Tintenchromatogramme
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2
Re: Tintenchromatogramme
Liebe Else Marie,
ich lasse die Tinte immer erst trocken. Mindestens 10 Minuten, aber auch Tage, Wochen oder Monate. Bei manchen Tinten macht es einen Unterschied, ob die Tinte erst trocknet oder nicht. Das hast Du mit der Noodler's Kung te Cheng ja sehr eindrucksvoll gezeigt.
Das heißt aber nicht, dass ich es falsch finden würde, die Chromatogramme sofort zu starten.
Viele Grüße Daniel
ich lasse die Tinte immer erst trocken. Mindestens 10 Minuten, aber auch Tage, Wochen oder Monate. Bei manchen Tinten macht es einen Unterschied, ob die Tinte erst trocknet oder nicht. Das hast Du mit der Noodler's Kung te Cheng ja sehr eindrucksvoll gezeigt.
Das heißt aber nicht, dass ich es falsch finden würde, die Chromatogramme sofort zu starten.
Viele Grüße Daniel
Re: Tintenchromatogramme
In der Chromatographie wird die Lösung der zu untersuchenden Probe aufgetragen und unmittelbar darauf untersucht.
Trocknet die Probe ein, muss zuvor durch die mobile Phase der Lösevorgang durchgeführt werden.
Das verfälscht das Chromatogramm.
Gruß
Dieter
Trocknet die Probe ein, muss zuvor durch die mobile Phase der Lösevorgang durchgeführt werden.
Das verfälscht das Chromatogramm.
Gruß
Dieter
Re: Tintenchromatogramme
Es kommt halt darauf an, welche Tinteneigenschaften man untersuchen will. Ein Königsblaufarbstoff reagiert schon mit Farbnuancierung im sauren pH-Bereich, mit Natriumhydrogencarbonat kann man den praktisch auslöschen.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
Re: Tintenchromatogramme
Liebe Else Marie,
so mache ich es auch. Abweichungen von dieser Methode, wie etwa Pausen, finden sich i.d.R. im Chromatogramm wieder:
Hier ein Beispiel, an dem man deutlich erkennen kann, wann ich mir zwischendurch einen Espresso zubereitet habe.
Sieht dann fast so aus wie Jahresringe.
Ist übrigens ein Chromatogramm der Kyo Iro Cherry Blossom.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Bei mir hat diese Methode einen ganz praktischen Grund:
Die beiden Enkelmädchen (5+7) sind begeistert von den Cromatogramen und machen mit. Gut aufgeteilt, dass jede eine Tinte aussucht und mit dem verschlossenen Liliput in die Tinte tunkt und auf den Rundfilter abtupft und die andere mit einer Pipette den Tintenpunkt mit drei Tropfen Wasser betropft. Da ist es am einfachsten, wenn man das sofort mit der nassen Tinte macht.
Re: Tintenchromatogramme
So finde ich das richtig! Hauptsache es macht Spaß
Viele Grüße Daniel

Viele Grüße Daniel
Re: Tintenchromatogramme
Ich finde es fast beeindruckend, dass zwei augenscheinlich sehr ähnliche Farbtöne so unterschiedlich Chromatogramme haben können.
Gruß
Knut
Knut
Re: Tintenchromatogramme
Im Gegensatz zur Kyo Iro mit einem deutlichen Violettblau zeigt sich ein blauer bzw. türkiser Farbstoff bei der Robert Oster Cherry Blossom am äußersten Rand der Laufmittelfront, in der vergrößerten Aufnahme besser zu sehen:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Eine weitere japanische Tinte, die Iroshizuku Shin - Ryoku. Mit einem schönen, mittleren Grün mit sehr leichter Verschiebung Richtung Blau. Das Shading ausdrucksstark, bleibt aber im grünen Spektrum und trägt zusätzlich zur ohnehin hohen Alltagstauglichkeit bei.
Die Zusammensetzung der Tinte „klassisch“ aus einem blauen und einem gelben Farbstoff, eine für japanische Tinten eher
einfache Rezeptur:
Die Zusammensetzung der Tinte „klassisch“ aus einem blauen und einem gelben Farbstoff, eine für japanische Tinten eher
einfache Rezeptur:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
So mag ich die Tintencromatograme besonders gern: Schreibprobe - Tintenfass - Cromatogram.
Ich werde es Dir nach machen! @vanny52!
Ich werde es Dir nach machen! @vanny52!
Re: Tintenchromatogramme
Die Robert Oster African Gold, von der ich gerade von einer lieben Mitforistin eine Probe zugeschickt bekam.
Schöne Tinte, irgendwo im braungelben Farbbereich, mit dezentem Shading. Schaut man länger auf die Tinte, könnte man auch über Amber oder eine Erdfarbe wie Umbra nachdenken.
Für das Chromatogramm im Vorfeld verschiedene Verdünnungen ausprobiert, und dann für eine mittlere Tintenkonzentration entschieden: So erkennt man einerseits gerade noch den rosafarbenen Anteil, auf der anderen Seite ist die Laufmittelfront nicht auschromatographiert. Und am äußersten Rand der Laufmittelfront eine Überraschung:
Zwei verschiedene Farbstoffe nebeneinander als äußerster konzentrischer Bereich: Türkis und Orange.
Mir zum ersten Mal in dieser Form begegnet, leider fehlt mir dazu eine Erklärung.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Heinrich!
Sieht für mich aus wie eine rötliche vielleicht orange, eine bläulichtürkise und möglicherweise eine gelbliche Tinte die sich unter den Chromatografierbedingungen hier so gut wie gar nicht trennen. Will man genaueres wissen, muss man wohl wieder das Fließmittel wechseln. Tinten sind nun einmal recht oft gut wasserlöslich und nicht permanent, daher ist eine solch schlechte Trennung wohl erher wahrscheinlich, als eine saubere Trennung.
Sieht für mich aus wie eine rötliche vielleicht orange, eine bläulichtürkise und möglicherweise eine gelbliche Tinte die sich unter den Chromatografierbedingungen hier so gut wie gar nicht trennen. Will man genaueres wissen, muss man wohl wieder das Fließmittel wechseln. Tinten sind nun einmal recht oft gut wasserlöslich und nicht permanent, daher ist eine solch schlechte Trennung wohl erher wahrscheinlich, als eine saubere Trennung.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Tintenchromatogramme
Moin Hermann,
beim Fließmittel-Gemisch Ethanol : Wasser = 2 : 3 bleibt der türkisfarbene Anteil erhalten:
Es bleibt also das Ergebnis, dass beim Laufmittel Wasser der türkisfarbene Anteil nach einer bestimmten Laufstrecke „verschwindet“ und an der Laufmittelfront zeigen sich nur noch die beiden Farbstoffe Rot und Gelb und dazwischen die Mischfarbe Orange:
Links das Chromatogramm von gestern (höhere Farbstoffkonzentration) und rechts aufgrund der größeren Laufstrecke entsprechend verdünnt.
Das rechte Chromatogramm in der Vergrößerung:
Erklärungsversuche zum Thema Türkis:
Türkis ist ein Gemisch aus Gelb und Blau. Da Gelb noch sichtbar ist, ist der blaue Farbstoffanteil „verschwunden“, was nur mit einer chemischen Reaktion erklärt werden kann.
Sollte es sich beim Türkis um einen synthetischen Farbstoff handeln, ebenfalls eine chemische Reaktion.
Eine chemische Reaktion könnte durch eine Konzentrationsänderung (hier Abnahme) bedingt sein, also eine Veränderung des chemischen Gleichgewichtes (Prinzip von Le Chatelier).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Mit der Diamine Magical Forest mal eine Shimmering Ink:
Von den glänzenden Partikeln, die sich bei stärkerem Tintenauftrag noch deutlich zeigen, ist im Chromatogramm nichts mehr zu sehen. Keine wirkliche Überraschung beim Vergleich der Papiere, dem TR mit dem grobporigeren Filterpapier.
Dafür zeigt das Chromatogramm einmal mehr die klassische Rezeptur einer grünen Tinte, wobei der blaue Farbstoff präsenter ist im Vergleich zum gelben.
Und diese leichte Verschiebung der Tinte in Richtung Blau lässt sich wiederum in der Schreibprobe nachvollziehen.
LG
Heinrich
Heinrich