Brause Stenofeder 361

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Mandos
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Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen habe ich in einem kleinen, aber gut sortierten Schreibwarenladen in Saarbrücken nach einer flexiblen Tauchfeder gefragt und - wie ich nach Internetrecherche herausgefunden habe - eine Stenofeder von Brause (Modell 361) erhalten.

Da sowas nicht viel kostet, habe ich sie direkt genommen. Nach Internetrecherche habe herausgefunden, dass es sich um obiges Modell handelt.
Also zu Hause die Feder in ein Glas 4001 Königsblau getaucht und rumgekritzelt. Schreibt man mit wenig Druck, so erhält man eine feine Linie mit passendem Tintenfluss, führt man dann aber starke Abstriche aus, so erhält man einen Tintenfluss, der nicht mehr zu bändigen ist. Mit der Tinte, die dann für einen Buchstaben verwendet wird, könnte man sonst ganze Zeilen scheiben...
Außerdem lassen sich dann auch nur zwei Buchstaben oder so mit einem "Tauchgang" schreiben.

Anschließend habe ich die Feder mit einer billigen Feder verglichen, die ich schon zu Hause rumliegen hatte. Sie schreibt etwas breiter, hat wenig Flex, aber ein Reservoir, das dieser ähnelt (ich kann auch noch ein Photo machen). Daraus habe ich gefolgert, dass bei der Brausefeder der Schlitz in der Mitte das Reservoir darstellen soll und mich gewundert, wie das funktionieren soll.
Aber irgendwie müssen diese Federn doch auch vernünftig zum Schreiben gebracht werden können? Wo könnte mein Fehler liegen?

Ich kann auch gerne noch Schriftproben mit beiden Federn nachliefern, wenn das hilfreich ist.

Danke im Voraus!

Viele Grüße
Matthias
Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Nun eine Schriftprobe und Bilder der Federn.

Wenn ich die Brause Feder am Glas abstreife, wird's auch nicht besser und sie schreibt nur noch einen Buchstaben mit flex...
Ansonsten beträt Trockenzeit wahrscheinlich 2 Stunden.

Falls das normal ist, so nehme ich auch gerne Empfehlungen anderer Spitzfedern entgegen. :D
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Pennino
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Pennino »

Ciao Matthias,

"pejole", hier im Forum, ist diesbzgl. der absolute Fachmann !

Grüße
Pennino
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Hallo Peninno,

danke sehr für die Auskunft. Sollte er den "Weg" hierher nicht finden, so schreibe ich ihm eine PN.

Ich könnte mir auch bei Kallipos einige Spitzfedern kaufen und ausprobieren. Dort gibt es auch welche mit "Reservoir", wie mir scheint. Ist aber auf den Bildern nicht immer so gut zu erkennen.

Grüße
Matthias
Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Ich glaube dieser Beitrag von Pejole beantwortet all meine Fragen und es finden sich dort auch Kaufemfehlungen.

Danke noch mal an Pennino für seinen Tip.

Viele Grüße
Matthias
pejole
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von pejole »

Hallo Matthias,

sieht nach dem Schriftbeispiel danach aus als hättest du mit der Brause Steno gleich losgelegt ohne diese zu reinigen.

Sieh mal zu dass du ggf eine von den anderen Federn bekommst, diese ebenfalls reinigen, und wenn du diese mit der Brause Steno vergleichst wirst du aber einen besseren Schreibkomfort bemerken. Schön wär es wenn du die Nikko G erwischst, die ist wirklich problemlos zu schreiben, aber nicht nur eine besorgen, wenn du jetzt mit dem Spitzfederschreiben anfängst ist der Federverschleiß anfänglich doch leicht erhöht.

Wie im Foto zu sehen lässt sich mit der Nikko G selbst weichstes Büttenpapier beschreiben, die Brause Steno hätte das Papier wohl zerrissen.

Gruß, pejole
Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Hallo Pejole,

danke für deine promte Antwort. :)

Ein 3er Set ist bestellt.

Ich werde hier wieder berichten, wenn es bei mir angekommen ist.

Viele Grüße
Matthias
Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Nach dem Reinigen mit Flamme und Seife nun deutlich besser. Befürchtetes Feathering beim Trocknen ist - bis ausf wenige Stellen - ausgebeblieben.
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pejole
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von pejole »

Hallo Matthias,

na dann hat es ja geklappt mit dem Entölen,

aber: du musst beim Spitzfederschreiben andere Maßstäbe anlegen, es ist ein völlig anderes Schreiben, mit Füller lässt sich zügig schreiben, für die Spitzfeder brauchst du Ruuuuhe und Geduuuuld, vor allem wenn du Schwellzüge produzierst und diese "Massen"
an Tinte erstmal trocknen müssen, und das dauert je nach Papierart, je glatter desto länger.

Du siehst im Foto dass der feine Strich mit der Spitzfeder trocken ist ehe ich mit dem Schwellzug überhaupt angefangen habe, das ist dieses glatte aber sehr gut zu beschreibende Clairefontaine Papier mit doch langer Trockenzeit, aber wer mit Spitzfeder schreibt
hat auch die Zeit die Tinte trocknen zu lassen, hier geht alles etwas gemächlicher, ist fast wie Meditation, alles in Ruhe schreiben und dann kommt die Entspannung von selbst.

Versuche es weiter, an die Spitzfeder gewöhnt man sich nicht von heute auf morgen, braucht etwas Übung.

Gruß, pejole
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Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Hallo Pejole,

ich war mir zu Beginn nur nicht sicher, ob die Tinte in dem Maße überhaupt trocknet. Der Test hat mich eines besseren belehrt!

Vielen Dank für deine Ratschläge.

Hier habe ich nun auch eine passende Anwendung gefunden!

Viele Grüße
Matthias
Mandos
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Re: Brause Stenofeder 361

Beitrag von Mandos »

Heute sind die Nikko G Federn angekommen. Ich musste aber feststellen, dass ich mit der Brause besser klarkommen. Nicht nur erhalte ich mit ihr leichter eine Strichbreitenvariation, auch "fliegt" die Feder besser über's Papier (ich habe sehr langsam geschrieben).
In der Schriftprobe ist immer abwechselnd Brause, Nikko G, Brause, ... zu sehen. Beide in Blau Schwarz 4001 getaucht.

Das 80 g Rhodia Papier (eigentlich Clairefontaine) aus einem Heft lässt sich recht gut beschreiben und die Tinte blutet nicht durch, scheint aber stark durch.

Um auszuschließen, dass es gerade an der einen Feder liegt, probiere ich demnächst noch die beiden anderen gelieferten.

Außerdem ist dies nur ein erster Eindruck.

Großes Photo.
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