Fälschen für Fortgeschrittene

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator

Benutzeravatar
blackboro
Beiträge: 545
Registriert: 11.02.2016 10:28
Wohnort: NRW

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von blackboro »

Interessant, was man hier wieder so lernt, danke für Deinen Bericht.
Netzteil und Kabel sind vorhanden, also nur noch den Stift und Rodium kaufen 8-)
~Stefan
Benutzeravatar
Wurmbunt
Beiträge: 548
Registriert: 19.10.2018 1:42
Wohnort: Mittelfranken

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo erstmal,
ein kleiner Nachtrag.
Nachdem ich mir nun die Federn so hinstricke wie's mir gefällt, ist mir letzte Woche eine originale Parker Twotone zugeflogen.
Habe mir zu Weihnachten zwei Vacumatic Schreibtischfüller aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ersteigert - einer davon wurde offenbar mit einer zweifarbigen Feder bestückt.
Auf den Fotos war das beim besten Willen nicht ersichtlich, und die Reste der Platinauflage kamen erst zu Tage, als ich die Feder herausgeklopft habe.
Feder mit Resten der ehemaligen Beschichtung
Feder mit Resten der ehemaligen Beschichtung
15473355712510.jpg (334.83 KiB) 3319 mal betrachtet
Diese Feder werde ich natürlich in den Originalzustand zurückversetzen, d. H. neu beschichten.
In dem Fall, würde ich tatsächlich von Restauration sprechen, da die Feder offensichtlich zweifarbig war.
Grüße Andi
Grüße Andi
Benutzeravatar
Wurmbunt
Beiträge: 548
Registriert: 19.10.2018 1:42
Wohnort: Mittelfranken

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo erstmal,
sorry, wenn ich einen Faden weiterführe, den jeder schon gelesen hat, der sich dafür interessiert!
Trotzdem möchte ich noch über einen Fallstrick berichten, über den ich gestern gestolpert bin!
Steinigt mich bitte nicht deswegen.
Es galt die Parkerfeder wieder in den ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen.
Also alles was nicht rhodiniert werden sollte abkleben, der-/die das schon gemacht haben, wissen, dass das die Hauptarbeit an der Geschichte darstellt.
Nun per Stiftgalvanik die Rhodiumschicht aufgebracht und alles sah gut aus.
Bei frisch aufgebrachten Schichten, ist oft noch eine Oxydschicht vorhanden, die ich anschließend mit einem Silberputztuch entferne.
Heute morgen habe ich mich daran gemacht, und gleich den Grossteil der Rhodiumschicht mit entfernt :( !!!
So ein Scheiss - Mundart für großen Ärger - bin ja Rückschläge gewohnt, aber damit habe ich nicht gerechnet.
War den ganzen Vormittag schlecht gelaunt und habe beschlossen zu kochen und mit den Kindern zu spielen, was mich mental wieder aufgebaut hat.
Heute Abend war dann aber wieder so ein bohrendes Gefühl vorhanden, dass mir keine Ruhe gelassen hat. Schlimm wenn alle im Bett sind, und die Projekte gescheitert herumliegen - Fernsehen regt mich grösstenteils auf- also noch mal in die Werkstatt - Fehlersuche!
In den letzten Tagen war es ziemlich kalt und bei der Betrachtung der Elektrolyte fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Da war alles mögliche ausgeflock und ein deutlicher Bodenbelag vorhanden - offenbar wurde die Temperatur für die Löslichkeit einiger Inhaltsstoffe unterschritten :?
Ich gehe davon aus, dass das der Grund für die mangelnde Haftung der Schicht war!
Also alles auf die Heizung gestellt und öfter geschüttelt - zu meiner großen Freude lösten sich die Kristalle wieder auf.
Ja so hätte es gleich sein sollen!
Ja so hätte es gleich sein sollen!
15474188905710.jpg (334.69 KiB) 3214 mal betrachtet
Neuer Versuch, neues Glück - nun bei Raumtemperatur alles wiederholt und siehe da, die neue Rhodiumschicht ist haltbar und lässt sich polieren.
Deshalb - lange Rede kurzer Sinn - Elektrolyte sind temperaturempfindlich - meine lagern jetzt im
Haus!
Liebe Grüße,
Andi
Grüße Andi
Benutzeravatar
Will
Beiträge: 1893
Registriert: 13.07.2011 5:45
Wohnort: Römerberg bei Speyer

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von Will »

Hallo Andi,

interessant, das wusste ich auch noch nicht. Wie schon mal geschrieben, für die Restauration gibt es nie zu viel Information, sondern nur zu wenig. Darum mache nur weiter und halte Dich nicht zurück, für mich gibt es nichts, das unspannend wäre.

Ich suche z. B. aktuell ein Tutorial, wie ich schnell und sicher eine Safety-Feder eines Waterman's aus der Federbuchse bekomme. Das Bauteil ist sehr filigran und eine vernünftige Möglichkeit zum Ausschlagen habe ich noch nicht gefunden, da die Stange der Mechanik im Wege ist. Ziehen durch runterwackeln (empfohlenes Vorgehen von David Nishimura) ist eher risikobehaftet und langwierig, da die Federn doch sehr fest sitzen, was mich kürzlich auch den letzten Nerv gekostet hat.

Wie Du siehst, Probleme gibt es noch genug.

Grüße zum Wochenstart

Gerd
Zuletzt geändert von Will am 14.01.2019 8:27, insgesamt 3-mal geändert.
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Benutzeravatar
Skotty
Beiträge: 281
Registriert: 22.09.2018 11:38
Wohnort: OWL

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von Skotty »

Hallo,

ich weiß gar nicht warum Du Dich entschuldigst.
Das ist sehr interessant. Dafür ist ein Forum ja da.

Danke, daß Du darüber berichtest.

Gruß
Stephan
Vespafahrer
Beiträge: 74
Registriert: 18.02.2018 13:21

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von Vespafahrer »

Will hat geschrieben:
14.01.2019 7:30
Hallo Andi,

interessant, das wusste ich auch noch nicht. Wie schon mal geschrieben, für die Restauration gibt es nie zu viel Information, sondern nur zu wenig. Darum mache nur weiter und halte Dich nicht zurück, für mich gibt es nichts, das unspannend wäre.

Ich suche z. B. aktuell ein Tutorial, wie ich schnell und sicher eine Safety-Feder eines Waterman's aus der Federbuchse bekomme. Das Bauteil ist sehr filigran und eine vernünftige Möglichkeit zum Ausschlagen habe ich noch nicht gefunden, da die Stange der Mechanik im Wege ist. Ziehen durch runterwackeln (empfohlenes Vorgehen von David Nishimura) ist eher risikobehaftet und langwierig, da die Federn doch sehr fest sitzen, was mich kürzlich auch den letzten Nerv gekostet hat.

Wie Du siehst, Probleme gibt es noch genug.

Grüße zum Wochenstart

Gerd
Wenn ich es richtig verstanden habe, brauchst Du ein holes Schalgeisen, ggf. mit einem kleinen Absatz?
Wenn Du es zeichnen und mit Maßen versehen kannst, kann ich versuchen das aus Alu oder Plexi zu drehen/Bohren.

Gruß
Holger

P.S. muss mir gerade sechs Alu-Holnieten für eine 60 Jahre alte Schnarre (Hupe) selber drehen, so komme ich darauf.
newlife
Beiträge: 847
Registriert: 05.05.2010 22:19
Wohnort: Bad Salzuflen

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von newlife »

Ich würde den Safety mit Wasser befüllen und über Nacht stehen lassen, besonders dann, wenn er vorher trocken lag. Dann die Feder herausfahren, den Saftey gut festhalten, die Feder mit einer gut gepolsterten Zange packen und mit dem Daumen der den Schaft haltenden Hand gegen die Zange drücken. Niemals umgekehrt, da verkantet und zerbricht man zu leicht etwas. So müsste die Feder samt Tintenleiter herauskommen. Ich habe aber auch schon Safetys gesehen, deren Federbuchse an der Unterseite ein Loch hatte, man also mittels eines dünnen Metallstifts den Tintenleiter herausdrücken konnte. Ob das aber ein Waterman war . . .
Grüße von Klaus!
Benutzeravatar
Will
Beiträge: 1893
Registriert: 13.07.2011 5:45
Wohnort: Römerberg bei Speyer

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von Will »

Hallo Holger und Klaus,

lieben Dank für Eure Antworten. Ich möchte jedoch Andis Faden nicht kapern, weshalb ich meine Frage dorthin verlegt habe.

viewtopic.php?f=14&t=23349

Herzliche Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
1altersack
Beiträge: 20
Registriert: 13.01.2019 21:35

Re: Fälschen für Fortgeschrittene

Beitrag von 1altersack »

Eine sehr schöne Arbeit. Erstaunlich, was man mit ein paar Hausmitteln erreichen kann. :)
Schöne Grüße aus Havelberg, Michael



Frei von Vorurteilen ist allenfalls ein Schwachsinniger.
Antworten

Zurück zu „Füllerhandel/Service/Reparaturen“