Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Es gab in der Vergangenheit hier mal Versuche mit Protektan Spray und auch mit Glaskugeln, um das Volumen im Flakon aufzufüllen. Das schien auch was gegen die Eisenausfällungen gebracht zu haben, die Gerbsäureausfällungen wird man aber, so glaube ich, damit auch nicht aufhalten können. Das bedeutet, die Tinte wird im Lauf der Zeit eisenlastiger.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das war Paperclip bei der ESSRI. Es bringt schon ein bisschen was, aber ich sage immer, die Sachen müssen anwendbar sein und wer macht sowas schon. Ich würde die größeren Gebinde in kleinere umfüllen, dann kriegt der ungenutzte Anteil erstmal überhaupt keinen Sauerstoff und der genutzte altert halt wie der Schreiber auch.neptun hat geschrieben: ↑14.06.2025 20:46Es gab in der Vergangenheit hier mal Versuche mit Protektan Spray und auch mit Glaskugeln, um das Volumen im Flakon aufzufüllen. Das schien auch was gegen die Eisenausfällungen gebracht zu haben, die Gerbsäureausfällungen wird man aber, so glaube ich, damit auch nicht aufhalten können. Das bedeutet, die Tinte wird im Lauf der Zeit eisenlastiger.

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, die Menge sowieso dem Verbrauch anpassen, egal welche Tinte. Ich habe hier nur noch wenige Tinten stehen, die nutze ich aber alle in absehbarer Zeit. Jahrelanges horten von Tinten, die man nur an Weihnachten im Schaltjahr auspackt, macht für mich keinen Sinn. Altern tun die alle, ob EG oder nicht. Und wenn nur immer mehr Wasser verloren geht, schlimmstenfalls kommen die Leute wieder mit Schimmel um die Ecke.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Jetzt staune ich allerdings doch etwas!
Ausfällungen und der Falkon können problemlos abgefiltert werden. Als Grobfilter verwende ich hier einen sehr feinen Stoff, z.B. altes Herrenhemd oder Damenbluse. Als Feinfilter kann man auch einen handelsüblichen Papierkaffeefilter verwenden. Vedunstestes Wasser kann man nachfüllen (dest. Wasser verwenden) und als Schimmelvernichter Ascorbinsäure (handelsübliches Vitamin C aus der Apotheke) beigeben - die befallene Tinte vorher jedoch filtern. Im Regelfall ist eine gute Messerspitze mit Vitamin C - Pulver ausreichend für 30 bis 50 ml Tinte. Ist eine Tinte so behandelt, dann hält sie noch mehrere Monate lang. Wichtig ist kühl und dunkel lagern und sauber verschließen, daß nicht viel Sauerstoff mit der Tinte in Berührung kommt. Mein verschließbares Tintenglas (Schraubverschluß) fasst lediglich 10 ml und das reicht problemlos mehr als 1 Woche.
Grüße
Helmut
Ausfällungen und der Falkon können problemlos abgefiltert werden. Als Grobfilter verwende ich hier einen sehr feinen Stoff, z.B. altes Herrenhemd oder Damenbluse. Als Feinfilter kann man auch einen handelsüblichen Papierkaffeefilter verwenden. Vedunstestes Wasser kann man nachfüllen (dest. Wasser verwenden) und als Schimmelvernichter Ascorbinsäure (handelsübliches Vitamin C aus der Apotheke) beigeben - die befallene Tinte vorher jedoch filtern. Im Regelfall ist eine gute Messerspitze mit Vitamin C - Pulver ausreichend für 30 bis 50 ml Tinte. Ist eine Tinte so behandelt, dann hält sie noch mehrere Monate lang. Wichtig ist kühl und dunkel lagern und sauber verschließen, daß nicht viel Sauerstoff mit der Tinte in Berührung kommt. Mein verschließbares Tintenglas (Schraubverschluß) fasst lediglich 10 ml und das reicht problemlos mehr als 1 Woche.
Grüße
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich habe eine Frage, die mehr das Verhalten von EG-Tinten in Füllfederhaltern betrifft.
Seit einiger Zeit beobachte ich das Phänomen, dass bei EG-Tinten der Tintenfluss erheblich schwankt. Mal läuft sie satt durch, dann wieder läuft sie schwach, um dann wieder etwas stärker zu fließen.
In der Regel wünscht man sich als Füllerschreiber einen eher konstanten Tintenfluss.
Ich weiß nicht, ob das spezifisch für einzelne EG-Tinten ist, aber in letzter Zeit beobachte ich das bei der Akkerman Ijzer Galnoten, wahrscheinlich auch, weil ich diese aktuell im breiteren Einsatz habe, da man sich nach dem Ableben der Nachtblau nach Alternativen umschauen muss.
Ob das daran liegt, dass sich im Füller Geschmockse bildet und den Tintenleiter verstopft?
Ich kann auch nicht die Hand ins Feuer dafür legen, ob das mit der Diamine auch so ist. Aber mit der Akkerman beobachte ich das mindestens in einem Chinafüller mit Schmidt 451, ein Triple, das richtig super schreibt, und auch in einem M605.
Mit der Platinum Blue Black oder der 4001 beobachte ich das nicht, aber das sind auch schwächere Tinten.
Haben andere ähnliches beobachtet, oder ist das ein Problem mit meinen Füllern, oder meinen speziellen Tintengläsern?
Einziges Gegenmittel scheint mir die häufige Reinigung des Füllers zu sein. Damit scheiden Füller aus, die man nicht leicht zerlegen kann.
Da wäre der Asvine V200 mit Bock 250 eine passende Alternative, aber Pablo hat gerade seinen Shop geschlossen und man kriegt aktuell keine Bock 250 mit gefrickeltem Tintenleiter, damit da ordentlich Tinte rauskommt.
Evtl. müsste man den M605 und M805 mit einer Lösung aus Ascorbinsäure und Spüli im Ultraschallreiniger wieder sauber kriegen können.
PS. Die Diamine Registrar's Ink würde ich als etwas kräftiger als die Akkerman einschätzen, sodass ich zukünftig bei Blauschwarz eher auf Diamine oder ESSRI setzen werde. Aber das Tintenglas von Akkerman ist natürlich absolut phänomenal, das kann man nicht anders sagen.
Seit einiger Zeit beobachte ich das Phänomen, dass bei EG-Tinten der Tintenfluss erheblich schwankt. Mal läuft sie satt durch, dann wieder läuft sie schwach, um dann wieder etwas stärker zu fließen.
In der Regel wünscht man sich als Füllerschreiber einen eher konstanten Tintenfluss.
Ich weiß nicht, ob das spezifisch für einzelne EG-Tinten ist, aber in letzter Zeit beobachte ich das bei der Akkerman Ijzer Galnoten, wahrscheinlich auch, weil ich diese aktuell im breiteren Einsatz habe, da man sich nach dem Ableben der Nachtblau nach Alternativen umschauen muss.
Ob das daran liegt, dass sich im Füller Geschmockse bildet und den Tintenleiter verstopft?
Ich kann auch nicht die Hand ins Feuer dafür legen, ob das mit der Diamine auch so ist. Aber mit der Akkerman beobachte ich das mindestens in einem Chinafüller mit Schmidt 451, ein Triple, das richtig super schreibt, und auch in einem M605.
Mit der Platinum Blue Black oder der 4001 beobachte ich das nicht, aber das sind auch schwächere Tinten.
Haben andere ähnliches beobachtet, oder ist das ein Problem mit meinen Füllern, oder meinen speziellen Tintengläsern?
Einziges Gegenmittel scheint mir die häufige Reinigung des Füllers zu sein. Damit scheiden Füller aus, die man nicht leicht zerlegen kann.
Da wäre der Asvine V200 mit Bock 250 eine passende Alternative, aber Pablo hat gerade seinen Shop geschlossen und man kriegt aktuell keine Bock 250 mit gefrickeltem Tintenleiter, damit da ordentlich Tinte rauskommt.
Evtl. müsste man den M605 und M805 mit einer Lösung aus Ascorbinsäure und Spüli im Ultraschallreiniger wieder sauber kriegen können.
PS. Die Diamine Registrar's Ink würde ich als etwas kräftiger als die Akkerman einschätzen, sodass ich zukünftig bei Blauschwarz eher auf Diamine oder ESSRI setzen werde. Aber das Tintenglas von Akkerman ist natürlich absolut phänomenal, das kann man nicht anders sagen.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, das kann schon sein, dass sich mit der Zeit im Tintenleiter Eisengallat bzw. -tannat absetzt. Es gibt aber noch mehrere Gründe. Nach dem Reinigen kann es durch Rückstände wie Leitungswasser im Tintenleiter zu einer vorübergehenden pH-Verschiebung kommen, dann fällt die Tinte was aus, das gibt sich aber nach 2-3 Tagen, dann hat die Tinte ihr Terraforming gemacht. Und bei der Befüllung durch den Tintenleiter kann es immer mal zu Druckausgleichproblemen kommen, weil die Tinte auch im Luftkanal ist und dort wasserfest wird und nach dem vierten Mal befüllen ist der dicht. Was man machen kann, ist beim Befüllen abschließend ein bisschen Luft einziehen, das räumt den Luftkanal von frischer Tinte frei.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Nach meinen bescheidenen Erkenntnissen sind alte Füllermodelle hier wenige anfällig als die neuen Fertigungen.
Die Ausführungen von Gast 1 kann ich nur bestätigen.
Ergänzend möchte ich feststellen, daß bei Vielen meiner Füller die Ablagerungen sich an der Unterseite der Feder bilden und dann schlimmstenfalls bis in die Kanäle des Tintenleiters vordringen. Je nachdem wie viel geschrieben wird, kann dieser Ums. tand schon nach wenigen Tagen eintreten. Wenn ich feststelle, daß ein Füller immer trockener schreibt wird der Tintenleiter nebst Feder entfernt und gereinigt. Gute Erfahrungen habe ich mit alten Zahnbürsten und Spülwasser. Die Tintenkanäle können mit feinen Injektionsnadel vorsichtig freigearbeitet werden. Auch der Einsatz von Druckluft kann durchaus zum Reinigungserfolg beitragen.
Grüße
Helmut
Die Ausführungen von Gast 1 kann ich nur bestätigen.
Ergänzend möchte ich feststellen, daß bei Vielen meiner Füller die Ablagerungen sich an der Unterseite der Feder bilden und dann schlimmstenfalls bis in die Kanäle des Tintenleiters vordringen. Je nachdem wie viel geschrieben wird, kann dieser Ums. tand schon nach wenigen Tagen eintreten. Wenn ich feststelle, daß ein Füller immer trockener schreibt wird der Tintenleiter nebst Feder entfernt und gereinigt. Gute Erfahrungen habe ich mit alten Zahnbürsten und Spülwasser. Die Tintenkanäle können mit feinen Injektionsnadel vorsichtig freigearbeitet werden. Auch der Einsatz von Druckluft kann durchaus zum Reinigungserfolg beitragen.
Grüße
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Guter Hinweis!
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meine Füller nur noch mit destilliertem Wasser zu reinigen, da ich auch gerne Nanopigmenttinten nutze.
Man weiß inzwischen nie, was da mit Mineralien aus dem Wasser chemisch reagieren könnte.
Aber den Füller nur halb aufziehen und dann Luft ziehen, das werde ich demnächst so machen. Für Konverter gibt es inzwischen diesen tollen Schnorchel von Pineider. Damit kriegt man den letzten Tropfen Tinte aus dem Glas
Die Flussunterschiede sind wirklich deutlich und für meine Augen sieht das fürchterlich aus.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meine Füller nur noch mit destilliertem Wasser zu reinigen, da ich auch gerne Nanopigmenttinten nutze.
Man weiß inzwischen nie, was da mit Mineralien aus dem Wasser chemisch reagieren könnte.
Aber den Füller nur halb aufziehen und dann Luft ziehen, das werde ich demnächst so machen. Für Konverter gibt es inzwischen diesen tollen Schnorchel von Pineider. Damit kriegt man den letzten Tropfen Tinte aus dem Glas

Die Flussunterschiede sind wirklich deutlich und für meine Augen sieht das fürchterlich aus.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Na ja, bei einer ESSRI hast Du einen pH von ca. 1,5. Da kann Dein destilliertes Tröpfchen trotzdem eine pH-Verschiebung machen, aber das gibt sich, wie gesagt, von selbst. Am wichtigsten bei EG-Tinten ist, Panik vermeiden. 

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, ph 7 in einer Umgebung von pH 1.5 kann schon was machen.
Da müsste ich ja glatt meine alten Unterlagen aus dem Grundstudium Chemie herauskramen, da wurden Pufferlösungen besprochen, und wie sich bei welcher Menge der pH-Wert verschiebt.
Wenn ich seitdem nicht so dumm geworden wäre, könnte man sich die Gleichung für Pufferlösungen wahrscheinlich auch durch stöchiometrische Betrachtungen selber herleiten.
Da müsste ich ja glatt meine alten Unterlagen aus dem Grundstudium Chemie herauskramen, da wurden Pufferlösungen besprochen, und wie sich bei welcher Menge der pH-Wert verschiebt.

Wenn ich seitdem nicht so dumm geworden wäre, könnte man sich die Gleichung für Pufferlösungen wahrscheinlich auch durch stöchiometrische Betrachtungen selber herleiten.

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Bei einer zehnfachen Verdünnung einer Säure mit Aqua dest. steigt der pH-Wert um 1.
LG
Heinrich
Heinrich