Rafael hat geschrieben:Was heist gut gemachte Fakes ? Schon mal jemand ein MB-Fake in der Hand gehabt ? ,,Gut" gemacht nach Schulnoten-System paßt nicht, da wäre es mangelhaft, allenfalls ausreichend. O.K., bei den miesen Fotos und oft dürftigen Beschreibungen in vielen Internetauktionen könnte man gut drauf reinfallen, aber wer das Original kennt der merkt sofort was er da untergejubelt bekommt. Die meisten haben eine Feder die auf einen Meter Entfernung stimmig aussieht, bei genauer Betrachtung hapert es an der Beschriftung. Auf meinen MB´s steht nicht ,,IRIDIUM POINT" , ,,F NIB" oder ,,gold 18". Scharfe Kanten und einen Clip der selbst in Leder Riefen zieht sucht man beim Original auch vergebens. Viele haben keine Kolbenfunktion sondern einen wackeligen Konverter (verglichen mit den Kolbenmodellen). Es gibt noch einige Unterschiede mehr, aber spätestens beim Schreiben merkt der Kenner was geht ( oder nicht geht ! ). Ich habe keine Angst einen untergejubelt zu bekommen. Die Gefahr defekten schlecht fotografierten Schrott der nicht in China zusammengedengelt wurde zu ersteigern ist wenn man die Ware vorher nicht sehen kann bei Onlinekäufen höher. Achja, und wer ein ,,Mesiterstuck" oder einen ,,Montlbanc" ( hab den Katalog des Händlers hier !) für 53 $ in China bestellt...
Rafael
Meiner Ansicht nach will derjenige, der sich ein Fake ordert, den Stern und weiß ganz genau, dass er an die Nachbildung keineswegs die gleichen Ansprüche wie an einen Original-MB stellen kann. Insofern könnte man schließen, dass MB kein Umsatz verloren geht, so lange die Fakes sich im 2stelligen Euro-Bereich bewegen, denn den Preis für ein Original würde der "Nur-Stern-Interessent" niemals löhnen.
Auch ein Image-Schaden für MB wird nur dann entstehen, wenn das Ding als Original an einen Nichtsahnenden und Unkundigen zum Preis des Originals verkauft oder als Original MB verschenkt wird. Da Kaufinteressenten bei Preisen auf MB-Niveau wohl doch mehr als nur einen Blick riskieren, man privat wohl eher selten Füller an Leute verschenkt, die nicht ausgesprochene Freunde dieser schönen Schreibgeräte und entsprechend kundig sind und unter Geschäftsfreunden das bewusste Verschenken einer Fälschung äußerst üble Konsequenzen haben kann - könnte nicht der tatsächliche Schaden für MB wesentlich geringer sein als wir vermuten?
Von MB weg zum Käufer:
Welcher Schaden entsteht dem A (z.B. mit seinem Original Thomas Mann), wenn B gleichzeitig einen billigen Nachbau spazieren führt?
Nein, ich will auf gar keinen Fall Fälschungen verharmlosen, denn sie kosten Arbeitsplätze (in Sachen MB bei uns in D) und sind wohl vergleichbar mit Diebstahl, aber ich möchte durchaus gerne wissen, wo der Fehler in meinen Überlegungen (siehe oben) steckt.
Grüße von Roswitha,
die heute mal den advocatus diaboli spielen möchte
