Lamy Goldfeder - seltsame Schäden

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

moniaqua

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von moniaqua »

Savoy hat geschrieben:
25.10.2024 17:05
Deswegen das Fragezeichen. Wenn das bisschen Gold, das man dort sieht schon vor dem ersten Einsatz beginnt abzublättern, dann ist das kein gutes Zeichen ... und außerdem wird bei Lamy hartnäckig vermieden zu sehr ins Detail zu gehen und sowas wie "massiv" o.Ä. zu erwähnen. Es ist vermutlich Marketingfrage wie man "Goldfeder" deutet. Bei mir hinterlässt die bisherigen Beobachtungen das Gefühl dass die offiziellen Beschreibungen, die ich finden konnte
14 kt. Goldfeder, bicolor: Roségold, partiell platiniert
Schöne, hochwertige PVD-veredelte Silber-Roségoldfeder 14 kt.
vielleicht einfach eine Stahlfeder ist, die lediglich mit Gold beschichtet wurde.
Bei aller Liebe, aber wenn Du die Feder in Deutschland bei einem deutschen Händler gekauft hast, kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn selbst die Chinesen es schaffen, ein "GP" hinter die 14k zu prägen, dann sollte ein Lamy das erst recht haben, wenn die Feder nur plattiert ist.
Wie schon oben gesagt - ich hoffe es nicht. Ich habe ja nicht gekauft mit der Absicht zurückzugeben ... ich möchte aber auch nicht für etwas bezahlen, was dann nicht gehalten wird. Ob der "Straßenpreis" für ~ 80 Euro der z.B. bei Amazon für eine neue Z 55 Goldfeder verlangt wird wirklich eine 14 kt. Vollmaterialfeder entsprechen kann, die dann auch noch veredelt wurde, das wäre schon echt ein totaler Kampfpreis.
Das halte ich bei einer Feder, ohne Füller, durchaus auch in Deutschland für möglich, habe ich an anderer Stelle hier im Forum schon mal vorgerechnet. Lamy ist ja nun nicht gerade für übertrieben große Margen bekannt. Allerdings - Amazon oder Ebay, da wäre ich vorsichtig. Eine Goldfeder würde ich tatsächlich entweder bei Lamy direkt oder im Fachhandel kaufen wollen.

Was ich gar nicht verstehe ist das Gold, das anscheinend auf der Iridiumspitze Deiner Feder tatsächlich zu sein scheint. Da die Iridiumspitzen ja gerade draufgelötet werden, weil Gold und Stahl zu weich sind, hat für mich ein Überzug an dieser Stelle absolut null Sinn. Spannend fände ich, wenn möglich, nochmal die dunkle Stelle am Übergang Kugel - Federfläche in IMG_8571_1 als Nahaufnahme, wenn möglich.
Savoy
Beiträge: 16
Registriert: 25.10.2024 11:46

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Savoy »

moniaqua hat geschrieben:
25.10.2024 22:25
Spannend fände ich, wenn möglich, nochmal die dunkle Stelle am Übergang Kugel - Federfläche in IMG_8571_1 als Nahaufnahme, wenn möglich.
IMG_8571_2 ist die Nahaufnahme von IMG_8571_1, noch näher ran kann meine Kamera leider nicht mehr fokussieren. Ich suche nächste Woche einen befreundeten Mikroskopierexperten an der Uni auf.
moniaqua

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von moniaqua »

Hm, schade. Wie schreibt sich die Feder eigentlich?
Benutzeravatar
Querkopf
Beiträge: 1197
Registriert: 27.08.2016 16:10
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Querkopf »

Savoy hat geschrieben:
25.10.2024 17:05
... außerdem wird bei Lamy hartnäckig vermieden zu sehr ins Detail zu gehen und sowas wie "massiv" o.Ä. zu erwähnen. Es ist vermutlich Marketingfrage wie man "Goldfeder" deutet. ...
Nee, keine Marketingfrage. Das Ding hat 'ne Punze, ergo ist das Basismaterial eine 585er Goldlegierung. Punkt.
Obendrauf sitzt Deko, in hauchdünner Schicht. Was auch immer das genau sei, es stellt das Basismaterial nicht in Frage.

Klar gibt es auch Fälschungen bei Goldpunzen. M. W. sind die aber selten. Erst recht bei Füllerfedern - da würde sich der Fälschungsaufwand schlicht nicht lohnen. 585er Gold wird aktuell für 47,88 Euro/Gramm gehandelt. Materialwert bei 0,34 g Federgewicht also 16,28 Euro, maximal - ein bisschen Gewicht hinterm Komma dürfte noch abzuziehen sein für die Feder-Deko.
(Eine güldene Zahnkrone ist vom Material her deutlich wertvoller :mrgreen:...)
Schöne Grüße
Doris
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4603
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Zollinger »

Nach dem Lesen des Inhalts dieses Fadens, der ganzen Mutmassungen und Darlegungen ohne Grundlage und Basiswissen muss ich sagen, dass ich den Titel doch etwas reisserisch finde.

Ist es wirklich notwendig, dass man im Grundsatz von Betrug oder Fälschung ausgeht, bis der Gegenbeweis vorliegt? Müsste es nicht anders herum sein?
Beitrag in schwarz: Zollinger als Sammler - Beitrag in grün: Zollinger als Moderator
Benutzeravatar
Pelikan-Fan
Beiträge: 389
Registriert: 16.10.2020 21:14

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Pelikan-Fan »

Savoy hat geschrieben:
25.10.2024 12:11
... die Elastizität von Gold ...
Das ist ein Mythos. Reines Gold (aus dem man allerdings, soweit ich weiß, noch nie versucht hat, eine Feder zu machen) ist sehr weich, aber Weichheit ist etwas ganz anderes als Elastizität.
Viele Grüße

Thorsten
moniaqua

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von moniaqua »

Zollinger hat geschrieben:
26.10.2024 7:06
Ist es wirklich notwendig, dass man im Grundsatz von Betrug oder Fälschung ausgeht, bis der Gegenbeweis vorliegt? Müsste es nicht anders herum sein?
Eigentlich ja, in Deutschland gilt nach wie vor "Im Zweifel für den Angeklagten."
Benutzeravatar
Astro
Beiträge: 503
Registriert: 06.01.2017 13:40
Wohnort: Alpen
Kontaktdaten:

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Astro »

Das gilt in den meisten Ländern. Basiert auf dem römischen Recht.
Ich liebe den Geruch von Tinte am Morgen.
Benutzeravatar
Jürgen K
Beiträge: 241
Registriert: 31.08.2007 18:01
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Jürgen K »

Guten Morgen,

ja die Überschrift ist reißerisch und typisch für Printmedien, die
man üblicherweise bei Fachkräften findet, die einem, das, was
aus dem Kopf herauswächst, kunstvoll bearbeiten.

Inhaltlich ist ja klar, dass offenbar der Themenstarter davon aus-
ging, dass so ein Iridiumkorn aus Gold besteht bei einer "Goldfeder".
Nachdem er dann die Beschichtung abgekratzt hat, dachte er, das
da ja gemeines Stahl zum Vorschein komme.


Um es kurz zu machen: da gilt nicht im Zweifel für den Angeklagten,
da gibt es keine Zweifel und auch keinen Angeklagten, sondern nur
wohlwollend bestenfalls einen Anfangsverdacht aufgrund von Prämissen
eines uninformierten Laien.

Wie man das in einem Forum behandelt, seriös oder boulevardesk
bis irreführend und geschäftsschädigend (auf solche Ideen könnte
ein Markeninhaber kommen und das hielte ich als Mensch und
Jurist durchaus für nachvollziehbar), das muss halt der Betreiber
entscheiden.

Grüße
Jürgen
Benutzeravatar
vanni52
Beiträge: 7119
Registriert: 02.03.2016 17:57

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von vanni52 »

Zur hier thematisierten Lamy Z 58 Feder findet sich im Lamyshop ein Foto, auf dem es tatsächlich nach einem vollständig vergoldeten Korn aussieht.

IMG_1138.png
IMG_1138.png (286.88 KiB) 1829 mal betrachtet

Da stellen sich einige Fragen, etwa welchen Sinn es macht, ein "Iridium“-Schreibkorn zu vergolden ?
LG
Heinrich
Benutzeravatar
sommer
Beiträge: 769
Registriert: 23.09.2017 14:58
Wohnort: Flensburg

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von sommer »

vanni52 hat geschrieben:
26.10.2024 12:53
Da stellen sich einige Fragen, etwa welchen Sinn es macht, ein "Iridium“-Schreibkorn zu vergolden ?
Das macht Bock bei den rosevergoldeten (und schwarzen) Stahlfedern ebenso.
Axel
Freizeitsportler
Beiträge: 541
Registriert: 01.08.2024 23:28

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Freizeitsportler »

Eine Edelstahl Feder poliert, wird dort zum Beispiel so gezeigt:
Bild
Da ist kein Gold drum und dran.
:D
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4603
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Zollinger »

vanni52 hat geschrieben:
26.10.2024 12:53
Zur hier thematisierten Lamy Z 58 Feder findet sich im Lamyshop ein Foto, auf dem es tatsächlich nach einem vollständig vergoldeten Korn aussieht.


IMG_1138.png


Da stellen sich einige Fragen, etwa welchen Sinn es macht, ein "Iridium“-Schreibkorn zu vergolden ?
Möglichweise wird die Feder zuerst ganz rhodiniert und erst danach wieder teil-vergoldet. Da müsste man jetzt den Herstellungsprozess genauer kennen.
Beitrag in schwarz: Zollinger als Sammler - Beitrag in grün: Zollinger als Moderator
moniaqua

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von moniaqua »

Zollinger hat geschrieben:
26.10.2024 13:31
Möglichweise wird die Feder zuerst ganz rhodiniert und erst danach wieder teil-vergoldet. Da müsste man jetzt den Herstellungsprozess genauer kennen.
Du meinst, rhodiniert, das Korn drangeschweißt (oder vice-versa) und dann der Roséteil vergoldet? Dann würde ich den Goldüberzug auf dem Korn tatsächlich verstehen.
Nitschewo
Beiträge: 840
Registriert: 24.08.2008 15:05
Wohnort: Münsterland

Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?

Beitrag von Nitschewo »

[/quote]Möglichweise wird die Feder zuerst ganz rhodiniert und erst danach wieder teil-vergoldet. Da müsste man jetzt den Herstellungsprozess genauer kennen.
[/quote]

Lamy selbst beschreibt die Goldfedern als „14 Karat Goldfeder, partiell platiniert“. Mir scheint es aber auch logisch, dass zusätzlich eine Gelbvergoldung stattfindet, um das Schreibkorn ansehnlicher zu machen; offensichtlich sorgt ja die originale Farbe des Iridiumkorns bei einigen Käufern für Irritationen.

Es hat übrigens vor einigen Jahren einen gefälschten Dialog gegeben, der auf einer Plattform zum kleinen Preis angeboten wurde. Die Fälschung trug sowohl das Logo als auch die 14c-Punze auf der Feder. Die Plattform hat die Produktbezeichnung dann schnell in „LM Dialog Factor 3“ geändert. Es gab also Fälschungen aus Fernost. Dass Lamy selbst aber punzierte Edelstahlfedern als Goldfedern verkauft, halte ich für ausgeschlossen und somit auch den Threadtitel für unglücklich.
Viele Grüße

Bianka

"Blessed are the cheesemakers!" Monty Python
Antworten

Zurück zu „Lamy“