Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
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Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Hallo
Laut Pelikan soll man ja, nachdem man den Kolben im Füller ganz hochgedreht hat, fünf Tropfen Tinte zurück ins Glas geben. Das wußte ich erst seit ich 1999 einen neuen Pelikan gekauft und die Gebrauchsanweisung gelesen hatte. Davor besaß ich einen kleinen M150 Kolbenfüller den ich über fünfzehn Jahre täglich im Einsatz hatte. Ich habe bei diesem Füller nie Tinte zurück ins Glas gegeben, einfach weil ich nicht wußte dass man das machen soll. Probleme mit dem Füller gab es nie, er schrieb immer sehr zuverlässig und wurde auch nie gereinigt. Allerdings habe ich damit ausschließlich Pelikan Königsblau verschrieben, etwa zwei bis drei Tankfüllungen pro Woche. Es herrschte also immer guter Tintendurchfluss.
Wie sieht das eigentlich mit Kolbenfüllern anderer Hersteller aus? Soll man da beim Befüllen auch Tinte zurück ins Glas geben oder steht davon Nichts in der Gebrauchsanweisung?
Und warum ausgerechnet fünf Tropfen bei Pelikan? Reichen nicht drei Tropfen aus? Oder ist das alles Voodoo aus den 30er Jahren und gilt für heutige Modelle mit Spritzgusstintenleiter nicht mehr?
Was meint Ihr?
Liebe Grüße,
Norika
Laut Pelikan soll man ja, nachdem man den Kolben im Füller ganz hochgedreht hat, fünf Tropfen Tinte zurück ins Glas geben. Das wußte ich erst seit ich 1999 einen neuen Pelikan gekauft und die Gebrauchsanweisung gelesen hatte. Davor besaß ich einen kleinen M150 Kolbenfüller den ich über fünfzehn Jahre täglich im Einsatz hatte. Ich habe bei diesem Füller nie Tinte zurück ins Glas gegeben, einfach weil ich nicht wußte dass man das machen soll. Probleme mit dem Füller gab es nie, er schrieb immer sehr zuverlässig und wurde auch nie gereinigt. Allerdings habe ich damit ausschließlich Pelikan Königsblau verschrieben, etwa zwei bis drei Tankfüllungen pro Woche. Es herrschte also immer guter Tintendurchfluss.
Wie sieht das eigentlich mit Kolbenfüllern anderer Hersteller aus? Soll man da beim Befüllen auch Tinte zurück ins Glas geben oder steht davon Nichts in der Gebrauchsanweisung?
Und warum ausgerechnet fünf Tropfen bei Pelikan? Reichen nicht drei Tropfen aus? Oder ist das alles Voodoo aus den 30er Jahren und gilt für heutige Modelle mit Spritzgusstintenleiter nicht mehr?
Was meint Ihr?
Liebe Grüße,
Norika
Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur.
Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Da täten mich die Gründe auch interessieren... ich mach's nämlich auch nie...
Ciao - Peter
Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Vielleicht damit der Tintenleiter von Tinte befreit wird und beim Transport die Gefahr von versifften Kappen reduziert wird? Wäre meine Theorie.
- David
- ichmeisterdustift
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Ich mache das auch nicht, halte aber nach dem Befüllen immer ein Zewatuch unter den Tintenleiter (erzielt wohl den gleichen Effekt). Womöglich soll damit verhindert werden, dass beim ersten Ansetzen nach dem Tanken ein fetter Tintenklecks auf dem Papier landet.
Gruß,
Volker
Gruß,
Volker
-
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Ja genau so ist es ... ich mach das meistdamit der Tintenleiter von Tinte befreit wird und beim Transport die Gefahr von versifften Kappen reduziert wird
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
http://www.fountainpen.de
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Ok, dan passt das - so mach ichs auch.ichmeisterdustift hat geschrieben:Ich mache das auch nicht, halte aber nach dem Befüllen immer ein Zewatuch unter den Tintenleiter (erzielt wohl den gleichen Effekt).
@ Michael: das mit dem "meist" müssen wir mal genauer besprechen...
Ciao - Peter
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Hallo zusammen,
also: ich hab bisher immer zurücktropfen lassen, weil mein erster Kolbenfüller ein neuer Pelikan war - und da war die entsprechende Anleitung dabei. Als Mensch mit zwanghaften Persönlichkeitsanteilen habe ich ungefragt die Anleitung befolgt.
Seit einigen Minuten sind nun die neugierigen Persönlichkeitsanteile geweckt - und die fragen nach einer Begründung.
Zunächst mal: die Versuchsreihe von @Norika mit ca. 1.500 bis etwas über 2.000 Versuchen, die statistisch wohl breit genug angelegt war, zeigt: es geht auch ohne Zurücktropfen. Inwieweit die Erfahrungen von @Tombstone hier statistisch verwertbar sind, ist fraglich - es fehlt die Angabe der Zahlengrundlage. Ich gehe aber davon aus, dass er es oft genug praktiziert hat, um eine sichere Aussage treffen zu können.
Die Anleitung zum Reform 1745 kommt ohne Zurücktropfen aus.
Die Idee, dass das Raustropfenlassen der Tinte einer Reinigung des Füllers dienen soll, kann man wohl getrost verwerfen. Wäre es nämlich wirklich so, dass man mit den fünf Tropfen Tinte auch nennenswerten Dreck aus dem Füller befördern würde, dann wäre es sehr dämlich, diesen Dreck zurück ins Tintenglas tropfen zu lassen, um beim nächsten Befüllen dann den gleichen Dreck wieder in den Füller zu ziehen. Sollte hier tatsächlich an Reinigung gedacht sein, müsste man die fünf Tropfen überall hin tropfen lassen - aber eben nicht zurück ins Glas.
Lesen bildet im Allgemeinen - in diesem Fall führt es aber zu großem Kopfschütteln. Neben der bebilderten, aber nicht beschrifteten (und deswegen nicht begründeten) Anleitung, die meinem M400 vor bald dreißig Jahren beilag, bietet Pelikan im Netz auch eine beschriftete Anleitung zum Befüllen der Füller. (Dieser Anleitung geht übrigens unmittelbar eine Anleitung zum Reinigen voraus - was die These der Reinigung durch das Raustropfenlassen nochmals unwahrscheinlich macht.) Und sie enthält sogar eine Begründung - allerdings nicht beim Zurücktropfenlassen, sondern unmittelbar danach:
Der eintretende Effekt dürfte von @agnoeo, @ichmeisterdustift und @fountainpen.de korrekt beschrieben sein: indem ich die Luft durch den Tintenleiter in den Behälter ziehe, nehme ich "überflüssige" Tinte, die sich vom Eintauchen her noch dort befinden könnte, mit in den Behälter und habe einen "sauberen" Tintenleiter, der auf keinen Fall kleckst und/oder die Kappe beschmutzt. Das Zurücktropfenlassen der Tinte ist eine notwendige Vorbereitung für diese Aktion: in einen komplett mit Tinte gefüllten Behälter kann ich eben keine Luft einziehen.
Just my two cents
Jörg
also: ich hab bisher immer zurücktropfen lassen, weil mein erster Kolbenfüller ein neuer Pelikan war - und da war die entsprechende Anleitung dabei. Als Mensch mit zwanghaften Persönlichkeitsanteilen habe ich ungefragt die Anleitung befolgt.
Seit einigen Minuten sind nun die neugierigen Persönlichkeitsanteile geweckt - und die fragen nach einer Begründung.
Zunächst mal: die Versuchsreihe von @Norika mit ca. 1.500 bis etwas über 2.000 Versuchen, die statistisch wohl breit genug angelegt war, zeigt: es geht auch ohne Zurücktropfen. Inwieweit die Erfahrungen von @Tombstone hier statistisch verwertbar sind, ist fraglich - es fehlt die Angabe der Zahlengrundlage. Ich gehe aber davon aus, dass er es oft genug praktiziert hat, um eine sichere Aussage treffen zu können.
Die Anleitung zum Reform 1745 kommt ohne Zurücktropfen aus.
Die Idee, dass das Raustropfenlassen der Tinte einer Reinigung des Füllers dienen soll, kann man wohl getrost verwerfen. Wäre es nämlich wirklich so, dass man mit den fünf Tropfen Tinte auch nennenswerten Dreck aus dem Füller befördern würde, dann wäre es sehr dämlich, diesen Dreck zurück ins Tintenglas tropfen zu lassen, um beim nächsten Befüllen dann den gleichen Dreck wieder in den Füller zu ziehen. Sollte hier tatsächlich an Reinigung gedacht sein, müsste man die fünf Tropfen überall hin tropfen lassen - aber eben nicht zurück ins Glas.
Lesen bildet im Allgemeinen - in diesem Fall führt es aber zu großem Kopfschütteln. Neben der bebilderten, aber nicht beschrifteten (und deswegen nicht begründeten) Anleitung, die meinem M400 vor bald dreißig Jahren beilag, bietet Pelikan im Netz auch eine beschriftete Anleitung zum Befüllen der Füller. (Dieser Anleitung geht übrigens unmittelbar eine Anleitung zum Reinigen voraus - was die These der Reinigung durch das Raustropfenlassen nochmals unwahrscheinlich macht.) Und sie enthält sogar eine Begründung - allerdings nicht beim Zurücktropfenlassen, sondern unmittelbar danach:
Wenn ich das jetzt langsam zu verstehen versuche, dann erweist es sich als völliger Unsinn. Indem ich den Knopf nach rechts drehe, bewege ich den Kolben nach unten. Da die Feder sich in der Luft befindet, entferne ich keine Luft aus dem Tintenbehälter (dazu müsste ich den Knpf nach links drehen und den Kolben damit nach oben bewegen), sondern ziehe Luft hinein.Abschließend halten Sie Ihren Füllhalter aufrecht, mit der Feder nach oben, und drehen Sie den Knopf noch etwas weiter nach rechts, um die restliche Luft aus dem Tintenbehälter zu entfernen.
Der eintretende Effekt dürfte von @agnoeo, @ichmeisterdustift und @fountainpen.de korrekt beschrieben sein: indem ich die Luft durch den Tintenleiter in den Behälter ziehe, nehme ich "überflüssige" Tinte, die sich vom Eintauchen her noch dort befinden könnte, mit in den Behälter und habe einen "sauberen" Tintenleiter, der auf keinen Fall kleckst und/oder die Kappe beschmutzt. Das Zurücktropfenlassen der Tinte ist eine notwendige Vorbereitung für diese Aktion: in einen komplett mit Tinte gefüllten Behälter kann ich eben keine Luft einziehen.
Just my two cents
Jörg
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Hi Peter,
Taschentuch und Zurücktropfen hat, wie Volker beschrieben einen ähnlichen Effekt ... wobei ich auch immer ein Taschentuch benutze ... am Griffstück ist ja auch Tinte und die bekommt man durch das Zurücktropfen nicht weg.
So besser 8)
Viele Grüße
Michael
Taschentuch und Zurücktropfen hat, wie Volker beschrieben einen ähnlichen Effekt ... wobei ich auch immer ein Taschentuch benutze ... am Griffstück ist ja auch Tinte und die bekommt man durch das Zurücktropfen nicht weg.
So besser 8)
Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Hallo zusammen
Mit diesen 3-5 Tropfen (sogenau muß es nicht sein) will man sicherstellen, daß keine Tinte im Luftkanal ist. Das würde den Druckausgleich im Tank behindern.
Wenn ein Schlaumeier wie ich , den Füller wie eine Injektionsspritze luftfrei aufzieht, muß er mit Problemen rechnen. Solchen Spezialisten bringen die paar Tropfen eine sichere Funktion auch nach dem Betanken.
Schöne Grüße
Andreas
Mit diesen 3-5 Tropfen (sogenau muß es nicht sein) will man sicherstellen, daß keine Tinte im Luftkanal ist. Das würde den Druckausgleich im Tank behindern.
Wenn ein Schlaumeier wie ich , den Füller wie eine Injektionsspritze luftfrei aufzieht, muß er mit Problemen rechnen. Solchen Spezialisten bringen die paar Tropfen eine sichere Funktion auch nach dem Betanken.
Schöne Grüße
Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
-
- Beiträge: 5
- Registriert: 20.02.2014 11:32
- Wohnort: Berlin
Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Ich bewundere Euch, dass das bei euch schon immer so unkompliziert funktioniert hat - ich hatte, als ich angefangen habe Konverter zu benutzen, oft Probleme mit dem Druckausgleich zwischen Tintentank und außen gehabt, was sich in (sehr nervigen) Tintenflussproblemen äußert. Seitdem ich immer etwas zurücktropfe und den Rest mit Luft aufziehe, gibt's sowas nicht mehr. Bei mir war's aber nur mit Konvertern, mit Kolbenfüllern komischerweise niemals...
Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Und wie sind die Empfehlungen für Hebelfüller oder Kompressorfüller ? Wie bekomme ich da den Tintenleiter frei ?
Voodoo?
Hallo,
bei mir lief es anders: bei meinem ersten Kolbenfüller gab es keine Anleitung, und die Methode komplett Füllen, aus dem überfüllten Halter sicherheitshalber ca. 6 Tropfen wieder raus, Spitze nach oben und zudrehen habe ich mir selbst zurecht gelegt, weil es mir sinnvoll erschien.
Viele Grüße
Marcel
bei mir lief es anders: bei meinem ersten Kolbenfüller gab es keine Anleitung, und die Methode komplett Füllen, aus dem überfüllten Halter sicherheitshalber ca. 6 Tropfen wieder raus, Spitze nach oben und zudrehen habe ich mir selbst zurecht gelegt, weil es mir sinnvoll erschien.
Viele Grüße
Marcel
Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Gerade hab ich gedacht: "Oh, welch ein guter Thread. Gerade jetzt, wo ich sehe, dass mein Lamy 2000 Aussetzer hat . Da sehe ich, dass die Tinte zur Neige geht
Zum Thema: ich tropfe nichts zurück, wische jedoch ab. Probleme hab ich bei Kolbenfüller keine, bei manchen (Billig-)Konvertern manchmal, wenn die Tinte nicht "nachläuft". Kurzes Klopfen (auf Holz, wie immer ) hilft dann.
Zum Thema: ich tropfe nichts zurück, wische jedoch ab. Probleme hab ich bei Kolbenfüller keine, bei manchen (Billig-)Konvertern manchmal, wenn die Tinte nicht "nachläuft". Kurzes Klopfen (auf Holz, wie immer ) hilft dann.
Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Also so viel Luft braucht der Füller nun auch wieder nichtpatta hat geschrieben:Gerade hab ich gedacht: "Oh, welch ein guter Thread. Gerade jetzt, wo ich sehe, dass mein Lamy 2000 Aussetzer hat . Da sehe ich, dass die Tinte zur Neige geht
Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Re: Fünf Tropfen zurück ins Glas, Voodoo?
Sinn der Sache ist es, dass der Tintenleiter nicht unter Wasser steht, dann funktioniert nämlich der Druckausgleich nicht und der Kollektor kann seine Pufferfunktion nicht erfüllen -> Gefahr von Klecksen und Tinte in der Kappe.
- ein paar Tropfen Tinte zurück ins Glas
- Abtupfen mit Taschentuch oder Küchenpapier
- bei der letzen Umdrechung des Füllknopfes Luft ansaugen
das alles wird seinen Zweck erfüllen.
Je nach Bauart des Füllers wähle ich die 2te oder 3te Alternative. Das zurückgeben von Tinte ins Tintenglas vermeide ich wenn's geht.
Gruß,
Andreas
- ein paar Tropfen Tinte zurück ins Glas
- Abtupfen mit Taschentuch oder Küchenpapier
- bei der letzen Umdrechung des Füllknopfes Luft ansaugen
das alles wird seinen Zweck erfüllen.
Je nach Bauart des Füllers wähle ich die 2te oder 3te Alternative. Das zurückgeben von Tinte ins Tintenglas vermeide ich wenn's geht.
Gruß,
Andreas
Don't feed the troll.