Kolbendichtung Haro

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desas
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Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 24.04.2014 20:12

Guten Abend,

ich bin neu im Forum, mein Name ist Desas.

Seit wenigen Tage besitze ich einen HAro-Glasfüller, der beim Kauf seeeehr zuwendungsbedürftig war.
Nach intensivem Aufenthalt im Ultraschallbad konnte ich den Füller zerlegen.

Der Kolben trägt leider keinen Kopf / Dichtung mehr.

Nun bin ich auf der Suche nach eine Dichtung oder zumindest einer verwertbaren Abbildung, um eine Dichtung anzufertigen.
Edit: In der Bohrung steckt quer ein Drahtstift. Ich denke, da muss ein Stempel rein, mit einer eingelegten Dichtung aus Kork oder Gummi. Nach dem Ultraschall war aber nix mehr da, nur Krümel :(

Kann mir hier jemand weiterhelfen? Da wäre ich wirklich dankbar.
Auch interessant ist die Frage nach dem ungefähren Alter des Füllers, Haro war zwar nur knapp dreißig Jahre im Geschäft (nach meinem Kenntnisstand), in eine solche Zeit passen aber auch recht viele Modelle.

Für jede Unterstützung schon mal herzlichen Dank.

Desas
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newlife
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von newlife » 29.04.2014 14:20

Hallo Desas!

Da bleibt dir mit Hausmitteln keine große Wahl! Such dir ein passendes rundes Stück Kunststoff, das du mit dem Querstift verankerst. Anschließend bastelst du dir aus Kork eine neue Dichtung und klebst sie fest. Im WIKI findest du hierzu auch eine Anleitung, auch an diversen Orten hier im Forum.
Grüße von Klaus!

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desas
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 29.04.2014 19:14

Hallo Klaus,

danke für die Rückmeldung.

Ich habe schon befürchtet, dass da niemand mit einem Bild dienen kann.

Es wird eine kleine Herausforderung, aber mehr als dassder Füller weiterhin nicht nutzbar ist, kann bei erfolglosen Versuchen ja auch nicht passieren :D

Gruß

Desas
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stift
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von stift » 30.04.2014 18:18

Hallo
Da fehlt der Kolbensitz der ist vermutlich noch im Füller,und soweit ich es weiß sind diese Haro nicht zu reparieren da im Schaft die Führung ist und da kommt man nicht durch.
Das ist ganz eine eigenwillige Mechanik von Haro.
Gruß Harald
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desas
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 01.05.2014 15:52

Hallo Harald,

im Füller ist nichts mehr.

Ich kenne mich ja nicht so gut aus, mutmaße aber, dass der Kolben aus Gummi war.

Nach dem Ultraschallbad kamen seeehr viele Krümel aus dem Füller, vor dem Bad hat sich leider kein Gewinde bewegt.

Ich werde versuchen, aus Plastik einen Kolben zu fertigen mit einer Korkdichtung, den ich in die Kolbenstange einsetzen kann. Den Drahtstift muss ich dann auch ersetzen.
Ohne genauere Angaben hilft nur Ausprobieren.

Der Kolben mit der Kolbenstange muss vom TIntenfenster her in den Füller eingeführt werden, weil im hinteren Drittel eine Verjüngung mit einem ovalen Durchlass für die Kolbenstange ist. Das Griffstück lässt sich herausschrauben, dann kann das klappen.

Ich bin neugierig, ob mir das gelingt.

Ich werde berichten.

Gruß

Desas
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von vospen » 01.05.2014 16:08

Hallo Desas

Ich habe Dir hier ein Bild von meinem Ex-Haro, hier siehst Du, dass der Korken im Schaft ist. Eine echte Herausforderung Deinen Füller zu reparieren. Ich wünsche Dir viel Erfolg.

PS: Den Jahrgang bei Deinem Füller müsste so um 1935 sein. Ein Bild von der Kappe könnte zur Identifizierung sehr behilflich sein.

Bild

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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von stift » 02.05.2014 15:28

Hallo
Ich weiß nicht wie weit du dich mit Füller restaurieren auskennst.

Montblanc Meisterstücke aus den 50er Jahren werden so restauriert wie du es meinst,Mundstück abnehmen und den Kolben drauf.
Alles schön und gut!
Nur bei den Meisterstücken gibt es auf dem Kolben einen Schraubverschluss,und den hast du aber bei Haro nicht.
Kann man Festkleben aber da muss man schnell sein und der Kolben muss!!-passen.
Und wenn nicht ist der Füller verloren.
So war nur eine Gedankenspielerei.
Mein Freund hier in Wien restauriert Füller schon seit über 30 Jahre und der hat mir auch den Tipp gegeben und es mir auch erklärt das diese Füller nicht zu machen sind.
Und ich habe mich auch aus Neugier darüber vor Jahren überzeugt.
Obwohl die Füller nicht schlecht sind kaufe ich sie auch nicht mehr.
Gruß Harald
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von newlife » 02.05.2014 15:46

Hallo Harald!

Wenn ich deine Fotos und Ausführungen richtig deute, hätte man bei der Montage zuerst den Füllmechanismus hinten eingeschraubt, um anschließend die Wendelstange mit montiertem Kork von vorn durch die innenliegende Führung nach hinten durchzuführen und aufzuziehen. Das würde bedeuten, dass das Griffstück zuletzt verklebt worden sein muss, anders kann ich es mir nicht erklären. Nun käme es darauf an, was zum Verkleben benutzt wurde. Wäre es Schellack, hätte man ja noch eine Chance . . .
Grüße von Klaus!

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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von stift » 04.05.2014 7:51

Hallo Klaus!
Wie die Füller produziert worden sind kann ich auch nicht genau sagen.Mir wurde nur gesagt das es ein Pressverfahren war,das kenne ich auch von anderen Füllern.
Montblanc 300er Serie kann man auch nur von vorne machen also Mundstück runter und dann kommst zum Kolben........wenn er nicht bricht vorher hahaha hatten wir ja schon alles.
Nur bei Haro wird das nicht so gehen.
Ich denke wenn man sich einen andern Kolben her nimmt und nur den Kolbensitz verwendet da sehe ich die Möglichkeit diesen mit der Stange also Klebstoff zu verbinden.
Kann funktionieren aber auch nicht habe das nie so ausprobiert.
Beim Befüllen entsteht ja doch ein gewisser -Zug auf dem Korkkolben umsonst haben die nicht einen Splint gesetzt.Andererseits hat es damals keine Super-Sekundenkleber gegeben.
Na wir werden sehen was da wird mit dem Haro.
Gruß Harald
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 05.05.2014 16:53

Das Griffstück ist eingeschraubt und lässt sich herausdrehen.

Dadurch wird es möglich, den Korken (mit einer noch anzufertigenden Halterung) in der Kolbenstange mit dem Drahtstift zu verankern und alles zusammen in den Füller zu schieben.

Zum Schluss käme dann der Kolbenmechanismus von hinten in seine Position.

Wenn ich es ausprobiert habe, werde ich berichten.

Eine Kappe zum Füller habe ich nicht, leider.

Eigentlich war das ja ohnehin ein Kauf aus Neugier (zum Spottpreis, also ohne nennenswertes Risiko), die Neugier und der Ehrgeiz haben jetzt aber gewirkt, ich muss das einfach ausprobieren :D

Danke und Gruß

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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von ostfüller » 06.05.2014 10:36

Hallo Desas,

Gratulation zum gelösten Griffstück. Wie hast Du das Kunststück vollbracht?

Beste Grüße
Marco

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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 06.05.2014 17:24

ich hatte den Füller bis zum Abwinken im Ultraschallbad.

Ich habe irgendwann begriffen, dass ein Kolben nur von vorne in den Füller passen kann, dann habe ich mit der Lupe geschaut, ob ich einen Ansatz erkennen kann und danach fest zugepackt :D
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 14.05.2014 19:21

So, ich bin ein Stück weiter gekommen.

Restauriert habe ich den Haro nicht, dafür fehlt mir halt die Information, wie der Kolben im Original aussieht. Es ist eher eine "Benutzungsfähigkeitswiederherstellung".

Ich habe mit einer M3-Messingschraube und einem angefertigten Korken die Funktionsfähigkeit soweit wieder hergestellt.

Der Füller steht jetzt befüllt mit der Glasspitze nach unten in einem Plastikbecher. Wenn der Korken gut passt, wird die Tinte im Füller bleiben, wenn nicht, habe ich nicht gründlich genug gearbeitet und werde das Ergebnis im Becher haben.

Da seit einer Dreiviertelstunde aber keine Tinte ausgelaufen ist (solange steht der Füller im Becher), sieht es ganz gut aus.

Danke für Eure Tipps

Desas
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von stift » 14.05.2014 20:00

Hallo
Das wichtige ist das der Füller hinten dicht ist dh. damit keine Tinte in die Mechanik kommt.
Aber alle Achtung für dein Werk!! :D
Glasfedern sind ja ganz was eigenes,habe eine in einen Sicherheitsfüller.
Gruß Harald
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Re: Kolbendichtung Haro

Beitrag von desas » 14.05.2014 20:37

Ja, da hast Du Recht.

Mir wäre aber lieber, wenn der Korken erstmal Luft zöge und die Tinte vorne rausließe, als umgekehrt. :D

Wenn bis Morgen nichts rausgelaufen ist, drehe ich den Füller um und warte geduldig, ob über die Mechanik Tinte rauskommt.

Desas
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