Alte 4001 Pelikantinten
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Pelikan 4001 Violett TP/6 (alte Version, vor 1993)
Bei der untersuchten Patrone der Violett ist der Füllstand unter 10 %. Und wie schon bei der Pink ist ein Vergleich mit einer aktuellen Patrone möglich. Nebenbei bemerkt, die 4001 Violett TP/6 gibt es schon seit 1982.
Für die erste Schreibprobe ist die Patrone mit destilliertem Wasser auf 30 % aufgefüllt worden.
Ein schönes mittleres Violett, durchaus leuchtend, mit dezentem Shading, gutem Fluss und knackiger Randschärfe, unter dem Strich also mit einer sehr guten Erhaltung nach dieser langen Zeit.
Ob die Sättigung und entsprechend der dunkle Farbton dem Zustand der frischen Tinte entsprechen, durch die Verdünnung auf ca. 30 % der Patronenkapazität, steht natürlich in den Sternen. Lässt aber die Möglichkeit zum Spielen mit einer weiteren Verdünnung zu. Also die Patrone komplett mit Wasser aufgefüllt.
Zunächst ist der Farbton etwas dunkler, wohl dem anderen Papier geschuldet, aber die Tintenmenge der noch auf 30 % verdünnten Tinte im Tintenleiter ist dermaßen groß, dass ich den Übergang durch ein kurzes Spülen von Tintenleiter und Feder erzwungen habe. Der Übergang zu der 100 %igen Verdünnung ist somit nicht fließend. Und der Farbton wird natürlich deutlich heller. Ob dies jetzt der ursprüngliche Farbton ist oder eine Helligkeitsstufe dazwischen, bleibt wohl das Geheimnis der alten Tinte.
Einen Ausstrich mit der neuen Violett dann unten in der letzten Zeile, aber auch hieraus lässt sich der alte Zustand nicht unbedingt ableiten, es sei denn, die Rezeptur hat sich nicht geändert.
Dieser Vergleich dann demnächst.
Bei der untersuchten Patrone der Violett ist der Füllstand unter 10 %. Und wie schon bei der Pink ist ein Vergleich mit einer aktuellen Patrone möglich. Nebenbei bemerkt, die 4001 Violett TP/6 gibt es schon seit 1982.
Für die erste Schreibprobe ist die Patrone mit destilliertem Wasser auf 30 % aufgefüllt worden.
Ein schönes mittleres Violett, durchaus leuchtend, mit dezentem Shading, gutem Fluss und knackiger Randschärfe, unter dem Strich also mit einer sehr guten Erhaltung nach dieser langen Zeit.
Ob die Sättigung und entsprechend der dunkle Farbton dem Zustand der frischen Tinte entsprechen, durch die Verdünnung auf ca. 30 % der Patronenkapazität, steht natürlich in den Sternen. Lässt aber die Möglichkeit zum Spielen mit einer weiteren Verdünnung zu. Also die Patrone komplett mit Wasser aufgefüllt.
Zunächst ist der Farbton etwas dunkler, wohl dem anderen Papier geschuldet, aber die Tintenmenge der noch auf 30 % verdünnten Tinte im Tintenleiter ist dermaßen groß, dass ich den Übergang durch ein kurzes Spülen von Tintenleiter und Feder erzwungen habe. Der Übergang zu der 100 %igen Verdünnung ist somit nicht fließend. Und der Farbton wird natürlich deutlich heller. Ob dies jetzt der ursprüngliche Farbton ist oder eine Helligkeitsstufe dazwischen, bleibt wohl das Geheimnis der alten Tinte.
Einen Ausstrich mit der neuen Violett dann unten in der letzten Zeile, aber auch hieraus lässt sich der alte Zustand nicht unbedingt ableiten, es sei denn, die Rezeptur hat sich nicht geändert.
Dieser Vergleich dann demnächst.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Aus den oben genannten Gründen ist nur ein Vergleich des Farbtones möglich, nicht der Helligkeitsstufe.
Und die Farbtöne liegen, wenn überhaupt, nicht weit voneinander entfernt.
Was auffällt, ist der Farbunterschied des jeweiligen stehengebliebenen Gitters bei den Tests zur Wasserresistenz, besser in der Vergrößerung zu sehen:
Schon ein deutlicher Unterschied, bei der aktuellen Version mit einem klaren Blau.
Das läuft dann auf einen Vergleich der Chromatogramme hinaus (mit jeweils unterschiedlichen Tintenkonzentrationen):
Und dieses klare Blau findet sich bei der neuen Version direkt am Startpunkt, getrennt vom pinkroten Farbstoff.
Bei der alten Version ist auch ein blauer Farbstoff zu sehen, vom Laufmittel Wasser aber deutlich transportiert. Man könnte an dieser Stelle die eine oder andere Erklärung suchen, etwa ob es ein blauer Farbstoff ist mit veränderten Eigenschaften (z.B. beim hydrophilen Charakter) oder ob es zwei verschiedene blaue Farbstoffe sind.
Hierzu ein genauerer Blick auf den blauen Fleck im Chromatogramm der alten Version:
Ich kann jetzt keine klare Verklumpung erkennen, so wie weiter oben bei der Rosé, und beende damit auch den spekulativen Teil. Für mich bleibt es also offen, ob sich die Rezeptur geändert hat oder nicht.
Wichtiger ist wohl ohnehin beim Fazit, dass es sich bei der alten Version der 4001 Violett TO/6 um eine Tinte handelt, die auch nach dieser langen Zeit problemlos weiterverwendet werden kann.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Diese Aussage kann ich zurücknehmen.
Ich hatte mich vor einiger Zeit mit der Thematik „Königsblau und der Tintenlöschstift“ befasst, und kann mich erinnern, dass sich die Löschbarkeit nicht nur auf den blauen Farbstoff beschränkt, sondern auch auf „Kristallviolett“, ebenfalls ein Triphenylmethanfarbstoff. Der bekanntermaßen auch in Tinten vorkommt.
Also:
Während bei der neuen Version sowohl der blaue als auch der violettrote Farbstoff gelöscht werden, also beide zur farblosen Leukoform reduziert werden, wird bei der alten Version nur der blaue Farbstoff weggekillert. Der violettrote bleibt stehen.
Das sollte eigentlich reichen, um von einer Rezepturänderung auszugehen.
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Fehlt noch eine Vergleichstinte. Auch wenn es bei den Edelsteinen dieses Mal nicht so gut passt wie bisher, mit der Pelikan Edelstein Amethyst und der Pelikan Edelstein Sapphire zwei Tinten, zwischen denen die Pelikan 4001 Violett eine Lücke füllt:
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Ich bin zwar -aus Schulzeiten herrührend- kein großer Fan von Tintenkillern, aber als eine Art Test der chemischen Eigenschaften ist das tatsächlich interessantvanni52 hat geschrieben: ↑07.03.2023 19:01Diese Aussage kann ich zurücknehmen.
Ich hatte mich vor einiger Zeit mit der Thematik „Königsblau und der Tintenlöschstift“ befasst, und kann mich erinnern, dass sich die Löschbarkeit nicht nur auf den blauen Farbstoff beschränkt, sondern auch auf „Kristallviolett“, ebenfalls ein Triphenylmethanfarbstoff. Der bekanntermaßen auch in Tinten vorkommt.
Also:
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Während bei der neuen Version sowohl der blaue als auch der violettrote Farbstoff gelöscht werden, also beide zur farblosen Leukoform reduziert werden, wird bei der alten Version nur der blaue Farbstoff weggekillert. Der violettrote bleibt stehen.
Das sollte eigentlich reichen, um von einer Rezepturänderung auszugehen.
Übrigens: Die Pink von Faber-Castell wird auch als mit Tintenkiller löschbar beworben. Es gibt also anscheinend auch einen pinken Farbstoff der diese Eigenschaft hat.
Vielleicht könntest Du den Tintenkillertest auch noch bei der 4001 Pink machen.
- JulieParadise
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Das Pink der GvFC ist killerbar (wir haben die neulich noch gehabt), die 4001er Pink war es aber nicht, wenn ich mich recht entsinne.
Vielen Dank übrigens für die Tests und Vorstellungen zu den alten 4001 Tinten! Ich hatte um 1991/92 bis 1995 schon mal so eine Füllerphase. Damals im zarten Alter von 11/12 bis 15 Jahren ging mein gesamtes Taschengeld für die Füller und Tinten im örtlichen MacPaper drauf. Später, als ich dann wieder wieder mehr darauf zurückkam (verwendet habe ich meine Füller immer) und der Vorrat der frühen Sammeljahre aufgebraucht war, konnte ich viele der Farben irgendwie nicht mehr finden und war dann irgendwann auch nicht mehr sicher, ob es Farben wie Silbergrau, an die ich mich doch dunkel erinnern konnte, tatsächlich mal gab. Und, wie es so ist, so ... hmmnja ... nicht wirklich wichtige Themen recherchiert man dann auch nicht nach und es geht eben unter. Jetzt aber ist es doch nett zu sehen, dass es all diese anderen Farben tatsächlich auch mal gegeben hat und mir nicht nur der Wunsch nach mehr und besonderen Farben eine Erinnerung eingeflüstert hat, die doch eher Einbildung war.
Vielen Dank übrigens für die Tests und Vorstellungen zu den alten 4001 Tinten! Ich hatte um 1991/92 bis 1995 schon mal so eine Füllerphase. Damals im zarten Alter von 11/12 bis 15 Jahren ging mein gesamtes Taschengeld für die Füller und Tinten im örtlichen MacPaper drauf. Später, als ich dann wieder wieder mehr darauf zurückkam (verwendet habe ich meine Füller immer) und der Vorrat der frühen Sammeljahre aufgebraucht war, konnte ich viele der Farben irgendwie nicht mehr finden und war dann irgendwann auch nicht mehr sicher, ob es Farben wie Silbergrau, an die ich mich doch dunkel erinnern konnte, tatsächlich mal gab. Und, wie es so ist, so ... hmmnja ... nicht wirklich wichtige Themen recherchiert man dann auch nicht nach und es geht eben unter. Jetzt aber ist es doch nett zu sehen, dass es all diese anderen Farben tatsächlich auch mal gegeben hat und mir nicht nur der Wunsch nach mehr und besonderen Farben eine Erinnerung eingeflüstert hat, die doch eher Einbildung war.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Sehr gerne. Lässt sich problemlos löschen. Und die Vorher-Nachher-Beweisfotos:
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Danke
Und wie schaut's mit der alten Pink aus?
Insbesondere da Sina die 4001 Pink ja als NICHT killerbar in Erinnerung hatte.
- JulieParadise
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Das muss nicht viel heißen, ist immerhin 30 Jahre her, da lasse ich mich gern eines Besseren belehren.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Auch die alte Pink lässt sich problemlos löschen. Bestätigt zusätzlich, dass bei der Tinte keine Änderung der Rezeptur stattgefunden hat.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
JulieParadise hat geschrieben: ↑08.03.2023 17:05Das muss nicht viel heißen, ist immerhin 30 Jahre her, da lasse ich mich gern eines Besseren belehren.
Gut, dann ist das geklärt.
Wie bei der Violett zu sehen, wäre es ja theoretisch durchaus denkbar gewesen
- mondindianer
- Beiträge: 288
- Registriert: 20.05.2013 17:39
- Wohnort: Wendland
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Etwas off-topic: es gibt eine große Zahl löschbarer, farbiger Tinten. Ich selbst habe ein Set V-Pen von Pilot mal auf einer Messe geschenkt bekommen mit untereinander mischbaren Farben (lila, türkis, pink, rot, schwarz und blau). Ist der Hit bei kleinen Nichten
Viele Grüße
Fritz
Fritz
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Pelikan 4001 Hellgrün TP/6 (alte Version, vor 1993)
In der mir zur Verfügung gestellten Patrone der Hellgrün ist die Tinte auf einen Füllstand von ca. 20 % geschrumpft.
Hiermit die erste Schreibprobe:
Mit gutem Fluss, sehr schönem Shading und einer ganz tollen Farbe.
ist aber nicht die Originaltinte, sondern ihr Konzentrat nach einem sehr langen Alterungsprozess.
Also die Patrone komplett mit destilliertem Wasser aufgefüllt und damit dann eine zweite Schrebprobe:
Diese zweite Schreibprobe übrigens ganz unten auf dem Papier.
Hatte ich so nicht erwartet, völlig unlesbar, mit Anklängen an einen Textmarker.
Dort steht: „Füllstand in der Patrone nach der Verdünnung ca. 100 %“.
Der Ausstrich mit der Feder ist auch nur zu erahnen.
Und der Tintenfluss ist nicht mehr zu vergleichen mit der oberen Schreibprobe, mit Aussetzern ohne Ende.
Da kann man nur hoffen, dass die alte Pelikan 4001 Hellgrün näher an der ersten Schreibprobe gelegen hat.
Bei diesem knallgelben Farbstoff handelt es sich höchstwahrscheinlich um Fluorescein/Uranin, die Bestätigung im Chromatogramm:
Fehlen noch die Überprüfung der Löschbarkeit und ein Test zur Wasserresistenz:
Die Tinte ist nicht löschbar und fällt beim Wassertest durch. Beides übrigens nicht mehr auf TR, sondern auf einem billigen No-Name-Papier.
Um den Farbton besser einordnen zu können, ein Vergleich mit der Pelikan 4001 Brillant-Grün:
Und abschließend weitere grüne Pelikantinten:
In der mir zur Verfügung gestellten Patrone der Hellgrün ist die Tinte auf einen Füllstand von ca. 20 % geschrumpft.
Hiermit die erste Schreibprobe:
Mit gutem Fluss, sehr schönem Shading und einer ganz tollen Farbe.
ist aber nicht die Originaltinte, sondern ihr Konzentrat nach einem sehr langen Alterungsprozess.
Also die Patrone komplett mit destilliertem Wasser aufgefüllt und damit dann eine zweite Schrebprobe:
Diese zweite Schreibprobe übrigens ganz unten auf dem Papier.
Hatte ich so nicht erwartet, völlig unlesbar, mit Anklängen an einen Textmarker.
Dort steht: „Füllstand in der Patrone nach der Verdünnung ca. 100 %“.
Der Ausstrich mit der Feder ist auch nur zu erahnen.
Und der Tintenfluss ist nicht mehr zu vergleichen mit der oberen Schreibprobe, mit Aussetzern ohne Ende.
Da kann man nur hoffen, dass die alte Pelikan 4001 Hellgrün näher an der ersten Schreibprobe gelegen hat.
Bei diesem knallgelben Farbstoff handelt es sich höchstwahrscheinlich um Fluorescein/Uranin, die Bestätigung im Chromatogramm:
Fehlen noch die Überprüfung der Löschbarkeit und ein Test zur Wasserresistenz:
Die Tinte ist nicht löschbar und fällt beim Wassertest durch. Beides übrigens nicht mehr auf TR, sondern auf einem billigen No-Name-Papier.
Um den Farbton besser einordnen zu können, ein Vergleich mit der Pelikan 4001 Brillant-Grün:
Und abschließend weitere grüne Pelikantinten:
LG
Heinrich
Heinrich
- Reformator
- Beiträge: 631
- Registriert: 31.03.2013 22:11
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Hallo,
die "Hellgrün" finde ich klasse - so muß grün sein. Auch die "Senf" finde ich gut. Danke für den kleinen Einblick, was früher möglich war.
die "Hellgrün" finde ich klasse - so muß grün sein. Auch die "Senf" finde ich gut. Danke für den kleinen Einblick, was früher möglich war.
Bis demnächst...
Helge
Helge
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Mir gefällt die (konzentrierte) Hellgrün ebenfalls - und besser als die Brillant-Grün.