Unterschied Feder M2xx zu M4xx

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Kadran1
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Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von Kadran1 »

Hallo :)

da mich ein Forenmitglied auf die Idee gebracht hat, evtl. die Feder bei meinem Pelikan M215 eine Nummer kleiner zu wählen und auf EF zu gehen, stellt sich mir nun die Frage, ob ich die normale silberfarbene Feder für die M215er in Augenschein nehmen sollte oder die bicolor gold der M4xxer Serie.

Unterscheiden die sich stark im Schreibgefühl voneinander? Macht sich gerade bei den sehr feinen EF da eine große Veränderung in Sachen Kratzverhalten bemerkbar? Wie sind eure Erfahrungen so im direkten Vergleich der beiden Varianten?

Danke schonmal und viele Grüße
Michael
Liebe Grüße
Michael
agnoeo
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von agnoeo »

Hallo Michael,

wenn mich nicht alles täuscht, sind die M4xx-Federn aus Gold, während die M2xx Federn aus Stahl sind. Ich habe sehr angenehm schreibende M2xx Federn.

Gruß
- David
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glucydur
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von glucydur »

Hallo Michael,

ich mag beide Federn. Die meines M205 und die meines M400. Die des M400 ist aus 14K Gold, die des M205 aus Edelstahl. Die M205-Feder empfinde ich als etwas widerständiger, aber das macht mir nichts aus, da ich von der 6. bis 13. Klasse mit der Stahlfeder eines M100 geschrieben und mich an das Schreibgefühl gewöhnt habe.

Viele Grüße

Alexander
Gutta cavat lapidem.
Kadran1
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von Kadran1 »

Guten Morgen und danke für eure Antworten!

Laut euren Aussagen unterscheiden die Federn sich also nicht wirklich so stark voneinander. (Außer dass natürlich die Bicolor Gold schöner aussieht :D)

Bezieht sich das auch auf die EF? Gerade weil bei den ganz feinen immer eher von einem Kratzen die Rede ist, bin ich da enorm verunsichert.

Viele Grüße
Michael
Liebe Grüße
Michael
PeliJoerg
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von PeliJoerg »

Hallo Michael,

was das Aussehen angeht, ist das Geschmackssache. Den 215er verkauft Pelikan nicht mit der in der 200er-Serie eigentlich üblichen vergoldeten Stahlfeder, sondern mit einer silberfarbigen Feder, weil das ganze Modell das "Metall"-Modell ist. Ob da dann eine vergoldete oder Bi-Color-Echt-Gold-Feder dazu passt - wie schon geschrieben, Geschmackssache. Dein Füller muss schließlich Dir gefallen!

Was den Preis angeht, ist der Unterschied zwischen beiden Federn enorm: eine 200er-Ersatzfeder rangiert ganz grob um die 20,-- €, eine 400er-Feder liegt grob bei 100,-- €, also beim fünffachen Preis.

Was das Schreibgefühl angeht: persönliche Sache, musst Du selbst probieren. Ich kann mit beiden Pelikan-Feder-Sorten gut schreiben und empfinde den Unterschied im Schreibgefühl längst nicht so groß wie den im Preis - könnte bei Dir aber ganz anders sein.

Und zum Kratzen: generell (also für jeden Hersteller und für jedes Feder-Material) gilt: je feiner eine Feder, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie kratzt bzw. als kratzend empfunden wird. Das heißt: Du könntest eine kratzende EF-Stahlfeder erwischen. Du könntest aber auch eine kratzende EF-Bi-Color-Goldfeder erwischen. Genauso gut könntest Du bei beiden Sorten nicht kratzende Exemplare erwischen. Da hilft nur: testen. Die Feder muss in Deiner Hand so schreiben, dass sie Dir gefällt.

Jörg
meinauda
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von meinauda »

Danke Jörg, das seh ich genauso, da kann ich es kurz machen.
Gerade bei EF-Federn heißt es selber testen.
Erstmal würde ich im Laden generell eine Pelikan EF-Feder und eine Lamy F auf D e i n e m Papier mit Deiner Schrift testen, um zu merken, ob der Tipp richtig war.
Kadran1
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von Kadran1 »

Auch danke Jörg, für den ausführlichen Beitrag!
meinauda hat geschrieben:Erstmal würde ich im Laden generell eine Pelikan EF-Feder und eine Lamy F auf D e i n e m Papier mit Deiner Schrift testen, um zu merken, ob der Tipp richtig war.
Ertappt, Elsa :roll:

Wie gesagt, bei dem Lamy denke ich, werde ich mit der F nix falsch machen, da ich ihn aktuell, glaube ich ziemlich stark, eher weniger verwende, weil er doch bisschen zu breit ist.

Und die EF für den Pelikan würde sicher auch nicht schaden, da ich ja dort dann je nach belieben auch selber wieder die F aufschrauben kann. Denke, da werde ich es dann einfach mal mit einer Stahl EF probieren, da halten sich die Ausgaben im Notfall, wenn ich es dann doch nicht so oft verwende, in Grenzen.
Liebe Grüße
Michael
capsposted
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von capsposted »

Die neueren Goldfedern von Pelikan (seit der m-Reihe mit Bicolor-Federn) fallen generell sehr breit aus und haben eher einen "Kugelfeder"-Style, also ein Schriftbild, dem manchmal vorgeworfen wird, es sei "charakterlos", weil es weniger Strichdicken-Variationen mitbringt. Das wird noch einmal von den sehr invariablen, steifen Federn unterstrichen, v.a. beim m800 mit dem härteren 18k-Gold ist das so (beim m1000 soll die Feder wohl wieder trotz 18k biegsamer sein; beim m600 und m400 ist die Feder auch wieder etwas weicher und lässt so mehr Strichweitenvariationen zu).
Wenn das nun alles sehr negativ klingt: Die Pelikan Gold-Füller schreiben weich wie kein anderer! Neben vielen weiteren Vorzügen, ist das bei den neuen Pelikan-Goldfeder-Füllern der "buying point".

So weich wirst Du mit den Stahlfedern der Pelikan m200-Baureihe nicht schreiben können. Diese Federn schreiben allerdings weicher wie so manch andere Goldfeder anderer Füller-Hersteller – das gilt übrigens auch für die Lamy Stahlfedern. Beide gehören – wie ich finde – zu den besten auf dem Markt.
Aber an das Feeling von den Goldfedern wirst Du nicht herankommen. (vielleicht liegt das auch am Schreibkorn-Material – who knows...)

Noch mal zurück zu den Breiten:
Ich habe einen M805 in F und einen M200 in M; mit dem M200 schreibe ich weniger breit als mit dem M805.
Das gilt auch für Lamy: Mein Lamy 2000 in EF schreibt breiter als mein Safari Stahlfeder in F.

Du könntest Dir auch überlegen einen älteren Pelikan zu kaufen mit Goldfeder (Pelikan-Füllern ohne "m", also Pelikan 400, 400n, 400nn etc.). Die schreiben sich auch richtig toll, haben allerdings eine seeehr biegsame Feder. Ich habe einen Pelikan 400 mit EF-Feder und das ist fast ein Kalligraphie-Stift: ohne Druck eine haardünne Linie, mit Druck einen Strich bis ca. Breite BB; das kann man hier ganz gut sehen: https://www.youtube.com/watch?v=0-x9YqDQkZY
Der schreibt auch smooth, aber ist wohl eher zum Verzieren als für's tägliche Schreiben geeignet. Vielleicht wäre da eine F-Feder Dein Freund, weil nicht so ganz krasse Schriftvariationen?
Die bekommst Du bei ebay zwischen 35-70€


Nach diesen – wahrscheinlich zu langen Ausführungen – wäre mein Kauf-(oder Ausprobier-)Tipp (wenn ich Deine Ansprüche verstanden habe):
Lamy 2000 mit EF-Feder oder ein Pelikan M400 oder M600 mit EF-Feder –
Beide schreiben ca. so dick wie ein Lamy Safari oder Pelikan m200 in F bis M (mit Tendenz zu F).

Mein (zugegebenermaßen recht teuerer) Arbeits-Tier-Füller ist – neben einem Parker 51 – der Lamy 2000 mit EF-Feder (damit schreibe ich auf kartiertem Papier ohne Kästchen-Abstand); der ist weich, hält sich toll (dick und mattes Plastik).
Übrigens ist der Lamy-Service sehr gut: Nach über einem Jahr konnte ich noch meine Feder tauschen.

Ach, fast vergessen: Ich schwöre auch auf den Lamy 99. Die F-Federn (aus Gold) von dieser Baureihe sind auch sehr schmal und toll smooth!
Habe einen mit einer F-Feder und einen mit einer FK (Kugelfeder) und einen in M; mit allen schreibe ich sehr, sehr gerne!
Der Lamy 99 (oder fast Baugleiche Lamy 27) kommt mir vor wie die "vergessene Baureihe"; im Vergleich zum Parker 51 stehen sie in nichts nach und haben sogar Vorteile: den Drehkolben.
Günstig sind sie auch. Auf ebay bekommst Du sie für 30-40€
thobie
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von thobie »

Hallo,

ich habe in einem alten Lamy p26 eine OBB-Stahlfeder, die fast alle meine Goldfedern in den Schatten stellt. Sie ist definitiv besser, als die OBB in meinem M800, sie ist bleibt aber etwas hinter der OBB-Goldfeder in meinem M400 (Produktion Anfang der 90er Jahre) zurück. Ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt, dass es von den Schreibeigenschaften ziemlich egal ist, ob die Feder aus Stahl oder Gold ist. Denn letztlich schreiben wir nicht auf dem Gold oder dem Stahl, sondern immer auf einem Iridium-Korn (mal abgesehen von Stub-Federn). Würden wir auf dem Gold schreiben, dann würde die Feder einem nicht unerheblichen Verschleiß unterliegen. Denn Gold ist dafür definitiv auf Dauer zu weich. Iridium ist - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - ein Metall der Platin-Gruppe und zählt zu den härtesten Metallen, die es gibt.

Wichtig ist vor allem der Schliff des Korns. Und der erfolgt bei Stahlfedern automatisiert, bei Goldfedern von Hand. Dies wirkt sich ein ganz klein wenig nachteilig bei den Goldfedern aus: Es gibt dort erhebliche Serienstreuungen. Als ich meinen M800 gekauft habe, konnte ich aus mehreren OBB-Federn auswählen. Und jede schrieb sich etwas anders...

Und ja, die neuen Federn bei Pelikan gehen in Richtung Kugelfeder. Schau mal hier habe ich Aufnahmen von verschiedenen Federn eingestellt: http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... &start=465 (einfach etwas auf meinen Beitrag scrollen). Da sieht man recht schon den kugeligen Bauch der Feder des M800. Die Ausnahme ist die Feder des M1000. Die ist recht groß und ziemlich elastisch (hat aber kaum Flex, zumindest meine O3B nicht, da gibt es fast keine Strichvariation). Allerdings ist die Feder beim Schreiben ein Traum. Die Feder des M800 ist ziemlich rigiede. Die würde ich ohne große Bedenken auch einem Anfänger in die Hand drücken (wobei der vermutlich mit der O-Feder nicht glücklich wird). Den M1000 würde ich definitiv keinem Anfänger geben. Denn ich bin mir sicher, dass man die Feder mit zuviel Druck erheblich beschädigen kann. Ich habe übrigens einen M200 mit einer OM-Feder-Goldfeder (noch einfarbig, als auch Anfang der 90er produziert) ausgestattet. Die ist fast genau so fein, wie die EF-Stahlfeder, die ich für einen Pelikan M100 erworben habe. Dagegen ist die F-Goldfeder in meinem Safari (wurde von mir mal so nachgerüstet) regelrecht breit. Objektiv betrachtet könnte das auch eine M-Feder sein.

Woher kommt nun der Mythos Goldfeder: Nun, in der Mitte des letzten Jahrhunderts hatten Stahlfedern oft den Nachteil, dass sie rosteten. Das war ein Problem, weil die Tinten auch Säure enthielten und den Federn zusetzten. Das Problem kann man mit einer Goldfeder in der Tat lösen. Und dann darf man natürlich nicht vergessen, dass Gold erheblich exklusiver ist. Da spielt das Prestige auch eine gewisse Rolle. Eine Feder aus 750er Gold muss auch nicht besser sein, als eine aus 585. Im Gegenteil. 750er Gold wurde zunächst wohl für Federn verwendet, weil in einigen Ländern dieser Welt (dazu gehört woh auch Frankreich) sich ein Artikel mit dem Attribut Gold nur schmücken darf, wenn es sich um mindestens eine 750er Legierung handelt. Und ja, Gold selber hat einen gewissen Mythos, dem auch ich immer wieder verfalle. Darum bevorzuge ich Uhren mit einem Gehäuse aus Gold, obwohl Edelstahl wohl in Bezug auf Widerstandsfähigkeit die besseren Eigenschaften hat.

Von der Theorie her könnte auch Titan ein interessanter Werkstoff für Federn sein. Allerdings hat der sich noch nicht wirklich durchgesetzt. Das könnte aber auch daran liegen, dass sich dieses Material nur recht schwierig verarbeiten lässt.

Viele Grüße
Thomas
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YETI
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von YETI »

thobie hat geschrieben:ich habe in einem alten Lamy p26 eine OBB-Stahlfeder, die fast alle meine Goldfedern in den Schatten stellt.
Das hat dazu geführt, daß ich eine EF Stahlfeder aus einem Lamy 68 in meinen 2000 Edelstahl eingebaut habe. Das ist definitiv eine der besten EF Federn, die mir je untergekommen ist.
Meine beste flexible Feder ist auch aus Stahl und steckt in einem Tropen 400.
Es muß wirklich nicht immer Gold sein.

Gruß

Andreas
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agnoeo
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Re: Unterschied Feder M2xx zu M4xx

Beitrag von agnoeo »

thobie hat geschrieben:Ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt, dass es von den Schreibeigenschaften ziemlich egal ist, ob die Feder aus Stahl oder Gold ist. Denn letztlich schreiben wir nicht auf dem Gold oder dem Stahl, sondern immer auf einem Iridium-Korn (mal abgesehen von Stub-Federn). Würden wir auf dem Gold schreiben, dann würde die Feder einem nicht unerheblichen Verschleiß unterliegen. Denn Gold ist dafür definitiv auf Dauer zu weich. Iridium ist - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - ein Metall der Platin-Gruppe und zählt zu den härtesten Metallen, die es gibt.
Mein Gefühl ist hierbei, dass sich das schon auf das Schreibgefühlt auswirkt, ob der Federkörper aus Gold oder Stahl ist, auch wenn der Kontaktpunkt beides mal Iridium ist. Es hängt aber vermutlich an einer Kombination von Material und Konstruktion, es gibt eben rigide und flexible Gold- und Stahlfedern.
thobie hat geschrieben:Wichtig ist vor allem der Schliff des Korns. Und der erfolgt bei Stahlfedern automatisiert, bei Goldfedern von Hand. Dies wirkt sich ein ganz klein wenig nachteilig bei den Goldfedern aus: Es gibt dort erhebliche Serienstreuungen.
Auch die automatischen Schliffe bei Stahlfedern führen nicht zu 100% identischen Federn, meine M2xx M-Federn schreiben z.T. deutlich unterschiedlich. Aber du hast schon recht, bei manuellem Eingriff kann die Streuung deutlicher sein.

Gruß
- David
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