Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

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Andi36
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von Andi36 »

Servus Gottfried,

... jedenfalls laufe ich nicht Gefahr ein ewig + vergeblich zu versuchen mit dem FALSCHEN Füller zu anzubandeln. Ich schreibe täglich mit mehreren verschiedenen Füllern - und ich liebe es! :D

... avec un verre du vin rouge, Roswitha.
bonsoire. :wink:

Andreas
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Tenryu
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von Tenryu »

Ich frage mich gerade, wie lange so ein Schreibkorn tatsächlich hält. Wie viele Seiten oder Meter man damit schreiben kann.
Erstaunlicherweise kenne ich keinen Hersteller, der dazu irgend eine Angabe macht. Dabei kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, daß die nicht ihre Federn entsprechend testen.

Von Kugelschreibern ist bekannt, daß sie mit Großraummine ungefähr 10km oder etwa 600 A4-Seiten aushalten. (Caran d'Ache wirbt sogar explizit damit.)

So ein Federkorn ist zwar etwas dicker als eine Schreibkugel, besteht allerdings auch nicht aus dem härteren Wolframcarbid und hat eine größere Reibung. Daher könnte ich mir vorstellen, daß es spätestens nach 3000 Seiten auch deutlich abgenutzt sein müßte.
Niagara Falls

Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von Niagara Falls »

Hallo,

halten die Wolframcarbidkugeln "nur" 600 Seiten aus, oder ist das die durchschnittliche Reichweite einer Füllung der Mine? Ersteres kann ich mir kaum vorstellen...

Gruß Günther
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Tombstone
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von Tombstone »

Niagara Falls hat geschrieben:Hallo,

halten die Wolframcarbidkugeln "nur" 600 Seiten aus, oder ist das die durchschnittliche Reichweite einer Füllung der Mine? Ersteres kann ich mir kaum vorstellen...

Gruß Günther
Dem schliesse ich mich an - die Kugel lacht sich darüber kaputt. Wir reden hier von einer Mohs-Härte von 9,5 im Vergleich zu 6,5 beim Iridium. Die Schreiblänge wird nur durch die Tintenmenge begrenzt.

Peter
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Tenryu
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von Tenryu »

Die 600 Seiten beziehen sich auf die Tintenpaste. Aber ich denke, daß auch die Kugelspitze nicht wesentlich höhere Schreibleistungen verktraftet. Die Schreibkugel besteht aus zwar Wolframcarbid, nicht aber die Fassung. Daher dürfte die Kugel mit der Zeit etwas ausleiern.
Ich hatte auch schon einen billigen Kugelschreiber, aus dem irgendwann die Kugel herausgefallen war. (Natürlich habe ich sie nicht wieder gefunden. :lol: )

Dennoch bleibt die interessante und ungeklärte Frage: Wie lange hält eine Füllfederspitze tatsächlich?
G-H-L
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von G-H-L »

werner hat geschrieben: die sogenannte "Einschreibzeit" ist meiner bescheidenen Meinung nach die Zeit die der Schreiber braucht um Feder, Hand, Schreibgerät und Kopf in Einklang zu bringen. Ja, um das "Gefühl" dass einem der Füller samt Feder "in Fleisch und Blut" übergeganten ist.
Das Einschreiben von Federn dürfte noch aus der Zeit stammen, als man noch kein Iridiumkorn kannte und reine Stahlfedern benutzte.
Allerdings darf man den Verschleiß durch das verwendete Papier, die Farbpigmente in der Tinte und den ausgeübten Schreibdruck nicht unterschätzen.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
G-H-L
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von G-H-L »

Tenryu hat geschrieben: So ein Federkorn ist zwar etwas dicker als eine Schreibkugel, besteht allerdings auch nicht aus dem härteren Wolframcarbid und hat eine größere Reibung. Daher könnte ich mir vorstellen, daß es spätestens nach 3000 Seiten auch deutlich abgenutzt sein müßte.
Die Kugelschreiberfüllung besteht meist aus einer öligen Paste. Diese reduziert daher auch die Reibung und den Verschleiß.
Das Federkorn nutzt sich natürlich beim Schreiben auch ab. Dabei verbreitert sich die Auflagefläche des Korns und der Abtrag ist dann nur minimal. Daher dürften die breiten Federn wesentlich länger halten als die sehr feinen Federn.
Auf jeden Fall wird es Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte dauern bis so ein Schreibkorn wirklich abgenutzt ist.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
14all41
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Re: Stahlfeder - Füllhalter "einschreiben"?

Beitrag von 14all41 »

---> Wegen der Kugelschreiber-Kugel:

In "Der Kugelschreiber-Pret-a-porter der Schreibgeräte" von Werner Maier kann man auf Seite 69ff lesen:

Die technische Innovation des Parker Jotter besteht darin, daß, im Gegensatz zu allen anderen auf dem Markt angebotenenKugelschreibern, sich die Parker-Mine bei jedem Schalten um 90° weiterdreht. Dadurch wird eine einseitige Abnutzung des Kugelbettes vermieden.

Damit wäre die Lebensdauer der Kugel bzw. des "Kugellagers" verklärt.

Wie lange eine Miene hält ist von vielen Faktoren abhängig. Ich denke, dass Strichstärke und Viskosität der Paste wesentliche Parameter sind (und natürlich der Spalt zwischen Kugel und Kugelbett).

---> Wegen der Lebensdauer von den Füllerspitzen:

Mir wurde bereits einmal eine abgeschriebene Füllerspitze attestiert (der Füller hatte ein Iridiumkorn, Marke kann ich nicht mehr gesichert wiedergeben). Damals habe ich auf für mich üblichen Papier geschrieben. Das Papier war rauh, dass Schreiben mit dem Fülli hat auch keine echten Spass gemacht, aber besseres Papier war in der Eile einfach nicht aufzutreiben. Das Ganze ist rund 15 Jahre her, inzwischen habe ich auch wegen dem fürchterlichen Papier das Schreiben mit dem Füller aufgegeben, um nun wieder mit Clairefontaine voll durchzustarten.

Herzliche Grüße
Peter
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