Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

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pejole
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Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von pejole »

@ Schreibliesel

schön dass du die für dich geeigneten Federn gefunden hast. Die Federn sind unser Handwerkszeug, und das muss stimmig sein, das muss passen, wenn du mit einer Feder nicht klar kommst macht auch die ganze Überei keinen Spaß und der Erfolg bleibt aus.

Wenn du nur mit diesen Federn ständig übst wirst du nach einiger Zeit feststellen wie vertraut dir die Federn werden, du kennst die Eigenheiten und Stärken der Federn und weißt genau wie sie auf unterschiedlichen Druck reagieren, kurz gesagt sie werden einfach deine Lieblingsfedern und du kannst dich ganz auf deine Schreibübungen konzentrieren als auch noch ständig neue Federn ausprobieren zu müssen und wirst nach einiger Zeit auch bestimmt feststellen wie sich deine Schreibereien ständig verbessern.

Übungsblätter immer aufbewahren und datieren damit du deine Fortschritte auch bemerkst und sehen kannst.

Nun viel Spaß und vor allem sichtbaren Erfolg bei deinen Schreibereien.

Gruß, Martin
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Und weil's keine "Kunstschrift" sondern eine Alltagsschrift war, war die in echt natürlich so unterschiedlich wie die Schreiber.

V.G.
Thomas
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YETI
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Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von YETI »

Hallo Thomas,
vielen Dank für die tollen Schriftbeispiele. Mit dem was du sagst, triffst du genau mein Ziel. Ich will diese Schrift wirklich als "normale" Schrift behandeln, im Gegensatz zu anderen Schriften, die ich mehr kalligrafisch nutze. Unzialis, Textura,Copperplate und wie sie alle heissen, sind heutzutage eher Zierschriften und wenig alltagstauglich. Kurrent ist dagegen eine sehr gut nutzbare Gebrauchsschrift, bei der es auch wenig ausmacht, wenn man seine eigene persönliche Handschrift entwickelt. Das ist wie mit der Handschrift, die sich aus unserer Schulschrift entwickelt hat.
Wenn es mal was Besonderes sein soll, kann man sie ja immer noch besonders schön und sauber schreiben.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Hallo Andreas,

vielen Dank für die Blumen! Um die Kurrent "zurückzuholen", müßten wir allerdings dahin wo alle Anderen sind.
Nun, wir werden sehen. :)

Viele Grüße
Thomas
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YETI
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Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von YETI »

Zurückholen - der Zug ist abgefahren. Aber man kann wenigstens versuchen, diese alte Schrifte nicht ganz zu vergessen. Damit wären nämlich auch große Teile unserer Geschichte verloren. Opas Briefe aus der Gefangenschaft oder andere alte Dokumente zeigen ja doch ein viel deutlicheres Bild der Vergangenheit, als die offizielle Geschichtsschreibung, die sich selten um die täglichen Lebensumstände der normalen Menschen dreht.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Überlast das nicht den Amateuren!

Viele Grüße
Thomas
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

P.S. Wenn jemand eine Idee hat, wie wir das etwas puschen könnten, immer her damit (am Besten wäre was mit Sex, Drugs and Rock'n Roll; wenn ich den Grundschullehrplan-Thread lese, zieht's mir ja die Schuhe aus)

V.G.
Thomas
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Cepasaccus
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Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Cepasaccus »

Du musst nur Apple oder Samsung oder Google davon ueberzeugen.
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Ist gut, auf Rock'n Roll würde ich zur Not verzichten.

V.G.
Thomas
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Jetzt hab ich mal so ein Trust Flex Tablet besorgt. Also die Dicke, ohne die Plasteleiste oben, ist unter 2mm und der Stift ist so ahabmäßig. Von Windows 7 ist es sofort ohne zusätzliche Treiberinstallation als USB-Anzeigegerät erkannt worden. Mal sehen, was das wird.

V.G.
Thomas
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Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Also, schreiben geht damit ziemlich gut. Man braucht aber schon den Trust-Treiber. Der Windows-Treiber setzt das Tablet-Seitenverhälnis 15,5/11,5 auf den Monitor 16/9 um. Das verzerrt natürlich alles. Der Trust kann etwa 16/9 einstellen, indem er die unteren 3cm des Tablets nicht verwendet.
Aber die Windows 7 Handschrifterkennung ist der Brüller, trotz Anpassung (habe noch nicht rausgekriegt, wer sich da an wen anpassen soll). Was aber z.B. gut geht, ist schreiben in diese Kurznotizen, das wird nicht in Text umgewandelt.


V.G.
Thomas
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

YETI hat geschrieben:Zurückholen - der Zug ist abgefahren. Aber man kann wenigstens versuchen, diese alte Schrifte nicht ganz zu vergessen. Damit wären nämlich auch große Teile unserer Geschichte verloren.
Mir ist gerade beim Heckenschnitt ein Urteil des Oberlandesgericht's Celle vom 19.5.2009 (Az. 1Ws 248/09) eingefallen. Da ging's um einen Knastbruder der an seine Verlobte Briefe in Sütterlin schrieb und die Aufseher hatten das verboten. Der hatte geklagt und das Olg hatte das Verbot aufgehoben. Besonders interessant ist der Teil der Urteilsbegründung:
"...Verbindliche Vorschriften darüber, welche Schriftart im Schriftverkehr zu verwenden ist, existieren in Deutschland nicht. Es finden sich nur Regelungen der Bundesländer darüber, welche Schriften im schulischen Schreibunterricht gelehrt werden. ...Was hiernach im Allgemeinen als „lesbar“ angesehen wird, ist somit davon abhängig, welche Schriften der Bevölkerungsdurchschnitt in der Schule zu lesen gelernt hat und wie „formklar“ (vgl. Bartnitzky aaO, 10) diese Schrift dann vom jeweiligen Verfasser in der Ausprägung seiner persönlichen Handschrift verwendet wird. ... Hierzu stellt der Senat als allgemeinkundig fest, dass Sütterlinschrift bzw. Deutsche Schreibschrift zwar schon seit Jahrzehnten nicht mehr Grundlage des Schreibunterrichts an deutschen Schulen sind, diese Schriften aber nach wie vor von weiten Teilen der Bevölkerung zumindest gelesen werden können. ...Dies mag sich in Zukunft ändern, wie auch der Schreibunterricht in den Schulen ständigen Wandlungen unterworfen ist (vgl. Bartnitzky aaO), derzeit ist es aber noch Stand der gesellschaftlichen Entwicklung."
Ihr könnt also Eure offiziellen Eingaben auch in Sütterlin schreiben. Wer weiß, wenn man seine Steuererklärung mit EG-Tinte in Sütterlin macht, muß man vielleicht nur den Zehnten entrichten. :D

V.G.
Thomas
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Pennino
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Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Pennino »

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Kurrent-Schriftprobe 003_klein.jpg (197.94 KiB) 6746 mal betrachtet
Geschrieben mit:
- Pelikan M150 , EF
- Thom's EG-Tinte , spendiert von Cepasaccus
- Papier: Conqueror creme

Deine EG-Tinte, Thom, sieht wie die Pelikan Blau-Schwarz aus. Richtig schwarz kann sie mit der dünnen Feder und dem mageren Tintenfluß nicht kommen.
Ich denke, für die Kurrent muß die Tinte schon trocken laufen bzw. EG-Farbstoff-Tinte oder reine EG. Normale Tinte verläuft bei mir zu breit.
Fototechnisch habe ich es leider nicht besser hinbekommen.

Damit ich kein Risiko eingehe, kommt die EG jetzt wieder raus aus dem Füller. Du hast sie ja als " nicht füllertauglich " eingestuft.
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
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YETI
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Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von YETI »

Das sieht doch sehr gut aus. Ich habe auch lange gesucht, bis ich einen geeigneten Füller gefunden habe. Mittlerweile habe ich für unterwegs einen 70er Jahre Reform Patronenfüller mit einer extrem feinen Stahlfeder.
Zu Hause nehme ich eine Brause 66 im Obliquehalter und natürlich eine Eisengallus- oder Walnusstinte. Damit sieht es immer noch viel besser aus, als mit dem Füller. Aber man kann ja schlecht immer Tintenfass und Federhalter mit sich rumschleppen.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Thom

Re: Wie gut von zu Hause Kalligraphie lernen?

Beitrag von Thom »

Hallo Pennino,

Klasse :!: :!: :!: (Hab ich nicht anders erwartet. :) )

Viele Grüße
Thomas
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