Halo-Effekt bei Tinten
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Halo-Effekt bei Tinten
Beim Stöbern in älteren Tintenbetrachtungen ist mir bei der Vorstellung der Noodler‘s Blue Nose Bear (2011) aufgefallen, dass es wohl unterschiedliche Sichtweisen des Phänomens „Halo-Effekt“ gibt.
Hier mal zwei Definitionen, die man über die Jahre findet:
Der andersfarbige Rand, bei dem eine Farbkomponente vom Hauptfarbstoff abgetrennt wird und sich am Rand der Schriftlinie ablagert.
Beim der oben genannten Blue Nose Bear beschreibt Tristan (Makenshi) ein „sehr dunkles Grün mit einigen Schwarzanteilen und blauem Halo-Effekt“. Erinnert an einen chromatischen Effekt.
Und dann begegnet man häufig einem deutlich abgesetzten Rand, der entweder dunkler erscheint, vergleichbar mit einem Shading, oder der sogar einen Sheeneffekt zeigt. Beides mMn basierend auf einem Konzentrationsgefälle zwischen dem Rand und der Mitte einer Schriftlinie.
Mit der Suchfunktion hier kann man einige Beispiele auch mit einem schlichten „Halo“ finden. In englischsprachigen Foren kommen noch Begriffe wie etwa „Haloing“ dazu.
Vielleicht gibt es ja hierzu weitere Sichtweisen oder Beispiele?
Hier mal zwei Definitionen, die man über die Jahre findet:
Der andersfarbige Rand, bei dem eine Farbkomponente vom Hauptfarbstoff abgetrennt wird und sich am Rand der Schriftlinie ablagert.
Beim der oben genannten Blue Nose Bear beschreibt Tristan (Makenshi) ein „sehr dunkles Grün mit einigen Schwarzanteilen und blauem Halo-Effekt“. Erinnert an einen chromatischen Effekt.
Und dann begegnet man häufig einem deutlich abgesetzten Rand, der entweder dunkler erscheint, vergleichbar mit einem Shading, oder der sogar einen Sheeneffekt zeigt. Beides mMn basierend auf einem Konzentrationsgefälle zwischen dem Rand und der Mitte einer Schriftlinie.
Mit der Suchfunktion hier kann man einige Beispiele auch mit einem schlichten „Halo“ finden. In englischsprachigen Foren kommen noch Begriffe wie etwa „Haloing“ dazu.
Vielleicht gibt es ja hierzu weitere Sichtweisen oder Beispiele?
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Drei Beispiele, zunächst die Octopus Living Coral (Halo-Effekt mit andersfarbigem Rand):
Bei der zweiten Definition, dem Halo-Effekt mit dunklerem und farbintensiveren Rand, bleibe ich beim gleichen Hersteller, mit der Octopus Crystal Blue:
Und ein Rand mit Sheen-Effekt, die Diamine Black Ivy aus dem Diamine Inkvent Calendar 2021.
Bei der zweiten Definition, dem Halo-Effekt mit dunklerem und farbintensiveren Rand, bleibe ich beim gleichen Hersteller, mit der Octopus Crystal Blue:
Und ein Rand mit Sheen-Effekt, die Diamine Black Ivy aus dem Diamine Inkvent Calendar 2021.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Tintenfraß bei Eisengallustinten macht einen Super-Halo. Da brauchen wir mal wieder Martins 150 Jahre altes "V". Im Einzelfall ist schwer zu sagen, ob das Ionenwanderung im Laufe von Jahrzehnten ist oder wirklich eine Trennung von Einzelkomponenten schon während des Schreibens.
V.G.
Thomas
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Zum besseren Verständnis, ist damit das Sulfat-Ion der EG Tinte gemeint, das zur Bildung von Schwefelsäure beiträgt und somit letztlich für die Aufspaltung der Acetalbrücken zwischen den Cellulosemolekülketten verantwortlich ist?
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Da kann so einiges wandern, je nach Zusammensetzung von Tinte und Papier. Sulfationen aber auch Chloridionen. Und bei einer Trennung nicht zu vergessen Eisenionen, dann ist außerhalb der Schriftzüge ein Eisenüberschuß und der kann eine Fenton-Reaktion machen (und beim Kameraden Bach auch noch Kupferionen ).
V.G.
Thomas
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Das habe ich schon des öfteren bemerkt wenn ich fast leere Tintenpatronen die längere Zeit in einem Art Pen waren nicht auswechsele. Im Foto Pelikan 4001 königsblau. Die Tinte ist dann meist am nächsten Tag immer noch nicht getrocknet und verschmiert bei Berührung.vanni52 hat geschrieben: ↑24.11.2023 12:44
Hier mal zwei Definitionen, die man über die Jahre findet:
Der andersfarbige Rand, bei dem eine Farbkomponente vom Hauptfarbstoff abgetrennt wird und sich am Rand der Schriftlinie ablagert.
Beim der oben genannten Blue Nose Bear beschreibt Tristan (Makenshi) ein „sehr dunkles Grün mit einigen Schwarzanteilen und blauem Halo-Effekt“. Erinnert an einen chromatischen Effekt.
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- IMG_20231125_010928.jpg (115.4 KiB) 1787 mal betrachtet
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Das ist konzentrierter Farbstoff, das Kupferne ist der Sheen vom Methylblau. Bei den Eisengallustinten ist das moderne Papier mit Kalziumkarbonat interessant. Das Kalzium wird mit den Sulfationen vermutlich Gips bilden. Auf so einem Papier entsteht dann kein Sulfationenbild und dafür wird es wahrscheinlich deutlich beständiger gegen Tintenfraß sein, als der Bach und ich das vermuten.pejole hat geschrieben: ↑25.11.2023 1:22... Das habe ich schon des öfteren bemerkt wenn ich fast leere Tintenpatronen die längere Zeit in einem Art Pen waren nicht auswechsele. Im Foto Pelikan 4001 königsblau. Die Tinte ist dann meist am nächsten Tag immer noch nicht getrocknet und verschmiert bei Berührung.
V.G.
Thomas
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Ja, ich nannte das mal die geheime Schrift der Eisengallustinten. Die unterschiedlichen Ionen wandern unterschiedlich schnell im Papier, manche in Jahren und andere in Jahrzehnten. Dadurch erzeugt eine Eisengallustinte eine spezifische zeitabhängige Ionensignatur im Papier, die sie kaum noch fälschbar macht, denn man kann zwar ihre sichtbaren Schriftzüge fälschen, aber nicht ihr Ionenbild.
V.G.
Thomas
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Hallo Heinrich,
interessantes Thema. Ich muss gestehen, dass mir der Halo-Begriff bislang eher selten untergekommen ist; ich tummle mich aber auch nicht in englischsprachigen Foren.
Ich hätte beides unter Sheen verortet, also dass sich durch die Konzentrierung an den Strichrändern diese Farbeffekte herstellen. Vielleicht muss ich zu dem Thema nochmals nachdenken.
Viele Grüße,
Florian
interessantes Thema. Ich muss gestehen, dass mir der Halo-Begriff bislang eher selten untergekommen ist; ich tummle mich aber auch nicht in englischsprachigen Foren.
Ich hätte beides unter Sheen verortet, also dass sich durch die Konzentrierung an den Strichrändern diese Farbeffekte herstellen. Vielleicht muss ich zu dem Thema nochmals nachdenken.
Viele Grüße,
Florian
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Hallo Florian,
ist bei mir auch die Ausnahme. Wie schon oben erwähnt, sind die Tintenbeiträge hier bei Penexchange sehr viel interessanter für mich. Und der Beitrag aus 2011 führt ja zurück zu den ersten Tintenbetrachtungen, und wie schön, dass einige dieser Wegbereiter hier immer noch aktiv sind.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Ein weiteres Beispiel für einen Halo-Effekt mit einem andersfarbigen Rand, und zwar die Diamine Sweet Dreams aus dem aktuellen Inkvent Kalender:
Auf dem Tomoe River 52 bildet die rosapinke Tinte einen roten Rand aus. Gefällt mir ganz gut und ich werte dies daher als Pluspunkt für die Sweet Dreams, die ja bekanntlich im entsprechenden Inkvent Faden durchgefallen ist. Als Ergänzung nochmal das Foto der Schreibprobe aus diesem Faden:
Auf dem Tomoe River 52 bildet die rosapinke Tinte einen roten Rand aus. Gefällt mir ganz gut und ich werte dies daher als Pluspunkt für die Sweet Dreams, die ja bekanntlich im entsprechenden Inkvent Faden durchgefallen ist. Als Ergänzung nochmal das Foto der Schreibprobe aus diesem Faden:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Halo-Effekt bei Tinten
Man muss ja auch nicht alles nachmachen, wenn es gar nicht besser ist. Den Begriff Halo, den ich auch schon verwendet habe, kenne ich aber eigentlich auch eher als Lichteffekt, z.B. in der Astronomie.
V.G.
Thomas