Hallo Thomas!
Bei MB weiß man nie so recht, ob ein Kleber zum Abdichten verwendet wurde. Gerade wenn es beim Hineinschrauben stramm läuft, lieber nochmal retour und die Gewindegänge am Griffstück und im Schaft penibelst von Verschmutzungen aller Art befreien. Da hilft auch keine Wärme, wenn die Gewinde verklebt sind!
Aber auch Wärme ist mit Vorsicht zu genießen! Ich habe mir mal einen alten MB 144 versaut, als sich beim Erwärmen mit dem Fön der gesamte Schaft verzog und krumm wurde, weil sich der Griff nicht lösen wollte. Ihr könnt euch meinen Schrecken vorstellen! Nur unser aller Freund Francis / fountainbel konnte mir weiterhelfen und gab mir den ultimativen Tipp zur Reparatur. So kaufte ich mir einen Satz HSS-Bohrer 7,1 mm bis einschließlich 7,5 mm in Zehnteln abgestuft und begann die Prozedur mit dem kleinsten Bohrer, um mich dann bis auf 7,3 mm vorzuarbeiten. Bohrer von vorn in den Schaft so weit es geht, anwärmen, biegen, kneten, bis er am Schaftende ankam. Mit 7,2 mm fortgesetzt, ihr wisst, was ich meine, bei 7,3 mm war dann Ende. Zu verlieren hatte ich ja eigentlich nichts mehr, habe aber trotzdem Blut und Wasser geschwitzt. Aber - es hat sich gelohnt, selbst die vorher durchs Verdrehen nicht mehr gerade verlaufenden Streifen im Tintenfenster sind wieder gerade, und ohne Reinigen der Gewinde hätte ich das Griffstück nicht in den Schaft bekommen.
Das Einzige, woran ich nicht gedacht habe - man sollte vor Beginn die Prägung auf den Bohrern planschleifen, so kann man sich dann auch feine Kratzer im Tintensichtfenster ersparen. Aber wenn erst Tinte im Füller ist, fallen auch die Mikrokratzer nicht mehr auf.
Man lernt halt nie aus . . .
