Müssen billige Federn kratzen?
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Müssen billige Federn kratzen?
Hallo Plenum,
eigentlich haben doch alle Federn (Gold und Stahl) ein Iridiumkorn, man könnte sie also alle gleich schleifen. Wieso ist es dann häufig der Fall, dass die billigeren Stahlfedern kratzen? Gibt man sich für den kleineren Preis einfach keine Mühe beim Schliff? Wenn man sich als Einstiegsmodell einen preiswerten Füllhalter besorgt, ist es so doch kein Wunder, dass man die Lust am Schreiben gar nicht erst entdeckt, sondern gleich wieder auf was anderes umsteigt.
Freundliche Grüße
Mathias
eigentlich haben doch alle Federn (Gold und Stahl) ein Iridiumkorn, man könnte sie also alle gleich schleifen. Wieso ist es dann häufig der Fall, dass die billigeren Stahlfedern kratzen? Gibt man sich für den kleineren Preis einfach keine Mühe beim Schliff? Wenn man sich als Einstiegsmodell einen preiswerten Füllhalter besorgt, ist es so doch kein Wunder, dass man die Lust am Schreiben gar nicht erst entdeckt, sondern gleich wieder auf was anderes umsteigt.
Freundliche Grüße
Mathias
Hallo, Mathias,
das würde ich so nicht unterschreiben. Wenn ich an die günstigen Lamy- und Waterman-Federn denke, dann ist die Feder mit Sicherheit kein Problem. Und mein deutlich teurer Epoch wollte erst ein paar Meter schreiben, bevor er schön lief. Und miese Goldfedern werden ja genug im Forum beschrieben - man denke allein an die Pelikan-Schwankungen und OMAS-Glücksspiele.
Falls du also nicht die 1-Euro-Füller meinst, so ist der Kauf eines günstigen Füllers für "Unwissende" eher ein Glücksspiel, aber nicht zwingend eine Abschreckung. Da finde ich einen mieserabel schreibenden 300-Euro-Füller deutlich abstoßender...
Viele Grüße
Dieter
das würde ich so nicht unterschreiben. Wenn ich an die günstigen Lamy- und Waterman-Federn denke, dann ist die Feder mit Sicherheit kein Problem. Und mein deutlich teurer Epoch wollte erst ein paar Meter schreiben, bevor er schön lief. Und miese Goldfedern werden ja genug im Forum beschrieben - man denke allein an die Pelikan-Schwankungen und OMAS-Glücksspiele.
Falls du also nicht die 1-Euro-Füller meinst, so ist der Kauf eines günstigen Füllers für "Unwissende" eher ein Glücksspiel, aber nicht zwingend eine Abschreckung. Da finde ich einen mieserabel schreibenden 300-Euro-Füller deutlich abstoßender...
Viele Grüße
Dieter
Hallo,
Also nicht alle Federn haben ein Iridiumkorn. Bei Goldfedern ist es nötig, da Gold eben sehr weich ist, aber bei Stahl ist es nicht zwingend nötig.
Bzgl. Kratzen, Qualität etc.:
"Billige" Feder sind eigentlich meistens eh nicht schlecht (z.B. Lamy usw.)... aber du willst doch nicht etwa Federn die 15€ kosten mit welchen die 150€, 300 und aufwärts kosten, vergleichen. Ist doch logisch dass hier die Qualität anders ist und auch sein muss. Denn weshalb viel Geld ausgeben, wenn man die selbe Qualität um weit weniger Geld bekommen würde?
Bei billigen Federn gibt man sich nicht nur weniger Mühe, sondern hält die Produktionskosten ebenfalls so billig wie möglich, was der Qualität natürlich auch nicht unbedingt zu Gute kommt. Jedoch sind sie deswegen nicht schlecht und nicht jeder braucht eine so teure Feder.
Also nicht alle Federn haben ein Iridiumkorn. Bei Goldfedern ist es nötig, da Gold eben sehr weich ist, aber bei Stahl ist es nicht zwingend nötig.
Bzgl. Kratzen, Qualität etc.:
"Billige" Feder sind eigentlich meistens eh nicht schlecht (z.B. Lamy usw.)... aber du willst doch nicht etwa Federn die 15€ kosten mit welchen die 150€, 300 und aufwärts kosten, vergleichen. Ist doch logisch dass hier die Qualität anders ist und auch sein muss. Denn weshalb viel Geld ausgeben, wenn man die selbe Qualität um weit weniger Geld bekommen würde?
Bei billigen Federn gibt man sich nicht nur weniger Mühe, sondern hält die Produktionskosten ebenfalls so billig wie möglich, was der Qualität natürlich auch nicht unbedingt zu Gute kommt. Jedoch sind sie deswegen nicht schlecht und nicht jeder braucht eine so teure Feder.
Hallo Mathias!
Klare Antwort: "Nein!" Billige Federn müssen nicht kratzen. Es kommt allerdings darauf an, was man unter "billigen Federn" versteht. Ich habe deine Frage so aufgefasst, dass du damit einfache Stahlgebrauchsfedern meinst, wie sie in Schul- und einfachen Alltagsgebrauchsfüllern verbaut sind. Es gibt jede Menge Beispiele aus dieser Gebrauchsfüllerwelt, die belegen, dass man nicht sein letztes Hemd opfern muss, um einen ordentlichen Füller haben zu können. Sie spielen (leider) nur hier in der Forumsdiskussion unverdientermaßen selten eine Rolle. Das habe ich schon öfter bedauert.
Lass' mich daher ein paar Modelle aufzählen, die ich sehr gut kenne, zu mehreren selbst besitze und auch immer dann empfehle, wenn jemand, wie eben Schüler oder Kollegen, einen alltagstauglichen Gebrauchsfüller suchen, der auch mechanisch etwas aushält:
- Die Lamys sind schon genannt worden; hier gibt es keinerlei Ausrutscher, auch nicht im Low-Price-Segment.
- Ebenfalls ein toller Füller ohne Zicken im oben benannten Sinne ist der Parker "Frontier" (ein Spar-Sonnet, aber mit deutlich besserem Tintenfluss!) und sein Bruder
- der Waterman "Allure", aber auch der "Phileas", der "Laureat" oder der "Expert";
- der gute alte Pelikano (und seine Derivate) sowieso.
- Von Rotring machen der "Orleans" und der "Freeway" eine prima Preisleistungsfigur,
- von Diplomat der "XL" (ein abgespeckter "Classic No.1") oder der "Magnum".
- Auch die allermeisten Senator-Füller sind sehr kommod.
Ansonsten möchte ich auf die guten alten Geha-Schul-Kolbenfüller mit ihrem Reservetank verweisen, die bei mir alle weitgehend kratzfrei schreiben. Auch die alten Senator "Regent" sind Spitze mit hervorragendem Flex in der Feder (von seltenen Ausnahmen abgesehen) usw.
Fazit: Es muss keine Goldfeder her, damit man zum Füllerfreund wird (siehe auch meine Erfahrungsberichte zum Diplomat "Classic No.1" oder zum Pelikan "Epoch"), zumal - wie Dieter ganz richtig betont - die Kratzausrutscher bei Goldfedern genauso vorkommen, aber dort gleich u. U. ein paar hundert Euro ärgerlicher sind. Größter Vorteil dieser einfachen Füller: Man kann auch mal einen irgendwo liegen lassen ohne anschließend gleich schlaflose Nächte zu haben. Für mich sind sie daher häufig meine Reisefüller.
Schöne Grüße
Peter
Klare Antwort: "Nein!" Billige Federn müssen nicht kratzen. Es kommt allerdings darauf an, was man unter "billigen Federn" versteht. Ich habe deine Frage so aufgefasst, dass du damit einfache Stahlgebrauchsfedern meinst, wie sie in Schul- und einfachen Alltagsgebrauchsfüllern verbaut sind. Es gibt jede Menge Beispiele aus dieser Gebrauchsfüllerwelt, die belegen, dass man nicht sein letztes Hemd opfern muss, um einen ordentlichen Füller haben zu können. Sie spielen (leider) nur hier in der Forumsdiskussion unverdientermaßen selten eine Rolle. Das habe ich schon öfter bedauert.
Lass' mich daher ein paar Modelle aufzählen, die ich sehr gut kenne, zu mehreren selbst besitze und auch immer dann empfehle, wenn jemand, wie eben Schüler oder Kollegen, einen alltagstauglichen Gebrauchsfüller suchen, der auch mechanisch etwas aushält:
- Die Lamys sind schon genannt worden; hier gibt es keinerlei Ausrutscher, auch nicht im Low-Price-Segment.
- Ebenfalls ein toller Füller ohne Zicken im oben benannten Sinne ist der Parker "Frontier" (ein Spar-Sonnet, aber mit deutlich besserem Tintenfluss!) und sein Bruder
- der Waterman "Allure", aber auch der "Phileas", der "Laureat" oder der "Expert";
- der gute alte Pelikano (und seine Derivate) sowieso.
- Von Rotring machen der "Orleans" und der "Freeway" eine prima Preisleistungsfigur,
- von Diplomat der "XL" (ein abgespeckter "Classic No.1") oder der "Magnum".
- Auch die allermeisten Senator-Füller sind sehr kommod.
Ansonsten möchte ich auf die guten alten Geha-Schul-Kolbenfüller mit ihrem Reservetank verweisen, die bei mir alle weitgehend kratzfrei schreiben. Auch die alten Senator "Regent" sind Spitze mit hervorragendem Flex in der Feder (von seltenen Ausnahmen abgesehen) usw.
Fazit: Es muss keine Goldfeder her, damit man zum Füllerfreund wird (siehe auch meine Erfahrungsberichte zum Diplomat "Classic No.1" oder zum Pelikan "Epoch"), zumal - wie Dieter ganz richtig betont - die Kratzausrutscher bei Goldfedern genauso vorkommen, aber dort gleich u. U. ein paar hundert Euro ärgerlicher sind. Größter Vorteil dieser einfachen Füller: Man kann auch mal einen irgendwo liegen lassen ohne anschließend gleich schlaflose Nächte zu haben. Für mich sind sie daher häufig meine Reisefüller.
Schöne Grüße
Peter
Warum drängen sich mir jetzt Bilder von Sammlern auf, die einfach einen Füller kaufen, weil es ihn gibt? Ich fürchte, dass gerade im elitären Bereich so manche Lusche schlummert, die nur nicht entdeckt wird, weil man mit so einen Ding nicht mehr schreibt. Diese Füller landen in Vitrinen und werden nie Tinte sehen.Katharsis hat geschrieben:.. aber du willst doch nicht etwa Federn die 15€ kosten mit welchen die 150€, 300 und aufwärts kosten, vergleichen. Ist doch logisch dass hier die Qualität anders ist und auch sein muss. Denn weshalb viel Geld ausgeben, wenn man die selbe Qualität um weit weniger Geld bekommen würde?
Und auch im gehobenen Nutzbereich erlauben sich so manche Hersteller ihre Macken, weil der Kunde das Produkt mit allen "Angeber-Faktoren" kauft und die Macken nicht zugeben wird.
Bekannte von uns haben einen Mercedes mit dem blechernen Klappdach - der Mann gab unter vorgehaltener Hand zu, dass er damit keine 50 km ohne Schmerzen fahren könne, aber seine Frau, die das Ding wollte, plant immer wieder irgendwelche Touren, die dann aus fadenscheinigen Gründen doch mit dem Golf gemacht werden.
Ich fürchte, dass so mancher Qualitäts-Füller mit einer BBBBBBB-Feder herumgetragen wird, aber der Phileas daneben mit der M-Feder wird wirklich genutzt...
Viele Grüße
Dieter
Nach meiner Erfahrung sind billige Federn oft sogar besser, oder zumindest gleich gut, wie teure Goldfedern. Zumindest bei Pelikan-Füllhaltern habe ich diese Erfahrung gemacht.
Die teueren Füllhalter sind vor allem deshalb teuer, weil sie in Handarbeit und in kleineren stückzahlen hergestellt werden. Außerdem sind Verpackung, Reklame und Service teurer als bei den billigen Modellen. Hinzu kommt, daß viele Verarbeitungsschritte (z.B. Polieren der Oberfläche, Rhodinieren & Gravieren der Feder, usw.) mehr der Ästhetik als dem Schreibkomfort dienen.
Außerdem sind die Preise (gerade im Hochpreissegment) oft recht willkürlich angesetzt.
Ich besitze mehrere Pelikano, Level L65, L5, M75 und keiner von denen hat eine kratzige Feder. Die beste und angenehmste Feder, die ich besitze, hat ein Level L65 (kostete damals ca. 29 DM). Im Vergleich dazu fühlt sich mein Level L5 (silber) mit der 14ct. Goldfeder so an, als würde man mit Honig statt Tinte schreiben, was ich aber nicht als kratzig, sondern eher als harzig bezeichnen würde.
Der Epoch P360, den ich vor zwei Monaten gekauft habe, hat von Anfang an gekratzt und geharzt. Erst nachdem ich die Feder auf einem Stein glatt poliert habe, schreibt er so angenehm, wie ich es von einem Füller in dieser Preiskategorie erwarte.
Außerdem besitze ich noch einen alten No-Name-Füller, der mich ca. 15 DM gekostet hat. Seine Feder ist hart und unflexibel wie Glas, aber gleitet leicht wie geschmiert.
Wie es sich mit den billigsten Füllhaltern auf dem Markt verhält, kann ich nicht sagen, da diese meist von so schlechter Verarbeitungsqualität sind, daß ich sie nicht in Betracht ziehe. Aber ab 10-15€ bekommt man heute sehr gute und zuverlässige Füllhalter.
Zu Ehrenrettung der teueren Füllhalter muß ich sagen, daß mein Pelikan M800 (Ladenpreis ca. 300 €) sehr angenehm schreibt. Da ich aber nur einen Füller in dieser Preiskategorie besitze, kann ich aber keine statistsich relevante Aussage machen.
Aber natürlich ärgert man sich über ein teueres Schreibgerät, welches die Erwartungen nicht erfüllt mehr, als über ein billiges.
Ich würde sagen, daß beste Preis-Leistungsverhältnis bekommt man bei dem Pelikano P460. Er ist robust, zuverlässig, langlebig und sieht nicht schlecht aus. (kostet ca. 12 €)
Die teueren Füllhalter sind vor allem deshalb teuer, weil sie in Handarbeit und in kleineren stückzahlen hergestellt werden. Außerdem sind Verpackung, Reklame und Service teurer als bei den billigen Modellen. Hinzu kommt, daß viele Verarbeitungsschritte (z.B. Polieren der Oberfläche, Rhodinieren & Gravieren der Feder, usw.) mehr der Ästhetik als dem Schreibkomfort dienen.
Außerdem sind die Preise (gerade im Hochpreissegment) oft recht willkürlich angesetzt.
Ich besitze mehrere Pelikano, Level L65, L5, M75 und keiner von denen hat eine kratzige Feder. Die beste und angenehmste Feder, die ich besitze, hat ein Level L65 (kostete damals ca. 29 DM). Im Vergleich dazu fühlt sich mein Level L5 (silber) mit der 14ct. Goldfeder so an, als würde man mit Honig statt Tinte schreiben, was ich aber nicht als kratzig, sondern eher als harzig bezeichnen würde.
Der Epoch P360, den ich vor zwei Monaten gekauft habe, hat von Anfang an gekratzt und geharzt. Erst nachdem ich die Feder auf einem Stein glatt poliert habe, schreibt er so angenehm, wie ich es von einem Füller in dieser Preiskategorie erwarte.
Außerdem besitze ich noch einen alten No-Name-Füller, der mich ca. 15 DM gekostet hat. Seine Feder ist hart und unflexibel wie Glas, aber gleitet leicht wie geschmiert.
Wie es sich mit den billigsten Füllhaltern auf dem Markt verhält, kann ich nicht sagen, da diese meist von so schlechter Verarbeitungsqualität sind, daß ich sie nicht in Betracht ziehe. Aber ab 10-15€ bekommt man heute sehr gute und zuverlässige Füllhalter.
Zu Ehrenrettung der teueren Füllhalter muß ich sagen, daß mein Pelikan M800 (Ladenpreis ca. 300 €) sehr angenehm schreibt. Da ich aber nur einen Füller in dieser Preiskategorie besitze, kann ich aber keine statistsich relevante Aussage machen.
Aber natürlich ärgert man sich über ein teueres Schreibgerät, welches die Erwartungen nicht erfüllt mehr, als über ein billiges.
Ich würde sagen, daß beste Preis-Leistungsverhältnis bekommt man bei dem Pelikano P460. Er ist robust, zuverlässig, langlebig und sieht nicht schlecht aus. (kostet ca. 12 €)
Zuletzt geändert von Tenryu am 31.03.2006 2:57, insgesamt 1-mal geändert.
Ergänzung zu meinen Vorschreibern:
Meine beiden Schreibtischstandfüller - jederzeit griffbereit und intensiv benutzt - sind mir in der Praxis die liebsten Schreiber. Der eine heißt Senator "Regent", der andere hat gar keinen Namen und war eher ein Zufallstreffer bei Ebay, weil die Versteigerung seinerzeit bei 2,50 DM (!) hängenblieb. Plus 2.- DM Versandkosten macht das 4.50 oder umgerechnet 2,30 EUR. Er hat noch einen Korkkolben und auf seiner Feder steht lediglich: "Edelstahl 12 Gleitspitze", sonst nix! Kein Mensch weiß mehr, wer den hergestellt hat. Aber er erfüllt weitaus besser seinen Zweck als mancher Aufschneiderfüller. Auf einem der letzten Sammlertreffen wurde er sogar mit einem Montblanc (Man bedenke!) verwechselt. Der Betreffende war hinterher sichtlich bedröppelt.
Auf Wiederschreiben!
Peter
Meine beiden Schreibtischstandfüller - jederzeit griffbereit und intensiv benutzt - sind mir in der Praxis die liebsten Schreiber. Der eine heißt Senator "Regent", der andere hat gar keinen Namen und war eher ein Zufallstreffer bei Ebay, weil die Versteigerung seinerzeit bei 2,50 DM (!) hängenblieb. Plus 2.- DM Versandkosten macht das 4.50 oder umgerechnet 2,30 EUR. Er hat noch einen Korkkolben und auf seiner Feder steht lediglich: "Edelstahl 12 Gleitspitze", sonst nix! Kein Mensch weiß mehr, wer den hergestellt hat. Aber er erfüllt weitaus besser seinen Zweck als mancher Aufschneiderfüller. Auf einem der letzten Sammlertreffen wurde er sogar mit einem Montblanc (Man bedenke!) verwechselt. Der Betreffende war hinterher sichtlich bedröppelt.
Auf Wiederschreiben!
Peter
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Hallo,absia hat geschrieben:Hallo Mathias!
Klare Antwort: "Nein!" Billige Federn müssen nicht kratzen. Es kommt allerdings darauf an, was man unter "billigen Federn" versteht. Ich habe deine Frage so aufgefasst, dass du damit einfache Stahlgebrauchsfedern meinst, wie sie in Schul- und einfachen Alltagsgebrauchsfüllern verbaut sind. Es gibt jede Menge Beispiele aus dieser Gebrauchsfüllerwelt, die belegen, dass man nicht sein letztes Hemd opfern muss, um einen ordentlichen Füller haben zu können. Sie spielen (leider) nur hier in der Forumsdiskussion unverdientermaßen selten eine Rolle. Das habe ich schon öfter bedauert.
Lass' mich daher ein paar Modelle aufzählen, die ich sehr gut kenne, zu mehreren selbst besitze und auch immer dann empfehle, wenn jemand, wie eben Schüler oder Kollegen, einen alltagstauglichen Gebrauchsfüller suchen, der auch mechanisch etwas aushält:
- Die Lamys sind schon genannt worden; hier gibt es keinerlei Ausrutscher, auch nicht im Low-Price-Segment.
- Ebenfalls ein toller Füller ohne Zicken im oben benannten Sinne ist der Parker "Frontier" (ein Spar-Sonnet, aber mit deutlich besserem Tintenfluss!) und sein Bruder
- der Waterman "Allure", aber auch der "Phileas", der "Laureat" oder der "Expert";
- der gute alte Pelikano (und seine Derivate) sowieso.
- Von Rotring machen der "Orleans" und der "Freeway" eine prima Preisleistungsfigur,
- von Diplomat der "XL" (ein abgespeckter "Classic No.1") oder der "Magnum".
- Auch die allermeisten Senator-Füller sind sehr kommod.
Ansonsten möchte ich auf die guten alten Geha-Schul-Kolbenfüller mit ihrem Reservetank verweisen, die bei mir alle weitgehend kratzfrei schreiben. Auch die alten Senator "Regent" sind Spitze mit hervorragendem Flex in der Feder (von seltenen Ausnahmen abgesehen) usw.
Fazit: Es muss keine Goldfeder her, damit man zum Füllerfreund wird (siehe auch meine Erfahrungsberichte zum Diplomat "Classic No.1" oder zum Pelikan "Epoch"), zumal - wie Dieter ganz richtig betont - die Kratzausrutscher bei Goldfedern genauso vorkommen, aber dort gleich u. U. ein paar hundert Euro ärgerlicher sind. Größter Vorteil dieser einfachen Füller: Man kann auch mal einen irgendwo liegen lassen ohne anschließend gleich schlaflose Nächte zu haben. Für mich sind sie daher häufig meine Reisefüller.
Schöne Grüße
Peter
den Senatoren stimme ich voll zu, habe zwei im täglichen Einsatz. Aber auch bei den Senator-Federn gibt es eklatante Unterschiede: Ich habe mehrere Senator Regent die mit der einfarbigen Iridium-Pointfeder (vergoldet oder Edelstahl) sind richtige Stahlnägel, die beiden die ich ergattern konnte mit der bicolor Iridium-Point Feder (die feder ist Goldfarben nur der vordere Rand ist V-förmig in "siber"farben gehalten) sind so gut das ich sie öfter mal meinem M600 vorziehe!
Aber auch von Pelikan gibt es in der Classic Serie sehr schöne Federn für ganz kleines Geld, ich habe einen M250 dessen 14er Goldfeder ich gegen eine viel besser schreibende vergoldete Edelstahlfeder vom M150 getauscht habe und schreibe sehr gerne damit.
Zu den Schulfüllern: Ich kann die Geha-Champion Baureihe aus den 90ern empfehlen, sehr günstige Füller mit ausgezeichneter Balance und schönem Tintenfluss (Waterman-Tinte). Gibt es auf Ibäh für nen kleinen Euro...
Und auch den 460er Pelikano kann mann und frau jederzeit mit Freude nutzen, probiert mal den mit einer B-Feder...
Wohingegen ich auch schon einen M75 hatte mit dem schreiben nicht hinzukriegen war, nur gravieren...
Gruss,
Pelikaniac
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Mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass von meinen sieben Lamy-Füllern (normale Stahlfedern) eigentlich nur einer richtig gut schreibt - und das ist der, der seit fünf Jahren im Alltagsgebrauch ist. Es scheint also doch so etwas wie einschreiben zu geben, denn das Korn ist deutlich abgeflacht und mittlerweile so breit wie bei einer M-Feder, obwohl es sich ursprünglich um eine F-Feder handelte. Da ich mich zudem immer wieder mit schwankendem Tintenfluss konfrontiert sehe, muss ich zugeben, dass ich Leute verstehen kann, die einen Kugelschreiber benutzen, "weil es einfacher ist". Dann muss man auch keine Angst haben, dass die Tinte verwischt.
Worauf ich eigentlich hinauswill: Offensichtlich muss ich in eine höhere Preisklasse wechseln, wenn ich mit einem Füller uneingeschränktes Schreibvergnügen erfahren will.
Freundliche Grüße
Mathias
Worauf ich eigentlich hinauswill: Offensichtlich muss ich in eine höhere Preisklasse wechseln, wenn ich mit einem Füller uneingeschränktes Schreibvergnügen erfahren will.
Freundliche Grüße
Mathias
Hallo miteinander
Ich kann nun leider nicht sehr viel sagen zu den Lamy-Füllern, da ich davon keinen im Einsatz habe. Jedoch habe ich diverse billigere Pelikane im Einsatz (Pelikan GO, M100, M200, auch mit unterschiedlichen Tinten) und alle haben sich nach kurzem Kratzen eingeschrieben und schreiben nun butterweich. Auch der Tintenfluss ist da voll in Ordnung und verursacht keine Probleme. Kann also nicht gundsätzlich ein Problem der billigen Füller sein.
Ciao
Janus
Ich kann nun leider nicht sehr viel sagen zu den Lamy-Füllern, da ich davon keinen im Einsatz habe. Jedoch habe ich diverse billigere Pelikane im Einsatz (Pelikan GO, M100, M200, auch mit unterschiedlichen Tinten) und alle haben sich nach kurzem Kratzen eingeschrieben und schreiben nun butterweich. Auch der Tintenfluss ist da voll in Ordnung und verursacht keine Probleme. Kann also nicht gundsätzlich ein Problem der billigen Füller sein.
Ciao
Janus