Eure Lieblings-Tintengläser?

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Mr.Eyedropper

Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 17.08.2014 6:48

Peter Stegemann hat geschrieben:Vorsicht, mit einem gewissen Alter koennen Kunsstoffbehaelter sehr sproede werden - die zersplittern dann mitunter noch leichter als Glas.
Solange noch ausreichend Flüssigkeit darin befindet, sollte der Prozess verlangsamt werden. Ich würde es allerdings bei jahrzehntelanger Lagerung auch in eine Glasflasche umfüllen.

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Hermann
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Hermann » 17.08.2014 10:00

Hallo Marianne,
ca. 20 Jahre habe ich mit roter Tinte, versetzt mit violetter Stempelfarbe, und einem MB-Noblesse / Geha geschrieben. Da die Tinte aufgebraucht war, erfolgte vor 2 Jahren der Wechsel zur blauschwarzen Farbe und damit wurden ~10 Füller-Neuzugänge betankt.
Ferner noch die gelbe und grüne Leuchtfarben in 2x Pelikan 205 und EG-Salix/Scabiosa in MB`s 149+146; schwarze Dokumententinte in einem "Unterschriftenfüller". Für Testzwecke mit Federn und Graphos auch eine reine EG-Tinte.
Nein, andere Farben interessieren mich jetzt nicht. Die übrigen Farben hier dürfen weiter reifen. :P
Mit kollegialem Gruß

H e r m a n n
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Mr.Eyedropper

Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 17.08.2014 19:20

Hermann, ich glaube, Du bist der Albtraum aller Tintenproduzenten ;)

mariannchen
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von mariannchen » 17.08.2014 20:54

genau das sag ich auch. Vielleicht sollten wir dem Hermann mal einflößen, wievel Gaudi das macht, wenn man viele Tinten hat.

M

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wilfhh
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von wilfhh » 17.08.2014 21:07

...und ich dachte, wir leiden drunter und verabreden, keine neuen mehr zu kaufen und haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir' doch tun...
:twisted:

Mr.Eyedropper

Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 18.08.2014 9:46

Also auch wenn meine ursprüngliche Aussage über Hermann ("Albtraum eines jeden Tintenherstellers") sicher so nicht als Bewunderung verständlich war, will ich hier mal betonen, dass es aber genau so gemeint war. Ich finds toll, wenn jemand seinen Farbton und vielleicht sogar seine Marke gefunden hat und das Programm durchzieht.

Ich selbst habe in den letzten beiden Jahren immer wieder mit Tintenfarbtönen herumexperimentiert und am Ende auf zig Patronen und angebrochenen Tintenfässern gesessen. Da ich eigentlich nur eine satt gelbe Markertinte und ein sattes, gut fließendes Blau haben wollte, habe ich irgendwann das beste Gelb (Herbin Bouton d'Or) als behaltenswert aussortiert und alle anderen Farben und Markertinten verschenkt oder verkauft. Was ich alles an blauer Tinte hatte, habe ich zusammengeschüttet und aufgebraucht. Seither verwende ich PR Supershow Blue und wenn das leer ist, kommen die 150 ml Akkerman Shocking Blue dran, die ich jetzt auf Halde liegen habe, bis Ende nächsten Jahres sollte das reichen.

Ich habe mir Regeln aufgestellt und die sind sehr einfach:
1. Nur so viel kaufen, wie ich auch wirklich aufbrauche.
2. Nur die Farben kaufen, die ich auch wirklich benutze.

Gleiches gilt übrigens bei mir für Füllhalter. Von ehemals knapp 30 Stück habe ich meinen Bestand auf 5 Stück reduziert. Wenn ein neuer hinzu kommt, muss ein anderer leider gehen. Wenn ich keinen der fünf wieder abgeben will, darf eben kein anderer dazu kommen.

Inzwischen habe ich den Eindruck, dass wir extrem viel Zeit verschwenden, indem wir uns Gedanken um die Form des Schreibens machen, statt unsere Zeit dem Schreiben selbst zu widmen. Dem Text ist es nämlich egal, auf welchem Papier und mit welcher Tinte er geschrieben ist. In dieser Hinsicht, meine Achtung vor Hermann!

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wilfhh
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von wilfhh » 18.08.2014 10:02

Oh dear, Mister, soviel Vernunft auf einem Haufen! Und das meine ich auch durchaus so, wie es da steht. Ab er wo bliebe der Spaß im Leben, wenn wir alle immer nur vernünftig wären?
Übrigens - wenn Du Deinen letzten Absatz mal konsequent zuende denkst, bist Du bei Tastaturen statt Stiften, denn auch dem (privaten) Empfänger kommt es letztlich darauf an, dass er a) mal wieder etwas von Dir liest und ihm b) der Inhalt des Briefes Freude bereitet bzw, sonstwie zusagt.
Grüßle,
Wilfried,
der noch nicht ganz auf Deiner Stufe der Vernunft angekommen ist, aber gerade eine Pause bei der Füllerbeschaffung beschlossen hat (bei einem Vielfachen Deines Bestandes...).
Grüßle,
Wilfried

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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Mr.Eyedropper » 18.08.2014 11:51

Nee, mir gehts nicht um Vernuft oder Unvernunft, sondern darum, wie man sich sieht. Ist man eher ein pragmatischer Schreiber, dem es um das Schreiben selbst geht, oder geht es um die Produktion infiniter Füllhalter-Tinte-Papier-Kombinationen? Am Ende überleben halt die Bücher, nicht die Schreibproben und wenn ich mir manche geschriebene Werke ansehe, liegt in ihnen viel Wahnsinn ;)

Und nein, ich finde, man landet bei meinem Gedanken nicht automatisch bei der Tastatur, denn ist kein Garant, dass man auch schreibt. Auch mit einer Tastatur kann ich unendliche Setups hervorbringen: Eine Freundin, die an ihrer Doktorarbeit schreibt, erzählte mir mal, dass sie sich am Anfangt ihrer Diss extra dafür einen besonderen Stuhl gekauft habe um darauf sitzend ihre Arbeit zu schreiben. Als ich sie dann fragte, wieviel Seiten ihrer Diss sie darauf sitzend geschrieben habe, antwortete sie: Keine.

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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Strombomboli » 18.08.2014 13:52

Mr.Eyedropper hat geschrieben:Eine Freundin, die an ihrer Doktorarbeit schreibt, erzählte mir mal, dass sie sich am Anfangt ihrer Diss extra dafür einen besonderen Stuhl gekauft habe um darauf sitzend ihre Arbeit zu schreiben. Als ich sie dann fragte, wieviel Seiten ihrer Diss sie darauf sitzend geschrieben habe, antwortete sie: Keine.
Das ist ja nun eine beliebte Methode, wenn man mit seiner Arbeit nicht weiterkommt, sich ums Gerät zu kümmern. Ich habe mir, kurz nachdem ich mit meiner Magisterarbeit begonnen hatte, meinen allerersten Computer gekauft, der dann natürlich einige Beschäftigung mit sich forderte (ist schon länger her). Darum ärgere ich mich gelegentlich über meine Füllermanie (siehe auch bellas Beitrag "Überdruß und Übersättigung"), weil ich denke, ich halte mich damit von der Arbeit ab. Hermann ist geradezu als Vorbild anzusehen ... allerdings finde ich das Buntschreiben schon auch schön und daß verschiedene Dinge ihre eigene Farbe (aus ihrem eigenen Füller) haben.
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von Hermann » 18.08.2014 18:49

Danke für die netten Worte; aber jetzt reicht es!
Für mich ist es wichtig, dass ich / das Umfeld meine Schrift gut lesen kann. Somit scheiden schon mal die Pastelltöne aus. Ich stell mir gerade vor, grüne Tinte und eine EF-Feder, da brauche ich zur Wiedererkennung viel Licht.
Farbe in Tintengläsern ist so rein optisch eine schöne Sache - aber die Wegnahme ablenkender Farbe und somit Reduktion auf die schwarze und weiße Unfarben im z.B. Foto.- und Filmbereich fördert die Wahrnehmung auf das Wesentliche. Und beim Schreiben ist für mich der Textinhalt wichtig. Für Kunstwerke eher das Schriftbild / die Zeichenfarbe.
So setzt jeder seine Schwerpunkte - sonst würde es ja auch langweilig.
Wichtig ist nur, nicht bei den Vorarbeiten (die optimale Farbmischung) hängen zu bleiben, sondern die Zielsetzung auch anzugehen. Vor Ernst Abbe* haben die Meister in der Glasbearbeitung auch mehr probiert (gepröbelt) als gerechnet.
*
http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Abbe
Mit kollegialem Gruß

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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von YETI » 20.08.2014 0:19

Nachdem ich hier so viel über Tintengläser gelesen habe, ist mir ein Licht aufgegangen. :D
P1000130.JPG
P1000130.JPG (107.76 KiB) 3478 mal betrachtet
Aber mal im Ernst, schöne Tintengläser gibt es viele, aber was nutzt es, wenn sie in der Schublade stehen? Wirklich praktische Gläser sind mir lieber, leider sind das nur wenige. Dazu zählen für mich wegen der Tintensammler Lamy und Mont Blanc, da bekommt man auch die Reste noch ganz gut raus.

Gruß

Andreas
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von mariannchen » 20.08.2014 1:19

also ich hole die Reste aus jedem Tintenglas, verflixt, ich hab erst eines leergemacht, letzte Weihnachten, also hab aus diesem Glas die Reste mit der Spritze rausgeholt und in ein Röhrchen gegeben. Klappte prima.

Gut Nacht

M
Zuletzt geändert von mariannchen am 20.08.2014 13:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von stefan-w- » 20.08.2014 7:27

@ andreas

das ist ja mal ein nette verwendungsidee für ein leeres tintenglas... :)
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.

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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von wilfhh » 20.08.2014 7:28

@YETI - Hallo Andreas, das Siegellämpchen aus dem Pelikan-Glas ist genial! Irgendwie kam mir der Blechdeckel auf den ersten Blick bekannt vor - wusste aber nicht woher. Könnte es der Deckel einer bestimmten Sorte Filmpatronen-Döschen sein? Und: steckt der Docht noch in einem Glasröhrchen (sieht für mich so aus), oder hast Du einfach nur ein Loch ins Blech gemacht?
Könnte mir vorstellen, mir auch so ein Ding zu basteln - vergibst Du Lizenzen?
Grüßle,
Wilfried
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Re: Eure Lieblings-Tintengläser?

Beitrag von YETI » 20.08.2014 7:56

Hallo Wilfried,
Das mit dem Filmdöschendeckel hast du gut erkannt. Leider passt das Gewinde nicht und der Deckel ist nur gesteckt. Das Glasröhrchen habe ich noch in einer Bastelkiste gefunden. Betrieben ist das Lämpchen mit Öl. Spiritus sollte aber auch funktionieren und beim Siegeln weniger Dreck machen.
Lizenzen vergebe ich keine. Bei Produktfälschungen sehen wir uns vor dem Kadi, um das zu regeln :lol: .

Schöne Grüße aus Solingen

Andreas
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