Hallo, mir ist neulich ein kleiner alter Zelluloid - Füller mit Goldfeder von Osmia / Faber Castell zugelaufen: Ein Osmia 552.
Im Netz ist fast nichts zu diesem Typ zu finden, Schätzungen zum Herstellungszeitraum reichen von 1938 bis 1960. Die Aufschrift "Made by Faber Castell" deutet für mich auf die frühen 50-er Jahre hin. Andererseits hat der Füller eine Steckfeder, noch kein "Tripple" zum einschrauben, wie ich es von anderen Osmia / Faber Castell Füllern kenne. Vielleicht also ein Vorkriegsmodell, was nach dem Krieg noch einmal kurzfristig neu aufgelegt wurde?
Der Auffinde - Zustand des kleinen Füllers war eher traurig: Alle Messing - Zierteile an der Kappe braungrün angelaufen von fortgeschrittenem "Brassing" und Oxidation, Kolben undicht und, ziemlich abstoßend: Sowohl die Blindkappe über dem Füllknopf als auch das Endstück der Kappe waren übersät von alten Bißspuren.
Die Kauspuren ließen sich auffüllen und überpolieren, die alte Kolbendichtung habe ich durch passende O-Ringe ersetzt und das Messing poliert und anschließend galvanisch neu vergoldet.
Die Feder schreibt sehr angenehm und weich in Stärke einer modernen "M". Allerdings mit eher wenig Rückstellkraft, zum "flexen" wäre sie ungeeignet.
Ich bitte um Nachricht, falls jemand mehr Infos zu Herstellungszeittraum und möglicherweise auch produzierten Stückzahlen zu diesem Osmia 552 hat.
LG, JohannesG
Osmia 552
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger
- mondindianer
- Beiträge: 303
- Registriert: 20.05.2013 17:39
- Wohnort: Wendland
Re: Osmia 552
Hallo Johannes,
Glückwunsch zu der gelungenen Restaurierung! Ich finde das Auffüllen der Kauspuren interessant: wie machst du das? Ich finde immer wieder Werkzeugspuren an Griffstücken und Endkappen, die ich gern entfernen würde. Kannst du mir deine Methode erklären?
Viele Grüße
Fritz
Re: Osmia 552
Hallo Fritz,
im wesentlichen folgt meine Methode diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=VNeAIhPub_U
und zwar ab dem Punkt "hole repair". Den Dremel - Teil lasse ich weg, das bringt bei Bißspuren und Rissen nach meiner Erfahrung nichts positives. Brandlöcher hatte ich noch nicht, da könnte dremeln nützlich sein, ausprobiert habe ich es nicht.
Als Füllmaterial nehme ich Uhu Plast Spezial, idealerweise wenn das Fäschchen 2 bis 3 Jahre schon in Gebrauch war und der Kleber deutlich zähflüssiger läuft. Zum Kleben von Rissen taugt das Zeug dann nichts mehr, aber zum Auffüllen von Unebenheiten ist es in dem Zustand ideal. Das hilft bei PMMA und Zelluloid, bei Ebonit vermutlich nicht.
Viel Erfolg!
JohannesG
im wesentlichen folgt meine Methode diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=VNeAIhPub_U
und zwar ab dem Punkt "hole repair". Den Dremel - Teil lasse ich weg, das bringt bei Bißspuren und Rissen nach meiner Erfahrung nichts positives. Brandlöcher hatte ich noch nicht, da könnte dremeln nützlich sein, ausprobiert habe ich es nicht.
Als Füllmaterial nehme ich Uhu Plast Spezial, idealerweise wenn das Fäschchen 2 bis 3 Jahre schon in Gebrauch war und der Kleber deutlich zähflüssiger läuft. Zum Kleben von Rissen taugt das Zeug dann nichts mehr, aber zum Auffüllen von Unebenheiten ist es in dem Zustand ideal. Das hilft bei PMMA und Zelluloid, bei Ebonit vermutlich nicht.
Viel Erfolg!
JohannesG
- mondindianer
- Beiträge: 303
- Registriert: 20.05.2013 17:39
- Wohnort: Wendland
Re: Osmia 552
Moin Johannes,
prima, danke. Das hilft schon. Ich habe schon einige Videos von 'Grandmia' für Reparaturen älterer Modelle verwendet, dieses ist mir noch nicht untergekommen.
Für Ebonit muss ich dann wohl mal weitersuchen
Viele Grüße
Fritz
prima, danke. Das hilft schon. Ich habe schon einige Videos von 'Grandmia' für Reparaturen älterer Modelle verwendet, dieses ist mir noch nicht untergekommen.
Für Ebonit muss ich dann wohl mal weitersuchen
Viele Grüße
Fritz
Re: Osmia 552
Tolle Arbeit,der Ossmia ist sehr schön geworden!
Liebe Grüße
Harald
Liebe Grüße
Harald
#Non, je ne regrette rien#