Werks- und Museumsbesuche
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Werks- und Museumsbesuche
Einen eigenständigen Faden als Erfahrungsbericht von Werks- und Museumsbesuchen gibt es wohl noch nicht im Forum.
Ich dachte mir, dass es sinnvoll wäre, in Zukunft alle Beiträge dieser Art in einem Faden zu sammeln.
Ich würde hier mit meinem spätsommerlichen Besuch im September 2022 von
Montegrappa in Bassano del Grappa und Aurora in Turin starten.
Dieses Jahr hat es gut mit mir gemeint. Es schlichen sich etliche Füller ein - der Montblanc Schiller und der Heritage 1912 etwa, aber auch ein Duofold Centennial Big Red Mark I sowie aus italienischer Produktion ein Aurora 88 Silberguilloche und ein Montegrappa Passione -, auf die ich seit längerem ein Auge geworfen hatte, worüber ich gerne noch berichten möchte, sobald es meine Zeit erlaubt, halbwegs aussagkräftige Bilder zu verfertigen. Das waren alles schon für sich genommen Höhepunkte. Dazu kam, dass ich mich nach dem Erwerb dieser schönen Füller im September kurzerhand entschloß, Bassano und Turin einen Besuch abzustatten, was sich gut mit einem Abstecher ans Meer in die Bucht von Duino verbinden ließ. Es war eine erlebnisreiche Reise, die mir in Erinnerung bleiben wird.
Montegrappa bot uns nach einer unkomplizierten Anmeldung eine recht exklusive Tour durch die Produktionshallen und das Museum. Wir waren alleine mit dem Tourguide unterwegs, der sich volle zwei Stunden Zeit nahm, uns alles zu erklären und vorzuführen. Kaffee und Wasser wurde uns auch angeboten. Man durfte zufrieden sein. Die Atmosphäre bei Montegrappa ist entspannt, fast familiär. Die Produktion ist überschaubar, alles wenig fabrikmäßig, vielmehr kleinteilig einer Manufaktur entsprechend. Der Shop ist überschaubar und der bisher einmalige Online-Konfigurator, der aber wohl Schule machen dürfte, ist vorzuziehen.
Bei Aurora ist alles eine Nummer größer. Dafür dauerte die Führung überraschenderweise nur eine halbe Stunde, weil das werkseigene Museum sehr viel zu bieten hat. Es spannt einen schönen Bogen von den ersten Regungen des Menschen zum Aufzeichnen seiner Gedanken bis hin zur Moderne. Die Exponate sind sehenswert und lehrreich. Einen Shop gibt es nicht, dafür aber ein Restaurant.
Der Besuch beider Werkstätten lohnt sich. Für mich stünde als nächstes ein Besuch in Hannover im Pelikan-Tintenturm und im neuen Montblanc-Museum in Hamburg auf der Agenda. Mal schauen, wann sich das einrichten läßt. Für mich naheliegender wäre allerdings ein erneuter Abstecher nach Norditalien, denn so manches dort steht vorrangig auf der Liste. Die Altstadt von Turin und die Zentralbaukirche Superga oberhalb der Stadt sind übrigens recht nah zum Aurora Werksgelände gelegen.
Ich dachte mir, dass es sinnvoll wäre, in Zukunft alle Beiträge dieser Art in einem Faden zu sammeln.
Ich würde hier mit meinem spätsommerlichen Besuch im September 2022 von
Montegrappa in Bassano del Grappa und Aurora in Turin starten.
Dieses Jahr hat es gut mit mir gemeint. Es schlichen sich etliche Füller ein - der Montblanc Schiller und der Heritage 1912 etwa, aber auch ein Duofold Centennial Big Red Mark I sowie aus italienischer Produktion ein Aurora 88 Silberguilloche und ein Montegrappa Passione -, auf die ich seit längerem ein Auge geworfen hatte, worüber ich gerne noch berichten möchte, sobald es meine Zeit erlaubt, halbwegs aussagkräftige Bilder zu verfertigen. Das waren alles schon für sich genommen Höhepunkte. Dazu kam, dass ich mich nach dem Erwerb dieser schönen Füller im September kurzerhand entschloß, Bassano und Turin einen Besuch abzustatten, was sich gut mit einem Abstecher ans Meer in die Bucht von Duino verbinden ließ. Es war eine erlebnisreiche Reise, die mir in Erinnerung bleiben wird.
Montegrappa bot uns nach einer unkomplizierten Anmeldung eine recht exklusive Tour durch die Produktionshallen und das Museum. Wir waren alleine mit dem Tourguide unterwegs, der sich volle zwei Stunden Zeit nahm, uns alles zu erklären und vorzuführen. Kaffee und Wasser wurde uns auch angeboten. Man durfte zufrieden sein. Die Atmosphäre bei Montegrappa ist entspannt, fast familiär. Die Produktion ist überschaubar, alles wenig fabrikmäßig, vielmehr kleinteilig einer Manufaktur entsprechend. Der Shop ist überschaubar und der bisher einmalige Online-Konfigurator, der aber wohl Schule machen dürfte, ist vorzuziehen.
Bei Aurora ist alles eine Nummer größer. Dafür dauerte die Führung überraschenderweise nur eine halbe Stunde, weil das werkseigene Museum sehr viel zu bieten hat. Es spannt einen schönen Bogen von den ersten Regungen des Menschen zum Aufzeichnen seiner Gedanken bis hin zur Moderne. Die Exponate sind sehenswert und lehrreich. Einen Shop gibt es nicht, dafür aber ein Restaurant.
Der Besuch beider Werkstätten lohnt sich. Für mich stünde als nächstes ein Besuch in Hannover im Pelikan-Tintenturm und im neuen Montblanc-Museum in Hamburg auf der Agenda. Mal schauen, wann sich das einrichten läßt. Für mich naheliegender wäre allerdings ein erneuter Abstecher nach Norditalien, denn so manches dort steht vorrangig auf der Liste. Die Altstadt von Turin und die Zentralbaukirche Superga oberhalb der Stadt sind übrigens recht nah zum Aurora Werksgelände gelegen.
Beste Grüße
Robbes
Calvin and Hobbes: "Nothing to do?! You could read a book! Or write a letter! Or take a walk!"
Robbes
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Dazu noch die fehlenden Bilder, zunächst von Montegrappa und Impressionen von Bassano del Grappa, als weiterer Anreiz zum eigenen Besuch. In der Manufaktur durfte nicht fotografiert werden.
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Robbes
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Zuletzt Bilder von Aurora.
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Auroras lange Firmengeschichte seit 1919 brachte auch wegweisende Werbung in eigener Sache hervor. Hier einige Beispiele:
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Sehr schön. Zwei Orte in Italien, an denen ich noch nicht war, aber ...
Gruß patta
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Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Vielen Dank und ich freu mich schon auf die Vorstellung der Füllfedern.
Bisher habe ich mich schon sehr geärgert, dass ich mich erst kurz nach unserem Piemont-Urlaub begonnen habe für Füllfedern zu interessieren und dieser Hinweis macht es noch schlimmer, denn wir waren selbstverständlich in der Superga
Es gibt kein Fundbüro für verpasste Gelegenheiten
Re: Werks- und Museumsbesuche
Zum Trost sei gesagt, dass die Superga sicherlich die größere Sehenswürdigkeit ist. Der Besuch lohnt allein schon wegen des von dort möglichen Blickes über Turin. Die Kirche selbst gehört zu den schönsten Schöpfungen des Barock. Turin beherbergt eine Vielzahl solcher Glanzstücke. Ein Werks- und Museumsbesuch lebt davon, ist erst richtig erstrebenswert und lohnenswert, wenn das Umland etwas zu bieten hat. Aurora und Turin bilden insofern eine ausgezeichnete Verbindung. Ich möchte hier noch ein paar Impressionen anfügen, um den Anreiz zur Anreise noch zu erhöhen.Frischling hat geschrieben: ↑02.10.2022 21:09[...] Bisher habe ich mich schon sehr geärgert, dass ich mich erst kurz nach unserem Piemont-Urlaub begonnen habe für Füllfedern zu interessieren und dieser Hinweis macht es noch schlimmer, denn wir waren selbstverständlich in der Superga
Die Bilder stelle ich mit höchster Komprimierung ein.
Zuerst zwei Bilder der Superga und danach zwei Bilder von San Lorenzo in der Altstadt.
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Robbes
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Robbes
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Abschließend ein Bild vom Dom, der sich direkt neben dem Palazzo Reale befindet.
Zwei Bilder vom gegenüberliegenden Palazzo Madama mit herrlichem Treppenhaus.
Zuallerletzt der Turm der Mole Antonelliana.
Darüberhinaus gibt es noch viel mehr zu sehen und zu kosten, da wir uns auch noch in einem Schlemmerparadies befinden.
Ich bin jetzt schon neugierig auf Eure aktuellen Berichte von anderen Werks- und Museumsbesuchen.
Zwei Bilder vom gegenüberliegenden Palazzo Madama mit herrlichem Treppenhaus.
Zuallerletzt der Turm der Mole Antonelliana.
Darüberhinaus gibt es noch viel mehr zu sehen und zu kosten, da wir uns auch noch in einem Schlemmerparadies befinden.
Ich bin jetzt schon neugierig auf Eure aktuellen Berichte von anderen Werks- und Museumsbesuchen.
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Beste Grüße
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- eisbaer-kiel
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Hallo zusammen,
gerne möchte ich diesen Faden mit einem Werksbesuch bei Faber-Castell in Stein (bei Nürnberg) fortführen. Diesen Besuch hatte ich schon einige Jahre auf meiner 'Bucket-List', da ich durch Verwandtschaft in der Nähe immer wieder dort war. Die Teilnahme an einer öffentlichen Führung ist nur nach Voranmeldung und an ausgewählten Terminen möglich. Dann kam Corona dazwischen, na ja, Ihr wisst ja wie das ist.
In diesem Jahr hat es nun endlich geklappt, und ich konnte an der Führung über die 'Fertigung holzgefasster Stifte' teilnehmen. Daneben gibt es weitere Angebote. Die Besucher-Information findet Ihr hier: https://www.faber-castell.de/corporate/ ... nformation.
Die Gebäude von Faber-Castell liegen (von Nürnberg kommend) am Ortseingang von Stein, direkt an der Rednitz. Faber-Castell produziert an diesem Standort in den historischen Gebäuden, die 1925 von Alexander Graf von Faber-Castell errichtet wurden. Die Gebäude sind schon von außen sehr beeindruckend. Die Fensterrahmen sind farblich bunt gestaltet und rund um die Produktion riecht es deutlich nach Bleistift.
Treffpunkt für die Führungen ist das Besucherzentrum mit dem angeschlossenen Shop, der täglich von Montag bis Freitag geöffnet hat. Drumherum gibt es eine kleine Ausstellung über das Unternehmen, so dass der Besuch auch abseits der Führungen interessant ist.
Für die Führung durch die Produktion wurden wir mit Kopfhörern ausgestattet, da es doch bei den meisten Produktionsschritten ganz schön laut zugeht. Außerdem gab es einen Bleistift als 'Goodie'. Leider (aber natürlich verständlich) durfte man in der Produktion nicht fotografieren.
Die Führung über die holzgefassten Stifte dauert gut zwei Stunden und zeigt alle Arbeitsschritte von der Fertigung der Rohlinge über die Veredelung bis hin zum fertigen Blei- oder Buntstift. Für die Herstellung der Minen gibt es eine separate Führung, an der ich leider nicht teilnehmen konnte.
Es ist aber sehr beeindruckend, wie viele Arbeitsschritte allein von der ersten Verklebung von Minen und Holz über das zurechtsägen und fräsen, die Lackierung, Beschriftung usw. erforderlich sind. Wir haben uns insgesamt zehn Produktionsschritte angesehen und haben u.a. gelernt, warum Bleistifte und Buntstifte unterschiedlich angespitzt werden müssen, warum ein einzelner Stift bis zu 13-mal lackiert wird und welcher Aufwand allein für die Noppen der Grip-Modelle erforderlich ist. Spannend fand ich auch, dass Faber-Castell einen Teil seines Energiebedarfs vor Ort durch ein eigenes Wasserkraftwerk deckt, und aus den Holzresten Pellets für die Wärmegewinnung herstellt. Überhaupt spielte das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es wurde dabei auf die eigenen Holzplantagen in Brasilien verwiesen. Allerdings wird das Holz direkt dort zu Stiften verarbeitet, während das Holz für die Produktion in Stein auch aus anderen Quellen kommt. Zumindest war auf einigen Kisten Indonesien als Lieferland auszumachen.
Am Ende der Führung konnten wir einen kurzen Blick auf die 'Fertigung' der Schreibgeräte von Graf von Faber-Castell werfen. Wie schon an anderer Stelle im Forum berichtet, werden die einzelnen Bauteile von anderen Herstellern zugeliefert, und in Stein erfolgt nur noch die Endmontage.
Als Teilnehmer der Führung bekommt man abschließend einen kleinen Rabatt für den Shop (15%). Da im Shop überwiegend die UVP-Preise aufgerufen werden, lohnt sich das jedoch nur, wenn man einen größeren Einkauf tätigen möchte. Denn die Führung kostet für sich 9 Euro.
Von den gräflichen Füllern konnte man die Standard-Modelle anschauen und sicherlich auch testen (was ich aus Zeitgründen nicht machen konnte). Bei genauerem Hinschauen ist auch das ein oder andere Modell im Angebot, dass im Online-Shop nicht mehr gelistet ist.
Insgesamt ein sehr interessanter Vormittag - auch wenn Füller in diesem Fall nicht die Hauptrolle gehabt haben.
Viele Grüße
Manfred
gerne möchte ich diesen Faden mit einem Werksbesuch bei Faber-Castell in Stein (bei Nürnberg) fortführen. Diesen Besuch hatte ich schon einige Jahre auf meiner 'Bucket-List', da ich durch Verwandtschaft in der Nähe immer wieder dort war. Die Teilnahme an einer öffentlichen Führung ist nur nach Voranmeldung und an ausgewählten Terminen möglich. Dann kam Corona dazwischen, na ja, Ihr wisst ja wie das ist.
In diesem Jahr hat es nun endlich geklappt, und ich konnte an der Führung über die 'Fertigung holzgefasster Stifte' teilnehmen. Daneben gibt es weitere Angebote. Die Besucher-Information findet Ihr hier: https://www.faber-castell.de/corporate/ ... nformation.
Die Gebäude von Faber-Castell liegen (von Nürnberg kommend) am Ortseingang von Stein, direkt an der Rednitz. Faber-Castell produziert an diesem Standort in den historischen Gebäuden, die 1925 von Alexander Graf von Faber-Castell errichtet wurden. Die Gebäude sind schon von außen sehr beeindruckend. Die Fensterrahmen sind farblich bunt gestaltet und rund um die Produktion riecht es deutlich nach Bleistift.
Treffpunkt für die Führungen ist das Besucherzentrum mit dem angeschlossenen Shop, der täglich von Montag bis Freitag geöffnet hat. Drumherum gibt es eine kleine Ausstellung über das Unternehmen, so dass der Besuch auch abseits der Führungen interessant ist.
Für die Führung durch die Produktion wurden wir mit Kopfhörern ausgestattet, da es doch bei den meisten Produktionsschritten ganz schön laut zugeht. Außerdem gab es einen Bleistift als 'Goodie'. Leider (aber natürlich verständlich) durfte man in der Produktion nicht fotografieren.
Die Führung über die holzgefassten Stifte dauert gut zwei Stunden und zeigt alle Arbeitsschritte von der Fertigung der Rohlinge über die Veredelung bis hin zum fertigen Blei- oder Buntstift. Für die Herstellung der Minen gibt es eine separate Führung, an der ich leider nicht teilnehmen konnte.
Es ist aber sehr beeindruckend, wie viele Arbeitsschritte allein von der ersten Verklebung von Minen und Holz über das zurechtsägen und fräsen, die Lackierung, Beschriftung usw. erforderlich sind. Wir haben uns insgesamt zehn Produktionsschritte angesehen und haben u.a. gelernt, warum Bleistifte und Buntstifte unterschiedlich angespitzt werden müssen, warum ein einzelner Stift bis zu 13-mal lackiert wird und welcher Aufwand allein für die Noppen der Grip-Modelle erforderlich ist. Spannend fand ich auch, dass Faber-Castell einen Teil seines Energiebedarfs vor Ort durch ein eigenes Wasserkraftwerk deckt, und aus den Holzresten Pellets für die Wärmegewinnung herstellt. Überhaupt spielte das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Es wurde dabei auf die eigenen Holzplantagen in Brasilien verwiesen. Allerdings wird das Holz direkt dort zu Stiften verarbeitet, während das Holz für die Produktion in Stein auch aus anderen Quellen kommt. Zumindest war auf einigen Kisten Indonesien als Lieferland auszumachen.
Am Ende der Führung konnten wir einen kurzen Blick auf die 'Fertigung' der Schreibgeräte von Graf von Faber-Castell werfen. Wie schon an anderer Stelle im Forum berichtet, werden die einzelnen Bauteile von anderen Herstellern zugeliefert, und in Stein erfolgt nur noch die Endmontage.
Als Teilnehmer der Führung bekommt man abschließend einen kleinen Rabatt für den Shop (15%). Da im Shop überwiegend die UVP-Preise aufgerufen werden, lohnt sich das jedoch nur, wenn man einen größeren Einkauf tätigen möchte. Denn die Führung kostet für sich 9 Euro.
Von den gräflichen Füllern konnte man die Standard-Modelle anschauen und sicherlich auch testen (was ich aus Zeitgründen nicht machen konnte). Bei genauerem Hinschauen ist auch das ein oder andere Modell im Angebot, dass im Online-Shop nicht mehr gelistet ist.
Insgesamt ein sehr interessanter Vormittag - auch wenn Füller in diesem Fall nicht die Hauptrolle gehabt haben.
Viele Grüße
Manfred
Re: Werks- und Museumsbesuche
Viele Grüße
Re: Werks- und Museumsbesuche
Auf einer kleinen Nordsee-Tour hatte ich im März 2024 die Gelegenheit, das neue Montblanc-Haus in Hamburg zu besuchen. Das Museum ist tatsächlich eine Reise wert. Montblanc hat sich Mühe gegeben, dem Besucher einen Einblick in die Firmenhistorie und die Füllerherstellung zu geben. Im Vergleich zu meinen Reisen nach Bassano del Grappa und Turin ist mir aufgefallen, dass Montblanc offensichtlich ganz andere Summen zur Verfügung hat. Im Gebäude wie in der Ausstellung spürte man eine kühle Business-Atmosphäre. Das vorherrschende Gefühl in Italien war anders, es hatte noch einen Manufakturcharakter. Der Besuch in Bassano hatte am meisten Charme.
Vor und nach dem Museumsbesuch stand Erholung auf dem Programm mit Fischessen, Spaziergängen am Strand, Küstenwald, den Salzwiesen und einer Wattwanderung. Das Wetter spielte dankenswerterweise mit. Höhepunkt der Reise war Bachs Matthäus-Passion in der Elbphilharmonie. Über deren Architektur kann man sich trefflich streiten. Ich habe aber Verständnis dafür, dass jede Generation ihren eigenen Beitrag leisten möchte. Man kann nicht immer in altbewährter Manier bauen. Ob es dann gefällt und stimmig ist, das ist eine andere Frage.
Anbei ein paar Impressionen von der Reise und dem Museum.
Vor und nach dem Museumsbesuch stand Erholung auf dem Programm mit Fischessen, Spaziergängen am Strand, Küstenwald, den Salzwiesen und einer Wattwanderung. Das Wetter spielte dankenswerterweise mit. Höhepunkt der Reise war Bachs Matthäus-Passion in der Elbphilharmonie. Über deren Architektur kann man sich trefflich streiten. Ich habe aber Verständnis dafür, dass jede Generation ihren eigenen Beitrag leisten möchte. Man kann nicht immer in altbewährter Manier bauen. Ob es dann gefällt und stimmig ist, das ist eine andere Frage.
Anbei ein paar Impressionen von der Reise und dem Museum.
Beste Grüße
Robbes
Calvin and Hobbes: "Nothing to do?! You could read a book! Or write a letter! Or take a walk!"
Robbes
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Impressionen von der Nordseeküste
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Impressionen vom Montblanc-Haus I
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Impressionen vom Montblanc-Haus II
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Re: Werks- und Museumsbesuche
Hamburg-Impressionen
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