Die Firma Stiassi e Tantini wurde am 17.12. 1919 in Bologna von Giuseppe Tantini und Giorgio Stiassi mit dem Geschäftszweck gegründet, Schreibwaren und Schreibwaren zu handeln. Sie hatte ihren Sitz in der Via Combusti 5 und Via Nazario Sauro 1.
In den recht dürftigen Quellen ist eine nicht näher bezeichnete Verbindung zu Omas (insbesondere mit der Produktion der Untermarke The Scotland) erwähnt. Das Unternehmen stellte bis in die 40er Jahre hochwertige Füllfederhalter her, aber in der Nachkriegszeit litt es stark unter den Auswirkungen des Erfolgs des Kugelschreibers, und die Produktion wurde in den 50er Jahren eingestellt.
Ein spätes Produkt aus ihrem Hause, der Kolbenfüller TABO (TAntini BOlogna), genauer genommen das Modell CO, ist eine fast schon karikaturhaft getreue Kopie des Aurora 88, was (soweit ich feststellen kann) auch für die Qualität der Feder und des Füllers insgesamt gilt. Letizia Jacopini zufolge bedeutet die Modellbezeichnung CO cappucio oro (Goldkappe), was unzweifelhaft gegeben ist. Stilistisch liegt das Exemplar, das ich jüngst erwerben konnte, zwischen dem Aurora 88 und dem 88P. Die Kappe hat den Löffelclip des 88 und den geraden (wenn auch nicht abgeschrägten) Kappenabschluss des 88P. Das Tintenfenster ist neckischerweise horizontal gebändert und rotorange, somit also näher am 88. Alle Beschläge sind golden, der Clip ein Federclip mit prismatischem Widerhaken.
Die Kolbenmechanik ist ähnlich der des 88, aber mit konventioneller Korkdichtung und etwas weniger elaboriert, da ohne die merkwürdige Sechskantmuffe, wiewohl solide (mit Messingschnecke) aufgebaut. Die seitliche Abflachung, die den Kolben am Mitdrehen hindert, ist beim TABO direkt in den Schaft eingearbeitet.
Maßlich liegt der TABO nah den 88s:
Seine Länge beträgt in geschlossenem Zustand 134 mm, also 1 mm kürzer als der 88P bzw. 3 mm kürzer als der 88.
Unbetankt wiegt er 23,8 g und ist somit schwerer als der 88 (22,0 g) und der 88P (19,9 g).
Statt am Griffstück ist er am Schaft graviert mit der Bezeichnung Tabo (CO) / MADE IN ITALY.
Folgende Fotos illustrieren die Verwandschaft zum 88 (der mit der abgegriffenen Nikargenta-Kappe) und dem 88P.
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