Wie entstehen Designs für manche Montblanc Editionen?
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- Franzose53
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Wie entstehen Designs für manche Montblanc Editionen?
Ein Mitglied im Forum „Wec63“ (nachdem er erfuhr, dass ich für manchen Editionen von Montblanc zuständig gewesen bin) stellte mir ein Paar Fragen zu deren Entstehung.
Da er meinte, Antworte auf seinen Fragen könnte von allgemeinem Interesse sein, sollte ich seine Fragen in einem neuen Thread beantworten. Hier also.
1) ich wurde zum MB-Sammler, weil in die Stifte viele Details und Symbole des jeweiligen "Patrons" eingearbeitet sind. Gibt es als Künstler dazu Vorgaben oder hattest du freie Hand?
Hallo Christian, als erstes bezeichne ich mich nicht als „Künstler“ sondern als „Designer“, der für sich oder im Auftrag „etwas“ entwirft. In dem Fall der „Patron of Arts- Editionen“, bekam ich nur den Namen einer Persönlichkeit die sich für Kunst und Kultur bekanntlich engagiert hatte. Also kann man sagen, ich hatte „freie Hand“ wie ich die Person in dem Korpus eines Füllers zu wiedergeben vermag.
Am Ende sollte man beim Betrachten das Gefühl haben… Ja, das ist „die Pompadour“… zum Beispiel.
2) welche Inspiration hattest du bei diesem Füller?
Direkt von Inspiration geht es in so einem Fall nicht. Es geht darum sich mit der Person, das Zeitalter wo sie gelebt und gewirkt hat, zu beschäftigen. Aber auch was in dieser Zeit, in der angewandte Kunst/Architektur/Malerei als Stilelemente maßgebend waren. Das bedeutet also, viel lesen... und schreiben. Die ganze Arbeit muss seriös untermauert/begründbar sein, damit es den Entscheider klar wird, warum ich mir die Gestaltung so vorstelle wie ich sie präsentiere.
Du siehst z.B. in meinem Literaturhinweis/Bildnachweis am Ende der Arbeit, womit ich angefangen zu denken habe.
Man sollte es ich so vorstellen wie eine Semesterarbeit in Kunstgeschichte, eben aber auch so lange dauert es bis etwas vernünftiges rauskommt.
Aufgrund der gesammelten Informationen entstehen die ersten Ideen, wie man die Person und Ihr damaligen Umfeld in einem Objekt, in dem Fall die „Außenhaut“ eines Füllers, komprimiert so zu sagen, wiedergeben könnte. Es entsteht eine eigen aufgestellte formale „Anforderungsliste“. Mit dieser „Liste“ fängt man dann mit Skizzen an, viele Skizzen, die man dann nach und nach aussortiert. Dann fang ich mit Zeichnungen an, damals alles per Hand mit Rotring und Buntstifte.
Ich bot immer drei Grundideen mit Variationen an.
Die schriftliche Arbeit mit Abbildungen und Zeichnungen umfasst ca. 30 Seiten.
3) sind auch noch andere Füller "von dir"?
Meine allererste Aufgabe für MB war die Realisierung/Logistik des „Meistersück Platinum“ (1990) und „Meisterstück 146 Solitaire Royal“ (1991). Danach wurde ich für die „Patrons of Arts“ und „Writer’s Editionen“ angefragt.
Meine erste Aufgabe zu „Patrons of Art“ war die Edition „Katharina die Große“ in 1995.
4) warst du damals angestellt bei MB oder Meißen oder warst du freischaffender Künstler?
Ich war freischaffender Designer und übte die Tätigkeit für Montblanc von 1990 bis 1999, beteiligt in verschiedene Projekte neben meiner eigener Schmucklinie die unter www.andre-ribeiro.de zu sehen ist.
P.S.: als Anekdote, beim Entwurf zu „Marquise de Pompadour“ schlug ich in meine schriftliche Arbeit den Einsatz vom „Weißen Gold“ (Porzellan) für die Kappe. Es wurde gefolgt und so entstand die erste Zusammenarbeit mit Meißen.
Im Rückblick muss ich gestehen, die 90ern waren interessanten Zeiten für ein Designer, eine Zeit wo alles noch per Hand ging für die Zeichnungen und die Schreibmaschine für die Textbearbeitungen. Ich hatte damals noch kein Computer.
Ich versuche im nächsten Post ein Paar Beispielbilder von der Arbeit zu zeigen.
Da er meinte, Antworte auf seinen Fragen könnte von allgemeinem Interesse sein, sollte ich seine Fragen in einem neuen Thread beantworten. Hier also.
1) ich wurde zum MB-Sammler, weil in die Stifte viele Details und Symbole des jeweiligen "Patrons" eingearbeitet sind. Gibt es als Künstler dazu Vorgaben oder hattest du freie Hand?
Hallo Christian, als erstes bezeichne ich mich nicht als „Künstler“ sondern als „Designer“, der für sich oder im Auftrag „etwas“ entwirft. In dem Fall der „Patron of Arts- Editionen“, bekam ich nur den Namen einer Persönlichkeit die sich für Kunst und Kultur bekanntlich engagiert hatte. Also kann man sagen, ich hatte „freie Hand“ wie ich die Person in dem Korpus eines Füllers zu wiedergeben vermag.
Am Ende sollte man beim Betrachten das Gefühl haben… Ja, das ist „die Pompadour“… zum Beispiel.
2) welche Inspiration hattest du bei diesem Füller?
Direkt von Inspiration geht es in so einem Fall nicht. Es geht darum sich mit der Person, das Zeitalter wo sie gelebt und gewirkt hat, zu beschäftigen. Aber auch was in dieser Zeit, in der angewandte Kunst/Architektur/Malerei als Stilelemente maßgebend waren. Das bedeutet also, viel lesen... und schreiben. Die ganze Arbeit muss seriös untermauert/begründbar sein, damit es den Entscheider klar wird, warum ich mir die Gestaltung so vorstelle wie ich sie präsentiere.
Du siehst z.B. in meinem Literaturhinweis/Bildnachweis am Ende der Arbeit, womit ich angefangen zu denken habe.
Man sollte es ich so vorstellen wie eine Semesterarbeit in Kunstgeschichte, eben aber auch so lange dauert es bis etwas vernünftiges rauskommt.
Aufgrund der gesammelten Informationen entstehen die ersten Ideen, wie man die Person und Ihr damaligen Umfeld in einem Objekt, in dem Fall die „Außenhaut“ eines Füllers, komprimiert so zu sagen, wiedergeben könnte. Es entsteht eine eigen aufgestellte formale „Anforderungsliste“. Mit dieser „Liste“ fängt man dann mit Skizzen an, viele Skizzen, die man dann nach und nach aussortiert. Dann fang ich mit Zeichnungen an, damals alles per Hand mit Rotring und Buntstifte.
Ich bot immer drei Grundideen mit Variationen an.
Die schriftliche Arbeit mit Abbildungen und Zeichnungen umfasst ca. 30 Seiten.
3) sind auch noch andere Füller "von dir"?
Meine allererste Aufgabe für MB war die Realisierung/Logistik des „Meistersück Platinum“ (1990) und „Meisterstück 146 Solitaire Royal“ (1991). Danach wurde ich für die „Patrons of Arts“ und „Writer’s Editionen“ angefragt.
Meine erste Aufgabe zu „Patrons of Art“ war die Edition „Katharina die Große“ in 1995.
4) warst du damals angestellt bei MB oder Meißen oder warst du freischaffender Künstler?
Ich war freischaffender Designer und übte die Tätigkeit für Montblanc von 1990 bis 1999, beteiligt in verschiedene Projekte neben meiner eigener Schmucklinie die unter www.andre-ribeiro.de zu sehen ist.
P.S.: als Anekdote, beim Entwurf zu „Marquise de Pompadour“ schlug ich in meine schriftliche Arbeit den Einsatz vom „Weißen Gold“ (Porzellan) für die Kappe. Es wurde gefolgt und so entstand die erste Zusammenarbeit mit Meißen.
Im Rückblick muss ich gestehen, die 90ern waren interessanten Zeiten für ein Designer, eine Zeit wo alles noch per Hand ging für die Zeichnungen und die Schreibmaschine für die Textbearbeitungen. Ich hatte damals noch kein Computer.
Ich versuche im nächsten Post ein Paar Beispielbilder von der Arbeit zu zeigen.
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Klasse! Vielen Dank für den Einblick in Deine Arbeit für MB! 
Das konsequente Einarbeiten in das Thema in Verbindung mit Deinen künstlerischen Fähigkeiten, das ergibt schon was besonderes.
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Gruß
Knut
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Sehr interessant,vielen Dank.
Liebe Grüße
Martin
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Sehr interessanter Beitrag, ganz herzlichen Dank dafür!
Über eine Fortsetzung würde ich mich SEHR freuen.
LG, Andreas
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Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
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- NicolausPiscator
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Danke Dir für Deinen Beitrag und die Erklärungen! ... vor allem aber dafür, dass Du Dich zu erkennen gibst. Ich finde es schön, wenn ich Menschen und ihre Gesichter mit den Dingen verbunden sehe, die ich schätze, wie zum Beispiel die Montblanc Editionen.
Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Sehr geehrter Herr Ribeiro,Franzose53 hat geschrieben: ↑05.12.2023 18:30[...]
1) [...] Gibt es als Künstler dazu Vorgaben oder hattest du freie Hand?
[...] In dem Fall der „Patron of Arts- Editionen“, bekam ich nur den Namen einer Persönlichkeit die sich für Kunst und Kultur bekanntlich engagiert hatte. Also kann man sagen, ich hatte „freie Hand“ wie ich die Person in dem Korpus eines Füllers zu wiedergeben vermag. Am Ende sollte man beim Betrachten das Gefühl haben… Ja, das ist „die Pompadour“… zum Beispiel.
2) welche Inspiration hattest du bei diesem Füller?
Direkt von Inspiration geht es in so einem Fall nicht. Es geht darum sich mit der Person, das Zeitalter wo sie gelebt und gewirkt hat, zu beschäftigen. Aber auch was in dieser Zeit, in der angewandte Kunst/Architektur/Malerei als Stilelemente maßgebend waren. Das bedeutet also, viel lesen... und schreiben. Die ganze Arbeit muss seriös untermauert/begründbar sein, damit es den Entscheider klar wird, warum ich mir die Gestaltung so vorstelle wie ich sie präsentiere. [...]
3) sind auch noch andere Füller "von dir"?
Meine allererste Aufgabe für MB war die Realisierung/Logistik des „Meistersück Platinum“ (1990) und „Meisterstück 146 Solitaire Royal“ (1991). Danach wurde ich für die „Patrons of Arts“ und „Writer’s Editionen“ angefragt.
Meine erste Aufgabe zu „Patrons of Art“ war die Edition „Katharina die Große“ in 1995.
[...]
Im Rückblick muss ich gestehen, die 90ern waren interessanten Zeiten für ein Designer, eine Zeit wo alles noch per Hand ging für die Zeichnungen und die Schreibmaschine für die Textbearbeitungen. Ich hatte damals noch kein Computer.
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vielen Dank für den gewährten Einblick in den Entstehungsprozess. Ich finde es bemerkenswert, dass Sie so viel Freiheit in der Gestaltung bekamen, sowohl hinsichtlich der Recherche vorab, der historischen Einordnung und der kreativen Umsetzung. Sie waren damals auch noch nicht dazu gezwungen, Maschinen wie Computer sklavisch zu bedienen. Weniger Ablenkung, dafür mehr Konzentration auf das Wesentliche - den Stiften hat es sichtlich gut getan. Die frühen Modelle der Writer's Edition schätze ich besonders. Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Eine dennoch interessante Frage ist, wie viel Marketing steckte in den ausgewählten Personen und der Umsetzung? Und: Wie mag der Entstehungsprozess der neueren Modelle heute aussehen?
Beste Grüße
Robbes
Calvin and Hobbes: "Nothing to do?! You could read a book! Or write a letter! Or take a walk!"
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Herzlichen Dank für die Infos! Das ist extrem spannend!
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- Franzose53
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Auch danke! Sie hatten bereits anfangs Oktober vermerkt:
"ich finde die Entstehungsgeschichte solcher Schreibgeräte schon extrem spannend. Vielleicht geht es ja auch anderen so. Das war auch der Grund, warum es damals die Geschichte im Newsletter gab. Bei Montblanc weiß man oft eben gar nicht, wie die Schreiberlinge entstanden sind und was hinter bestimmten Editionen steckt." Und mal ein direkter Link zu dem alten Newsletter beigelegt:
http://fountainpen.de/news/newsletter-n ... oesung.pdf
Anmerkung: Da als freier Mitarbeiter alle Rechte abgegeben werden, werdet ihr nie den Namen des Designers erfahren, sei es er ist betriebsintern oder freiberuflich für Montblanc tätig.
"ich finde die Entstehungsgeschichte solcher Schreibgeräte schon extrem spannend. Vielleicht geht es ja auch anderen so. Das war auch der Grund, warum es damals die Geschichte im Newsletter gab. Bei Montblanc weiß man oft eben gar nicht, wie die Schreiberlinge entstanden sind und was hinter bestimmten Editionen steckt." Und mal ein direkter Link zu dem alten Newsletter beigelegt:
http://fountainpen.de/news/newsletter-n ... oesung.pdf
Anmerkung: Da als freier Mitarbeiter alle Rechte abgegeben werden, werdet ihr nie den Namen des Designers erfahren, sei es er ist betriebsintern oder freiberuflich für Montblanc tätig.
- Franzose53
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Hallo Martin! Ja, Montblanc brauchte manchmal Leute die das Goldschmieden beherrschen..

- Killerturnschuh
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- Wohnort: München und Edinburgh
Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Auch ich möchte mich herzlich für diesen interessanten Beitrag bedanken.
Er ist eine sehr schöne Ergänzung zu den Montblanc Facetime Events während der Corona Zeit, in denen Montblanc in denen die derzeitigen Designer unter anderem Einblicke über die Entstehung und Umsetzung jüngerer Modelle gewehrt haben.
Solche Backrounds verändern die Betrachtungsweise und Wertschätzung des fertigen Endproduktes doch nachhaltig.
Er ist eine sehr schöne Ergänzung zu den Montblanc Facetime Events während der Corona Zeit, in denen Montblanc in denen die derzeitigen Designer unter anderem Einblicke über die Entstehung und Umsetzung jüngerer Modelle gewehrt haben.
Solche Backrounds verändern die Betrachtungsweise und Wertschätzung des fertigen Endproduktes doch nachhaltig.
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!"
Bob Dylan
Drummer, Metallica
Angi
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- Franzose53
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Sehr geehrter Herr Ribeiro,
vielen Dank für den gewährten Einblick in den Entstehungsprozess. Ich finde es bemerkenswert, dass Sie so viel Freiheit in der Gestaltung bekamen, sowohl hinsichtlich der Recherche vorab, der historischen Einordnung und der kreativen Umsetzung. Sie waren damals auch noch nicht dazu gezwungen, Maschinen wie Computer sklavisch zu bedienen. Weniger Ablenkung, dafür mehr Konzentration auf das Wesentliche - den Stiften hat es sichtlich gut getan. Die frühen Modelle der Writer's Edition schätze ich besonders. Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Eine dennoch interessante Frage ist, wie viel Marketing steckte in den ausgewählten Personen und der Umsetzung? Und: Wie mag der Entstehungsprozess der neueren Modelle heute aussehen?
[/quote]
==========================================
Hallo und auch danke Robbes! In der Tat waren die "Writer's Editionen" damals auch spannend. Ich wurde zu "Shakespeare" (1996) und "Jules Verne" (1997) auch zu Entwürfen gefragt, die leider nie produziert wurden und heute sicher noch bei Montblanc in die Schubladen liegen. Ich versuche ein paar Pics Zu "Jules Verne" in Anlage zu legen. Jules Verne, abgesehen davon dass er ein Landsmann von mir war, reizte mich durch seine Romane die ich in meiner Jugend gern gelesen hatte. Die Art-Deco Zeit und das Aufkommen der industriellen Architektur (Eiffel) gaben mir den letzten Reiz.
Zu der Frage: "...wie viel Marketing steckte in den ausgewählten Personen und der Umsetzung?"... kann ich nicht viel sagen, es wurden Schriftsteller (Writer’s Edition) und Mäzenen ausgesucht (Patron of Arts) die in der Geschichte eine große Rolle gespielt haben und als Grundlage für Entwürfe vorgeschlagen. Es war so zu sagen der „Grundrahmen“ für interessante Projekte.
Zu der zweiten Frage: "Wie mag der Entstehungsprozess der neueren Modelle heute aussehen?" ...kann ich ebenso wenig sagen, da ich seit Ende der 90ern kein Kontakt mit Montblanc mehr habe. Ich habe nur das Gefühl, die Themen sind heute sehr "verstreut" und verlieren eine Art von "Grundgerüst", ein Gerüst/Grundthema die es damals mit den "Patron of Arts" und "Writer's Editionen" gab.
vielen Dank für den gewährten Einblick in den Entstehungsprozess. Ich finde es bemerkenswert, dass Sie so viel Freiheit in der Gestaltung bekamen, sowohl hinsichtlich der Recherche vorab, der historischen Einordnung und der kreativen Umsetzung. Sie waren damals auch noch nicht dazu gezwungen, Maschinen wie Computer sklavisch zu bedienen. Weniger Ablenkung, dafür mehr Konzentration auf das Wesentliche - den Stiften hat es sichtlich gut getan. Die frühen Modelle der Writer's Edition schätze ich besonders. Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Eine dennoch interessante Frage ist, wie viel Marketing steckte in den ausgewählten Personen und der Umsetzung? Und: Wie mag der Entstehungsprozess der neueren Modelle heute aussehen?
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Hallo und auch danke Robbes! In der Tat waren die "Writer's Editionen" damals auch spannend. Ich wurde zu "Shakespeare" (1996) und "Jules Verne" (1997) auch zu Entwürfen gefragt, die leider nie produziert wurden und heute sicher noch bei Montblanc in die Schubladen liegen. Ich versuche ein paar Pics Zu "Jules Verne" in Anlage zu legen. Jules Verne, abgesehen davon dass er ein Landsmann von mir war, reizte mich durch seine Romane die ich in meiner Jugend gern gelesen hatte. Die Art-Deco Zeit und das Aufkommen der industriellen Architektur (Eiffel) gaben mir den letzten Reiz.
Zu der Frage: "...wie viel Marketing steckte in den ausgewählten Personen und der Umsetzung?"... kann ich nicht viel sagen, es wurden Schriftsteller (Writer’s Edition) und Mäzenen ausgesucht (Patron of Arts) die in der Geschichte eine große Rolle gespielt haben und als Grundlage für Entwürfe vorgeschlagen. Es war so zu sagen der „Grundrahmen“ für interessante Projekte.
Zu der zweiten Frage: "Wie mag der Entstehungsprozess der neueren Modelle heute aussehen?" ...kann ich ebenso wenig sagen, da ich seit Ende der 90ern kein Kontakt mit Montblanc mehr habe. Ich habe nur das Gefühl, die Themen sind heute sehr "verstreut" und verlieren eine Art von "Grundgerüst", ein Gerüst/Grundthema die es damals mit den "Patron of Arts" und "Writer's Editionen" gab.
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Stimme ich voll zu... Als Designer und "Sammler" bin ich selbst immer wieder interessiert wer hinter einem Werk steht, sei es im Design Bereich oder in der freien Kunst. Die Werken bekommen dadurch "mehr Leben" !NicolausPiscator hat geschrieben: ↑06.12.2023 9:52Danke Dir für Deinen Beitrag und die Erklärungen! ... vor allem aber dafür, dass Du Dich zu erkennen gibst. Ich finde es schön, wenn ich Menschen und ihre Gesichter mit den Dingen verbunden sehe, die ich schätze, wie zum Beispiel die Montblanc Editionen.
- Franzose53
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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Hallo Andreas, Auch danke für dein Interesse! ich versuche später hier noch etwas über die Edition "Katharina die Große" zu erzählen, oder wie Marketing sich im kreativen Bereich einmischt..

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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Hi Angie! Voll deiner Meinung bin ich. Wenn ich selbst etwas interessantes oder "schön" finde, bin ich zwangsläufig auch interessiert wer hinter dem "Werk" steht, sei es im angewandten/Design-Bereich oder in der "freier Kunst". Bei Montblanc haben wir alle Designern die Rechte abgegeben und daher wird keiner Nützer der Schreibgeräte erfahren wer hinter das Design steht. Nicht mal im neuen Montblanc Museum werden solchen Informationen Preis gegeben.In Anlage Kopie der letzte Seite einer Ausarbeitung.Killerturnschuh hat geschrieben: ↑06.12.2023 14:54Auch ich möchte mich herzlich für diesen interessanten Beitrag bedanken.
Er ist eine sehr schöne Ergänzung zu den Montblanc Facetime Events während der Corona Zeit, in denen Montblanc in denen die derzeitigen Designer unter anderem Einblicke über die Entstehung und Umsetzung jüngerer Modelle gewehrt haben.
Solche Backrounds verändern die Betrachtungsweise und Wertschätzung des fertigen Endproduktes doch nachhaltig.

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Re: Wie entstehen Designs für manchen Montblanc Editionen?
Auch danke Knut! Das "Entdecken" dieses Forum hat Erinnerungen bei mir geweckt!
