Blankenhorn - Von Montblanc gekündigt!

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esp
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Beitrag von esp »

@Edric
Edric hat geschrieben: Aber wenn das Ideal, i.e. grosser Vorat an Modellen, Haendler kann selbst Federn wechseln, Haendler kann selbst Federn schleifen etc.. , schon im Laden nicht (mehr) erreichbar ist, wo der Haendler den Kunden beobachten und dessen Schreibverhalten fachmaennisch beurteilen kann, dann ist es das im Versandhandel erst recht nicht zu gewaehrleisten. Das war der Kern meiner Aussage.
Und ich sag' dazu, dass ich vom Versandhändler ein besseres Service bekomme als von allen Schreibwarenfachgeschäften die ich kenne - ich hab's ganz einfach irgendwann einmal aufgegeben, mir die Inkompetenz der meisten Verkäufer anzutun.

Ich kaufe bevorzugt bei zwei Internethändlern, fühle mich ausreichend beraten und habe bei Reklamationen oder Umtauschwünschen nie Probleme gehabt. Im Gegenteil, ein Händler hat mir nicht nur einmal eine Auswahlsendung zur Verfügung gestellt.

Und noch etwas zu einem anderen Posting: Obwohl ich fast 200 Füllfedern mein eigen nenne, schreibe ich mit allen. D.h. ich bin sowohl Sammler als auch Nutzer der Füllfedern. Vom Nur-Anschauen hab' ich nicht viel ... Eine Füllfeder in der Hand zu halten, mit ihr zu schreiben - ist hingegen ein sinnliches Erlebnis.
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Edi
gepe
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Beitrag von gepe »

Lieber Edi,
ich bin da ganz bei dir. Einen Füller zu benutzen, in Händen zu halten und damit seine Gedanken stilgerecht zu Papier zu bringen, ist durchaus ein sinnliches Erlebnis.

Bei mir stehen zumindest immer 30 - 40 Füller gleichzeitig "unter Tinte" und geschrieben wird - alternierend in gewissen Abständen - mit alle Füller meiner Sammlung.

Ein Füller ist ein Gebrauchsgegenstand. Seine Primärfunktion ist das Schreiben. Ich würde nie auf die Idee kommen beispielsweise meinen Waterman Edson oder meine Montblanc No. 146 Silber Doué zum reinen Betrachtungsgegenstand in der Vitrine zu degradieren. Es sind Füller und damit wird auch regelmäßig geschrieben.

Grüße
Gerhard
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
heute hatte ich das Vergnügen, mit dem zuständigen Herrn bei MB über die Themen "undichte Kanäle" und "Internet" plaudern zu dürfen.
Die Verträge und Vorgaben von Montblanc sind eindeutig und wer sich nicht daran hält bekommt Probleme.
Nun kann man sicher geteilter Ansicht sein, ob die Vertriebsvorgaben sinnvoll sind oder nicht. Der Erfolg scheint MB aber recht zu geben, oder ?

Viele Grüße
Dirk
möwe
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Beitrag von möwe »

...wer sich nicht an Verträge hält fliegt raus- ganz einfach!
Ich persönlich würde mir nichts online kaufen, was ich nicht schon einmal in der Hand hatte.
Noch 'ne steife Brise
Detlef
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esp
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Beitrag von esp »

... nur stellt sich die Frage nach dem Sinn solcher Verträge.

Ich kann nur hoffen, dass Montblanc nicht ob der Sturheit des Managements und der exorbitanten Preise (ein weiteres Mal?) bankrott macht, denn viele Schreibgeräte dieses Herstellers haben schon das gewisse Etwas ...

Aber: andere Mütter haben auch schöne Kinder. Manche sogar mit viel besserem Preis- / Leistungsverhältnis.
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Edi
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Lieber Edi,
vielleicht sind wir einfach nicht in der Zielgruppe dieses Unternehmens? Ich blätterte gerade in aktuellen Prospekten, da geht es kaum um Schreibgeräte oder gar deren Qualität.
Viele Grüße
Dirk
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esp
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Beitrag von esp »

Lieber Dirk,
Dirk Barmeyer hat geschrieben:vielleicht sind wir einfach nicht in der Zielgruppe dieses Unternehmens? Ich blätterte gerade in aktuellen Prospekten, da geht es kaum um Schreibgeräte oder gar deren Qualität.
Kann sein, dass es so ist.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Montblancs Strategie aufgehen kann. Sicher, es gibt genügend zahlungskräftige potentielle Kunden, die bereit sind, vorwiegend für einen Namen viel Geld hinzulegen. Aber diese Kunden werden wohl immer die Minderheit darstellen. Und ob das genug sein wird?

Dass sie nur über ausgesuchte Geschäfte und nicht übers Netz verkaufen, ist meiner Meinung nach zumindest kurzsichtig. Und unnötig teuer. Zudem erreichen sie nur einen Bruchteil der möglichen Kunden.

Sie können die Preise nicht ins Unermessliche schrauben; was aber notwendig sein wird, wenn die Stückzahlen kleiner und kleiner werden.

Oder, die andere Variante, Montblanc wird wieder ein kleiner, feiner, extrem exklusiver und daher teurer Kleinbetrieb ...
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Edi
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

esp hat geschrieben:Sicher, es gibt genügend zahlungskräftige potentielle Kunden, die bereit sind, vorwiegend für einen Namen viel Geld hinzulegen. Aber diese Kunden werden wohl immer die Minderheit darstellen.
Minderheit? Das glaube ich nicht!
Schlüsselanhänger für mehere hundert Euro, Manschettenknöpfe für über hundert Euro etc. werden doch nicht wegen ihrer Qualität und Haltbarkeit gekauft. Und sie werden gar nicht so selten gekauft. Da zählt nur der Namen Dunhill, Montblanc, Cartier etc.
Und diese Plastikröhrchen mit Metallspitze, die wir so lieben, bekommt der aufmerksame Kunde in guter Qualität für weit unter 100 Euro, wenn er es möchte. Einen sehr guten Kugelscheiber sollte man auch für unter 20 Euro finden.
Wir sollten auch nicht nur in heimischen Dimensionen denken. In etlichen aufstrebeneden Staaten kaufen viele Leute sehr gerne Statussymbole.

Viele Grüße
Dirk
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esp
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Beitrag von esp »

Dirk Barmeyer hat geschrieben:Minderheit? Das glaube ich nicht!
...
In etlichen aufstrebeneden Staaten kaufen viele Leute sehr gerne Statussymbole.
Dass viele gerne Statussymbole kaufen, ist sicher richtig. Wir gehören wohl auch dazu. Oder?

Aber wieviel Prozent an der Bevölkerung sind es schlussendlich, die sich diese Statussymbole leisten können - und wollen?

Es gibt preiswertere Statussymbole - und Fakes, die für viele auch genügen. Würden sich sonst so viele Rolex (Benetton, Gucci, ...) -Fälschungen verkaufen?
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Edi
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo Edi,
leisten können sich sehr viele einen teuren Kuli mit weißem Stern. Wollen ist natürlich die Frage, das weiß ich nicht.
Viele Grüße
Dirk
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo zusammen,

um noch mal auf Blankenhorn und Montblancs Kündigung zurückzukommen.

Ist ja alles schön(?) und gut. Verträge gebrochen.

Aber warum dürfen denn dann im Ausland viele Händler MB-Produkte übers Internet verkaufen und dabei auch offizielle Fotos benutzen? (Ich hab das so verstanden, dass MB den Internetversand generell verbietet. Oder waren das nur die (in)offiziellen Preise?) Einige schreiben zwar auf ihrer Internetseite „Preise auf Anfrage, etc.“. Aber andere Händler haben auch sofort die Preise mit eingestellt.

Hier zwei Beispiele:
http://www.pw-akkerman.nl/merken/Montbl ... _alles.htm mit Preisen auf der Webseite
http://www.swisherpens.com/catalog/mont ... tblanc.htm ohne Preise auf der Webseite.

Und noch viele, viele mehr im weltweiten Netz.

Ist schon alles merkwürdig.

Viele Grüße
Günter
thobie
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Beitrag von thobie »

Ich stelle da mal eine Vermutung an: Montblanc ist ein deutsches Unternehmen und die Fa. Blankenhorn auch. Daher dürfte allein deutsches Recht zur Anwendung kommen. Von den Links funktioniert bei mir nur einer. Allerdings steht ein ausländisches Unternehmen dahinter. Meine Vermutung ist, dass MB dort gar nicht den Verkauf über das Internet verbieten kann, ohne erheblichen Ärger mit der EU zu bekommen. Das könnte man nämlich durchaus als Behinderung des Freien Handels ansehen. Und darauf stehen empfindliche Bußgelder. Wer es nicht glaubt, kann ja mal bei VW anfragen. Die haben Erfahrung damit.

Und was den Internethandel generell angeht: Ich bin da auch etwas gespalten. Es stimmt schon: Ich probiere einen Füllfederhalter vor Gebrauch gerne aus. Wenn es dann noch in einer Atmosphäre wie bei Fa. Blankenhorn geschieht, um so besser. Vor zwei Jahren habe ich dort einen MB gekauft. Und dass eigentlich nur durch die Beratung von Frau Blankenhorn. Eigentlich sollte es ein 1000er Pelikan werden. Aber die Feder des MB passte besser zu mir. Und bereut habe ich den Kauf noch keine Minute.

Allerdings wage ich mal zu behaupten, dass die Fa. Blankenhorn eher die Ausnahme ist. Fakt ist doch, dass man in den meisten Schreibwarengeschäften Füllhalter allenfalls im Stehen ausprobieren kann. Und dann ist da noch das Problem der verschiedenen Federn. Ich schreibe mit abgeschrägten Federn. Und die sind häufig nicht vorrätig. Standardaussage: Ich kann Ihnen gern den Halter mit einer OB oder OBB-Feder bestellen. Nun, wo bitte schön ist da der Unterschied zum Kauf über das Internet.

Und das Unternehmen wie MB oder auch die Hersteller den Verkauf über das Internet zu verhindern suchen hat doch letztlich nur den Grund, eine freie Preisgestaltung zu verhindern oder zu erschweren. Bei Luxusuhren hat sich inzwischen ein Zweitmarkt im Internet etabliert. Und der kommt folgendermaßen zustande: Der Vertragshändler ist verpflichtet, jedes Jahr eine gewisse Menge an Uhren abzunehmen, sonst verliert er seine Konzession. Gerade bei Luxusuhren sind die Handelsspannen enorm. Nun gibt es viele Händler, die nicht genügend Käufer für das Kontingent haben, aber auch die Marke nicht verlieren wollen. Nun binden Luxusuhren enorm Kapital. Und genau da gibt es nun Aufkäufer, die dem Konzessionär einen größeren Posten Uhren - allerdings mit erheblichen Preisabschlag - abnehmen. Und diese Händler bieten die Dinger dann im Internet an. Zu deutlichlich niedrigeren Preisen, als es der Hersteller gerne hätte.

Bei Füllhaltern wird sich diese Entwicklung vermutlich so nicht ergeben. Dazu ist die Kapitalbindung nicht hoch genug.

Noch eine Anmerkung am Rande zur Preisgestaltung der Fa. Pelikan: Ich habe mal den Preis für den Souverän 400 nachgeschlagen: Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 210 Euro. Ich habe für meinen 1992 noch 250 DM bezahlt. Wenn man allerdings bedenkt, dass das 15 Jahre her ist, dann finde ich den Aufschlag gar nicht mal so hoch.

Und noch eine letzte Anmerkung: Es ist zwar in Ordnung, wenn MB sich in das absolute Premiumelement einordnet. Dann allerdings besteht auch die Erwartung, dass die Produkte makellos sind. D.h. es dürfte keine Streuung bei den Federn geben. Das Stichwort ist hier Qualitätssicherung. Und eigentlich dürfte es in den Foren auch keine Benutzer geben, die über das Anschreibverhalten klagen. Denn das ist letzlich wie bei teuren Luxusuhren auch: Da verlange ich, dass die perfekt funktionieren. Bei einer Automatik bin ich nicht bereit, mehr als max. 2 Sekunden Gangungenauigkeit am Tag zu aktzeptieren. Und das von vornherein.

Gruß
Thobie
drmabuse
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Beitrag von drmabuse »

Hallo Thobie,

du hast mir aus der Seele gesprochen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :lol:
Ciao!
Vassilios
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