Werk kann diesen PAN Füller genauer identifizieren/datieren?

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Andi36
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Werk kann diesen PAN Füller genauer identifizieren/datieren?

Beitrag von Andi36 »

Servus Forengemeinde!

wer weiß etwas zu diesem Füller, seiner Geschichte, Hersteller, Ursprungsland oder kann ihn datieren?

Clip und Korpus tragen den Namen "PAN", auf dem Füllknopf steht ein "F" - Ferderstärke?
Die Feder ist aus Stahl und ist lapidar geprägt mit "Warranted 1st QUA." möglicherweise ist sie kein Originalteil.

Der Füller ist ein Kolbenfüller, der Kolben hat eine Gummidichtung (kein Kork).
Das Material ist vermutlich Celluloid, zeigt eine kristalline Struktur uns schillert wunderbar bei wechselndem Lichteinfall/Betrachtungswinkel.

Für alle Hinweise bin ich dankbar!

Danke + Gruß
Andreas
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P160 PAN Celluloid Kolbenfüller 006.jpg
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hotap

Re: Werk kann diesen PAN Füller genauer identifizieren/datieren?

Beitrag von hotap »

Hallo Andreas,

Im „Penkala Buch“ von Miroslav Tischler ist im Anhang unter „Andere Schreibwarenhersteller in der Welt“ folgendes bei Germany zu finden: „PAN-FÜLLHALTERFABRIK, Zahn, Leser & Co, Mannheim“

Und guckst du bitte hier im FPN, so findest du auch etwas über Pan. Sogar mit Foto, wenn du da etwas herunter scrollst.

Und ich denke (hoffe), dass dir (und selbstverständlich uns) der dortige Fotoeinsteller, der hier im Forum auch bekannt ist, etwas mehr dazu erzählen kann.

Viele Grüße
Günter
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Andi36
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Re: Werk kann diesen PAN Füller genauer identifizieren/datieren?

Beitrag von Andi36 »

Nachdem sich die Reparatur meines Onoto durch die Ersatzteilbeschaffung noch etwas verzögert, habe ich mir gestern einen weiteren Füller vorgenommen.

Meinen Pan, der sich nicht füllen ließ. Oben habe ich geschrieben, dieser Füller hätte einen Kunststoff-Kolben, doch das war ein Irrtum. Das, was ich bei erster Betrachtung für die Dichtlippen des Kolbens hielt, hat sich bei genauer Inspektion als das Widerlager für die (fehlenden) Korkdichtung herausgestellt.

Eine Korkdichtung habe ich bislang nicht hergestellt, aber ich habe mich an einen Artikel von Klaus (newlife) erinnert , der beschrieben hat, wie er den Kork für die Kolben mit dem Dremel zurecht schleift. Schon damals hatte ich gepostet: "irgendwann werde ich das schon brauchen". Nun war es soweit und ich habe das nun ganz ähnlich gemacht: das Loch in einen Kork mit einem 4,5 mm Bohrer gebohrt, eine passende Scheibe mit dem Cutter aus dem Mittelstück geschnitten, auf eine M5 Schraube zwischen zwei gewellten Sicherungsscheiben gesteckt und mit zwei Muttern befestigt und gekontert.

Die Bearbeitung habe ich in zwei Schritten vorgenommen (mit dem Schleifpapier ging mir das zu langsam): Mit einem Beitel habe ich die Grobbearbeitung gemacht und den Kork knapp auf Übermaß gebracht, dann mit Schleifpapier (auf Leiste geklebt) auf's Endmaß geschliffen.

Der Pan läßt sich nun Füllen, scheint auch dicht zu sein, aber ich denke da muss man ein paar Tage warten um das endgültig beurteilen zu können.

Hier ein Bild des "Aufbaus", man sieht dass die Bearbeitung mit dem Beitel ein sehr grobe Oberfläche hinterlässt, die aber bei der Feinbearbeitung mit dem Schleifpapier geglättet wird.
Kork-Bearbeitung.jpg
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Zum Schluss noch eine Schriftbild der Feder:
pan flex.jpg
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Sie ist seehr flexibel, aber der Strich ganz ohne Druck ist schon relativ breit.

Andreas
newlife
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Re: Werk kann diesen PAN Füller genauer identifizieren/datieren?

Beitrag von newlife »

Hallo Andreas!

Hey, das ist aber mal ein schönes Stück, das du uns hier präsentierst! Und ich fühle mich richtiggehend geehrt, dass du mich hier mit dieser Reparatur zitierst und freue mich sehr, dass die Methode auch bei anderen funktioniert!

Aber ich sehe, dass du mit einer Bohrmaschine arbeitest, dann dauert es mit dem Schleifen natürlich sehr viel länger, logo. Man muss da mit dem Korn aber nicht ängstlich sein, für den Grundschliff nehme ich mittlerweile 100er Papier, damit habe ich einen Weinkorken in Sekunden heruntergeschrumpft; den Rest erledige ich meist mit 320er.

Noch ein Tipp zur Dichtheit, den mir stift / Harald verraten hat: Wenn du die Feder ausgebaut und den Füller gereinigt hast, saugst du einfach vorn an und prüfst mit der Zungenspitze, ob irgendwo Luft einströmt. Das muss nicht immer der zu kleine Kork sein! Ein alter Kaweco Sport 112, den ich neu bekorkt hatte, zog irgendwo Luft, und ich ärgerte mich. Aber ein zweiter Versuch zeigte, es war nicht der Kork, es waren Haarrisse am Griffstück! Die kommen bei Kaweco gern mal vor, und die stelle ich anhand der umgekehrten Methode fest: Ich stecke vorn einen Gummiballon (zum Ohrenspülen) hinein und halte alles unter Wasser. Die hineingepresste Luft muss ja irgendwo entweichen . . . Füller machen erfinderisch!

Viel Glück auch bei deinen weiteren Reparaturen!

Klaus
Grüße von Klaus!
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