Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
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Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Lucky Luke, mehr noch die Daltons, sind ausgebuffte Pistoleros
und ballern linkshändig und rechtshändig zugleich:
Davon ist der Füllerschreiber weit entfernt.
Selbst der versierte, erfahrene Sammler kritzelt selten doppelhändig und meist gar nicht doppelstiftig.
Vielmehr plagt ihn gepflegte Singularität,
die quälende Wahl nach dem adäquaten Füller im Stunden-/Tages-/Wochen-Turnus;
zudem passend zu Papier und Schreibauftrag.
Am meisten ätzt ihn an, dass man seiner Füllerfertigkeiten nicht mehr bedarf.
Der letzte Liebesbrief liegt Jahrzehnte zurück,
man muss sich Schreibpartner in öffentlichen Foren suchen,
so rar ist die Gilde derer geworden,
die nicht tippen, wischen, stupsen,
unterstützt von automatischer Wörtererkennung.
Will man sich als Füllernutzer nicht der Gruppe der Handschmeichler und Tintenspritzer zurechnen lassen,
also einer gewissen Psychopathologie,
muss man argumentieren, und zwar rational, selbstoptimierend und funktional nicht nur von Sucht und Verlangen reden,
sondern den Werkzeug-Charakter jedweden Füllergebrauchs herausstellen:
Mit Füller bekommst Du bessere Ergebnisse!
So verteidigen die Lehrerverbände etwa vehement die Handschrift,
als über die reine Motorik direkt in die Synapsen hineinwirkende gesteigerte Kognition auf allen Ebenen:
Handschreiben mache klug, wird da behauptet.
Es sei der in seiner Bedächtigkeit sich tiefgründig hinziselierende Gedanke,
der sich nur im langsamen Füllerschreiben herausbilde,
erst in seinen Schleifen, Schlingen und Kreiseln den Gedanken erhaben artikulieren ließe,
mithin die eleganteste Verbindung von Geist und Ästhetik.
Macht also Füllerschreiben klug?
Oder ist es so: Nur die Klugen schreiben mit Füller?
Noch mal die Frage:
Denkst Du mit Füller besser als ohne?
Wenn ja, welcher Füller beflügelt dann die Intelligenz?
(*Welche Marke macht am klügsten?
*Was macht den Intelligenzunterschied zwischen einem Schulfüller für 9.90 und einem Sammlergerät für 1000,-?
*Wie beeinflusst die Federwahl Gehirn und Gemüt?
*Wie leistungssteigernd interagiert die Farbe der Tinte mit dem Nutzer?)
Wenn nein, wozu dann das ganze Tamtam um Füller?
Lucky Luke, mehr noch die Daltons, sind ausgebuffte Pistoleros
und ballern linkshändig und rechtshändig zugleich:
Davon ist der Füllerschreiber weit entfernt.
Selbst der versierte, erfahrene Sammler kritzelt selten doppelhändig und meist gar nicht doppelstiftig.
Vielmehr plagt ihn gepflegte Singularität,
die quälende Wahl nach dem adäquaten Füller im Stunden-/Tages-/Wochen-Turnus;
zudem passend zu Papier und Schreibauftrag.
Am meisten ätzt ihn an, dass man seiner Füllerfertigkeiten nicht mehr bedarf.
Der letzte Liebesbrief liegt Jahrzehnte zurück,
man muss sich Schreibpartner in öffentlichen Foren suchen,
so rar ist die Gilde derer geworden,
die nicht tippen, wischen, stupsen,
unterstützt von automatischer Wörtererkennung.
Will man sich als Füllernutzer nicht der Gruppe der Handschmeichler und Tintenspritzer zurechnen lassen,
also einer gewissen Psychopathologie,
muss man argumentieren, und zwar rational, selbstoptimierend und funktional nicht nur von Sucht und Verlangen reden,
sondern den Werkzeug-Charakter jedweden Füllergebrauchs herausstellen:
Mit Füller bekommst Du bessere Ergebnisse!
So verteidigen die Lehrerverbände etwa vehement die Handschrift,
als über die reine Motorik direkt in die Synapsen hineinwirkende gesteigerte Kognition auf allen Ebenen:
Handschreiben mache klug, wird da behauptet.
Es sei der in seiner Bedächtigkeit sich tiefgründig hinziselierende Gedanke,
der sich nur im langsamen Füllerschreiben herausbilde,
erst in seinen Schleifen, Schlingen und Kreiseln den Gedanken erhaben artikulieren ließe,
mithin die eleganteste Verbindung von Geist und Ästhetik.
Macht also Füllerschreiben klug?
Oder ist es so: Nur die Klugen schreiben mit Füller?
Noch mal die Frage:
Denkst Du mit Füller besser als ohne?
Wenn ja, welcher Füller beflügelt dann die Intelligenz?
(*Welche Marke macht am klügsten?
*Was macht den Intelligenzunterschied zwischen einem Schulfüller für 9.90 und einem Sammlergerät für 1000,-?
*Wie beeinflusst die Federwahl Gehirn und Gemüt?
*Wie leistungssteigernd interagiert die Farbe der Tinte mit dem Nutzer?)
Wenn nein, wozu dann das ganze Tamtam um Füller?
- Cepasaccus
- Beiträge: 2897
- Registriert: 29.08.2012 18:31
- Wohnort: Nürnberg
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Na weil es Spass macht mit dem richtigen Fueller zu schreiben.michi hat geschrieben:Wenn nein, wozu dann das ganze Tamtam um Füller?
Cepasaccus
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
"Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?"
ca. das 1,67fache.
Deswegen habe ich auch immer einen einstecken und noch einen zusätzlichen in der Tasche. Die physische Distanz reduziert den Einfluss hier zwar um 0,32, aber gewisse Auswirkungen sind dennoch zu spüren.
Diese sich kumulierenden Faktoren werden zusätzlich durch die durch beobachtende Mitmenschen erhöhte attribuierte Intelligenz bei Füllfederhalterschreibenden (gell, so ein langes Wort!) nochmals um den Wert 2,88 gesteigert - was in diesem Falle allerdings nicht beim Satzbau geholfen hat. Deswegen in kurz: Wenn Intelligenz sexy ist, macht Kritzeln geil!
Andererseits: Mit Füller hätte ich so etwas bestimmt nie geschrieben.
q.e.d.
ca. das 1,67fache.
Deswegen habe ich auch immer einen einstecken und noch einen zusätzlichen in der Tasche. Die physische Distanz reduziert den Einfluss hier zwar um 0,32, aber gewisse Auswirkungen sind dennoch zu spüren.
Diese sich kumulierenden Faktoren werden zusätzlich durch die durch beobachtende Mitmenschen erhöhte attribuierte Intelligenz bei Füllfederhalterschreibenden (gell, so ein langes Wort!) nochmals um den Wert 2,88 gesteigert - was in diesem Falle allerdings nicht beim Satzbau geholfen hat. Deswegen in kurz: Wenn Intelligenz sexy ist, macht Kritzeln geil!
Andererseits: Mit Füller hätte ich so etwas bestimmt nie geschrieben.
q.e.d.
Gruß, Michael
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Da man ja weiß, dass mehr denken besser ist, liegt es auf der Hand.
Schreibe ich mit dem Füller, denke ich mehr, nämlich: welches Papier zur Feder oder welche Feder zum vorliegenden Papier, welche Tinte passt zum Papier, kann ich das Blatt beidseitig beschreiben....., ach und wie kriege ich meine Tintenfinger gleich schnell wieder sauber?

Je mehr graue Zellen aktiviert werden, je besser soll es sein, also ab zu den Füllern.
Und da wir unsere Schreiberlinge lieben, trifft auch noch eine weitere Erkenntnis zu: unser Hirn denkt besser, wenn wir froh gestimmt sind.
Um wieviel besser? Gefühlte 10000000000 Zellen pro Wort
Schreibe ich mit dem Füller, denke ich mehr, nämlich: welches Papier zur Feder oder welche Feder zum vorliegenden Papier, welche Tinte passt zum Papier, kann ich das Blatt beidseitig beschreiben....., ach und wie kriege ich meine Tintenfinger gleich schnell wieder sauber?

Je mehr graue Zellen aktiviert werden, je besser soll es sein, also ab zu den Füllern.
Und da wir unsere Schreiberlinge lieben, trifft auch noch eine weitere Erkenntnis zu: unser Hirn denkt besser, wenn wir froh gestimmt sind.
Um wieviel besser? Gefühlte 10000000000 Zellen pro Wort

- capewriter
- Beiträge: 75
- Registriert: 16.10.2015 14:38
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Ein Füller ... damit Gedanken sichtbar werden.
:thumright:

My two fingers on a typewriter have never connected with my brain. My hand on a pen does.
A fountain pen, of course. Ball-point pens are only good for filling out forms on a plane.
~Graham Greene~
A fountain pen, of course. Ball-point pens are only good for filling out forms on a plane.
~Graham Greene~
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Auf dem Waterman Audace Shiny Pearl steht es, und früher hatte ich es auch mal in meiner Signatur geschrieben:
Chaque mot est une pensée
Ich müsste mal sehen, ob ich wirklich ein anderes Verhalten an den Tag lege, wenn ich denn den Füller nehme.
In der Tat ist es aber (bei mir) so, dass ich mir mit Füller mehr Mühe gebe, was und wie ich schreibe - und das fängt schon mit Else Maries anfänglichen Ausführungen an, so als Einstimmung! Ob und wie das mit ihren Angaben zu den mehraktivierten grauen Zellen allerdings zusammenpasst, da bin ich mit dem Zählen leider noch nicht fertig!
Einen schönen Sonntag und 3. Advent euch.
Chaque mot est une pensée
Ich müsste mal sehen, ob ich wirklich ein anderes Verhalten an den Tag lege, wenn ich denn den Füller nehme.
In der Tat ist es aber (bei mir) so, dass ich mir mit Füller mehr Mühe gebe, was und wie ich schreibe - und das fängt schon mit Else Maries anfänglichen Ausführungen an, so als Einstimmung! Ob und wie das mit ihren Angaben zu den mehraktivierten grauen Zellen allerdings zusammenpasst, da bin ich mit dem Zählen leider noch nicht fertig!

Einen schönen Sonntag und 3. Advent euch.
Schöne Grüße, Audace
Il n'est jamais plus tard que minuit!
-
- Beiträge: 663
- Registriert: 12.08.2015 9:47
- Wohnort: FFB
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Das mit der "Intelligenz" halte ich in diesem Zusammenhang ziemlich fragwürdig.michi hat geschrieben: ,................
Wenn ja, welcher Füller beflügelt dann die Intelligenz?
................
Wenn nein, wozu dann das ganze Tamtam um Füller?
Da scheint mir doch mehr der Wunsch der Vater/die Mutter des Gedankens.

Der Begriff der "Intelligenz" wird für mich sowieso oft sehr beliebig verwendet. Welche Intelligenz denn? Die mathematisch-logische, die soziale, emotionale oder philosophische Intelligenz?
Vielleicht neigt man als Füllerschreiber/Handschrift-Schreiber zu etwas mehr bewusstem Nachdenken. Aber das gleich mit mehr Intelligenz gleichzusetzen, erscheint mir reichlich übertrieben und etwas überheblich.
Das könnten dann gleich viele schulterklopfend von ihrem Hobby behaupten.
Manchmal reicht auch einfach Spaß am Hobby zu haben.

Schönen Gruß
Andreas
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Ganz ehrlich: Gedanken halbwegs vernünftig zu Tastatur zu bringen, überfordert mich heillos, gerade wenns um komplexe Gedankengänge geht. Darum schreibe ich "Offizielles" lieber per Hand und tippe es anschließend ab
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Dass Viele in diesem Forum handschriftlich besser schreiben können, lese ich häufiger. Mir geht's interessanterweise genau umgekehrt - nur an der (Computer-) Tastatur bin ich in der Lage, meine Gedanken vernünftig und eloquent "zu Papier" zu bringen.
Woran das liegt? Vor ein paar Jahren hätte ich es noch als Generationenfrage abgetan, aber inzwischen gehöre ich ja auch nicht mehr zur jüngsten Generation - ich nehme an, einige derjenigen, die ihre Gedanken mit Füller sortieren, sind jünger als ich. Ich bin aber eben mit Computern groß geworden und hatte im Gymnasium einige "fortschrittlich" denkende LehrerInnen (ich setze das jetzt mal absichtlich in Anführungszeichen, sie haben sich eben selbst so gesehen - ob das jetzt wirklich fortschrittlich war/ist oder nicht möchte ich hier eigentlich nicht diskutieren), die uns bereits in der Mittelstufe ermöglicht haben, Texte am Computer zu schreiben und als Ausdruck abzugeben (nein, E-Mail war damals noch zu unbekannt).
Persönlich tue ich mir mit dem Computer leichter, weil mein Tipptempo nah an meinem Denktempo liegt... lassen wir jetzt mal offen, ob das mehr über meine Fingerfertigkeit oder meine kognitiven Möglichkeiten aussagt. Handschriftlich, insbesondere mit Füller, bin ich dagegen so langsam, dass ich in der Zeit den ausformulierten Satz schon wieder mehrmals vergessen habe und ständig nachlesen muss, wo im Satz ich gerade bin. Und ja, klar formuliere ich gerne nochmal um, aber das mache ich am Liebsten, wenn der Text bereits vor mir steht und ich ihn schnell löschen und neu tippen kann. Da kann ein Füller einfach nicht mithalten.
Schade eigentlich, ich wünschte, mir ginge es anders - es täten sich völlig neue Möglichkeiten zur Nutzung meiner Lieblinge auf...
Woran das liegt? Vor ein paar Jahren hätte ich es noch als Generationenfrage abgetan, aber inzwischen gehöre ich ja auch nicht mehr zur jüngsten Generation - ich nehme an, einige derjenigen, die ihre Gedanken mit Füller sortieren, sind jünger als ich. Ich bin aber eben mit Computern groß geworden und hatte im Gymnasium einige "fortschrittlich" denkende LehrerInnen (ich setze das jetzt mal absichtlich in Anführungszeichen, sie haben sich eben selbst so gesehen - ob das jetzt wirklich fortschrittlich war/ist oder nicht möchte ich hier eigentlich nicht diskutieren), die uns bereits in der Mittelstufe ermöglicht haben, Texte am Computer zu schreiben und als Ausdruck abzugeben (nein, E-Mail war damals noch zu unbekannt).
Persönlich tue ich mir mit dem Computer leichter, weil mein Tipptempo nah an meinem Denktempo liegt... lassen wir jetzt mal offen, ob das mehr über meine Fingerfertigkeit oder meine kognitiven Möglichkeiten aussagt. Handschriftlich, insbesondere mit Füller, bin ich dagegen so langsam, dass ich in der Zeit den ausformulierten Satz schon wieder mehrmals vergessen habe und ständig nachlesen muss, wo im Satz ich gerade bin. Und ja, klar formuliere ich gerne nochmal um, aber das mache ich am Liebsten, wenn der Text bereits vor mir steht und ich ihn schnell löschen und neu tippen kann. Da kann ein Füller einfach nicht mithalten.
Schade eigentlich, ich wünschte, mir ginge es anders - es täten sich völlig neue Möglichkeiten zur Nutzung meiner Lieblinge auf...
Gruß hessi
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Persönlich tue ich mir mit dem Computer leichter, weil mein Tipptempo nah an meinem Denktempo liegt... lassen wir jetzt mal offen, ob das mehr über meine Fingerfertigkeit oder meine kognitiven Möglichkeiten aussagt.

Seit ein paar Jahren schreibe ich die erste Fassung eines Textes fast ausschliesslich handschriftlich. Beim elektronischen Schreiben bin ich immer versucht, zu früh zu redigieren. Durch das Schreiben von Hand trenne ich diese beiden Arbeitsschritte sauberer. Insgesamt sieht es dann etwa so aus:
- Idee (im Kopf)
- Notizen (von Hand)
- Konzeption (in der Regel im Kopf, bei komplizierteren Sachen von Hand)
- erste Fassung (von Hand)
- erste kleine Korrekturen (von Hand in den Text rein)
- erste Überarbeitung (beim Übertragen auf den Computer)
- alle weiteren Überarbeitungen am Computer
E-Mails (und Forenbeiträge) schreibe ich direkt elektronisch, gebe mir aber Mühe, diese nach dem Schreiben noch einmal sorgfältig durchzulesen. Das halte ich in aller Regel auch mit Kurznachrichten auf dem Handy so. Ich habe die Hoffnung, dass ich im Bemühen um formale Korrektheit auch sensibler für die inhaltliche Stimmigkeit bin. Das Gegenbeispiel sind die Kommentare auf den Internetplattformen diverser Zeitungen. Die sind meist inhaltlich und formal hanebüchen (und nie von mir).
Gruss
Rudi
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Moin,
ich weiß ja nicht ob ich mit Füller "besser" denke, aber mehr, denn in jedem Fall ist ein schicker Füller mit Tinte die mir gefällt ein Kontrapunkt zur Prokrastination. Da ich ungerne sinnlos auf dem Blatt doodle bearbeite ich nämlich noch einige Publikationen oder Herleitungen wenn ich noch nicht Füllersatt bin für den Tag =)
mfg Illo
ich weiß ja nicht ob ich mit Füller "besser" denke, aber mehr, denn in jedem Fall ist ein schicker Füller mit Tinte die mir gefällt ein Kontrapunkt zur Prokrastination. Da ich ungerne sinnlos auf dem Blatt doodle bearbeite ich nämlich noch einige Publikationen oder Herleitungen wenn ich noch nicht Füllersatt bin für den Tag =)
mfg Illo
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Die Ausdifferenzierung einer jedweden Konsumsparte ist an der Füllerbranche vollkommen vorüber gegangen.
Krass ist es überall:
Die Küchengerätehersteller überbieten sich geradezu,
für jedes Gericht die passende Pfanne bereitzustellen und Glasproduzenten, Riedel voran,
scheuen sich nicht im Dutzend für jedes Terroir – Bordeaux, Sauternes, Riesling - rebsortentypische Glasarchitektur vorzuweisen.
Würde ich mich daran halten, hätte ich 4mal12 Gläser, 48 Stück, nur für Wein im Schrank, plus Trinkgefäße für Spirituosen, Wasser und Limo. Ach, Latte Macchiato brauch‘ ich auch noch.
Ähnlich absurd Sport- und Wanderschuhe.
Würde ich auch hier die Herstellerempfehlungen strikt befolgen,
müßte ich mit fünf Paar Schuhen im Rucksack auf Tour gehen:
Anreise, Anwandern, Approach, Klettern, Firn, um jeweils bodengerecht unterwegs zu sein.
Genauso die Purnuindustrie,
darin vom Fußfetischisten bis zum Fesselungskünstler jegliche Obsession bedient wird,
jeder Passion ihr Plaisir, ganz bürokratisch geordnet in Kategorien, zum leichteren Auffinden.
Desgleichen das Auto: Vom Dreirad bis zum Panzer: Alles zu haben.
Wenn man also unter Intelligenzbereitstellungsvoraussetzungen eine maßlos ausdifferenzierte Materialität versteht,
die jeglichem Zweck ihr spezifisches Arbeitsgerät unterschiebt,
wundert es, wie sehr all das von den Füllerproduzenten (…anders als Künstlerequipment…) verschnarcht worden ist,
denen der Füllfederhalter immer noch hauptsächlich Geschäftsgabe unter Geschäftsfreunden ist
und sich vornehmlich über den Preis regelt
und nicht über Schreiben und Text, also Arbeit.
Wenn Arbeitsteilung Produktivitätssteigerung evoziert,
dann brauchen wir Schreibgeräte für Damen, Herren, Kinder, Dichter, Notierer, Kritzler, Schmierer, Liebesbriefler, Rechnungsschreiber, Mahner, Reisende, Millionäre, Bahnfahrer (rüttelfest), Vielflieger (auslaufsicher), Radfahrer, Fußgänger, Depressive, Jogger, Anorakträger, Analphabeten, Linguisten, Baggerführer, Boten, Politiker (Kanzlerfüller), Parteibonzen (Der CSU-Füller), Triathleten und Swingerclubberer und Dauerwellenträgerinnen plus Rentnerversionen plus Berufsgruppen.
Von den eigentlichen Schreibzwecken, jeder Bohrung ihren Bohrer, gar nicht zu reden.
Ich glaube nicht, dass Füller klüger machen.
Aber dass das richtige Werkzeug am richtigen Ort zur rechten Aufgabe
diese besser bewältigt – Spezialistentum – ist unbestritten.
Ich persönlich allerdings verfolge das gegenteilige Prinzip:
Ein Weinglas für alle. Ein Füller für alles.
Anders lässt sich der Planet nicht retten.
ps.
Gerade gemerkt:
Das Wort 'P. rn. wird hier zensiert.
Es erscheint (censored).
Wie praktisch.
Was sich nicht sprechen läßt,
kann man nicht denken,
kann es nicht geben.
Hurra.
Krass ist es überall:
Die Küchengerätehersteller überbieten sich geradezu,
für jedes Gericht die passende Pfanne bereitzustellen und Glasproduzenten, Riedel voran,
scheuen sich nicht im Dutzend für jedes Terroir – Bordeaux, Sauternes, Riesling - rebsortentypische Glasarchitektur vorzuweisen.
Würde ich mich daran halten, hätte ich 4mal12 Gläser, 48 Stück, nur für Wein im Schrank, plus Trinkgefäße für Spirituosen, Wasser und Limo. Ach, Latte Macchiato brauch‘ ich auch noch.
Ähnlich absurd Sport- und Wanderschuhe.
Würde ich auch hier die Herstellerempfehlungen strikt befolgen,
müßte ich mit fünf Paar Schuhen im Rucksack auf Tour gehen:
Anreise, Anwandern, Approach, Klettern, Firn, um jeweils bodengerecht unterwegs zu sein.
Genauso die Purnuindustrie,
darin vom Fußfetischisten bis zum Fesselungskünstler jegliche Obsession bedient wird,
jeder Passion ihr Plaisir, ganz bürokratisch geordnet in Kategorien, zum leichteren Auffinden.
Desgleichen das Auto: Vom Dreirad bis zum Panzer: Alles zu haben.
Wenn man also unter Intelligenzbereitstellungsvoraussetzungen eine maßlos ausdifferenzierte Materialität versteht,
die jeglichem Zweck ihr spezifisches Arbeitsgerät unterschiebt,
wundert es, wie sehr all das von den Füllerproduzenten (…anders als Künstlerequipment…) verschnarcht worden ist,
denen der Füllfederhalter immer noch hauptsächlich Geschäftsgabe unter Geschäftsfreunden ist
und sich vornehmlich über den Preis regelt
und nicht über Schreiben und Text, also Arbeit.
Wenn Arbeitsteilung Produktivitätssteigerung evoziert,
dann brauchen wir Schreibgeräte für Damen, Herren, Kinder, Dichter, Notierer, Kritzler, Schmierer, Liebesbriefler, Rechnungsschreiber, Mahner, Reisende, Millionäre, Bahnfahrer (rüttelfest), Vielflieger (auslaufsicher), Radfahrer, Fußgänger, Depressive, Jogger, Anorakträger, Analphabeten, Linguisten, Baggerführer, Boten, Politiker (Kanzlerfüller), Parteibonzen (Der CSU-Füller), Triathleten und Swingerclubberer und Dauerwellenträgerinnen plus Rentnerversionen plus Berufsgruppen.
Von den eigentlichen Schreibzwecken, jeder Bohrung ihren Bohrer, gar nicht zu reden.
Ich glaube nicht, dass Füller klüger machen.
Aber dass das richtige Werkzeug am richtigen Ort zur rechten Aufgabe
diese besser bewältigt – Spezialistentum – ist unbestritten.
Ich persönlich allerdings verfolge das gegenteilige Prinzip:
Ein Weinglas für alle. Ein Füller für alles.
Anders lässt sich der Planet nicht retten.
ps.
Gerade gemerkt:
Das Wort 'P. rn. wird hier zensiert.
Es erscheint (censored).
Wie praktisch.
Was sich nicht sprechen läßt,
kann man nicht denken,
kann es nicht geben.
Hurra.
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Ich präferiere einen Scotch wenns keine Umstände machtmichi hat geschrieben:Ich persönlich allerdings verfolge das gegenteilige Prinzip:
Ein Weinglas für alle. Ein Füller für alles.
Anders lässt sich der Planet nicht retten.

mfg Illo
Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Genau so mache ich es auch. Ich kann nicht besonders geschickt tippen. Wenn ich dann dauernd über meine Tippfehler stolpere und die korrigiere, hindert das meinen Gedankenfluß erheblich.Rude_E hat geschrieben:Seit ein paar Jahren schreibe ich die erste Fassung eines Textes fast ausschliesslich handschriftlich. Beim elektronischen Schreiben bin ich immer versucht, zu früh zu redigieren. Durch das Schreiben von Hand trenne ich diese beiden Arbeitsschritte sauberer.
Mit dem Füller gehe ich viel unbefangener an den text. Und außerdem mag ich es, zuzuschauen, wie die Tinte aufs Papier fließt und die Feder gülden glänzt.

Re: Um wie viel denkt man mit Füller besser als ohne?
Ich muss das testen:
[censored]
Frühling
Hitler
Mord
[censored]
Sex
Fetisch
Hass
Totschlag
Sommer
[censored]
Füller
Schreibtisch
Jetzt bin ich gespannt.
[censored]
Frühling
Hitler
Mord
[censored]
Sex
Fetisch
Hass
Totschlag
Sommer
[censored]
Füller
Schreibtisch
Jetzt bin ich gespannt.