Die Suche ergab 60 Treffer: ascorbinsäure

Suchanfrage: +ascorbinsäure

von Gast1
30.04.2025 4:37
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

True solutions sind halt Lösungen, soviel zur Theorie. Man kann das auf viele Art und Weisen machen, ich habe ja z.B. Weinsäure und Ascorbinsäure bewusst verworfen, aber es gibt auch noch andere Komplexbildner, die auch bei der Restauration eine Rolle spielen, die man aber nicht unbedingt in einem Schreibgeräteforum in's Spiel bringt, weil es halt nicht das Chemie-Online ist. Ich selbst verwende im Füller nur noch die Rotfließende. Und als Zweitschreiber den Pentel Energel 0.3 mm. Für Tauchfeder habe ich auch noch die Gänsekieltinte hier rumstehen.
von Gast1
12.04.2025 18:00
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Das ist aber was für die Tintenmischer, wenn ich's mir recht überlege. Bei den niedrigen pH-Werten wird die Oxidation des Eisens verlangsamt, zusätzlich spielt vielleicht noch die Protonierung der funktionellen Gruppen der Gallussäure eine Rolle. Eine flüchtige Säure wie die Salzsäure verdunstet zusätzlich auf dem Papier, eine nichtflüchtige wie die Schwefelsäure wird nur neutralisiert. Die Ascorbinsäure wirkt als Reduktionsmittel auf das Eisen. Und die Weinsäure als Komplexbildner. Das nennt sich alles "Säure", aber es wirken tatsächlich unterschiedliche Mechanismen.
von Edelweissine
28.03.2025 9:11
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

neptun hat geschrieben:
28.03.2025 8:29
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Füller potentiell Schaden nehmen können (auf welche Weise auch immer). Aber wie hier schon oft geschrieben, keine Metallteile, die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind, und eine dichte Kappe. Das macht schon einiges aus. Trocknet mal was ein, bekommt man das mit Ascorbinsäure (Vitamin C Pulver) wieder gelöst.

Ich glaube, die verschiedenen Königsblauen Tinten wirken da auch.
Wie sieht es mit den Metallringen aus, die bei Pelikanfüllern die ausschraubbaŕen Triples zusammenhalten?
Eine unbeschichtete Gold- oder Edelstahlfeder und Kunststoffmundstück sind bei der Verwendung von Eisenfallustinten nicht gefährdet, aber könnte nicht auch dieser Metallring dauerhaft korrodieren?
von agathon
28.03.2025 8:35
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

neptun hat geschrieben:
28.03.2025 8:29
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Füller potentiell Schaden nehmen können (auf welche Weise auch immer). Aber wie hier schon oft geschrieben, keine Metallteile, die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind, und eine dichte Kappe. Das macht schon einiges aus. Trocknet mal was ein, bekommt man das mit Ascorbinsäure (Vitamin C Pulver) wieder gelöst.

Ich glaube, die verschiedenen Königsblauen Tinten wirken da auch.
Genau so ist es auch. Wenn man merkt, dass es anfängt zu verstopfen, kann man wie beschrieben entgegenwirken. Ernsthafte "Probleme" hatte ich dabei noch nie. Also weder Defekte an irgendwelchen Mechaniken, noch bleibende Verfärbungen. Und wie Thom in solchen Zusammenhängen immer zu sagen pflegte: Ich weiß aber, was ich tue.
von neptun
28.03.2025 8:29
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Füller potentiell Schaden nehmen können (auf welche Weise auch immer). Aber wie hier schon oft geschrieben, keine Metallteile, die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind, und eine dichte Kappe. Das macht schon einiges aus. Trocknet mal was ein, bekommt man das mit Ascorbinsäure (Vitamin C Pulver) wieder gelöst.

Ich glaube, die verschiedenen Königsblauen Tinten wirken da auch.
von Downfall
10.12.2024 10:45
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Das kommt auf den Komplex an. Der Eisen-Tartrat-Komplex ist wasserlöslich und unterbindet die Bildung des nicht-wasserlöslichen Eisen-Tannat-Komplexes (korrigiert mich wenn ich mich irre).

"Es" bedeutet Weinsäure. Ascorbinsäure verwende ich nicht, nur zur Reinigung der Füller.
von moniaqua
10.12.2024 10:08
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Gast1 hat geschrieben:
09.12.2024 23:41
wie das aussieht, hält sie einen Teil des Eisens noch komplexiert.
Jetzt verwirrst Du mich. Wollte man nicht das Eisen im Komplex halten, zumindest, bis es auf dem Papier ist? Ich mein, ich hätte da etwas gelesen in die Richtung?
Gast1 hat geschrieben:
10.12.2024 9:59
Es ist eine Möglichkeit so eine EG-Tinte füllertauglich zu machen ohne Mineralsäuren.
"Es" = Weinsäure? Oder Ascorbinsäure? Oder beides?
von Gast1
06.12.2024 18:05
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Na ja, Downfall und ich haben uns schon über einige neuralgische Punkte unterhalten, um sicher zu stellen, dass das auch nach einem Jahr noch stabil ist. Ich habe selbst schon gesehen, wie sogar traditionell verwendete Farbstoffe nach einem Jahr in der Tinte zerlegt wurden. Von Zitronensäure ist eher abzuraten, die ist ein viel zu starker Komplexbildner. Aber, wie auch schon erwähnt, Ascorbinsäure ist nicht Zitronensäure.
von Helmut
30.10.2024 21:56
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

@ Zollinger
im Personalbestand sind wir bei mir zusammen 5 Leute, 7 weitere sind angeschlossen.
100 gr. Galläpfel kosten 2,20€, gemalen 3,10€; 5 Liter dest. Wasser 1,60€, 50 gr. Tannin 2,50€, 100 gr Eisen II Sulfat 1,30€, Ascorbinsäure (Vitamin C) bei runden 3€ die Packung mit runden 150 gr.
Der Tannin-/Gallus- und Gerbsäuregehalt der Galläpfel liegt je nach Handelscharge zwischen 30% und 60%.
Ausgehend von 30% werden 18 Gramm Gallapfelpulver mit 350 ml Wasser vermengt und auf runde 80°C erwärmt. Unter regelmäßigem Umrühren lässt man den Sud bis zu 1,5h ziehen (nicht kochen). Dann schüttet man die Lösung durch ein Feinsieb und lässt sie auskühlen. Hiernach wird gefiltert und die Flüssigkeit wieder auf 350 ml ergänzt. Dann werden 20 gramm Ascorbinsäure zugegeben, eingerührt und gelöst (verhindert Schimmelbildung).
In einem Glas werden nun 3 gr Eisen-II-Sulfat in 80 ml dest Wasser gelöst. Zugegeben werden pro Gramm Eisen-II-Sulfat 0,6 gr. konzentrierte Wein- oder Essigsäure also 1,8 gr. Bei geringerer Konzentration bitte entsrechend hochrechnen.
Nunmehr werden 100 ml Gallapfellösung und 100 ml Eisen II Sulfatlösung zusammengerührt. Die Lösung lässt man 1 bis 2 Wochen abstehen, täglich mindestens 1 x gut durchrühren. Danach wird die Tinte gefiltert und zum Verbrauch abgefüllt. Stellt man fest, daß sich ein schwarzer Bodensatz bildet (Ausfällungen), dann vorher Säure erhöhen und ein paar Tage einwirken lassen.
Man kann pro 100 ml noch 1 bis 2 gramm Gummi Arabicum zumischen.
So und jetzt frag mich mal was mich bei dem Materialpreis ein Liter Tinte juckt. Auch wenn da jemand mal was abzweigt - kein Problem!
Grüsse

Helmut
von frechy
22.10.2024 11:34
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Ich würde auch eine Zutat nach der anderen lösen. Das Eisensulfat löse ich in einem separaten Gefäss und gebe es langsam zur separat hergestellten Gallussäure- oder Gallussäure- / Tanninlösung, in der auch bereits die Säure (z.B. Wein- und Ascorbinsäure) und neu ca. 1% Propylenglycol vorliegen.

Beim alleinigen Einsatz von Gallussäure entsteht so eine transparente, farblose Lösung. Tannin färbt die Lösung gelb ein. Nach einigen Tagen bzw. frühestens nach einem Tag filtriere ich durch einen sehr feinen Filter, um Trübstoffe loszuwerden.

Den Hilfsfarbstoff gebe ich erst jetzt zu. Wenn ich einen neuen Hilfsfarbstoff verwende, mische ich zuerst eine kleine Probe, um die Verträglichkeit zu überprüfen.

Gummi arabicum habe ich noch nie hinzugefügt. Vielleicht hatte ich bisher gerade deshalb nicht das Problem, dass die Tinte zu fliessfreudig wurde, trotz Weinsäure...?

Der graue Aspekt der sichtbaren Ausfällungen kann an der Oxidation und Bildung einer kleinen Menge Eisen(III)-gallat bzw. -tannat liegen, Downfall.
von Downfall
20.10.2024 17:24
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

In den nächsten Tagen werde ich versuchsweise mal eine Variante mit zunächst weniger Tannin und auch mit etwas weniger Salzsäure zu machen.
Weinsäure habe ich vorerst wieder verworfen, da ich einige Seiten vorher wieder gelesen habe, dass die die Oberflächenspannung drastisch senken würde. Die Tinte fließt sowieso schon so gut, das muss vermutlich nicht sein. Ich behalte das, ebenso wie die Ascorbinsäure mal im Hinterkopf (die hab ich zwecks Reinigung sowieso hier).

Ansonsten werde ich auch mal versuchen eine Tinte mit Gallussäure zu machen.
von Downfall
17.10.2024 13:59
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Ja, ich dachte mir auch, dass die meisten Kunststoffe mit sowas gut umgehen können...ich schiebe es daher eher auf Ablagerungen, die ich mit Ascorbinsäure nicht wegbekommen hab. Eventuell baue ich den Konverter doch mal auseinander und versuche, das ganze mal abzuwischen.

Vermutlich macht es auch Sinn, den pH-Wert der Lösung zu messen. Aber dazu muss ich mir erst was anschaffen.

Der Konverter enthält ein Stahlröhrchen in der Mitte. Das kommt aber mit der Außenwand nicht in Berührung. Hier sieht man es gut:
https://appelboom.com/de/pilot-con-70-converter/
von Downfall
11.10.2024 17:54
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Das ist auch viel dankbarer als bei Pigmenttinten. Die lösen sich glaube ich nicht mehr selbst.

Für die schlimmen Fälle mit EG-Verkrustungen hilft in Wasser gelöste Ascorbinsäure sehr gut. Damit kriegt man auch wunderbar eventuelle Rückstände ausgespült. Aber das Wissen die "Stammbesucher" in diesem Thread sowieso schon :)

Ich habe jetzt seit ein paar Wochen auch die Tsuwairo von Pilot in Verwendung. Alle sehr angenehm, sind weniger anfällig fürs Austrocknen als die R&K SketchInk zum Beispiel. Fließen gut, haben aber anscheinend auch etwas Bindemittel bei. Zumindest die Schwarze geht auch auf tendenziell eher fülleruntauglichem Papier.
Aber was das angeht, da kommt nix an die Nachtblau/Rot dran, auch die Salix nicht. Meine eigene geht da auch super, da ist aber auch recht viel Gummi Arabicum drin.
von Gast1
10.10.2024 14:53
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Downfall hat geschrieben:
10.10.2024 7:48
... Ich kann bei Gelegenheit auch gerne auflisten, wie ich die Tinte dilettantisch bei mir zuhause in der Küche zusammengebraut habe. ...
Das ist schon gut, es sollte nicht zu kompliziert werden. Wer das mit Ascorbinsäure mal probieren will, nicht mit Zitronensäure verwechseln (da gab's auch schon Irritationen). Zitronensäure würde wahrscheinlich einen noch stärkeren Komplex als Weinsäure bilden, da geht dann garnix mehr.Bild
von Gast1
04.10.2024 22:00
Forum: Die Tinte und der Tintenfluss / Ink and the ink flow
Thema: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Antworten: 4081
Zugriffe: 979987

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Mir ist sowieso lieber, wenn die Jugend Weinsäure oder Ascorbinsäure verwendet, anstelle nicht genehmigter Salzsäure-Experimente. Das ist auch ein sehr reines Tannin mit einer hohen Wasserlöslichkeit, da kann man gleich mal ein paar Tannin/Eisensulfat-Heptahydrat Relationen ausprobieren. Also Eisensulfat bleibt gleich und man verändert die Tanninmenge, z.B. 2:1; 2,5:1; 3:1; 3,5:1; 4:1. Und schreibt damit auf einen Zettel. Und da kann man dann immermal nachschauen, wie das in 1 Jahr aussieht und in 2 Jahren, da sieht man schonmal, was da komplett aus dem Ruder läuft. Zuviel Gerbsäure macht die Schriftzüge auch braun, allerdings nicht so aggressiv zur Cellulose wie zuviel Eisen.

Zurück zu „Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte“