Hallo ihr alle,
Ich hatte einen schönen Vintage MB 149, auf dem die zentrale Führungshülse des Kolbens gerissen und teilweise ausgebrochen war zum Reparieren.
Weil die Führungsnase des Kolbensystems nun nicht mehr in dem Längsschlitz der Hülse lief, drehte sich das System in sich, und die axiale Bewegung des Kolbens setzte au
Da ein Teil der Führungshülse zerbrochen war und Löten keine Alternative war, habe ich beschlossen, eine Ersatzhülse zu installieren.
Das wiederum bedeutete, dass ich den ganzen Mechanismus zerlegen musste, angefangen beim Füllknopf.
Dieser ist mit einem Linksgewinde am Kolben befestigt, und seine Demontage ist normalerweise kein großes Problem mit einem gabelähnlichen Werkzeug.
Also erhitzte ich die Einheit wie üblich - ohne Erfolg.
Nach einer ganzen Nacht in einem WD40-Bad und neuerlichem Erwärmen - wieder rührte sich nichts.
Ein weiterer Versuch mit Ultraschallbad und Erhitzen - kein Resultat, es war hoffnungslos . . . so einem Problem war ich noch nie begegnet!
Wahrscheinlich war der Knopf angeklebt worden, und ihn aufzusägen oder zu zerbrechen erschien mir die einzige Lösung.
Aber ich hatte nun mal keinen Ersatzknopf zur Hand, und die sind auch schwer aufzutreiben . . .
Nachdem ich die Sache eine Nacht überschlafen hatte, kam ich zu der unten gezeigten Lösung :
Wenn ich einen Verstärkungsring über das freie Ende der gebrochenen Hülse setzen würde, wären die radiale Verwindungsfreiheit und axiale Funktion des Kolbens wieder hergestellt.
Aber ich würde diesen Ring nicht über den Auflagesitz des Korkens bekommen........
Es sei denn, ich würde dessen Durchmesser zunächst verkleinern und anschließend wieder auf den vorherigen Durchmesser bringen!
Der neue Messung Verstärkungsring hat eine stufige Bohrung die mit ein 0,5mm Krägen axial anliegt gegen die Führungshülse .
Der Büchse ließ sich nun also über die Auflagescheibe des Korkens bewegen und wurde mit Epoxydharz ans Ende der Hülse geklebt.
Wenn ihr euch die Skizzen anseht, werdet ihr bemerken, dass der neue Auflagesitz für den Korken auch eine stufige Bohrung erhalten hat, die sich über den vorher reduzierten Teil schiebt.
Ich habe den eingefahrenen Kolben gemessen und so die maximale Breite des Verstärkungsrings festgelegt, wobei ich ein axiales Spiel von 0,3 mm belassen habe, somit gibt es kein Risiko einer axialen "ende Hub" Blockade.
Nun arbeitet der Kolben wieder perfekt, Problem gelöst!
Grüss aus Flandern !
Francis
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Vintage MB149 :Reparatur Dilemma.......
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Vintage MB149 :Reparatur Dilemma.......
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- Holunderbeere
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Re: Vintage MB149 :Reparatur Dilemma.......
Huhu Francis,
Ich glaube zwar nicht, dass ich Deine Problemlösung gebührend würdigen kann, da ich kaum die Hälfte verstanden habe *lach*, aber dennoch Gratulation zum wieder funktionierenden Füller!
Viele Grüße,
Barbara
Ich glaube zwar nicht, dass ich Deine Problemlösung gebührend würdigen kann, da ich kaum die Hälfte verstanden habe *lach*, aber dennoch Gratulation zum wieder funktionierenden Füller!
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Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. 
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com

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Re: Vintage MB149 :Reparatur Dilemma.......
Ich mag seine Beschreibungen und Zeichnungen. Als angehender Ingenieur kann ich damit stets mehr anfangen als mit Werbegrafiken und dazugehörigen Beschreibungen.
Vielen Dank dafür
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Viele Grüße
Torben
Torben
Re: Vintage MB149 :Reparatur Dilemma.......
Hallo Francis,
ich bin immer wieder begeistert von deinen Reparaturen, vor allem auch, wie du es grafisch und mit Erklärungen aufarbeitest. So gibt du Anderen einerseits einen Einblick in die Mechanik und andererseits jedes Mal wieder die Hoffnung, dass nicht unbedingt alles verloren ist.
Vielen Dank dafür!
ich bin immer wieder begeistert von deinen Reparaturen, vor allem auch, wie du es grafisch und mit Erklärungen aufarbeitest. So gibt du Anderen einerseits einen Einblick in die Mechanik und andererseits jedes Mal wieder die Hoffnung, dass nicht unbedingt alles verloren ist.
Vielen Dank dafür!

Re: Vintage MB149 :Reparatur Dilemma.......
Das geht auch fertigen Ingenieuren nicht anders.Der Torben hat geschrieben:Ich mag seine Beschreibungen und Zeichnungen. Als angehender Ingenieur kann ich damit stets mehr anfangen als mit Werbegrafiken und dazugehörigen Beschreibungen.
Klasse Idee und Umsetzung, Francis!
Ciao - Peter
Ciao - Peter
Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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