Meisterstück: Tinte & Papier?

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Emp0
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Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Emp0 »

Einen wunderschönen guten Tag Zusammen,

Ich habe mir jetzt ein 146er Meisterstück in EF bestellt und freue mich schon loszulegen.

Jetzt geht es um das nächste Thema, nämlich Tinte und Papiere.
Ich habe erstmal bereits 2 Tinten geschenkt bekommen, nämlich einmal Waterman Tender Purple und einmal Edelstein Pelikan in Onyx.
Also Lila und Schwarz ist erstmal gut, habe aber als ich im Schreibwarenladen bei uns in Köln war auch die Graf von Faber Castell Farben gesehen, die Dokumentenecht sein sollen laut der Verkäuferin. "Die Graf Farben kann man trinken" meinte sie dann sogar. :D

Das erscheint mir momentan als die Premium Farbe oder wie sind eure Erfahrungen? Bei mir ist es lediglich Vertrauen in die Arbeiterin dort und der Look und der Text zu den Farben :) Hätte gerne Rot und Türkis noch.
Das einmal.

Nun zum Papier:
Habe lust auf die Moleskine Bücher und im Schreibwarenladen gabs ein Probeheft, wo draufsteht: Revolutionary New Moleskine oder so etwas in der Art.
Ich denke die punktierten Blätter sind am meisten meins und lassen mir Freiheit, aber geben etwas Struktur vor.
Die Blätter wirkten glatt und stark. Nun finde ich dieses spezielle Buch nicht mehr. Die Besonderheit, die mir aufgefallen war, war dass die Blätter außen herausragten aus dem eher Softcover.
Habe nach Internetrecherche aber jetzt gesehen, dass die meisten Moleskin 70g Papier haben und daher relativ dünn sind. Das würde mir eher nicht so gefallen.

Jemand konkrete Erfahrungen mit der Tinte, dem Papier und dem Meisterstück in Verbindung mit der EF Feder?

Danke und küsschen aufs nüßchen
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Killerturnschuh
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Killerturnschuh »

@Emp0,

Zuerst einmal Glückwunsch und viel Spaß mit deinem 146er.

Was die Tinte betrifft, du kannst prinzipiell jede Tinte nehmen die du möchtest, aber möglicherweise mag dein Füller nicht jede Tinte. Du wirst es also ausprobieren müssen.
Bei Tinte hat jeder so seine Vorlieben, ich selbst benutze nach Jahren des experimentierens und aussortierens fast nur noch Tinten von Montblanc, Caran d'Ache oder aus Japan.
Graf von Faber-Castell Tinten sind völlig ok, wenn sie dir gefallen.

Beim Papier empfehle ich dir die entsprechenden Fäden aus der Rubrik Papier nachzulesen. Mit Moleskin sind meine Erfahrungen eher durchwachsen. Auch hier heißt es erst mal ausprobieren.
Salve

Angi

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Linceo
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Linceo »

Moleskine und Tinte bzw. Füller... das hatte ich auch mal gehofft, weil ich beispielsweise die Hefte mit dem flexiblen Einband sehr mag. Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Tinte eigentlich "durchblutet" und die Schrift "ausfranst". Mein Fazit: Moleskine taugt für Tinte und Füller eher nicht. Man kann mal Glück haben, je nachdem, was für ein Papier verarbeitet wurde, aber meistens ist es ungeeignet. Ich habe Moleskine für mich endgültig gestrichen.

Immer gut waren dagegen bisher meine Erfahrungen mit Leuchtturm. Die Notizbücher gibt es auch mit dem Punktraster.

Donate
"Erhebet euch, Geliebte, noch ist es nicht zu spät!" (André Heller)

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Querkopf
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Querkopf »

Mit Moleskine-Heften habe ich exakt die gleichen Erfahrungen gemacht wie Donate: nicht tintentauglich. Schade, denn ich mag die Hefte auch. Die letzten Exemplare, die noch in der Schublade liegen, sind für Fineliner- oder Bleistiftschreiberei reserviert.

Meine Standard-Alltagsnotizbücher sind die "Notebooks" bzw. "Goalbooks" von Rhodia (gepunktet). Sind meistens mit cremefarbenem Papier im Handel; wenn man etwas sucht, findet man sie auch mit weißem Innenleben. Gibt auch gute (=tintentaugliche) Hefte/ Büchli z. B. von Clairefontaine (logo, gehört firmentechnisch mit Rhodia zusammen) und von Midori.

Ist 'ne individuelle Sache, was man bevorzugt. Angis "Ausprobieren"-Tipp ist gut :) .
Schöne Grüße
Doris
Emp0
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Emp0 »

Danke erstmal!

Ja das ausprobieren wird definitiv passieren, jedoch ist es auch ein teures Unterfangen, denn so Tinte kostet schon um 30€ und soviel Kosten Teilweise die Notizbücher auch.
Deshalb sind die Erfahrungen von euch schon wertvoll, bevor ich einfach ausprobiere :)

Hat denn jemand Erfahrung mit den Grad von Faber Castell Dokumentenechten Farben?

Gibt es bei den Papieren etwas bestimmtes, was wichtig ist? Ich habe die Erfahrungen gemacht beim Feder ausprobieren, dass bei "glattem" Papier die Feder feiner schreibt, als bei rauem Papier, wo die Tinte mehr verläuft.
Nennt man das "satiniert"? Diesen Begriff habe ich nun mehrmals gelesen bei der Suche nach den Notizbüchern. Habe auch "tintenfest" bereits gelesen.
Katja73
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Katja73 »

Müssen deine Tinten denn Dokumentenecht sein?

Fürs durchtesten sind Tintenproben wahrscheinlich sinnvoll...z.B. bei Fountainfeder lassen sich schöne finden :-)

Um die Auswahl etwas zu erweitern, würde ich zu Tomoe River Papier raten, ganz traditionell gibt es von Hobonichi auch Notizbücher (die sind eher für ihre Kalender bekannt, deshalb das Wort "auch") in A6 und A5 Größe. Das Tomoe River Papier gibt jedoch mittlerweile auch von verschiedenen anderen Anbietern, es kommt vielleicht ein bisschen darauf an, für was du ein Notizblock/-buch suchst.

Die Midori Papiere sind auch gut für Füller und Tinte geeignet finde ich.
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bella
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von bella »

Hallo,

Tinten kannst Du relativ risikofrei ausprobieren in dem Du Proben orderst ….
Www.Tintenprobe.de
Www.Fountainfeder.eu

Zum Papier …. Es gibt eine ganze Rubrik in diesem Forum und eine Suchfunktion.
Du kannst nicht erwarten das alles nochmal für Dich runtergeschrieben wird. Es gibt Abertausende Papiere.

Viel Spaß beim Erkunden …
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alt_genug
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von alt_genug »

Die Graf von Faber Castell Tinten sind nicht dokumentenecht, dazu gibt es hier im Forum einiges zu lesen. Wenn Du so etwas benötigst, solltest Du vor der Nutzung wirklich dokumentenechter Tinten sicherstellen, dass Dein Füller nicht eintrocknet. Also z.B. mit normalen Tinten testen, ob der 146er nach ein paar Tagen schwer anschreibt oder auch nach Wochen noch problemlos schreibt. Normale Tinten lassen sich auch eingetrocknet durch langes Wässern wieder ausspülen. Bei dokumentenechten Tinten klappt das nicht ohne Weiteres.

Generell fand ich bei meinen extrafeinen Federn oft, dass die Tinten doch recht anders aussehen, als in Füllhaltern mit breiteren Federn (und damit auch den meisten Tintentests). Meist zeigen sie meiner Ansicht nach weniger Shading und ich fand sie auch oft dunkler. Daher würde ich erstmal mit den vorhandenen Tinten herumprobieren, bevor ich weitere kaufe. Zumindest würde ich auf entsprechende Schriftbeispiele mit extrafeinen Federn achten.

Papier ist ebenfalls ein weites Feld. Auch tintenfeste Papiere können glatter oder rauher sein, aber bei rauhen Papieren ist die Gefahr tatsächlich höher, dass die Tinte darauf ausfranst.

Viele Grüße
Sebastian
Tobi_B
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Tobi_B »

Ich würde dir auch den Tipp geben, einfach auszuprobieren. Und ansonsten findest du in diesem Forum alles (!) zum Thema Federn, Tinten/-eigenschaften und Papier :-)
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Querkopf
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Querkopf »

Emp0 hat geschrieben:
12.11.2023 13:57
... Ja das ausprobieren wird definitiv passieren, jedoch ist es auch ein teures Unterfangen, denn so Tinte kostet schon um 30€ und soviel Kosten Teilweise die Notizbücher auch. ...
Bei Tinten mit Proben zu starten, den Tipp hast du ja schon bekommen.

Beim Papier würde ich an deiner Stelle auch nicht gleich in die vollen gehen. Mit einem Heft oder einem Block fährt man als Anfänger besser als mit einem dicken, edlen Buch - drei Euro für ein Heft in den Sand zu setzen, ist leichter verschmerzbar als 30 für ein Buch. (Von Clairefontaine und Midori gibt es Hefte wie auch Notizbücher mit exakt gleichem Papier. Von anderen Herstellern vermutlich auch, da weiß ich's nicht.)

"Tintenfest" ist kein definierter Begriff. Das ist Marketing. Mir sind schon Papiere untergekommen, die als "tintenfest" verkauft wurden, aber Tintenschrift gnadenlos durchschlagen oder - löschpapierartig - breit ausfedern ließen :( .

Sebastian hat ja schon was über EF-Federn und Tinten geschrieben, ich ergänze mal eine Grundsatz-Beobachtung zu EF-Federn und Papier: Meine extrafeinen Federn laufen alle viel besser auf glatten Papieren. Wird's zu rau, verhakeln sie sich manchmal richtig, obwohl ich ohne Druck schreibe.

Ansonsten schließe ich mich den VorschreiberInnen an: ein weites Feld :)...
bella hat geschrieben:
12.11.2023 15:03
... Zum Papier …. Es gibt eine ganze Rubrik in diesem Forum und eine Suchfunktion. ... Es gibt Abertausende Papiere.
Viel Spaß beim Erkunden...
Schöne Grüße
Doris
Quest
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Quest »

Glückwunsch! Dein 146 ist sicher eine gute Wahl. Mit diesem MB kann man nicht viel verkehrt machen.
Wenn Du eine wasserfeste Tinte zum guten Preis suchst, schau mal nach der Salix von Rohrer&Klingner. Die ist mit 5-6 Euro kaum teurer als eine Tintenprobe und ist seit Jahren meine Standardtinte. Ob sie auch offiziell amtlich dokumentenecht ist, kann ich nicht sagen, aber faktisch ist sie nicht mehr vom Papier zu entfernen.
Emp0
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von Emp0 »

Ja meine Tinten müssen nicht unbedingt extrem Dokumentenecht sein.
Bei den neuen Graf von Faber Castell Tinten werden einige als Dokumentenecht bezeichnet, einige nicht.

Mir gehts darin eigentlich auch nur drum, dass es halbwegs gut hält und selbst bei verwischen man die schreiblinien erkennt.
Ansonsten war es interessanter Input mit dem Austrocknen.

Ich probier einfach mal bisschen aus.

Zum Papier fand ich das Tomoe River Papier interessant. Dass die bei unter 60g noch so stabil und für Füller geeignet sind klingt faszinierend. Habe mich allerdings mal für Brunnen Kompagnon mit 90g Stärke entschieden und probiere mal aus.

Danke für eure Antworten und die Infos!
TheGeneralist
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von TheGeneralist »

Zum Papier möchte ich mich den Vorrednern anschließen bzw. dies auf Basis meiner Erfahrungswerte zusätzlich bestärken:
Moleskine ist für andere Stifte schön, für Tintenfüller aber leider wirklich nicht geeignet. Ich habe auch Moleskine-Notizbücher mit dickerem Papier ausprobiert (z.B. Art Collection mit 120g / m²), aber auch hier ist das Ergebnis nicht befriedigend, die Tinte verläuft sehr stark und schlägt durchs Papier durch.

Bin selbst auch Fan von punktiertem Papier und kann wärmstens die Notizbücher von Rhodia empfehlen. Beispielsweise das Goalbook mit elfenbeinfarbenem 90g /m² Papier gibt es wie Moleskine mit festem und dünnem Umschlag, sieht sehr gut aus und eignet sich hervorragend für das Schreiben mit dem Füller, auch mit verschiedenen Tinten.
mcpotato
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Re: Meisterstück: Tinte & Papier?

Beitrag von mcpotato »

alt_genug hat geschrieben:
12.11.2023 15:43
Die Graf von Faber Castell Tinten sind nicht dokumentenecht, dazu gibt es hier im Forum einiges zu lesen.
Das habe ich neulich auch mal wieder ausprobiert.
Nach Trocknung über Nacht passiert folgendes.
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Naja. Bei der moosgrünen kann man noch etwas lesen, wenn man alles lösliche weg wäscht, aber die hazelnut verschwindet komplett. Tolle Tinten, aber nicht das, was ich intuitiv unter dokumentenecht verstehe. Ich habe die trotzdem immer im Gebrauch.

Die Dokumentus ist dagegen völlig unbeeindruckt von Wasser fasert aber schon beim Schreiben etwas aus.

Die Eisengallustinten bleiben mit ihrem Eisengallus-Anteil schön stehen, und im Vergleich zur Dokumentus fasern die auch deutlich weniger aus.

So hat jede Tinte ihre Vor- und Nachteile, man muss schauen, was jeweils gefällt und funktioniert.
Grüße

Martin.
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