Druckknopffüller (Duofold) reparieren: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Penexchange Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Umformuliert und erweitert)
Zeile 1: Zeile 1:
 
Zuerst den Druckknopf herausziehen, das klappt oft schon von Hand oder mit einer Spitzzange, für ganz Vorsichtige mit einer Zwischenlage Fahrradschlauch oder so. Dann schaut darunter schon die Druckstange heraus. Normalerweise lässt sie sich problemlos herausziehen.
 
 
 
<gallery>
 
<gallery>
 
Bild:Parker_Duofold_1.jpg|Parker Duofold Druckknopf
 
Bild:Parker_Duofold_1.jpg|Parker Duofold Druckknopf
Zeile 8: Zeile 5:
 
</gallery>
 
</gallery>
  
Wie man an deinem Foto sieht, ist das Griffstück schon teilweise herausgedreht. Dreh einfach gegen den Uhrzeigersinn weiter, falls nötig, setzt du deinen Fön zum Anwärmen ein, oft ist da als Sicherung Schellack im Spiel, der bei 60° C weich wird. Danach wirst du sehen, in welchem Zustand der Schlauch ist. Vermutlich wird er verhärtet sein und dir schon in Bröseln entgegenkommen, dann ist ein neuer fällig. Den bekommst du hier in Europa am besten bei http://www.vintagepensacsandparts.com/. Um die richtige Größe zu ermitteln, fragst du dort am besten an, man ist sehr entgegenkommend. Du kratzt einfach die Reste vom Stutzen des Griffstücks ab, sodass das Hartgummi dort frei davon ist, dann ermittelst du den Durchmesser des Stutzens und gibst die Daten durch. Vielleicht genügt auch schon die Angabe der Füllertype.
+
Zuerst den Druckknopf herausziehen. Das klappt oft schon von Hand oder mit einer Spitzzange, für ganz Vorsichtige mit einer Zwischenlage Fahrradschlauch oder so. Dann schaut darunter schon die Druckstange heraus. Normalerweise lässt sie sich problemlos herausziehen.  
 
 
Am besten bestellst du gleich Schellack mit, oder aber ich kann dir per Brief ein paar Schellackflocken schicken, die du in Spiritus auflöst, in einem leeren Nagellackfläschchen kannst du den Schellack unterbringen.
 
  
Anschließend bleibt dir nur noch das Zurechtschneiden des Sacks. Also Druckknopf und Druckstange einlegen, sodass die Stange in den Knopf rutscht, sonst gibt das falsche Maße, und der Tintensack wird zu kurz. Dann den Sack reinschieben und mit einem Filzstift am Austritt aus dem Schaft markieren. Danach musst du nur noch das Stück bemessen, das das Gewinde im Schaft ausmacht, also noch eine Markierung und - abschneiden! Den Stutzen mit Schellack einstreichen, den Schlauch drauffummeln und ruhen lassen. Man sagt, dass das etwa eine Stunde dauert, aber ich gebe dem Alkohol im Schellack immer einen ganzen Tag, um sicherzugehen.
+
Der nächste Schritt ist das Entfernen des Griffstücks. Dieses kann gesteckt oder geschraubt sein. Wenn man das nicht weiß, geht man am besten davon aus, daß es geschrabt ist und versucht es herauszuschrauben. Häufig wird ein Fön zum Anwärmen nötig sein, da als Sicherung Schellack verwendet wurde, der bei 60°C weich wird. (Bild 1: Das Griffstück schon teilweise herausgedreht.) Nach dem Herausdrehen des Griffstücks sieht man in welchem Zustand der Schlauch ist. Vermutlich wird er verhärtet sein und schon in Bröseln herauskommen. Den bekommt man in Europa am besten bei [http://www.vintagepensacsandparts.com/ The Pendragons]. Um die richtige Größe zu ermitteln, kann man dort anfragen. Man ist sehr entgegenkommend. Dafür muß man erst die Reste vom Stutzen des Griffstücks abkratzen, sodass das Hartgummi dort freiliegt und sauber ist. Dann mißt man den Durchmesser des Stutzens und gibst die Daten durch. Vielleicht genügt auch schon die Angabe des Füllertyps. Wenn man noch keinen gelösten Schellack hat, bestellt man am besten gleich Schellack mit. Wenn man festen Schellack hat kann man ihn auch in Spiritus auflösen und in einem leeren Nagellackfläschchen lagern.
  
Wenn alles fest ist, kannst du dem Schlauch noch eine Lage Talkum verpassen, das ist gut fürs Gummi und trägt dazu bei, dass die Druckstange gut gleitet. Die wird nämlich, nachdem du das Griffstück eingeschraubt hast, von hinten durch das Loch neben den Schlauch geschoben, sodass die Seite mit der auf dem federnden Teil angebrachten Platte zum Schlauch hin (!) zeigt, denn diese Platte sorgt erst dafür, dass der Schlauch auf Knopfdruck zusammengepresst wird. Es werden dann etwa 4 bis 5 mm der Stange herausschauen, wenn alles passt. Zum Schluss kommt der Knopf wieder an seinen Platz, und dann kann es los gehen mit Befüllen und Schreiben.
+
Hat man alle Teil muß man noch den Tintensack zurechtschneiden. Dafür Druckknopf und Druckstange einlegen, sodass die Stange in den Knopf rutscht, sonst gibt es ein falsches Maß, und der Tintensack wird zu kurz. Dann den Sack reinschieben und mit einem Filzstift am Austritt aus dem Schaft markieren. Danach muß noch die Länge des Gewindes im Schaft gemessen werden, also noch eine Markierung und den Sack abschneiden! Den Stutzen mit Schellack einstreichen, den Schlauch drauffummeln und ruhen lassen, damit der Alkohol verdunstet und der Schellack aushärtet. Dafür sollte man einen Tag oder zumindest eine Nacht abwarten, sonst kann sich der Sack bei den ersten Tests lockern und undicht werden.
  
Es ist ratsam, Feder und Tintenleiter vorm Verkleben des Schlauchs zu reinigen. Also das Griffstück einweichen, anwärmen und dann den Tintenleiter von hinten nach vorn samt Feder herausschlagen (Rückseite eines Bohrers und Gummihammer). Bei vintagepensacsandparts findest du u.a. einen Knockout Block für diesen Zweck, man kann aber auch einen Hartholzblock mit entsprechender Bohrung versehen. 6 bis 7 cm dick sollte der schon sein, damit Platz genug ist beim Entfernen von TL und Feder.
+
Wenn alles fest ist, sollte man dem Schlauch noch eine Lage Talkum verpassen um den Gummi gegen Verkleben zu schützen. Talkum gibt es zum Beispiel in der Drogerie oder Apotheke als Babypuder. Das ist zwar parfümiert, aber bei der kleinen Menge fällt das im Füller nicht mehr auf. Man steckt oder schraubt nun das Griffstück in den Korpus und führt die Druckstange von hinten durch das Loch neben den Schlauch ein, sodass die Seite mit der auf dem federnden Teil angebrachten Platte zum Schlauch hin(!) zeigt. Denn diese Platte sorgt erst dafür, dass der Schlauch auf Knopfdruck zusammengepresst wird. Es werden dann etwa 2 bis 5 mm der Stange herausschauen, wenn alles passt. Das hängt vom Füller und dessen Größe ab. Eventuell muß man etwas drücken und rütteln damit sich die Stange zwischen den Stutzen mit Tintensack und die Korpuswand schiebt. Eventuell ist da aber auch ein Ring im Korpus, der die Stange abstützt. Je nach Füller kann es auch Sinn machen die Stange zusammen mit Griffstück und Tintensack einzuführen. Bemerkt man nun, dass das Griffstück zu locker im Korpus sitzt, so kann man es nochmal ausbauen, an der Stelle, an der es Kontakt zum Korpus hat, mit etwas Schellacklösung bestreichen und wieder einbauen. Zum Schluss wird der Knopf wieder hinten reingedrückt. Sitzt der Druckknopf zu locker, so kann man ihn nochmal herausziehen und die Beinchen leicht aufbiegen. Fertig! Nun kann es los gehen mit Befüllen und Schreiben.
  
Das Griffstück muss nicht unbedingt verklebt werden, solange das Gewinde stramm sitzt. Es muss ja nur der Druckstange beim Befüllen standhalten.
+
Möchte man Feder und Tintenleiter reinigen oder justieren (falsch eingesetzt oder verbogene Feder), so sollte man das vor dem Verkleben des Schlauchs tun. Dafür das das Griffstück einweichen und spülen. Wenn Feder und Tintenleiter nicht einfach so herausgezogen werden kann, nötigenfalls anwärmen und dann den Tintenleiter von hinten nach vorn samt Feder herausschlagen (Rückseite eines Bohrers und Gummihammer oder auch gekürzte und/oder gebündelte Schaschlickstäbe/Zahnstocher und etwas zum Klopfen). Bei vintagepensacsandparts findest du u.a. einen Knockout Block für diesen Zweck, man kann aber auch einen Hartholzblock mit entsprechender Bohrung versehen oder einen Schraubstock mit Aussparungen verwenden. Nach unten hin sollten mindestens 6 bis 7 cm Luft sein, damit genügend Platu ist für die Feder und den herausgetriebenen Tintenleiter. Zum Einbau von Feder und Tintenleiter kann es reichen durch Drehung von beidem im Griffstück die Stelle zu suchen wo sich beides am besten reinschieben kann, um mit der Hand Feder und Tintenleiter weit genug reinschieben zu können. Ein Stück Fahrradschlauch verbessert dabei den Griff. Wenn es nicht reicht hilft es das Griffstück warm zu machen, z.B. mit heißem Wasser (Vorsicht! Hartgummi kann damit verblassen!) oder heißer Luft (Fön), bevor man Feder und Tintenleiter hinein schiebt.
  
  
 
[[Kategorie:Reparaturhilfen]]
 
[[Kategorie:Reparaturhilfen]]

Version vom 12. April 2015, 01:40 Uhr

Zuerst den Druckknopf herausziehen. Das klappt oft schon von Hand oder mit einer Spitzzange, für ganz Vorsichtige mit einer Zwischenlage Fahrradschlauch oder so. Dann schaut darunter schon die Druckstange heraus. Normalerweise lässt sie sich problemlos herausziehen.

Der nächste Schritt ist das Entfernen des Griffstücks. Dieses kann gesteckt oder geschraubt sein. Wenn man das nicht weiß, geht man am besten davon aus, daß es geschrabt ist und versucht es herauszuschrauben. Häufig wird ein Fön zum Anwärmen nötig sein, da als Sicherung Schellack verwendet wurde, der bei 60°C weich wird. (Bild 1: Das Griffstück schon teilweise herausgedreht.) Nach dem Herausdrehen des Griffstücks sieht man in welchem Zustand der Schlauch ist. Vermutlich wird er verhärtet sein und schon in Bröseln herauskommen. Den bekommt man in Europa am besten bei The Pendragons. Um die richtige Größe zu ermitteln, kann man dort anfragen. Man ist sehr entgegenkommend. Dafür muß man erst die Reste vom Stutzen des Griffstücks abkratzen, sodass das Hartgummi dort freiliegt und sauber ist. Dann mißt man den Durchmesser des Stutzens und gibst die Daten durch. Vielleicht genügt auch schon die Angabe des Füllertyps. Wenn man noch keinen gelösten Schellack hat, bestellt man am besten gleich Schellack mit. Wenn man festen Schellack hat kann man ihn auch in Spiritus auflösen und in einem leeren Nagellackfläschchen lagern.

Hat man alle Teil muß man noch den Tintensack zurechtschneiden. Dafür Druckknopf und Druckstange einlegen, sodass die Stange in den Knopf rutscht, sonst gibt es ein falsches Maß, und der Tintensack wird zu kurz. Dann den Sack reinschieben und mit einem Filzstift am Austritt aus dem Schaft markieren. Danach muß noch die Länge des Gewindes im Schaft gemessen werden, also noch eine Markierung und den Sack abschneiden! Den Stutzen mit Schellack einstreichen, den Schlauch drauffummeln und ruhen lassen, damit der Alkohol verdunstet und der Schellack aushärtet. Dafür sollte man einen Tag oder zumindest eine Nacht abwarten, sonst kann sich der Sack bei den ersten Tests lockern und undicht werden.

Wenn alles fest ist, sollte man dem Schlauch noch eine Lage Talkum verpassen um den Gummi gegen Verkleben zu schützen. Talkum gibt es zum Beispiel in der Drogerie oder Apotheke als Babypuder. Das ist zwar parfümiert, aber bei der kleinen Menge fällt das im Füller nicht mehr auf. Man steckt oder schraubt nun das Griffstück in den Korpus und führt die Druckstange von hinten durch das Loch neben den Schlauch ein, sodass die Seite mit der auf dem federnden Teil angebrachten Platte zum Schlauch hin(!) zeigt. Denn diese Platte sorgt erst dafür, dass der Schlauch auf Knopfdruck zusammengepresst wird. Es werden dann etwa 2 bis 5 mm der Stange herausschauen, wenn alles passt. Das hängt vom Füller und dessen Größe ab. Eventuell muß man etwas drücken und rütteln damit sich die Stange zwischen den Stutzen mit Tintensack und die Korpuswand schiebt. Eventuell ist da aber auch ein Ring im Korpus, der die Stange abstützt. Je nach Füller kann es auch Sinn machen die Stange zusammen mit Griffstück und Tintensack einzuführen. Bemerkt man nun, dass das Griffstück zu locker im Korpus sitzt, so kann man es nochmal ausbauen, an der Stelle, an der es Kontakt zum Korpus hat, mit etwas Schellacklösung bestreichen und wieder einbauen. Zum Schluss wird der Knopf wieder hinten reingedrückt. Sitzt der Druckknopf zu locker, so kann man ihn nochmal herausziehen und die Beinchen leicht aufbiegen. Fertig! Nun kann es los gehen mit Befüllen und Schreiben.

Möchte man Feder und Tintenleiter reinigen oder justieren (falsch eingesetzt oder verbogene Feder), so sollte man das vor dem Verkleben des Schlauchs tun. Dafür das das Griffstück einweichen und spülen. Wenn Feder und Tintenleiter nicht einfach so herausgezogen werden kann, nötigenfalls anwärmen und dann den Tintenleiter von hinten nach vorn samt Feder herausschlagen (Rückseite eines Bohrers und Gummihammer oder auch gekürzte und/oder gebündelte Schaschlickstäbe/Zahnstocher und etwas zum Klopfen). Bei vintagepensacsandparts findest du u.a. einen Knockout Block für diesen Zweck, man kann aber auch einen Hartholzblock mit entsprechender Bohrung versehen oder einen Schraubstock mit Aussparungen verwenden. Nach unten hin sollten mindestens 6 bis 7 cm Luft sein, damit genügend Platu ist für die Feder und den herausgetriebenen Tintenleiter. Zum Einbau von Feder und Tintenleiter kann es reichen durch Drehung von beidem im Griffstück die Stelle zu suchen wo sich beides am besten reinschieben kann, um mit der Hand Feder und Tintenleiter weit genug reinschieben zu können. Ein Stück Fahrradschlauch verbessert dabei den Griff. Wenn es nicht reicht hilft es das Griffstück warm zu machen, z.B. mit heißem Wasser (Vorsicht! Hartgummi kann damit verblassen!) oder heißer Luft (Fön), bevor man Feder und Tintenleiter hinein schiebt.