Füllhalter-Kauf

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rudi
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Füllhalter-Kauf

Beitrag von rudi »

Hallo zusammen,
da ich mir nun endlich einen Füllhalter zu Weihnachten schenken lassen darf, würde ich gerne wissen wie das denn so ist beim Füllhalter-Kauf.
Ich bin noch am Überlegen ob es ein Montblanc LeGrand oder LeGrand Platin wird oder doch den Pelikan M800. Montblanc fühlt sich gut, man wird aber gleich von vielen als Angeber abgestempelt. Ich will den Füller für den alltäglichen Gebrauch. Alles was tagsüber bei der Arbeit geschrieben wird, möchte ich gerne mit dem Füller schreiben.
Ich möchte gerne die Geräte beim Fachhändler ausprobieren und wollte wissen auf was ich achten muss, was ich mitbringen muss (eigenes Papier bspw.) und wie ich dann meinen Füllhalter finde.
Der Fachhändler hat ja unterschiedliche Federstärken zum Probieren, die dann in Tinte getaucht werden. Wenn ich mich für einen Füller und die richtige Federstärke entschieden habe, bekomme ich dann einen jungfräulichen Füller oder bekomme ich das Gerät, das ich probiert habe, das aber ggf. auch mehrere vor mir probiert haben?
Ist es möglich einen nagelneuen verpackten Füller zu bekommen?
Muss ich beim Kauf des Füllers auf etwas besonderes achten?
Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.
Gruß Rüdiger
P.S. Allein durch das mitlesen hier konnte ich schon einige Informationen erhalten. Echt klasse Forum :?:
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Rüdiger,

ich würde den Füller nehmen, den ich getestet habe. Dann hast du schon eine Ahnung, wie genau diese Feder schreibt. Wenn ich lese, wie unterschiedlich z.Z. die Pelikan-Federn gefertigt werden, würde ich nicht die Katze im Sack / den Füller im Blister kaufen wollen.

Ich glaube kaum, dass jemand unter Aufsicht des Fachpersonals die Feder ernsthaft vergewaltigen kann - die Leute achten mit Argus-Augen auf die Geräte, die sonst unter Glas gefangen gehalten werden.

Ich habe aber schon erlebt, dass Füller Transportschäden haben, die aber nicht die Feder betreffen - die ist ja dann gut geschützt unter der Kappe. Und die Delle in dem Metallgehäuse habe ich vor lauter Federbreitenbestimmung einfach nicht gesehen. Zu Hause sah ich sie, aber da war es zu spät und bei dem Rotring dann nicht so schrecklich.

Ansonsten kann ich mir aus ganz frischer Erfahrung noch einen Hinweis auf den Lamy 2000 nicht verkneifen. Ein super alltagstauglicher Füller absolut ohne Angeber-Allüren für ca. 108,- € - es gibt hier einen Thread, der ihm bestens beschreibt. Diesen FH hält jeder für einen besseren Schulfüller. Aber vielleicht ist das etwas zu viel Understatement für dich. Ich werde meinen Man 100 deshalb auch nicht einstauben lassen - er bleibt für die schönen Momente des Schreibens und wird genossen!

Auf jeden Fall viel Spaß mit deinem Weihnachtsgeschenk

Dieter N.
rudi
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Beitrag von rudi »

danke dieter für deine tipps.
ich denke nur, bei dem preis könnte ich einen eingeschweissten niegelnagelneuen bekommen, denn ich dann natürlich öffnen würde.
ich denke immer an die füller, die es in kaufhäusern zu testen gibt und die ganz verfingert sind. lamy200 ist auch nicht schlecht, hatte ich auch schon überlegt. vielleicht dann als zweitfüller
EXPO-Edition Freund
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Füllhalterkauf

Beitrag von EXPO-Edition Freund »

Hallo Rüdiger,

nun da Du zwischen Pelikan M800 und LeGrand entscheiden willst, so ist ein Lamy u.U. tatsächlich nicht das Richtige... Mit einem LeGrand bekommst Du vielleicht einen Füllfederhalter für die Ewigkeit (oder zumindest viele Jahre bei pfleglicher Behandlung). Die Prestigeträchtigkeit bei Montblanc ist immer wieder ein Thema, -Problem oder gewollt. Im Prinzip sollte es einem aber egal sein, was ein anderer über den persönlichen Füller denkt. Ein MB Meisterstück ist eine Stilikone und wird es bleiben. Das soll nicht gegen den von Dir in Erwägung gezogenen Pelikan sprechen. Die Feder finde ich wie schon einmal erwähnt sogar besser, das Design hingegen nicht unbedingt. Es ist halt mehr Understatement und trotzdem sehr edel. Du hattest auch geschrieben, daß Du zwischen LeGrand in gold oder platinum überlegst. Eigentlich war und ist schwarz-gold immer das Klassische. Von den Verkaufszahlen, so berichteten mir mehrere Händler, liegt der Platinum aber sehr gut im Rennen und spricht nicht nur die jüngere Käuferschicht an sondern alle MB Fans. Würde ich jetzt wählen müssen (gerade im Hinblick auf den Angeberfaktor) so würde ich den 15 Euro teureren Platinum wählen. -Gold ist natürlich auch klassisch schön, wirkt aber immer etwas biederer.
Zur originalen Verpackung kann ich sagen, daß es bei so häufig nachgefragten Modellen wie M800 oder LeGrand meist genügend ungeöffnete Federhalter auf Vorrat gibt. Im Prinzip kann da nichts schief gehen, wenn Du weißt, was Du willst. Sollte etwas nicht stimmen, so kannst Du ihn ja immernoch umtauschen. Da Du täglich damit schreiben möchtest (und nicht nur Unterschriften) so laß Dir unbedingt mehrere Federn zeigen. Während ich eine M Feder bei Pelikan für optimal halte, so kann es durchaus sein, daß Dir eine M Feder bei MB als zu dick erscheint. Ich wünsche Dir, daß Du das Richtige für Dich findest!

(P.S. Die Etuis von MB sind allerdings viel schöner...)
rudi
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Beitrag von rudi »

Danke für eure Antworten. Super Forum mit super Leuten.
Das habe ich mir auch gedacht, dass der goldene MB eben der klassische ist und der platin nicht. Aber platin sieht schicker aus und da ich erst 35 bin muss ich mir das wirklich überlegen... :)
Mit der Feder weiss ich echt nicht. Irgendwie sollte es eine dünne feder sein, da ich viel und nicht allzugross schreibe (auf kariertem Papier in jeder zweiten Zeile) auf der anderen Seite... Ist ein MB mit einer dünnen Feder nicht irgendwie untermotorisiert?
Gruß Rüdiger
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

... ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Die M-Federn beim 146er fallen recht breit aus und die schrift wirkt dann sehr schnell dicklick. Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, daß die rigide 146-Feder recht wenig Ausdruckskraft hat, ein 1950er 146er ist da was ganz anderes. Die früheren Auslaufprobleme der Tintenleiter sind ja wohl zwischenzeitlich abgestellt. Ärgerlich bei MB ist halt, daß der Service zumindest bis vor kurzem sehr unkulant war. Für einen Vielschreiber ist ein Service von Pelikan oder Lamy da wesentlich beruhigender.
Darüber hinaus halte ich die Preislentwicklung bei MB und die Behinderung des Marktes bzgl. Preisnachlässen für skandalös.

Von der reinen Produktqualität gibt es hingegen sicherlich kaum Produkte, die auch nach Jahren eine solche unverbrauchte Produktqualität aufweisen.

Da ich aber immer die Schreibqualität ganz eindeutig im Vordergrund sehe, haben viele nach einigen Irrungen und Wirrungen dann doch zum Hannoveraner Pelikan zurückgefunden, gerade diejenigen, die täglich und viel schreiben.

Ich würde mir auf jeden Fall bei einem guten Preis einen Pelikan (vielleicht auch alternativ) kaufen. Herr Thiel bei missing-pen.de hat sicherlich mit seinem Federservice und seinen Preisen ein gutes Angebot zu machen, auch wegen MB 146 kann man mit ihm sprechen.

Der Vorteil des leichten Federwechsels bei Pelikan ist zu beachten.

Ich schreibe dies als ein Füllhalterfreund, der die Ausstrahlung der MB und die Nüchternheit der Pelikane kennt, aber der immer wieder feststellen mußte, daß an den Pelikanen trotz Omas, Aurora, Parker Duofold, Waterman, Sheaffer, etc. im Alltag kaum ein Weg vorbeiführt.

Die wahren Schätze sind natürlich die alten Füller...

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
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stift
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Beitrag von stift »

hallo
kauf dir einen 146er von montblanc,sie sind die besten!
und wenn nicht dan kauf dir einen alten füller der restauriert wurde,da hast du noch mehr freude.
zb.einen 146er aus den 50iger jahren du wirst zufrieden sein.
ich selber schreibe fast nur mit alten füllern.
m.l.g.
stift
rudi
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Beitrag von rudi »

wollte nur kurz bescheid geben, dass ich nun den mb 146p also das meisterstück in platin bekommen habe. vom aussehen sehr schick nur mit der feder bin ich noch nicht ganz zufrieden aber da hoffe ich auf den montblanc service.
fröhliche weihnachten und einen guten rutsch
rüdiger
aylings
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Beitrag von aylings »

Hallo Rüdiger,
ich kann dir zu deinem "Weihnachtsgeschenk" nur gratulieren! Habe selbst einen MB Füller bekommen und auch ich bin mit der Feder nicht ganz zufrieden. Allerdings möchte Montblan-Service die Feder nicht kostenlos wechseln, da sie ja schließlich schon bwnutzt ist???
Hast du ähnliche Probleme?

Grüße,

Andre
rudi
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Beitrag von rudi »

montblanc tauscht bis zu sechs wochen nach dem kauf (datum im service-heft) die feder kostenlos um vorausgesetzt sie ist in einwandfreiem zustand. laut email von montblanc ist die frist sogar zwei monate
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Plenum Freunde,

genau diese Nickeligkeiten von MB sind es, die ich von früher nur zu gut kenne. Wenn ich das lese, bekomme ich Magenschmerzen, so wie früher, als mich die arroganten MB-Leute sehr geärgert haben. Daher gehe ich diesen Dingen aus dem Weg, ich kann sie einfach nicht mehr brauchen. Und daher bin ich froh, daß meine MB soweit in Ordnung sind und ich hoffentlich diesen Service nie mehr benötige. Für MB Kugelschreiber z. B. gibt es naturgemäß diese Probleme nicht. Und die Material- und Verarbeitungsqualität der Meisterstücke stehen außer Frage.

Ich finde, ein aktueller MB, vielleicht mit Ausnahme des MB 149, ist es im Schreibverhalten einfach nicht wert, anderen Produkten vorgezogen zu werden. Daher sollte man sich genau überlegen, bevor man sich einen MB ungeprüft zulegt, denn mit den Hamburgern hat man gerne Probleme. Ich habe zwar am Ende auch einen Federtausch bzw. ein Nacharbeiten der Feder durchsetzen können, aber ich hatte stets den Eindruck, daß man am Verkauf und der Inszene-Setzung der Produkte sehr, aber an einem sog. "After Sales Service" überhaupt nicht interessiert war. Das kennt man traditionell ja auch schon seit Jahrzehnten bei einer Automarke mit dem Stern.

Aber: Ist die Feder in Ordnung und unbeschädigt, muß der MB Service die Sache beheben. MB neigt dabei eher zur Nachbearbeitung, dann wird schnell mal aus einer M-Feder eine mit B-Strich. Der unkomplizierte Service wie bei Parker/Waterman oder Pelikan ist den MB-Leuten unbekannt.

Das alles muß man halt bedenken und ich selber würde auf keinen Fall einen aktuellen MB Füller z. B. per ebay kaufen, da ich im Vorfeld nicht einkalkulieren kann, wie die Feder schreibt. MB wird einem dann einen kostenpflichtigen Federwechsel gerne anbieten können für die bekannten MB-Preise.

Diese Dinge sind es, die, so auch im Plenum immer wieder beschrieben, die Füllhalterfreunde bei MB-Produkten belasten können.

Natürlich kann man auch vor Ort im Laden den Normalpreis zahlen und die MB so lange probieren, bis es paßt. Ich glaube, Herr Blankenhorn ermöglicht auch den Test vor Ort. Und ich glaube, mit Herrn Thiel kann man auch über die ja nicht unbekannten MB-Probleme diskutieren.

Aber vielleicht lösen sich diese Probleme mit Nachdruck formuliert ja auch in einem Zug und Du hast einen perfekten No. 146, an dem Du dann sicherlich ein Leben lang Freude haben kannst.

Viele Grüße
an Euch alle
Euer Thomas Baier
max
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Beitrag von max »

Thomas Baier hat geschrieben: Ich finde, ein aktueller MB, vielleicht mit Ausnahme des MB 149, ist es im Schreibverhalten einfach nicht wert, anderen Produkten vorgezogen zu werden.
Kann mich da nur voll und ganz anschließen.
Nicht nur die Arroganz und die völlig überzogenen Servicekosten, sondern auch die Tatsache das es andere FH selber Qualität und wesentlich günstiger gibt, lassen die Frage aufkommen warum es immer noch soviele MB Käufer gibt. Wenn sich jemand einen FH aus Prestigegründen kauft - dann klar. Wenn jemand einen FH zum täglichen Schreiben kauft, dann gibt es wirklich weit bessere Alternativen die am Ende weniger Ärger verursachen!

In diesem Sinne also viel Glück mit dem Service, dem Nachbearbeiten etc. bei MB. Ich hab es inzwischen aufgegeben weil ich einfach keine Lust mehr auf diese Art von arrogantem "Kundenservice" habe.

Vielleicht bin ich da ja eine Ausnahme, aber wenn ich einen (Schreib)artikel zu 500 - 1.000 EUR kaufe, erwarte ich mir eine etwas andere Behandlung.

Viele Grüße
Max
Mr.Montblanc
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Registriert: 19.03.2004 19:06

Beitrag von Mr.Montblanc »

Manchmal bekommt man den Service, den man verdient hat...

Es soll ja Kunden geben, die glauben, dass sie einen lebenslangen, kostenlosen Service für einen Gebrauchsgegenstand "einfordern" können, auch wenn der nur € 500,00 gekostet hat. :roll:

Es soll auch Kunden geben, die glauben, dass sie einen kostenlosen Serviceanspruch haben, wenn sie z.B. im Internet oder bei einer Auktion einen vermeintlich neuen, unbenutzten Füllfederhalter "günstig" kaufen und dann bei einem Federtauschwunsch keinen Garantie- und Kaufbeleg vorlegen können (oder einen, der nicht mehr gültig ist). :oops:

Es soll auch Kunden geben, die diesen Glauben dann auch noch lautstark herausposaunen und versuchen, die MitarbeiterInnen "zur Sau" machen zu können. :twisted:

Ja, glaubt Ihr denn wirklich, dass sich das Montblanc und die Menschen bieten lassen? :shock:

Wir reden hier über Kulanz! Und wer Kulanz erbittet, bekommt sie in den meisten Fällen auch. :D
Wer sich aber im Ton vergreift, darf sich über die Reaktion nicht wundern. :(

Wie es in den Wald hineingerufen wird, schallt es auch zurück!

Und um abschließend noch ein weitverbreitetes Vorurteil - wenn auch von einigen anders gemeint - zu bestätigen: Ja, Montblanc hat es wirklich nicht nötig, sich auf ein niedriges Niveau einzulassen - und das ist auch gut so! :lol:
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Naja, Ausrutscher in die eine oder andere Richtung gibt es wohl überall. Aber sie nicht zu verallgemeinern. Ich habe bislang nur ein Mal einen "unverschämten" Kunden gehabt und sonst nur viele, viele nette!
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

... wer unser Plenum, das sich durch seine außerordentliche Sachlichkeit auszeichnet, etwas länger studiert, kann problemlos erkennen, daß diejeinigen, die mit der Marke MB im Service Probleme haben, dies sehr konkret ausdrücken können. Ich kann nicht erkennen, daß darunter Plenum-Freunde waren und sind, die von MB Unmögliches zu fordern wagten.

Darüber hinaus gibt es bekanntlich Firmen, die sich durch einen außergewöhnlich guten "After-Sales"-Service auszeichnen.

Und, lieber Mr. Montblanc, Du kannst mir ruhig glauben, daß ich im Laufe vieler Jahre gerade bei Reklamationen bei den unterschiedlichen Firmen sehr wohl auf drastische Unterschiede gestoßen bin - und es gibt sie wirklich, die Firmen wie Lamy, Pelikan, inzwischen auch Sanford, Cross - um nur einige zu nennen, die die Benutzer ihrer Produkte innerhalb und außerhalb ihrer Garantie sehr gut betreuen.

Ich sage es ganz deutlich, die angeschlagene Tonlage entspricht ganz und gar nicht meinen Vorstellungen von unserem Plenum. In ihrer Haltung halte ich sie für völlig deplatziert.

Was meint Ihr dazu, liebe Plenum-Freunde?

Viele Grüße
an Euch alle
Euer Thomas Baier
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