Bleistiftminen >1.18mm?
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- Cepasaccus
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Jetzt bin ich ziemlich ratlos. Ich verstehe nicht, daß sich Klemmröhrchen und Auswerferstift gleichzeitig bewegen und man sie auch so einfach nach hinten schieben kann.
Da fragst du besser den anderen Andreas (Andi36). Der kennt sich mit den Parker Stiften besser aus.
Mein Kaweco scheint doch grundsätzlich etwas anders aufgebaut zu sein. Ich dachte, die wären ähnlicher.
Tut mir leid, daß ich da nicht weiter helfen kann.
Ich drück dir die Daumen, daß du es doch noch hinbekommst.
Gruß
Andreas
Da fragst du besser den anderen Andreas (Andi36). Der kennt sich mit den Parker Stiften besser aus.
Mein Kaweco scheint doch grundsätzlich etwas anders aufgebaut zu sein. Ich dachte, die wären ähnlicher.
Tut mir leid, daß ich da nicht weiter helfen kann.
Ich drück dir die Daumen, daß du es doch noch hinbekommst.
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Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Da ist die Mechanik überdreht, wie Harald schon befürchtet hat.
Wenn man die Kappe im Uhrzeigersinn dreht, hat der Stift einen Anschlag, der Auswerfer fährt auf der letzten 1/3 Umdrehung nach vorne.
Dreht man links herum fährt zuerst der Auswerfer ein (er fähr ganz in das Röhrchen zurück - nicht bündig, wie in dem Film zu sehen) dann bewegt sich die Hülse zurück, auch wieder bis zum Anschlag.
Ist die Mechanik überdreht, ist eigentlich kaum was zu machen. Ich habe sie schon ein paar mal komplett zerlegt, unter der Messinghülse ist eine Wendel, und die Mitnehmer des Auswerfers und der Hülse, die durch die Wendel vor/zurück bewegt werden, sind sehr filigran gestaltet. Wurden diese abgeschert, dann ist Feierabend. Aber ich konnte sie in einem Fall mit einer Spitzzange wieder hinbiegen. Die Operation war nicht einfach und die Lösung eher akademisch: die Mechanik bewegte sich wieder, aber wehe Du drehst sie aus versehen wieder gegen den Anschlag - dann ist der Mitnehmer gleich wieder weg. Also: hat sich für den Alltagsbetrieb nicht bewährt.
Viel Grüße
Andreas
Wenn man die Kappe im Uhrzeigersinn dreht, hat der Stift einen Anschlag, der Auswerfer fährt auf der letzten 1/3 Umdrehung nach vorne.
Dreht man links herum fährt zuerst der Auswerfer ein (er fähr ganz in das Röhrchen zurück - nicht bündig, wie in dem Film zu sehen) dann bewegt sich die Hülse zurück, auch wieder bis zum Anschlag.
Ist die Mechanik überdreht, ist eigentlich kaum was zu machen. Ich habe sie schon ein paar mal komplett zerlegt, unter der Messinghülse ist eine Wendel, und die Mitnehmer des Auswerfers und der Hülse, die durch die Wendel vor/zurück bewegt werden, sind sehr filigran gestaltet. Wurden diese abgeschert, dann ist Feierabend. Aber ich konnte sie in einem Fall mit einer Spitzzange wieder hinbiegen. Die Operation war nicht einfach und die Lösung eher akademisch: die Mechanik bewegte sich wieder, aber wehe Du drehst sie aus versehen wieder gegen den Anschlag - dann ist der Mitnehmer gleich wieder weg. Also: hat sich für den Alltagsbetrieb nicht bewährt.
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Andreas, ich finde schon, dass er noch benutzbar ist, aber wie zerlege ich ihn? Vielleicht faellt mir was ein.
Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Manchmal dauert es ein bißchen länger, bis es "klick" macht - in diesem Fall mehrere Jahre. So lange jedenfalls habe ich schon einen "51" Drehbleistift, den ich nicht reparieren konnte.
Dieser Thread von Cepassacus hat mich nun wieder zum Nachdenken gebracht - und plötzlich war sie da die Lösung - löten! Warum bin ich da nicht schon eher drauf gekommen!
Und weil's so schön war habe ich gleich 2 weitere Stifte repariert, so auch einen Vacumatic Drehbleistift:
Zur Reparaturanleitung geht's da lang, denn ich habe mich entschlossen sie im Pen-Wiki und nicht hier zu posten.
Viele Grüße,
Andreas
Dieser Thread von Cepassacus hat mich nun wieder zum Nachdenken gebracht - und plötzlich war sie da die Lösung - löten! Warum bin ich da nicht schon eher drauf gekommen!
Und weil's so schön war habe ich gleich 2 weitere Stifte repariert, so auch einen Vacumatic Drehbleistift:
Zur Reparaturanleitung geht's da lang, denn ich habe mich entschlossen sie im Pen-Wiki und nicht hier zu posten.
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Hallo Andreas!
Eine sehr schöne Reparaturanleitung, vielen Dank!
Eine sehr schöne Reparaturanleitung, vielen Dank!
Grüße von Klaus!
Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Hut ab!
Tolle Reparatur, und gewiss nichts für Leute mit dicken Fingern.
Das erinnert mich schmerzlich an so einige Baustellen beim Schiffsmodellbau.
Wie oft hast du dir die Pfoten verbrannt?
Gruß
Andreas
Tolle Reparatur, und gewiss nichts für Leute mit dicken Fingern.
Das erinnert mich schmerzlich an so einige Baustellen beim Schiffsmodellbau.
Wie oft hast du dir die Pfoten verbrannt?
Gruß
Andreas
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- Cepasaccus
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
An Loeten habe ich bei Deiner Aussage auch gedacht.
Bei mir sieht die Huelse anders aus und ich hab es bisher nicht zerlegt bekommen. Ich mach mal Fotos.
Bei mir sieht die Huelse anders aus und ich hab es bisher nicht zerlegt bekommen. Ich mach mal Fotos.
- Cepasaccus
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
So sieht es bei mir aus.
- Dateianhänge
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- Bleistift.JPG (36.67 KiB) 5678 mal betrachtet
Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Hmmm...
schwer zu sagen, wo man da ran muss. Hast Du mal nach Bildern eines zerlegten Bleistifts gegoogelt? auf die schnelle habe ich erst mal nichts gefunden.
Was ich noch versuchen würde um die Teile auseinander zu bekommen:
- Wärmeeinwirkung
- ein Tropfen "Caramba" Rostlöser, o.Ä. an den Nahtstellen einziehen lassen
Mehr fällt mir aber auch nicht ein.
Gruß,
Andreas
schwer zu sagen, wo man da ran muss. Hast Du mal nach Bildern eines zerlegten Bleistifts gegoogelt? auf die schnelle habe ich erst mal nichts gefunden.
Was ich noch versuchen würde um die Teile auseinander zu bekommen:
- Wärmeeinwirkung
- ein Tropfen "Caramba" Rostlöser, o.Ä. an den Nahtstellen einziehen lassen
Mehr fällt mir aber auch nicht ein.
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Huch! War eigentlich ganz einfach. Nach Herausziehen der Lead Cartridge wurde ein Schraeubchen sichtbar. Rausschrauben und alles hat sich zerlegt.
Das Zentralstueck hat einen Zapfen, der am Auswerferende ist. Wo gehoert da ein zweiter hin? Auch an den Auswerfer nur weiter vorne? Was hast Du gemacht, dass die zwei Teile nicht zusammenloeten?
Cepasaccus
Das Zentralstueck hat einen Zapfen, der am Auswerferende ist. Wo gehoert da ein zweiter hin? Auch an den Auswerfer nur weiter vorne? Was hast Du gemacht, dass die zwei Teile nicht zusammenloeten?
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- zerlegt.jpg (120.29 KiB) 5585 mal betrachtet
Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Ich schau mir das bei meinem noch mal genau an und mach ein paar Fotos. muss nur noch was anderes erledigen...
Aber sag mal, hat die Spindel an der Aussenseite auch so einen Zapfen? Hat die Alu Hülse innen eine Helix?
Andreas
Aber sag mal, hat die Spindel an der Aussenseite auch so einen Zapfen? Hat die Alu Hülse innen eine Helix?
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Die hintere Aluhuelse hat eine Nut und die Spirale einen Zapfen.
Wie funktioniert bei Dir die Bewegung des Auswerfers?
Wie funktioniert bei Dir die Bewegung des Auswerfers?
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Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Andi, ich glaube mein Bleistift funktioniert genauso wie er es sollte.
Durch die Feder ist meine Helix beweglich gelagert. Der Zapfen am Auswurf kann hinten und vorne durchdrehen. Wenn man nach vorne schraubt stoesst die Halterung in der Spitze an und stopt. Der Auswurf wird weiter nach vorne geschoben und wirft die Mine aus. Das geht so weit bis der Zapfen aus der Helix herauskommt und Klack-Klack macht. Da ist keine Kraft drauf und es kann nichts passieren. Dann muss man ganz nach hinten schrauben. Die Halterung stoesst mit dem Ende an der Abschlussschraube an und bleibt stehen. Der Auswurf wird weiter nach hinten bewegt bis er hinten an der Helix austritt und wieder keine Krauft mehr wirkt. Dann kann man eine Mine reinstecken. Sieht fuer mich wie eine Weiterentwicklung aus um Schaeden zu vermeiden.
Cepasaccus
Durch die Feder ist meine Helix beweglich gelagert. Der Zapfen am Auswurf kann hinten und vorne durchdrehen. Wenn man nach vorne schraubt stoesst die Halterung in der Spitze an und stopt. Der Auswurf wird weiter nach vorne geschoben und wirft die Mine aus. Das geht so weit bis der Zapfen aus der Helix herauskommt und Klack-Klack macht. Da ist keine Kraft drauf und es kann nichts passieren. Dann muss man ganz nach hinten schrauben. Die Halterung stoesst mit dem Ende an der Abschlussschraube an und bleibt stehen. Der Auswurf wird weiter nach hinten bewegt bis er hinten an der Helix austritt und wieder keine Krauft mehr wirkt. Dann kann man eine Mine reinstecken. Sieht fuer mich wie eine Weiterentwicklung aus um Schaeden zu vermeiden.
Cepasaccus
Re: Bleistiftminen >1.18mm?
Ich habe inzwisch rausbekommen, dass die die Bauart von Deinem Stift aus den 30ern stammt, während meiner aus den 40er ist. Klingt plausibel, der zugehörige Füller trägt den Datumscode von 1940.
Wenn Du die Teile zusammensteckst, funktioniert die Mechanik, wenn ich Dich richtig verstehe - auch der Auswerfer fährt vor und zurück.
Jezt wo er zerlegt ist kannst Du ja mal prüfen warum der Halter die Mine nicht festhält - schon probiert?
Die Mechanik von Deinem Stift ist deutlich aufwendiger als bei meinem - sieht man schon an der Anzahl der Teile. Vermutlich hat man das System vereinfacht, um kostengünstiger produzieren zu können.
Jetzt versuche ich nochmal die Mechanik des Auswerfers bei meiner Ausführung zu beschreiben:
Der Auswerfer bewegt sich um ca. 5mm im Minenhalter hin und her. Im folgenden Bild ist er in der hinteren Endposition, also eingefahren -> die Mine klemmt.
Die beiden Mitnehmer werden in der Wendel mit Gang-Unterschied 1 hintereinander geführt.
Die Wendel endet am vorderen Ende mit einem Leer-Gang (Steigung 0, oder platt ausgedrückt: wie die Endlosrille am Ende einer Schallplatte).
D.h. bei der letzten Umdehung vor dem Anschlag wird der vordere Mitnehmer (und damit der Minenhalter) nicht mehr nach vorne bewegt, während sich der Mitnehmer des Auswerfer noch in der Steigung befindet -> er wird also nun um die 5 mm nach vorne geschoben).
Ist die letzte Umdrehung gemacht, stehen die beiden Mitnehmer auf Block und die Mechanik läßt sich nicht mehr weiter drehen.
Wie die Mechanik bei Deinem Stift funktioniert hab ich noch nicht ganz verstanden, da läßt mich mein räumliches Vorstellungsvermögen gerade im Stich. Es wäre leichter die Teile in der Hand zu haben und damit zu spielen.
Naja, vielleicht raff ich das morgen, wenn ich ausgeschlafen bin.
Andreas
Wenn Du die Teile zusammensteckst, funktioniert die Mechanik, wenn ich Dich richtig verstehe - auch der Auswerfer fährt vor und zurück.
Jezt wo er zerlegt ist kannst Du ja mal prüfen warum der Halter die Mine nicht festhält - schon probiert?
Die Mechanik von Deinem Stift ist deutlich aufwendiger als bei meinem - sieht man schon an der Anzahl der Teile. Vermutlich hat man das System vereinfacht, um kostengünstiger produzieren zu können.
Jetzt versuche ich nochmal die Mechanik des Auswerfers bei meiner Ausführung zu beschreiben:
Der Auswerfer bewegt sich um ca. 5mm im Minenhalter hin und her. Im folgenden Bild ist er in der hinteren Endposition, also eingefahren -> die Mine klemmt.
Die beiden Mitnehmer werden in der Wendel mit Gang-Unterschied 1 hintereinander geführt.
Die Wendel endet am vorderen Ende mit einem Leer-Gang (Steigung 0, oder platt ausgedrückt: wie die Endlosrille am Ende einer Schallplatte).
D.h. bei der letzten Umdehung vor dem Anschlag wird der vordere Mitnehmer (und damit der Minenhalter) nicht mehr nach vorne bewegt, während sich der Mitnehmer des Auswerfer noch in der Steigung befindet -> er wird also nun um die 5 mm nach vorne geschoben).
Ist die letzte Umdrehung gemacht, stehen die beiden Mitnehmer auf Block und die Mechanik läßt sich nicht mehr weiter drehen.
Wie die Mechanik bei Deinem Stift funktioniert hab ich noch nicht ganz verstanden, da läßt mich mein räumliches Vorstellungsvermögen gerade im Stich. Es wäre leichter die Teile in der Hand zu haben und damit zu spielen.
Naja, vielleicht raff ich das morgen, wenn ich ausgeschlafen bin.
Andreas
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