich aber nicht.
Beste Grüße - André

Ganz ohne Musik geht's selbst im Jazz nicht ...
Thom

Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Thom »

Bosseschreibt, Du kannst auch eine Lupe, eine Fingernagelfeile und eine Fingernagel-Polierfeile nehmen. Und dann schleifst Du Dir eine Billigfeder feiner (Feile auf den Tisch legen und den Füller entsprechend über die Feile bewegen).
Und lasse Dir das zur Mahnung dienen:
Thom hat geschrieben:
25.09.2016 23:25
In meinen Albträumen wird eine schwarzrote Tinte von einer königsblauen verfolgt, etwa bis zur Mitte dann ist es andersrum. :)
V.G.
Thomas
ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 »

Ich bin ebenfalls ein Freund feiner Federstriche und habe diesbezüglich eine lange Odyssee hinter mir.

Neben dem Papier könnte auch die Tinte bzw. der Fluss eine Ursache für eine kratzende Haptik sein. Allerdings bin ich dieser Frage noch nicht näher nachgegangen, aber subjektiv habe ich das Gefühl, dass eine meiner Federn mit der Platinum Carbon Ink weniger kratzig schreibt als mit der Sailor Kiwaguro.

Die Platinum-Federn sind sehr fein, aber mehr am kratzigen Ende. Wenn man dieses Feedback aber mag, dann sind das genau die richtigen Federn für den Feinschreiber. Sie laufen auch eher trocken, was mir nicht so gefällt, und meistens schreiben sie nicht ab Werk, sondern man muss zuweilen an ihnen herumfriemeln, damit da überhaupt Tinte rausläuft.

Ansonsten bin ich sehr begeistert von den Stahlfedern von Pilot. Die F schreibt bereits sehr fein, und mit einer EF bekommt man einen hauchfeinen Strich bei (für eine EF) sattem Tintenfluss. Das sind für mich die besten feinen Stahlfedern, die es gibt. Ähnliches kann ich von den Goldfedern von Pilot berichten; diese schreiben aber nicht so fein wie ihre Stahlpendants!

Natürlich sind auch Stahlfedern Individuen, sodass es hier Schwankungen geben kann. Auch die JoWo-Federn F und EF, die z.B. in Faber-Castells verbaut sind (und anderen Füllermarken), sind in der Regel sehr gute, nass laufende Federn, die ihren Bezeichnungen "F" und "EF" auch gerecht werden, wenn sie auch vielleicht einen Ticken breiter schreiben als ihre Kollegen aus Japan.

Kratzigkeit? Die geschliffenen Lamy-Federn von FPNibs waren der Horror, die waren so scharfkantig, dass sie bei mir Furchen ins Papier gezogen haben.

Meine Pilot Goldfeder F schreibt ohne jede haptische Kratzigkeit, da läuft die Montblanc Blue Permanent raus, und dasselbe gilt für die Pilot Goldfeder EF, die mit der Sailor Kiwaguro befüllt ist. Beide sind in einem Custom Heritage 91, und ich bin von diesen Füllhaltern hellauf begeistert. Aber auch hier ein Wort der Mahnung: Auch Goldfedern sind Individuen. Meine kratzen aber nicht.

Ansonsten bekommt man sehr günstig feine und extrafeine Stahlfedern von Pilot im Kaküno für 10-20 Euro, je nach Verkäufer, die haben sogar einen lustigen Smiley aufgelasert, weil es Schulfüller für Kinder sind.

Eine andere Alternative, die ganz butterweich schreibt, ist die F-Stahlfeder von Diplomat. Die ist auch sehr hart und gibt klares Feedback zum Papier. Allerdings schreibt sie ziemlich breit, mindestens wie eine japanische M. Ist aber eine ganz hervorragende Feder.

Das sind jetzt nur ganz subjektive Anmerkungen von mir, wie ich die Federn erlebt habe, weswegen ich keine Garantie übernehmen mag, dass meine Hinweise auch für Deine Schreibhand funktionieren. Aber nach meinem ganz subjektiven Dafürhalten sind die genannten Federn für meinen Feinschreiber-Geschmack die besten.

Viele Grüße,
Arda
ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
06.03.2021 17:06
Bosseschreibt, Du kannst auch eine Lupe, eine Fingernagelfeile und eine Fingernagel-Polierfeile nehmen. Und dann schleifst Du Dir eine Billigfeder feiner (Feile auf den Tisch legen und den Füller entsprechend über die Feile bewegen).
Und lasse Dir das zur Mahnung dienen:
Thom hat geschrieben:
25.09.2016 23:25
In meinen Albträumen wird eine schwarzrote Tinte von einer königsblauen verfolgt, etwa bis zur Mitte dann ist es andersrum. :)
V.G.
Thomas
Das ist nicht so einfach zu machen, wie es klingt. :)
ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 »

Addendum: Natürlich schreiben die "EF" von Pelikan fast immer butterweich, aber eben auch breit wie eine japanische B.
Thom

Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von Thom »

Das habe ich sogar beim Eversharp Skyline hier am Schreibtisch sitzend gemacht.
Es ist natürlich hilfreich, wenn man nicht 2 "Linke Hände" mit 10 Daumen hat. :)

V.G.
Thomas
ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 »

Apropos Sailor. Kenne ich nicht, habe testweise einmal einen Sailor LeCoule ausprobiert. Einheitsbreite, MF; ist relativ fein für europäische Verhältnisse. War bitter enttäuscht vom Tintenfluss, und finde sie auch etwas kratzig.

Richtig gut finde ich den Muji Aluminium F. Den gibt's glaube ich auch nur in F. Satter Fluss, schreibt butterweich. Echt guter Füllfederhalter für ca. 25 Euro, je nach Händler.
ai19
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Re: EF - Federn und feiner und ihre Kratzigkeit

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
06.03.2021 18:56
Das habe ich sogar beim Eversharp Skyline hier am Schreibtisch sitzend gemacht.
Es ist natürlich hilfreich, wenn man nicht 2 "Linke Hände" mit 10 Daumen hat. :)

V.G.
Thomas
Weiß ich, haben wir uns drüber ausgetauscht.

Aber Du kennst die Perfektionsmusfalle: Wenn man sehr ausgeprägte Vorlieben hat, dann ist man auch (oder vor allem?) mit seinen eigenen Schleifereien auch nicht so leicht glücklich. ;)
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