Tauch-Federn / Flex-Federn - aus "Noodler's Creaper Flex Pen

[Cepasaccus]

Ich rede nicht von Salix.

Ich meine sowas wie die Gutenberg. Die Tinte ist in der Saettigung in etwa vergleichbar mit dem was ich in alten Briefen und auf alten Postkarten (um 1900) sehe. So lange man den Fueller zum Reinigen einfach zerlegen kann habe ich keine Bedenken die zu verwenden. (Sichtfenster sollte er vielleicht nicht haben.) Nachdem wie mattschwarz Tintenleiter und Tintenbehaelter bei alten Fuellern belegt sind, hatten die damals wohl auch keine Bedenken. Es mag aber auch EG-Tinten geben, die man lieber nicht verwendet.

Martin, fuer die Gillot gibt es auch die ganz kleine Ackermanfederhalterung. Das muesste schon die sein, die Du kennst.

Cepasaccus

[pejole]

Wie wärs mit Kellerwände beschreiben, da gibts echte Spezialisten für, und sieht auch noch gut aus. Geht nur mit dem Ackerman schlecht, ein bisschen zu dünn.

Und außerdem muss ich erstmal verdauen dass " die " wieder gewonnen haben.Sch...

[Thom]

Führe den Test weiter. Teste den Füller nicht die Feder. Die Feder ist irrelevant. Wir brauchen was mit Bindemittel und Pigmenten.

[pejole]

Mich würde mal interessieren mit welcher Tinte und welcher Feder der Typ 1858 diese Urkunde mit 22 Seiten fünf mal geschrieben hat, wat ne Arbeit.

Die Farbe der Tinte ist braun, ob die anfangs auch braun war weiß ich nicht, denn Eisengallus soll nach ca. 150 Jahren einen rostbraunen Ton kriegen.

martin

[pejole]

Führe den Test weiter. Teste den Füller nicht die Feder. Die Feder ist irrelevant. Wir brauchen was mit Bindemittel und Pigmenten.

Thom, jetzt ist erstmal meine Steuererklärung dran, die muss bis Mittwoch auf Tour sein, damit ich von der Erstattung wieder Füller kaufen kann.

Und: die Technik muss der technische Füller-Sachverständige Cepasaccus testen, hast du mir vorgeschlagen, der hat da mehr Ahnung von.

Für mich war nur die Schrift interessant die mit der Feder möglich ist.

martin

[Thom]

Die Zeit ist selbstverständlich völlig Deine Entscheidung.

[Cepasaccus]

Martin, ich denke das ist Eisengallus. Ich stelle mir das so vor, dass die rostet, also sich in Eisenoxid umwandelt und dabei braun wird. So grundlegend andere Tinten habe ich nicht viel gesehen bisher. Einmal war auf einer Postkarte um 1900-1915 die Tinte königsblau.

Anbei eine Karte, die 1904 verschickt wurde. Der Text, so weit ich ihn entziffern kann:

Meine geliebte
Maria
Komme morgen 9 oder 10 Uhr
in der kirche. Ich werde in dem
Garten sein. Ich habe gut sagen dir
Immer dir
Victor
So ich sehe dich nicht
kommst morgen abend bis 2 Uhr. Ich
werde dem Wald gehen sei auf
dem Weg Ich werde glucklich
Küssen dich sein mit Liebund
V.M.

Die wurde in Frankreich verschickt. Fougeres. Vielleicht hat sich der Victor deshalb getraut so etwas offen draufzuschreiben.

Cepasaccus

[pejole]

Cepasaccus, das hat der aber sauber geschrieben, wenn man bedenkt wie groß eine Postkarte ist und dann den ganzen Text so klein darauf zu schreiben.

Ich meine früher hätten die fast alle sauberer und besser geschrieben als heutzutage, selbst ich kann meine Schrift manchmal nicht mehr lesen, auf Schrift wurde zu meiner Schulzeit auch mehr geachtet und auch benotet, was habe ich da für Auseinandersetzungen mit meinem Alten gehabt, die Note der Arbeit zählte fast nicht, wegen meiner miesen Schrift war aber immer der Teufel los. Idiotisch sag ich mal.

martin

[Thom]

Ich meine früher hätten die fast alle sauberer und besser geschrieben als heutzutage

Das finde ich auch. Auf der Karte scheint sich ein französischer Mann mit einer deutschen Frau verabredet zu haben.

Thomas

[pejole]

Thom,

da hast du was angefangen mit dem Noodler,
jetzt haben wir schon 27 Seiten vollgenoodlert.

martin

[Thom]

Meine Mutter hat den Threat auch entdeckt!

[Cepasaccus]

Ja, die haben durchaus schoener geschrieben als heute, entweder weil sie mehr Uebung hatten oder weil sie bewusste/geduldiger geschrieben habe. Wenn ich mir Zeit lasse kann man es auch gut lesen. Und ausserdem gab es frueher genauso Sauklauen. Anbei das Ende eines Briefes, den die Dame auf der Postkarte verfasst hat. Einfach ist das nicht lesbar.

Sag mal, Martin, was schreibst Du da alles? Einfach irgendwas? Oder haben die 27 Seiten auch einen inhaltlichen Zweck? Die Steuererklaerung vielleicht?

Cepasaccus

[pejole]

Cepasaccus, ich schreibe meistens Texte von Hermann Hesse, Erzählungen, so habe ich denn seit November das Avery Zweckform mit 160 Seiten vollgeschrieben und zusätzlich nochmal 26 DIN A3 Seiten eines Textes, den ich aber nicht fertig kriege und im Herbst weiter schreibe, ist schon verrückt, oder.

Ich schreibe Fraktur, Kursiv, Unzial, Englische Schreibschrift, manchmal auch Kurrent oder auch mal Offenbacher, aber eher seltener. Alles kann ich nicht immer üben, so schreibe ich denn fast nur in der Schreibschrift weil ich diese am elegantesten finde, aber auch die übungsintensivste.

Hier mal ein gefühlvoller Text von Marion Gräfin Dönhoff, leider mit Spiegelung. Der ist mit Nussbaumtinte geschrieben, sieht man aber wohl nicht so richtig die Farbe.

martin

[Thom]

Cepasaccus,
Du hast ziemlich interessante Sachen. Ist das ein echter Brief von der Tänzerin?
Kannst Du den mal ganz scannen?

Thomas

[Cepasaccus]

Martin, also quasi das Schreiben um des Schreibens willen, oder?

Thom, ja, das ist ein echter Brief von ihr, mit Trauerrand. Ich denke weil Ihre Mutter gestorben ist. Eigentlich ein ziemlich belangloser Text, aber sie erwaehnt Ihren Vater, dessen Identitaet ziemlich unsicher ist. Leider aber nicht mit Namen.

Cepasaccus